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Energieversorgung Halle Netz GmbH

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d) Geschäftsentwicklung

aa) Bilanzdaten

2008 2007 2006

Verände-rungen

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Anlagevermögen 347 1 314 2 33 10

Umlaufvermögen 32.376 91 18.875 93 25 100 13.501 72

Rechnungsabgrenzungsposten 2.862 8 1.157 6 1.705 147

Bilanzsumme 35.585 100 20.346 100 25 100 15.239 75

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 25 0 25 0 23 90 0 0

Rückstellungen 17.360 49 2.724 13 2 8 14.635 537

Verbindlichkeiten 15.368 43 16.459 81 0 2 -1.091 -7

Rechnungsabgrenzungsposten 2.832 8 1.138 6 1.695 149

Bilanzsumme 35.585 100 20.346 100 25 100 15.239 75

bb) GuV

2008 2007 2006

T€ T€ T€

Umsatzerlöse 110.920 105.501

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

-9 13

sonstige betriebliche Erträge 1.137 412 0

Materialaufwand 92.581 87.405

Personalaufwand 2.477 2.387

Abschreibungen 182 1

sonstige betriebliche Aufwendungen 15.489 15.476 3

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9 68 0

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens

47 7

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 112 108

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.169 610 -3

außerordentliche Erträge 12.566 1

außerordentliche Aufwendungen 12.709 534

außerordentliches Ergebnis -143 -534 1

sonstige Steuern 11 11

aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne

1.015 62

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 2 -2

Bilanzgewinn/Bilanzverlust 0 2 -2

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 89 von 494 cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2008 2007 2006 Angaben in

Umsatzrentabilität: 0,92 0,06 %

Eigenkapitalrentabilität: 4.060,55 286,08 -9,42 %

Cash-Flow: 1.244 72 -2 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: 2.606 2.584 T€

Personalaufwandsquote: 2,21 2,25 %

dd) Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

Sachanlagenintensität: 0,06 0,12 %

Eigenkapitalquote: 0,07 0,12 89,98 %

Fremdkapitalquote: 99,93 99,88 10,02 %

ee) Leistungsdaten

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

Netznutzung Gas G

W

1.139,00 1.123,00 0,00 GWh

Netznutzung Strom G

W

791,00 785,00 0,00 GWh

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 90 von 494 e) Lagebericht

1. Rahmenbedingungen, Branchenentwicklung und Geschäft 1.1. Rahmenbedingungen

In Folge der Auswirkungen der globalen Finanzkrise ist das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2008 nach ersten Berechnungen nur noch um 1,3 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich somit schwächer als in den Jahren 2006 und 2007, in denen das Inlandsprodukt um 3,0 Prozent bzw. um 2,5 Prozent gestiegen war. Hierbei wurde das Wirtschaftswachstum hauptsächlich von den Bauinvestitionen und vom Staatskonsum getragen, während vom Außenhandel keine Wachstumsimpulse ausgingen.

Das Wirtschaftswachstum Ostdeutschlands lag im Jahr 2008 mit einem Anstieg von 0,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Demgegenüber konnte die Wirtschaft unseres Bundeslandes Sachsen-Anhalt mit einer Rate von 1,4 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt zulegen.

Das wirtschaftliche Wachstum sorgte - wie in den Vorjahren - für eine weitere Entlastung auf den Arbeitsmärkten.

Während die Erwerbslosenquote Deutschlands im Verlauf des Jahres 2008 um 1,2 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent zurückging, sank die Erwerbslosenquote Ostdeutschlands um 2 Prozentpunkte auf einen immer noch hohen Stand von 13,1 Prozent. In Sachsen-Anhalt verringerte sich die entsprechende Quote mit ebenfalls 2 Prozentpunkten stärker als im Bundesdurchschnitt und erreichte einen Stand von 14 Prozent.

Im Verlauf des Jahres 2008 verzeichnete die Stadt Halle (Saale) einen Rückgang der gemeldeten Einwohner im Stadtgebiet von 1.367 Personen (Vorjahr: -1.607 Personen). Am 31. Dezember 2008 waren 230.900 Einwohner gemeldet.

Die Anzahl der Haushalte in Halle nimmt jedoch, bedingt durch immer kleiner werdende Haushaltsgrößen, nicht in diesem Umfang ab.

