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Auf redaktioneller Ebene wurden im Projekt zwar auch technische und gestalterisch Entscheidungen getroffen, aber die Hauptaufgabe der Redaktion liegt in der Inhaltserstellung. Im Rahmen der inhaltlichen Ausarbeitung lassen sich drei Strukturebenen unterschieden: die hypertextuelle Gliederung des Themas (Makroebene), die Aufbereitung in Form verschiedener Textsorten (Mesoebene) und der konkrete Schreibstil (Mikroebene).

Die hypertextuelle Gliederung wurde weitgehend in der Konzeptionsphase festgelegt. Als begleitende Artefakte wurden Mindmaps genutzt. Bereits Anfang 2003 wurde an der in

Diese dienten im Projektverlauf sowohl dazu, den Schreibprozess der einzelnen Redakteure zu strukturieren, als auch dazu, die inhaltliche Gliederung extern zu kommunizieren.

Abbildung 51: Mindmap zur Planung der Rubrik Medientechnik, September 2003

Gesamt-Sitemap an die Vertreter der Partnerhochschulen

einzubringen. Das Protokoll einer gemeinsamen Sitzung der e-competence-Teams der

utzung von / den Umgang Im Februar 2003 wurde eine

gesendet. Die Berater/Innen hatten so Gelegenheit, eigene Ideen in die Konzeption

Projekthochschulen am 13. Februar 2003 in Essen nennt als geforderte Inhalte: „Möglichkeiten der Veröffentlichung von Materialien (WWW / Internet / CD-ROM / etc.), Aufarbeitung von Materialien für das Internet, Visualisierung, Präsentationstechniken, Digitalisierung, Konvertieren von Dateien bzw. Datenformaten, Entscheiderberatung zu LMS / CMS (Wuppertal), Einführung in die Nutzung von / den Umgang mit Ilias (Essen), Einführung in die N

mit EWS (Duisburg), Anwendungsbeispiele zum Einsatz von LMS, Urheberrechte, Sinn und Zweck von Datenbanken, BeraterInnen-Ecke.“

Diese Anregungen wurden weitgehend aufgenommen und in die sich abzeichnende Systematik des Portals entsprechend eingeordnet. Im Mai 2003 lag eine Contentprogramm vor, dass bereits relativ genau die künftige Struktur des Portals widerspiegelte. In Form einer Mindmap wurde die komplette Struktur der Webseite abgebildet und darauf aufbauend redaktionelle Aufgaben vergeben. Wichtig für die Erstellung der Inhaltsbasis war die Reihenfolge von Planungs- und Umsetzungsschritten. Zunächst wurde sich über die Struktur verständigt, dann erst die eigentliche Schreibarbeit begonnen. In einem weiteren Schritt wurden Visualisierungen, multimediale Elemente und spezifische Inhaltestypen entwickelt.

Im Verlauf des Projekts entstanden verschiedene Textsorten, die sich in die hypertextuelle Gliederung einfügen. Auf oberen Navigationsebenen finden sich einführende Organizer-Texte und anmoderierende Teaser. Diese verweisen auf in der dritten und vierten Navigationsebene angeordnete Inhalte wie Vertiefungstexte, Produktsteckbriefe und Referenzbeispiele. Zudem finden sich im Portal Langtexte, die als PDF-Dokumente eingebunden werden und eine autorenspezifische Sicht auf ein Thema darlegen. Die Organizertexte erfüllen die Funktion, die Inhaltsbereiche und weiterführenden Verlinkungen anzumoderieren. Die Steckbriefe beschreiben in einer standardisierten Form Anwendungssysteme, die beim E-Learning zum Einsatz kommen und die Referenzbeispiele beziehen sich auf Projektdokumentationen, die als fachspezifisches Anschauungsmaterial dienen. Stilistisch ist das Portal durch eine hybride Diktion gekennzeichnet. Einerseits wird der Maßgabe gefolgt, eine allgemein verständliche Sprachwahl zu benutzen und auf unnötigen Fachjargon zu verzichten; andererseits dienen das

der inhaltlichen

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter des interdisziplinären Teams ist für bestimmte Inhaltsbereiche des Portals verantwortlich. Der Zitieren von Fachartikeln und die Verwendung von Fachtermini als Ausweis

Qualität. Um diese Ansprüche miteinander in Einklang zu bringen, werden Spezialbegriffe in einem Glossar erklärt. Anredeformen, direkte oder indirekte Rede, der generelle Stil und spezifische formale Merkmale formen den sprachlichen Kitt, der die Portalinhalte zu einem kohärenten Informationsgebäude werden lässt.

Der interne Arbeitsablauf der Redaktion spielte eine besondere Rolle bei der Weiterentwicklung des Portals. Wenn – wie im Fall von e-teaching.org - mehrere Autoren an einer Webseite arbeiten, muss sichergestellt werden, dass Aufgabenbereiche und Kompetenzen klar festgelegt sind. Die Redaktion von e-teaching.org besteht aus aktuell vier Mitgliedern mit Vollzeitstellen, wobei ein Mitglied gleichzeitig für Projektleitung und ein weiteres Mitglied für die medientechnische Realisierung verantwortlich ist.

