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6. Portalgenese: Gestaltung und Betrieb von Bildungsportalen

6.4. Design

Grenze ist, was Technologie angeht und umgekehrt. Zum Beispiel ein Technologe muss wissen, wo seine Grenze ist was Fachliches angeht. Ich glaube dann ist es gut, wenn jeder sehr klar weiß was er kann, aber eben auch was er nicht kann und Interesse hat, mit anderen zu arbeiten.

ur äußerlich anhaftet, sondern unmittelbar und konstitutiv mit dem

m Aspekt der

r dann auch leben konnten.“

en, die projektinterne Interfacegestaltung und die projektexterne Umsetzung. Bei der Und ich glaube dass diese Kompetenzen erforderlich sind.“

„Es ist unheimlich viel Arbeit, es ist unheimlich zeitaufwendig, man wird sehr viel Zeit mit den Personen verbringen, mit denen man ein solches Angebot aufbaut und ich glaube, es ist das Allerwichtigste, […] dass man da ein gutes Händchen, ein gutes Gespür hat bei der Auswahl der Personen, die an dem Aufbau und an der Entwicklung eines solchen Angebotes beteiligt sind, weil wenn das nicht stimmt, dann wird es ganz, ganz schwierig.“

„Die Designerin hat zwei, drei Vorschläge gemacht und wir haben dann ihr Feedback gegeben und gemeint was gut ist oder was wir gut finden oder weniger gut finden und so ist das dann entstanden, wie es jetzt ist.“

„Wir haben das entlang unserer redaktionellen Belange konzipiert, natürlich auch mit der

wir haben uns untereinander kurzgeschlossen und gesagt so und so soll´s aussehen […] das war doch dann eher

laufen. Also gerade die

n, ich hab von Interfacedesign null Ahnung. […]

Technik besprochen, was ist realisierbar, was eventuell nicht? Und wo gibt’s Probleme? Und haben dann einen Designer hinzugezogen der nach unseren Vorgaben mehrere Entwürfe erstellt und vorgelegt hat, das war ein sehr langer Prozess, bis wir uns da auf einen einigen konnten. Also entschieden hat das im Endeffekt die Redaktion.“

„Der gesamte Vorstand hat da diskutiert und debattiert […] Also

diktatorisch. (lacht)“

Dem hohen Kontrollanspruch von Redaktion und Technik in Punkto Gestaltung steht nicht unbedingt eine entsprechende Kompetenz gegenüber. Dies wird insbesondere deutlich, wenn es um die Lernprozesse in Portalprojekten geht, die ohne Designteam auskommen müssen.

„Designer waren nicht beteiligt. Und insofern haben wir sozusagen in der Diskussion voneinander gelernt, haben auch Literatur hinzugezogen und andere Seiten angeschaut, aber das alles hat einen Pilotprojektcharakter. Weil wir viel ausprobiert haben und dann im Projekt geschaut haben wie funktioniert es. […] Oft sind wir da auch in Fallen ge

Navigation, die unten auf der Seite ist, das sind Fehler, die würde man heute nicht mehr machen.“

„Also ich bin selbst Mathematiker und zugebe

Wir machen das so, dass wir denken dass wir damit klar kommen, wir wissen dass das nicht für alle User optimal ist.“

Probleme entstehen, wenn die Gestaltung nach den eigenen Erwartungen an das Interface ausgerichtet wird. Im Gegensatz zu den Anbietern eines Portals arbeiten Nutzer jedoch nicht täglich mehrere Stunden mit der Umgebung. Vielmehr besuchen sie das Angebot eventuell zum ersten Mal oder kehren nur sporadisch wieder. Eine Informationsfülle, die aus Anbietersicht praktisch ist, kann sich daher für den Anwender schwer handhabbar sein. Eine weitere Schwierigkeit im Designprozess ist ein Wildwuchs an Strukturen und Inhalten, der sich aus einer ungeplant verlaufenden Erweiterung ergibt. Auch hier stellt sich das Problem der informativen Überladenheit ein.

„Es ist ’ne sehr kompakte Repräsentation, also ich sehe sehr viel Informationen, viele sagen zu viele Informationen. Aber ich sehe sehr viele Informationen auf einmal. Und das find ich wiederum gut.“

„Wenn man sich das System anschaut oder alte Screenshots sich anschaut, ist immer noch ganz viel von der ursprünglichen Struktur zu erkennen. Es ist wie gerade angedeutet einfach etwas überladener geworden, weil im Laufe der Zeit sehr, sehr viel Material hinzugekommen ist, auch Elemente hinzugekommen sind, die man vielleicht gar nicht als Kern oder echten Bestandteil der Website bezeichnen würde.“

Was macht also die Gestaltung aus? Welche Design-Elemente liegen den Projektbeteiligten am Herzen? Als zentrale Gestaltungsmerkmale werden von den Befragten klassische Seitenelemente benannt, wie eine Farbnavigation, ein Zeitpfeil als Navigationsmetapher, ein

se Standards etabliert hat. Eine Orientierung an nicht formal deduzierten, aber „gefühlten“

wenig Dekor und Spielerei sind Maßgaben, die für viele Projekte gelten.

e zu verzichten. Auch weil die Pflege und Weiterentwicklung sehr aufwändig sind, schrecken viele Angebote von ausgefallenen Gestaltungselementen zurück.