1.2. Branchenentwicklung

Durch die Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen stand die deutsche Energiewirtschaft auch in diesem Geschäftsjahr vor neuen Herausforderungen.

Die Bundesregierung hat mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm Weichen für eine moderne, sichere und klimaverträgliche Energieversorgung in Deutschland gestellt. Mit dem Programm wurden Maßnahmen für einen ehrgeizigen, intelligenten und effizienten Klimaschutz festgelegt. Im Dezember 2007 wurde der erste Teil des Integrierten Energie- und Klimaprogramms durch das Bundeskabinett beschlossen.

Im Juni 2008 wurde der 2. Teil des Integrierten Energie- und Klimaprogramms verabschiedet. Das Maßnahmenbündel umfasst zum einen das Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus der Höchstspannungsnetze und dient damit der Verbesserung der Stromübertragungsnetze. Des Weiteren erfolgte die Novellierung des Energieeinsparungsgesetzes und der Energieeinsparungsverordnung. Demnach müssen ab 2009 Neu- und Umbauten von Wohngebäuden um 30 Prozent energieeffizienter sein. Stromverbrauchsintensive Nachtspeicherheizungen sollen langfristig außer Betrieb gehen. Auch die Heizkostenabrechnungsverordnung wurde geändert. Ziel ist die Erhöhung des verbrauchsabhängigen Anteils bei der Abrechnung der Heizkosten in Mehrfamilienhäusern von 50 auf 70 Prozent.

Im Juli 2008 wurde die dritte Kooperationsvereinbarung der Gaswirtschaft zum Netzzugang vorgelegt. Neuregelungen betreffen zum einen die standardisierten Netzzugangsbedingungen. Bei der Festlegung des Bilanzierungsverfahrens sieht die Kooperationsvereinbarung auch weiterhin das synthetische und analytische Lastprofilverfahren vor. Zum anderen wurden Regelungen zur Allokation, zur Tagesbilanzierung, zum stündlichen Anreizsystem, zur Ausgleichsenergie und zur Regelenergieumlage getroffen. Auch wurde festgelegt, dass Biogas verstärkt in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Biogas wird damit breit verfügbar und muss nicht mehr hauptsächlich am Ort der Herstellung genutzt werden. Für die Gasnetzbetreiber ist eine Aufnahme und Vergütung vorgesehen. Des Weiteren ergeben sich für den örtlichen Verteilernetzbetreiber umfangreiche Pflichten zur Datenbereitstellung. Im August 2008 starteten die neuen Regelungen zum Lieferantenwechsel Gas. Sie sollen den Wechsel erheblich beschleunigen und den Datenaustausch vereinfachen.

Seit Oktober gilt auch das Grundmodell der Ausgleichs- und Bilanzierungsregeln im Gassektor.

Die Bundesnetzagentur legte im Beschluss vom 7. Juli 2008 die für die Anreizregulierung anzuwendende Eigenkapitalverzinsung fest. Die Eigenkapitalzinssätze wurden auf 9,29 Prozent festgelegt und gelten einheitlich für Neuinvestitionen in Strom- und Gasnetze. Für Altanlagen wurde ein Eigenkapitalzinssatz von 7,56 Prozent festgelegt.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 91 von 494 Neben dem Gesetz zur Öffnung des Messwesens, welches im September 2008 in Kraft trat, wurde auch mit der Neufassung der Messzugangsverordnung der Markt beim Messstellenbetrieb und der Messung vollständig geöffnet. Die Verordnung zielt auf die schnelle Verbreitung intelligenter Stromzähler und damit verbundene Einsparmöglichkeiten. Durch den Einbau intelligenter Zähler (Smart Meters) kann der Kunde eigenverantwortlich Energie sparen, da er genau seinen Verbrauch sehen und somit seine Nutzungsgewohnheiten ändern kann. Ab 2010 müssen allen Kunden im Regelfall Zähler mit Lastganganzeigen angeboten werden. Verbraucher können zukünftig frei wählen, wer bei ihnen neue Strom- und Gaszähler einbaut sowie diese abliest.

