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d) Geschäftsentwicklung

aa) Bilanzdaten

2008 2007 2006

Verände-rungen

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Anlagevermögen 0 0 188 9 -0 -100

Umlaufvermögen 1.594 100 1.689 100 1.988 91 -95 -6

Bilanzsumme 1.594 100 1.689 100 2.176 100 -95 -6

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 162 10 163 10 904 42 -1 -1

Rückstellungen 96 6 112 7 72 3 -16 -14

Verbindlichkeiten 1.336 84 1.414 84 1.201 55 -78 -6

Bilanzsumme 1.594 100 1.689 100 2.176 100 -95 -6

bb) GuV

2008 2007 2006

T€ T€ T€

Umsatzerlöse 7.303 7.350 7.453

sonstige betriebliche Erträge 30 0 1

Materialaufwand 7.435 7.458 7.361

Personalaufwand 2

Abschreibungen 0 0

sonstige betriebliche Aufwendungen 197 679 391

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 43 46 20

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -256 -741 -279

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag -256 -741 -279

Bilanzgewinn/Bilanzverlust -256 -741 -279

cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2008 2007 2006 Angaben in

Umsatzrentabilität: -3,51 -10,08 -3,74 %

Eigenkapitalrentabilität: -61,27 -81,99 -23,58 %

Cash-Flow: -256 -741 -279 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: T€

Personalaufwandsquote: 0,02 %

Ver- und Entsorgung RAB Halle GmbH Seite 177 von 494 dd) Kennzahlen zur Vermögens-

und Kapitalstruktur

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

Sachanlagenintensität: 0,00 0,01 8,65 %

Eigenkapitalquote: 10,15 9,64 41,52 %

Fremdkapitalquote: 89,85 90,36 58,48 %

ee) Leistungsdaten

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

angelieferte Abfallmengen M 61.777,00 63.874,00 64.079,00 Mg gesicherte Kapazitäten M 70.000,00 70.000,00 70.000,00 Mg/a

Ver- und Entsorgung RAB Halle GmbH Seite 178 von 494 e) Lagebericht

1. Rechtliche Grundlagen

Die RAB Halle GmbH, Halle (Saale; im Folgenden: RAB), wurde am 19. Dezember 2003 gegründet. Bis zum 16. Juni 2008 wurden 74,9 % ihrer Gesellschaftsanteile durch die AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH, Herten (im Folgenden: AGR), und 25,1 % ihrer Gesellschaftsanteile durch die Stadtwerke Halle GmbH, Halle (Saale; im Folgenden:

SWH), gehalten.

Durch Abschluss des Anteilskauf- und Abtretungsvertrages zwischen der AGR und der SWH am 16. Juni 2008 ging der Geschäftsanteil der AGR (74,9 %) an der RAB auf die SWH über.

Mit notariell beglaubigter Übernahme der Gesellschaftsanteile wurde gleichzeitig der Geschäftssitz der Gesellschaft in die Äußere Hordorfer Straße 12, Halle (Saale), verlegt. Dieses begründet sich im Wechsel der Geschäftsführung, welche nunmehr durch Herrn Michael Arndt vertreten wird. Zudem wurde der Unternehmensgegenstand der RAB geändert.

Demnach ist dieser die Errichtung und der Betrieb einer Anlage zur Behandlung von Siedlungsabfällen, Bau- und Abbruchfällen, Abfällen aus der mechanischen Behandlung, die der Stadt Halle (Saale) als öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger überlassen werden.

Nach der Übernahme von 74,9 % der Gesellschaftsanteile der RAB durch die SWH ist die Gesellschaft zu 100 % Tochterunternehmen und vollständig im Konzernverbund der SWH integriert. Das bestehende Vertragsverhältnis zur Stadt Halle (Saale), welches die Entsorgung von andienungspflichtigem Restabfall regelt, ist übernommen und fortgeführt worden. Somit ist die Entsorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle jederzeit gesichert. Die beiden Entsorgungsverträge mit der SORTEK 2 Gesellschaft zur Verwertung und Entsorgung von Abfällen GmbH, Meerane, und der REMONDIS GmbH & Co. KG, Region Nord, Kiel (über die AGR), sichern die Verwertung in den zugewiesenen Anlagen. Ohne Veränderungen sind nach Übernahme der operativen Geschäftstätigkeit die Verwertungswege fortwährend gesteuert und somit den Entsorgungsverträgen entsprochen worden.

2. Rahmen- und Marktbedingungen

Die Entsorgungsbranche ist von der weltweiten Finanzkrise ausgangs des Jahres 2008 keinesfalls verschont geblieben.

