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Gesamtübersicht und nachgelagerte Prozesse Rindermast

3. Rindermast

3.7. Gesamtübersicht und nachgelagerte Prozesse Rindermast

3.7.1. Gesamtübersicht und nachgelagerte Prozesse Schweiz

Die Umweltwirkungen der Rindfleischproduktion in der Schweiz waren durch die Tierproduktion dominiert.

Die nachgelagerten Prozesse spielten eine vergleichsweise geringe Rolle. Beim nicht-erneuerbaren Energiebedarf und beim Wasserbedarf (blue) machte der Anteil der nachgelagerten Prozesse etwa 15 % aus, bei allen anderen Umweltwirkungen hingegen weniger als 5 % (Abbildung 21 und Abbildung 22). Die Unterschiede zwischen den Schweizer Rindfleischproduktionssystemen (Grossviehmast ÖLN, Mutterkuh ÖLN, Mutterkuh Bio und Grossviehmast Bio) auf Stufe Verkaufsstelle wurden somit durch die Unterschiede bei der Tierproduktion bestimmt (siehe Kapitel 3.4).

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Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Abbildung 21: Umweltwirkungen pro kg verkaufsfertiges Fleisch der untersuchten Systeme Rindfleischproduktion Schweiz (Stufe Verkaufsstelle, 100 % = GVM ÖLN).

Innerhalb der nachgelagerten Prozesse machten Schlachthof, Verarbeitung und Verpackung bei den meisten Umweltwirkungen den grössten Anteil aus (Abbildung 22). Bei Ozonbildung, Abholzung und terrestrischer Eutrophierung machten die Transporte etwa die Hälfte der nachgelagerten Prozesse aus, bezogen auf die gesamte Produktionskette spielten sie jedoch nur eine sehr geringe Rolle.

Betrachtet man nur Schlachtung, Verarbeitung und Verpackung war der direkte Energieverbrauch (Elektrizität und Erdgas) der wichtigste Einflussfaktor bei den meisten Umweltwirkungen (Abbildung 23).

Wichtig war auch der direkte Wasserverbrauch, der ca. 70% des Wasserbedarfs (blue) ausmachte. Das Verpackungsmaterial machte bis zu 34 % der Umweltwirkungen aus, und war der zweitwichtigste Faktor beim Energiebedarf NE.

Die absoluten Werte der Umweltwirkungen waren ausser für Energiebedarf NE und Wasserbedarf (blue) sehr klein. Eine Interpretation ist daher schwierig. Beim Ressourcenbedarf (P und K) dominierten z. B. die Reinigungsmittel. Beim Nährstoff- und Schadstoffmanagement machten Abwasserreinigung und die Verbrennung von biologischem Abfall wesentliche Anteile der Umweltwirkungen aus. Die hohen Anteile dieser einzelnen Inputs waren aber durch die geringen absoluten Werte insgesamt nicht relevant.

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Bedarf an Ackerland Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

CH GVM ÖLN CH MKÖLN CH MKBio CH GVM Bio

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Bedarf an Ackerland Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

CH GVM ÖLN CH MKÖLN CH MKBio CH GVM Bio Nachgelagerte Prozesse

Abbildung 22: Rindfleischproduktion (GVM ÖLN) Schweiz. Umweltwirkungen pro kg verkaufsfertiges Fleisch (Stufe Verkaufsstelle). Anteile der Tierproduktion und der nachgelagerten Prozesse.

Abbildung 23: Rindfleischproduktion Schweiz. Umweltwirkungen der Schlachtung, Verarbeitung und Verpackung.

Anteile der verschiedenen Inputs und Entsorgungsprozesse.

3.7.2. Gesamtübersicht und nachgelagerte Prozesse Ausland

Auch die Umweltwirkungen von importiertem Rindfleisch wurden zum grössten Teil durch die Tierproduktion dominiert (Abbildung 24). Bei Rindfleisch aus Deutschland und Brasilien (Variante:

Transport mit dem Schiff) spielten die nachgelagerten Prozesse nur eine geringe Rolle. Die Unterschiede zwischen dem Schweizer System (ÖLN GVM) und den Importen aus Deutschland und aus Brasilien per Schiff wurden durch die Unterschiede bei der Tierproduktion bestimmt (siehe Kapitel 3.6). Ein anderes Bild zeigte sich, wenn das Rindfleisch per Flugzeug aus Brasilien importiert wurde. In diesem Fall spielte der Flugtransport wegen des hohen Treibstoffverbrauchs und des damit verbundenen Schadstoffausstosses eine wesentliche Rolle, vor allem bei den Kategorien Energiebedarf NE und Humantoxizität (Abbildung 24).