1.3. Geschäft

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH ist verantwortlich für den Betrieb und die Steuerung der Strom- und Erdgasnetze sowie der Info-, Fernwirk- und Leittechnik im Netzgebiet der Stadt Halle, das sich über eine Fläche von 135 Quadratkilometern erstreckt. Des Weiteren organisiert die Netzgesellschaft Halle den diskriminierungsfreien Zugang aller Marktteilnehmer zu den im Stadtgebiet von Halle vorhandenen Strom- und Gasversorgungsleitungen und stellt die zur ordnungsgemäßen Abrechnung erforderlichen Verbrauchsdaten bereit.

Die Gesellschaft ist als Stromnetz- und Gasnetzbetreiber vorrangig für den Betrieb und den Ausbau des Verteilnetzes verantwortlich. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 110,9 Millionen Euro, der sich überwiegend aus der Vereinnahmung der Netznutzungserlöse sowie aus der Abwicklung der Erfordernisse des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) zusammensetzt.

Auf Basis des Energiewirtschaftsgesetzes vom 7. Juli 2005 und der Anreizregulierungsverordnung vom 29. Oktober 2007 wurde mit einem Schreiben vom 2. September 2008 von der Bundesnetzagentur für die 1. Regulierungsperiode ein unternehmensspezifischer Effizienzwert für die beeinflussbaren Kostenbestandteile der Netzentgelte Strom von 95,7 Prozent festgelegt. Die Erlösobergrenze für Strom wurde mit Schreiben vom 6. Januar 2009 der Energieversorgung Halle Netz GmbH mitgeteilt. Sie gilt ab dem 1. Januar 2009.

Für den Bereich des Verteilnetzes Gas wurde mit Schreiben vom 10. Dezember 2008 von der Landesregulierungsbehörde Magdeburg ein unternehmensspezifischer Effizienzwert von 82,2 Prozent festgelegt. Mit gleichem Schreiben wurde auch die Erlösobergrenze für Gas mitgeteilt, ebenfalls gültig ab dem 1. Januar 2009.

Die Netznutzungsentgelte für Strom und Gas werden entsprechend angepasst.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 14. August 2008 das Vorgehen der Bundesnetzagentur bei den Genehmigungsverfahren der Stromnetzentgelte weitestgehend bestätigt. Endgültig geklärt wurde auch die Frage, wie mit so genannten Mehrerlösen zu verfahren ist. Diese fielen an, weil die Netzbetreiber während der Genehmigungsphase zur Festsetzung ihrer neuen Netznutzungsentgelte ihre bisher geltenden, meist höheren, Netznutzungsentgelte zur Abrechnung heranzogen. Der BGH stellte nun klar, dass diese Mehrerlöse in der nächsten Kalkulationsperiode entgeltmindernd zu berücksichtigen sind.

Die Beschlusskammer behält sich vor, den Netzbetreiber zu verpflichten, seine jährliche Erlösobergrenze, beginnend ab dem 1. Januar 2010, im Verlauf der Regulierungsperiode um die Mehrerlöse einschließlich einer angemessenen Verzinsung zu reduzieren. Die Energieversorgung Halle Netz GmbH musste diesem Grundsatzurteil durch Rückstellungsbildung im Geschäftsjahr 2008 Folge leisten.

Das Unternehmen trägt auch im Jahr 2008 zum Schutz der Umwelt bei. In jährlichen Überwachungs- bzw.

Wiederholungsaudits weist die Energieversorgung Halle Netz GmbH nach, dass das vorhandene Umweltmanagement sowohl den Anforderungen der Öko-Audit-Verordnung als auch der DIN EN ISO 14001 entspricht und durch die Mitarbeiter in allen Ebenen gelebt wird.

Durch den Umbau von Trafoketten trägt das Unternehmen zur Reduzierung von Energieverlusten und zur Erhöhung der Versorgungssicherheit bei.

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH stellte sich im April 2008 freiwillig einer Überprüfung des technischen Sicherheitsmanagements. Experten der Fachverbände für die Sparten Gas und Strom prüften, ob das Unternehmen die gesetzlichen Forderungen der Organisations- und Arbeitssicherheit einhält. Sämtliche organisatorischen und technischen Regeln für die Planung, den Bau und Betrieb von Energieversorgungsanlagen und alle Maßnahmen der Unternehmerverantwortung, der Arbeitssicherheit, des Qualitätsmanagements sowie des Umweltschutzes wurden in einem Betriebshandbuch erfasst, ihre Einhaltung überprüft und nachgewiesen. Das TSM-Zertifikat ist fünf Jahre gültig.