Sowohl die Gewinnerwartung der Branche selbst, als auch die des benachbarten Anlagenbaus haben sich im Jahr 2008 eingetrübt. Diese sich in 2009 fortsetzende Tendenz gibt dem Ruf nach strategischen Klimaschutzdiskussionen neuen Rückhalt und zielt auf die klimaeffiziente Sammlung von Abfällen und Sekundärrohstoffen. Nur langfristig kann die Entsorgungsbranche Wachstumsperspektiven aufzeigen, denn in Zeiten langfristig steigender Rohstoff- und Erdgaspreise gewinnt Abfall als Brennstoff zur Energieerzeugung an wirtschaftlicher Bedeutung. Zudem werden die politischen Klimaschutzforderungen die Förderung des Wachstums im Umweltgeschäft begünstigen. Die Zusammensetzung der Abfälle aus Haushaltungen und Gewerbe ist nach wie vor qualitativ homogen, aber vielfältig in seiner Stoffstruktur. Neben Abfällen zur Beseitigung finden sich beachtliche Mengen an Wertstoffen darin. Eine Gewinnung dieser Wertstoffe kann ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sein. Das derzeitige regionale Überangebot an Kapazitäten für die thermische Verwertung bewirkt in der Gesellschaft das Umdenken weg von der Verbrennung hin zu einem Konzept der Nutzung der Überkapazität bei gleichzeitiger Berücksichtigung des Gedankens der Stoffstromtrennung. Auf diese Ausgangslage stellt die RAB Halle GmbH ihre Zukunftsprognose und setzt im Schwerpunkt auf eine qualifizierte Stoffstromtrennung.

Mit der geplanten Errichtung und dem Betrieb einer mechanischen Sortieranlage zur Vorbehandlung von Abfällen (Hausmüll und Sperrmüll) verfolgt die RAB Halle GmbH die Senkung der heutigen Behandlungskosten im Bereich der Hausmüllentsorgung auf ein marktfähiges Niveau. Durch die Behandlung weiterer Abfälle der Stadtwirtschaft GmbH Halle sollen Synergiepotentiale genutzt und somit der Ergebnisbeitrag aus der Abfallentsorgung stabilisiert werden. Mit der angestrebten Erhöhung der Wertschöpfungstiefe und der damit geschlossenen Entsorgungsketten plant die RAB Halle GmbH eine flexible Auskopplung von Teilfraktionen zur stofflichen und thermischen Verwertung und damit Partizipation an der zukünftigen Sekundärrohstoffwirtschaft und letztlich die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

3. Bericht über wichtige Projekte und Vorhaben

Nach erfolgreicher Übernahme des gesamten Geschäftsbetriebes ist unverzüglich mit der Planung einer Sortieranlage begonnen worden. Für die verfahrenstechnische und genehmigungsrechtliche Planung der Restabfallbehandlung ist ein qualifiziertes Ingenieurbüro gebunden worden. Um die Akzeptanz der Bevölkerung für die Abfallbehandlungsanlage am Standort zu fördern, warb die Geschäftsführung in einem Treffen mit dem Gemeinderat Döllnitz sowie mit der Vorstellung einer Referenzanlage. Zur Projektfinanzierung wurden erste Gespräche mit Banken geführt. Für die zur Disposition stehenden Stoffstrommengen wurden die Modalitäten der Vergabe abgestimmt und eine europaweite Ausschreibung vorbereitet.

Ver- und Entsorgung RAB Halle GmbH Seite 179 von 494 Weiterhin richtet die Gesellschaft ihre Bemühungen auf die Anpassung des Leistungsvertrages, welcher zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist. Im Rahmen des Auseinandersetzungsvertrages sind sich die Stadt Halle und die RAB Halle GmbH einig, dass der Vertrag über die Restabfallbehandlung zwischen ihnen mit Wirkung zum 1. Oktober 2009 neu gefasst werden muss. In einer Neufassung ist die Entlassung der RAB Halle GmbH aus ihrer Verpflichtung zur Errichtung und zum Betrieb einer thermischen Abfallbehandlungsanlage am Standort Döllnitz (Deponie Halle-Lochau) vorgesehen.

Derzeit prüft das Unternehmen verschiedene Realisierungsmöglichkeiten, um im Rahmen des genehmigten Investitionsvolumens die Sortieranlage realisieren zu können. Zur Reduzierung der Investitionskosten ist die Suche nach gebrauchten Anlagenteilen intensiviert. Weiterhin erfolgt gegenüber dem Projekt die Spezifizierung der Sortiermodule als Anpassung auf die derzeitigen Preise auf dem Sekundärrohstoffmarkt.

4. Wirtschaftliche Lage der Gesellschaft

Entsprechend der Entwicklung der Tonnageleistung, welche insgesamt unter den Erwartungen liegt, sind die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.303 um TEUR 47 nur leicht im Vergleich zu den Vorjahresumsätzen (TEUR 7.350) gesunken. So ist für die Fraktionen Restmüll und Baustellenabfälle eine unterplanmäßige Entwicklung zu erkennen. Trotz höherer Mengen in der Fraktion Sperrmüll konnten diese keine vollständige Kompensation bewirken.