Redaktionsworkflow lässt sich als informell charakterisieren. Dies ist in einer kleinen Gruppe nicht nur möglich sondern auch sinnvoll. Anstatt eine Kontrollkultur zu etablieren, erfolgt die Qualitätssicherung selbstgesteuert. Ein Redakteur sucht sich einen oder mehrere Gegenleser und übernimmt die Korrekturen, die er für sinnvoll erachtet. Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass die Beiträge in Bezug auf die entwickelten Textsorten übereinstimmen sowie Qualitätsanforderungen wie einem zielgruppenadäquaten, niedrigschwelligen Jargon genügen.

Content Management Systeme beinhalten im Regelfall ein Rechtemanagement und einen vordefinierten Publikationsablauf, auch „Workflow“ genannt. Häufig wird eine hohe Komplexität

die betreffende Person solcher Systeme eingefordert, damit Rechte sehr differenziert vergeben werden können. Fink, Janneck und Oberquelle (2004) argumentieren dagegen für ein möglichst offenes Rechtemanagement. Häufig durchschauen Benutzer nicht, welche Konsequenzen aus den komplexen Zugriffsrechten resultieren (vgl. auch Prinz, 1998). Auch im Fallbeispiel stellte sich heraus, dass die sehr formalisierten und restriktiven Workflows, wie sie zu Projektbeginn im Lastenheft entworfen wurden, nicht den tatsächlichen Arbeitszusammenhang einer vergleichsweise kleinen und überschaubaren Redaktion widerspiegelten. So wurden redaktionelle Abläufe nicht technisch geregelt, sondern durch soziale Absprachen bestimmt.

Diese Regeln und Normen leiten die Schreibpraxis auf eine hintergründige Art und Weise. So wurde zwar zu Projektbeginn ein redaktioneller Styleguide verfasst, dieses Dokument wurde jedoch im weiteren Verlauf nicht aktualisiert. Statt eines dokumentierten gemeinsamen Referenzrahmens ergab sich der Stil des Portals vielmehr aus dem Prozess des kooperativen Schreibens, wobei korrigierende und lektorierende Aktivitäten im Vordergrund standen.

Wie werden die redaktionellen Tätigkeiten koordiniert? Als zentral im Projektverlauf erwies sich ein wöchentliches Teamtreffen, das als „jour fixe“ sowohl der Koordination der laufenden Arbeiten als auch der Diskussion neuer Ideen diente. In einer Eingangsrunde wurde zunächst von allen Teammitgliedern berichtet, was in der vergangenen Woche für

anstand, welche Arbeiten erledigt wurden und welche Aufgaben aktuell anstehen. Für den weiteren Sitzungsverlauf wurden offene Punkte, im internen Jargon „Topics“ genannt, gesammelt. Diese Struktur stellte sicher, dass sich Arbeitsabläufe für alle transparent darstellten und wenn nötig oder sinnvoll auch Kooperationsanfragen bzw. -angebote erfolgen konnten. Ein wichtiges Steuerungsinstrument stellte dabei der Arbeitsplan dar. Dieses Excel-Dokument fasst tabellarisch alle anstehenden Angelegenheiten, individuelle Arbeiten ebenso wie gemeinsame Termine zusammen.

Der Arbeitsplan wurde nach jeder Projektsitzung aktualisiert und an alle Mitglieder der Redaktion verschickt. Das Dokument gliedert sich seit Projektbeginn in die Abschnitte „Termine / aktuelle Arbeiten“, „fortlaufende Aufgaben“, „Tagungsteilnahmen“, „Urlaub, Gleitzeit, Homeoffice“ sowie die Kategorie „erledigt“, die als Projektgedächtnis alle abgeschlossenen Aufgaben umfasst. Im Laufe der Zeit wurden in den Arbeitsplan weitere Rubriken integriert, um spezifische Handlungsfelder gesondert zu dokumentieren. Hierzu zählen die Bereiche „Technik / Design“,

nn zum

gabe darstellt, die mit der inhaltlich-konzeptionellen Ebene untrennbar

„Community-Moderation“ und „Veröffentlichungen“. Damit erweist sich der Arbeitsplan als ein flexibles Genre, das zum einen dynamisch auf Veränderungen in den Projektanforderungen reagieren kann, zum anderen aber genug Stabilität bietet, um eine fortlaufende Strukturierung sicherzustellen. Zudem erfüllte der Arbeitsplan dokumentarische Funktionen. Durch die Kopie der erledigten Aufgaben am Ende des Dokuments konnte nachvollzogen werden, welche Dinge von welcher Person zu welchem Zeitpunkt abgearbeitet werden konnten.