Im September 2008 wurde das Projekt „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ gestartet. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu fördern, um dadurch eine höhere Arbeitszufriedenheit und Lebensqualität zu erreichen. Aus diesem Grund wurde am 8. Oktober 2008 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Gesellschaft, der AOK Sachsen-Anhalt und dem Universitätssportverein Halle unterzeichnet.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 92 von 494 1.4 Kommunikation

Der Gesellschafter der Netzgesellschaft Halle wurde durch schriftliche und mündliche Berichte der Geschäftsführung regelmäßig über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft unterrichtet. Wichtige Geschäftsvorgänge, die Geschäftsentwicklung, die finanzielle Lage der Gesellschaft und die Ergebnissituation sowie alle Maßnahmen, die nach den Regelungen der Satzung der Zustimmung der Gesellschafter bedürfen, wurden eingehend beraten.

2. Ertragslage 2.1. Umsatz

Die Gesamtumsatzerlöse aus Netznutzung für das Geschäftsjahr 2008 betrugen 65,9 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse lagen auf Vorjahresniveau.

Die im Netzgebiet der Energieversorgung Halle Netz GmbH agierenden Stromhändler versorgten im Jahr 2008 ihre Kunden mit 791 GWh (Vj.: 785 GWh) Strom. In diesem Zusammenhang erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 45,7 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2,0 Millionen Euro weniger erzielt, was auf gesunkene Netznutzungsentgelte zurückzuführen war.

Der Durchsatz im Erdgasnetz der Gesellschaft betrug 1.139 GWh (Vj.: 1.123 GWh). Der Umsatz in diesem Segment belief sich auf 20,2 Millionen Euro (Vj.: 18,6 Millionen Euro). Die Umsatzsteigerung wurde neben der Mengenerhöhung um 2 Prozent durch einen Preisanstieg im Zusammenhang mit den ab 1. Oktober 2007 genehmigten Netzentgelten verursacht.

Das KWKG sieht vor, dass der von dezentralen KWK-Anlagen erzeugte Strom vom Netzbetreiber aufgenommen werden muss. Der im Kraftwerk Dieselstraße erzeugte Strom wird von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH an die Netzgesellschaft verkauft und zum gleichen Verrechnungspreis an die EVH GmbH weiterverkauft. Somit wurden in den Umsatzerlösen aus Strom in Höhe 32,0 Millionen Euro die eingespeisten Strommengen dezentraler KWK-Anlagen ausgewiesen. Dieser Strom wurde an die EVH GmbH weiterverkauft. Die Gegenposition ist in Höhe von 32,0 Millionen Euro im Strombezug enthalten.

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH erzielte mit Servicedienstleistungen einen Umsatz in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Bestandteil dieser Position waren vor allem die Erlöse aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der EVH GmbH für Dienstleistungen im Rahmen der Bereitstellung von Info-, Fernwirk- und Leittechnik an die EVH GmbH. Ferner enthielt diese Position Erlöse für Servicedienstleistungen, vor allem aus Umverlegungsarbeiten für Kundenanschlüsse. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 0,5 Millionen Euro mehr Erlöse für Servicedienstleistungen generiert.

Weitere Sonstige Umsatzerlöse beliefen sich auf 10,8 Millionen Euro und lagen auf Vorjahresniveau. Diese Position enthielt überwiegend die Erlöse aus Zuschlägen gemäß § 7 KWKG in Höhe von 9,2 Millionen Euro. Die Erlöse berücksichtigten die im Kraftwerk Dieselstraße per Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte und gemäß KWK-Gesetz geförderte Strommenge.

Außerdem enthalten waren die vom regelzonenverantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber Vattenfall Europe Transmission GmbH gezahlten Vergütungen für die eingespeisten KWK-Strommengen kleiner dezentraler Einspeiser sowie für die nach dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien geförderten, vom Netzbetreiber aufgenommenen Strommengen.

Des Weiteren beinhalteten die Sonstigen Umsatzerlöse die Weiterberechnung der Reservenetzkapazität an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH in Höhe von 1,3 Millionen Euro.

2.2. Variable Aufwendungen

In der Energieversorgung Halle Netz GmbH fielen im Geschäftsjahr 2008 Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen in Höhe von 92,6 Millionen Euro (Vj.: 87,4 Millionen Euro) an. Für die höheren Aufwendungen (5,2 Millionen Euro) waren die gestiegenen Rohölpreise und die daran gekoppelten Gas- und Strombezugskosten verantwortlich.