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr.Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

Verteilzentrale

Transport Verteilzentrale-Verkaufsstelle Transport Verarbeitung-Verteilzentrale Transport Hof-Schlachthof

Schlachthof, Verarbeitung, Verpackung Tierproduktion (GVM ÖLN)

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr.Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

Verbrennung von biologischem Abfall Abwasserreinigung

Kehrichtverbrennung Verpackungsmaterial Reinigungsmittel Trinkwasser Energie Maschinen Gebäude

Abbildung 24: Umweltwirkungen pro kg verkaufsfertiges Fleisch der untersuchten Systeme Rindfleischproduktion Schweiz (CH, GVM ÖLN), Deutschland (DE) und Brasilien (BR), Stufe Verkaufsstelle. 100 % = GVM ÖLN).

Der Einfluss der nachgelagerten Prozesse ist in Abbildung 25 und Abbildung 26 am Beispiel des Energiebedarfs NE und des Treibhauspotenzials gezeigt. Bei Rindfleisch aus der Schweiz und aus Deutschland machte der Schlachthof innerhalb der nachgelagerten Prozesse den grössten Anteil aus. Bei der Modellierung von Schlachthof, Verarbeitung und Verpackung wurden für alle Länder die gleichen Werte verwendet. Die Unterschiede bei Energiebedarf und Treibhauspotenzial sind daher nur durch die Unterschiede beim Strommix begründet. Der Stromverbrauch der Schlachthöfe der Bell Schweiz AG wird durch den Schweizer Strommix gedeckt, dessen entsprechendes Inventar für die Berechnungen verwendet wurde. Der Anteil des Stromverbrauchs, der aus nicht erneuerbaren Ressourcen stammt, wurde von Coop durch den Erwerb von RECS Zertifikaten für Wasserstrom aus dem EU-Raum kompensiert. Würde diese Kompensation im Modell berücksichtigt, wäre der Bedarf an nicht-erneuerbaren Energieträgern und das Treibhaupotenzial der Schlachthof- und Verarbeitungsprozesse geringer.

Der Energiebedarf für die Transporte war bei Rindfleisch aus Deutschland etwas höher als in der Schweiz, machte aber insgesamt nur einen kleinen Anteil aus.

Beim Import aus Brasilien mit dem Schiff war der Energiebedarf für die Transporte wiederum höher, wobei die Transportwege über Land mit dem LKW in Brasilien und Europa insgesamt mehr ausmachten als der Transport mit dem Schiff. Im Gegensatz dazu war der Energiebedarf beim Transport mit dem Flugzeug durch den hohen Treibstoffverbrauch sehr gross und führte dazu, dass mit dem Flugzeug aus Brasilien importiertes Rindfleisch, insgesamt den grössten Energiebedarf hatte, obwohl der Energiebedarf für die Tierproduktion in Brasilien deutlich niedriger war als in der Schweiz. Auffällig ist auch der geringe Wert für den Schlachthof in Brasilien. Grund dafür war der Strommix in Brasilien, der zu über 80 % aus Wasserkraft besteht.

Bei der Humantoxizität nahm der Flugtransport wegen des Schadstoffausstosses einen ähnlich hohen Stellenwert ein wie beim Energiebedarf (siehe Abbildung 24). Auch beim Treibhauspotenzial und bei der Ozonbildung spielte der Transport mit dem Flugzeug eine gewisse Rolle. Dies ist in Abbildung 26 am Beispiel des Treibhauspotenzials gezeigt. Während Schlachthof, Verarbeitung und Verpackung sowie die

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Bedarf an Ackerland Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

CH (GVM ÖLN) DE BR Schiff BR Flug

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Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Bedarf an Ackerland Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

CH (GVM ÖLN) DE BR Schiff BR Flug

> 1400 % > 700 % Nachgelagerte Prozesse

Transporte per LKW und Schiff beim Treibhauspotenzial relativ unbedeutend waren, trug der Flugtransport deutlich zum Treibhauspotenzial der gesamten Produktionskette bei.

Abbildung 25: Energiebedarf NE pro kg verkaufsfertiges Fleisch der untersuchten Systeme Rindfleischproduktion Schweiz (CH, GVM ÖLN), Deutschland (DE) und Brasilien (BR), (Stufe Verkaufsstelle).

Abbildung 26: Treibhauspotenzial pro kg verkaufsfertiges Fleisch der untersuchten Systeme Rindfleischproduktion Schweiz (CH, GVM ÖLN), Deutschland (DE) und Brasilien (BR), (Stufe Verkaufsstelle).