Die variablen Aufwendungen für die Verwertung der Stoffströme verhalten sich parallel zum Umsatz. Unter Berücksichtigung der Aufwendungen für die Verwertung der Stoffströme inklusive Handlingkosten (TEUR 7.122, Vorjahr:

TEUR 7.357) und Transportleistungen (TEUR 313, Vorjahr: TEUR 101) ergibt sich ein negativer Deckungsbeitrag in Höhe von TEUR 132 (Vorjahr: TEUR -108). Der Anstieg beruht auf nicht weiterberechenbaren Transportkosten.

Aufgrund der Fremdvergabe der operativen Leistungen fallen in der Gesellschaft keine relevanten Personalkosten an. Da die Gesellschaft über keine Sachanlagen verfügt und keine Investitionen getätigt wurden, weist die Erfolgsrechnung der RAB Halle GmbH keine Abschreibungen aus. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 197, Vorjahr: TEUR 679) konnten aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Veränderung und der damit einhergehenden markanten Reduzierung der Aufwendungen für die Geschäftsbesorgung auf einem minimalen Niveau gehalten werden. Diese sind im abgeschlossenen Geschäftsjahr nur für vorgeschriebene und unabwendbare Unternehmenshandlungen angefallen.

Mit TEUR 299 erzielte die Gesellschaft zwar ein negatives Betriebsergebnis, welches jedoch im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 488 günstiger ausfiel. Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf den gesunkenen Sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Das positive Finanzergebnis (TEUR 43) trug zudem zur Verringerung des Jahresfehlbetrages in Höhe von TEUR 256 bei.

Am 30. Juni 2008 wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2008 zwischen der SWH und der RAB Halle GmbH eine Cash Pool-Vereinbarung getroffen. Mit dieser Pool-Vereinbarung wurde der Gesellschaft eine Kreditlinie in Höhe von TEUR 650 eingeräumt. Aufgrund der Cash Pool-Vereinbarung war die Liquidität der Gesellschaft im Geschäftsjahr zu jeder Zeit gesichert. Aus dem Cash Pool ergibt sich zum 31. Dezember 2008 eine Forderung in Höhe von TEUR 1.173.

In der Bilanz sind gegenüber dem Vorjahr hauptsächlich die Änderungen aufgrund des Überganges der Gesellschafteranteile zu erkennen. Der Tausch auf der Aktivseite von Guthaben bei Kreditinstituten hin zu Forderungen gegen verbundene Unternehmen ist auf die Integration der Gesellschaft in den Cash Pool der SWH zurückzuführen. Mit TEUR 1.594 (Vorjahr: TEUR 1.689) hat sich die Bilanzsumme kaum geändert. Bedeutende Entwicklungen auf der Passivseite der Bilanz sind die Erhöhung der Kapitalrücklagen und eine Reduzierung der Sonstigen Rückstellungen. Die Eigenkapitalquote hat sich mit 10,2 % (Vorjahr: 9,7 %) verbessert. Zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung hat die Gesellschafterin (SWH) im Januar 2009 eine Einlage über TEUR 375 geleistet.

5. Risikobericht

Das Abfallaufkommen und die Zusammensetzung der Tonnagen unterliegen Schwankungen durch das Verbrauchsverhalten der Bürger, die konjunkturelle Entwicklung, regulatorische Eingriffe des Gesetzgebers und die demografische Entwicklung. Diese Einflussfaktoren könnten das Ergebnis der Gesellschaft beeinflussen. Dem soll durch die zusätzliche Akquisition im gewerblichen Bereich entgegengewirkt werden. Das daraus resultierende Risiko wird jedoch als nicht bestandsgefährdend angesehen.

Das Risikofrüherkennungssystem der Gesellschaft befindet sich auf aktuellem Stand. In Auswertung der festgelegten Risikofelder sind keine den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken benannt.

Ver- und Entsorgung RAB Halle GmbH Seite 180 von 494 6. Ausblick

Für den Jahresverlauf 2009 geht die Gesellschaft von einem Mengenstrom auf Basis des Vorjahres aus. Entsprechend der Tonnagen erwartet die RAB Halle GmbH eine Kontinuität der Umsatzerlöse. Darauf aufbauend schätzen wir die Entwicklung des Ergebnisses entsprechend der Wirtschaftsplanung und erwarten die positive Wendung zu einem Jahresüberschuss zum Abschluss des Geschäftsjahres.

Ver- und Entsorgung RPL Recyclingpark Lochau GmbH Seite 181 von 494