Die KWK-Strombezugskosten aus der Einspeisung dezentraler Erzeuger entsprechen mit 32,0 Millionen Euro den ausgewiesenen Umsatzerlösen aus Strom. Im Vorjahr wurden hierfür 26,7 Millionen Euro aufgewandt.

Der KWK-Aufwand belief sich im Geschäftsjahr 2008 auf 9,9 Millionen Euro (Vj.: 11,0 Millionen Euro). Dieser Sachverhalt resultierte zum einen aus der Vergütung der KWK-Förderung an die zu-schussberechtigten Stromeinspeiser und zum anderen aus dem im Netznutzungsentgelt als Letztverbraucherzuschlag enthaltenen KWK-Belastungsausgleich.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 93 von 494 Weiterhin wurden Strombezugskosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro (Vj.: 2,5 Millionen Euro) zur Deckung der Netzverluste und des Betriebsverbrauchs für das Stromnetz sowie 0,3 Millionen Euro (Vj.: 0,2 Millionen Euro) für den Bezug von Kommunalgas für das Gasnetz ausgewiesen.

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH wendete für bezogene Leistungen 45,9 Millionen Euro (Vj.: 46,0 Millionen Euro) auf. Neben dem Aufwand für die Nutzung des vorgelagerten Stromnetzes der envia Verteilnetz GmbH sowie der gesonderten Kosten des vorgelagerten Gasnetzes von ONTRAS enthielt diese Position im Wesentlichen das Pachtentgelt für die von der EVH GmbH gepachteten Energieversorgungsnetze sowie für die von der EVH GmbH erbrachten kaufmännischen und technischen Dienstleistungen im Rahmen der Geschäftsbesorgung durch die EVH GmbH. Weiterhin fielen Aufwendungen für die Erbringung von Servicedienstleistungen für das Sekundärnetz an.

2.3. Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2008 beschäftige die Energieversorgung Halle Netz GmbH 44 Mitarbeiter und zwei Auszubildende.

Der Personalaufwand betrug 2,5 Millionen Euro (Vj.: 2,4 Millionen Euro). Dies ist eine Steigerung um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Das durchschnittliche Lebensalter der Belegschaft lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 43 Jahren. Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit belief sich auf 17 Jahre.

2.4. Sonstiger betrieblicher Aufwand

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Berichtszeitraum 15,5 Millionen Euro. Sie lagen damit auf Vorjahresniveau. Für Konzessionsabgaben wurden 8,9 Millionen Euro aufgewandt. Weitere Bestandteile dieser Position waren überwiegend die Aufwendungen für Instandhaltungen der Netze und Kosten für Abrechnungsdienstleistungen.

2.5. Außerordentliches Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2008 belief sich das Außerordentliche Ergebnis auf -0,1 Millionen Euro. Grund für die außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 12,7 Millionen Euro war im Wesentlichen die Rückstellungsbildung für die Mehrerlössaldierung. Der Bundesgerichtshof legte fest, dass die jährliche Erlösobergrenze, beginnend ab 1. Januar 2010, im Verlauf der Regulierungsperiode um die Mehrerlöse einschließlich einer angemessenen Verzinsung zu reduzieren ist.

Da die Energieversorgung Halle Netz GmbH ihre Geschäftstätigkeit erst zum 1. Januar 2007 aufgenommen hat, wurden die Mehrerlöse der Jahre 2005 und 2006 als Forderung gegenüber der EVH GmbH geltend gemacht. Die Inhalte des Pachtvertrages zwischen der EVH GmbH und der Energieversorgung Halle Netz GmbH begründen diese Verfahrensweise.

2.6. Ergebnisverwendung

Den Jahresüberschuss in Höhe von 1,0 Millionen Euro führt die Gesellschaft aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages an die EVH GmbH ab.

3. Finanzlage

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verbesserte sich auf 6,8 Millionen Euro (Vj.: -3,4 Millionen Euro).

Die Verbesserung beruht im Wesentlichen auf der Zunahme der Rückstellungen im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 14,6.