Header als grafische Aufmachung einer Titelstory oder das Logo. In den Wiki-Projekten wird zudem der Wiedererkennungswert von Wikimedia als wichtiges Designelement genannt. Hier zeigt sich, dass die Online-Enzyklopädie Wikipedia für das Website-Genre Wiki gewis

Standards der Benutzerführung bestimmt auch in anderen Projekten das Layout.

„Ein gewisser Standart im Layout und in der Nutzerführung, also wo sind die Navigationselemente zu finden und welche Serviceangebote gibt es und dergleichen. Und möglichst wenig Dekor. Also ’ne sachliche, funktionale Orientierung bietende Einstiegsseite.“

Möglichst

Niedrigschwelligkeit und Barrierefreiheit im Zugang spielen insbesondere bezogen auf Ladezeiten und Player eine Rolle und können einen inhaltlichen Grund bilden, auf interaktive, multimediale Element

„Diese 3D-Welten, sind im Grunde ja eine Spielerei, aber dann kommen sie auch wieder von der Qualität nicht ran an modernste Computerspiele und ähnliches. Also die Zielgruppe Jugendliche haben wir damit nicht erreicht.“

„Das hat natürlich auch den großen Vorteil für unsere Leser, dass sie schlanke Seiten haben, also die Ladezeit sich erträglich hält und auch Leute, die es immer noch geben sollte mit normalen Modems die Seite gut lesen können.“

Komplexe Funktionen den Nutzern verständlich darzubieten, so dass diese auch tatsächlich verwendet werden, erweist sich in vielen Projekten als schwierig. Eine allgemeine Erfahrung ist, dass Personalisierungsfunktionen nur von einem Bruchteil der Anwender angenommen werden.

n das. Aber das benutzen noch viel zu wenige, und

Verlauf eines

as

ie

en Dienst aufbauen könnten würden Sie irgendwas anders

er sich mit Layout auskennt. Das hat einfach gefehlt.“

„Der Pushdienst und die nutzerkonfigurierte Einstiegsseite werden erwartungskonform nicht sehr stark genutzt. Wir haben da vielleicht zweitausend Nutzer die das in Anspruch nehmen, bei monatlich inzwischen eineinhalbmillionen Anwendersitzungen.“

„Das war sogar ein Anwendervorschlag, das wollten viel haben. Die es benutzen, die benutzen es glaub ich auch ganz gut, also die verstehe

da wär es spannend einfach zu sehen, woran das liegt oder ob man mehr hinweisen muss oder ob und wie man den Usern mehr zumuten kann.“

Zentrale Ansprüche an das Design sind Recherche- und Archivfunktionen. Nutzer, deren Hauptinteresse eine Recherche nach einem relativ klar abgegrenzten Themenbereich ist, sollen in dem vorliegenden Informationspool das Gewünschte finden. Gleichzeitig soll die Aufbereitung Neugier wecken und zur Exploration weiterer Seitenbereiche einladen. Daher bieten die Portale Funktionen, um sowohl gezielt Informationen abzurufen als auch sich im Angebot insgesamt zu orientieren. Eine entsprechende Navigation über inhaltliche Rubriken wird im

Projekts oftmals überdacht und überarbeitet. Über einen gewissen Zeitraum wachsen die Hypertextstruktur und die Anzahl der Navigationsebenen ungesteuert mit dem Ausbau der Inhalte. Wenn die Seitenstruktur nicht mehr handhabbar ist, wird ein Relaunch geplant, der d Design erneut auf Kurs bringt. Dabei spielen sowohl redaktionelle Überlegungen eine Rolle, als auch das Feedback der Anwender. Mit dem Relaunch wandeln sich so neben dem Layout auch die Inhalte des Portals, so werden in Regel zugleich neue Formate eingeführt.

Im Laufe der Zeit merken viele Projekte, dass mediengestalterische Kompetenz eine wichtige Ingredienz für ein Portal darstellt. Die Gestaltung nach dem Prinzip „learning by doing“ und d Ausrichtung an primär redaktionellen oder technischen Belangen erweist sich auf die Dauer als nicht tragfähig.

„I: Wenn Sie nochmal so ein

machen?

B: Also auf jeden Fall zwei Leute zur Seite noch holen, jemanden der sich mit Softwaretechnologie auskennt und jemanden d

B: „Ich würde wirklich Web-Designer dazu holen. Also das, wie gesagt, wir haben das so Learning by Doing gemacht, aber ich glaube das funktioniert nicht. Da braucht man dann doch die Fachleute dazu.“