Aufgrund der Zahlungsmittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und einem Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (0,2 Millionen Euro) ergibt sich ein Finanzmittelbestand von 2,8 Millionen Euro am Ende des Geschäftsjahres. Dies entspricht einer Verbesserung des Finanzmittelbestandes um 6,5 Millionen Euro zum Vorjahr. Der Finanzmittelbestand wird täglich dem Cashpool der SWH GmbH zugeführt und dort angemessen verzinst. Er belief sich am 31. Dezember 2008 auf insgesamt auf 2,8 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen des Cash Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken im Konzern zu minimieren.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 94 von 494 4. Vermögenslage

Eine eigentumsrechtliche Trennung des Netzbetriebs von den übrigen Tätigkeitsbereichen der Energieversorgung ("ownership unbundling") ist nicht erforderlich. Die Energieversorgung Halle Netz GmbH ist mit der EVH GmbH über einen Pachtvertrag verbunden, welcher die Überlassung der für den Netzbetrieb erforderlichen Vermögensgegenstände regelt.

Das Unternehmen tätigte im Geschäftsjahr 2008 Investitionen in Höhe von 0,2 Millionen Euro, welche hauptsächlich für die Beschaffung von spezieller Hard- und Software ausgegeben wurden.

Die Bilanzsumme des Unternehmens erhöhte sich um 15,2 Millionen Euro auf 35,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital belief sich auf 25 Tausend Euro.

5. Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die Energieversorgung Halle Netz GmbH notwendig machen würden.

6. Risikobericht

Basierend auf den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich bildet das Risikomanagementsystem der Energieversorgung Halle Netz GmbH einen integralen Bestandteil der Unternehmensführung.

Das Ziel ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und Chancen und die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, die Erkenntnisse fortlaufend in unternehmerische Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen und gegenüber den Gesellschaftern kontinuierlich zu kommunizieren.

Hinsichtlich der bestehenden Finanzinstrumente ist die Netzgesellschaft Halle nur in geringem Umfang Ausfall- und Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen ausgesetzt. Dies begründet sich auf dem aktiven Management dieser Risiken sowie dem relativ stabilen geschäftlichen Umfeld. Zur Minderung der Ausfallrisiken von Kunden werden regelmäßige Abschläge vereinbart und eingezogen.

Die bestehenden Ergebnisrisiken resultieren im Wesentlichen aus dem ständigen Wandel im rechtlichen und politischen Umfeld.

Die Einführung der Anreizregulierung beginnt zum 1. Januar 2009. Diese löst die derzeit übliche Kostenkontrolle ab. Die Anreizregulierungsverordnung setzt Impulse für einen effizienten Betrieb der Strom- und Gasversorgungsnetze.

Dabei erfolgt die Entkopplung der Erlöse der Netzbetreiber von den Kosten des Netzbetriebes. Durch die Regulierungsbehörde erfolgt die Vorgabe der Erlösobergrenze für jedes Jahr. Die Höhe der vorgegebenen Erlöse bestimmt sich durch das Ausgangskostenniveau abzüglich der durch Benchmark ermittelten anteiligen Ineffizienz und dem Produktivitätsfortschritt. Die Festlegungen gelten zunächst für zwei fünfjährige Regulierungsperioden, im Gas für vier und fünf Jahre.

Weiterhin ist vorgesehen, dass von allen Unternehmen eine Effizienzsteigerung zu erbringen ist. In den ersten fünf Jahren müssen die Netzbetreiber einen jährlichen Produktivitätsfortschritt von 1,25 Prozent und in den zweiten fünf Jahren von 1,5 Prozent erzielen. Das bedeutet für die Gesellschaft, dass sie ihre Netzentgelte am günstigsten vergleichbaren Unternehmen ausrichten und dessen Niveau spätestens nach zehn Jahren erreichen muss.

Daraus ergibt sich eine Unsicherheit bezüglich des Preisniveaus des Nutzungsentgeltes für Strom und Gas.

Ausschlaggebend für die bereits vorliegenden Genehmigungen der Erlösobergrenzen Strom und Gas für das Jahr 2009 sind die jährliche Anpassung von Rahmenbedingungen, hier besonders der Inflationsrate und des generellen Produktivitätsfaktors. Im Ergebnis steigen 2009 im Netzgebiet der Stadt Halle die Netzentgelte Strom um 3,85 Prozent und die Netzentgelte Gas um 4,66 Prozent.

In Summe bestanden während des Berichtsjahres keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken, derartige Risiken sind auch für das folgende Geschäftsjahr nicht erkennbar.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 95 von 494 7. Prognosebericht

Mit dem Beschluss der Novellierung des KWKG im Juni 2008 werden mit bis zu 750 Millionen Euro pro Jahr Anlagen, die Strom und Wärme im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess produzieren, sowie der Ausbau von Fernwärmnetzen unterstützt.

Damit soll der Anteil der Stromerzeugung aus KWK bis 2020 auf etwa 25 Prozent erhöht werden. Der so entstehende Strom ist vom Netzbetreiber aufzunehmen und zu vergüten.

Das im Juni durch den Bundestag beschlossene und im Juli durch den Bundesrat bestätigte EEG 2009 hat zum Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung bis 2020 von derzeit 13 Prozent (Ende 2007) bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent zu steigern und danach weiter kontinuierlich zu erhöhen.

Mit dem Inkrafttreten dieser gesetzlichen Bestimmungen und dem Start der bevorstehenden Anreizregulierung haben sich die ordnungspolitschen Rahmenbedingungen für die Branche nachhaltig verändert. Wesentliche Gesetze und Verordnungen haben auch Einfluss auf die Aktivitäten der Energieversorgung Halle Netz GmbH.

Vor diesem Hintergrund ist künftig von deutlichen Belastungen der Ertragslage auszugehen. Die Gesellschaft stellt sich aktiv den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Anforderungen der Regulierung. Schwerpunkte bilden dabei künftig eine Optimierung der Mittelverwendung im Asset-Management sowie die Ableitung entsprechender Investitions- und Instandhaltungsstrategien für die Netze.

Zentrale Zielstellung mit Blick auf die für 2009 avisierte Anreizregulierung ist die Neugestaltung der Vertrags- und Leistungsbeziehungen zwischen Netzbetreiber und Netzservice und die Anpassung des entsprechenden Steuerungsmodells. Die Energieversorgung Halle Netz GmbH trifft alle notwendigen Vorkehrungen, um den Anforderungen aus der Anreizregulierung gerecht zu werden. Sie wird sich ihren Aufgaben und neuen Herausforderungen pro-aktiv stellen, um zusätzlichen unternehmerischen Freiraum zu erhalten.

Vor dem Hintergrund der Anforderung aus der Regulierung und den Erfordernissen des Wettbewerbes wird beständig nach Wegen gesucht, gemeinsam mit Unternehmen aus der Versorgungswirtschaft Partnerschaften zum wechselseitigen Nutzen zu begründen und zu entwickeln. Ziel ist dabei die Erschließung von Synergien und der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit im liberalisierten Energiemarkt.

Im Übrigen gehen wir davon aus, weitere Kürzungen der Netznutzungsentgelte durch Kostenoptimierungen insbesondere im Bereich Instandhaltung, externe Dienstleistungen sowie hinsichtlich des jährlich neu zu ermittelnden Pachtzinses an die EVH GmbH für die Pacht der Energieversorgungsnetze zu kompensieren.

Im Ergebnis der Auswertung der Prognosezahlen wird im kommenden Berichtsjahr von einem gleich bleibenden Strommengenaufkommen im Netzgebiet der Stadt Halle ausgegangen. Das Mengenaufkommen im Gassektor kann witterungsbedingt variieren.

Wie viele Unternehmen, steht auch die Energieversorgung Halle Netz GmbH vor der Herausforderung, kurzfristig geeignete ingenieurtechnische Nachwuchskräfte zu finden. Um zukünftig einen Teil ihres Bedarfes auch aus eigenen Reihen zu decken, bildet das Unternehmen im Jahr 2008 erstmalig aus. In Kooperation mit der bze GmbH, der Hochschule Zittau bzw. der Hochschule Leipzig erlernen Abiturienten einen Ausbildungsberuf und absolvieren parallel dazu ein ingenieurwissenschaftliches Studium an der jeweiligen Hochschule. Nach Abschluss des Studiums ist eine Übernahme als Trainee geplant.

Die Gesellschaft geht in 2009 von Investitionen in Höhe von 0,4 Millionen Euro aus. Hauptinvestitionen liegen dabei auf den Kauf bzw. Ersatz von Hard- und Software.

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH erwartet für das Geschäftsjahr 2009 ein positives Jahresergebnis vor Gewinnabführung in Höhe von 0,2 Millionen Euro.