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Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 113 von 494

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 114 von 494 Aufsichtsrat: Schlicke, Friedhelm

Störzner, Uwe

Wenzel, Christian

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006

T€ T€ T€

Aufsichtsrat 31 32 34

d) Geschäftsentwicklung

aa) Bilanzdaten

2008 2007 2006

Verände-rungen

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Anlagevermögen 127.837 94 130.246 96 132.237 97 -2.409 -2

Umlaufvermögen 7.745 6 5.545 4 4.654 3 2.200 40

Rechnungsabgrenzungsposten 73 0 75 0 70 0 -2 -2

Bilanzsumme 135.656 100 135.866 100 136.961 100 -210 -0

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 101.588 75 101.348 75 102.502 75 240 0

Sonderposten für Investitionszulagen 402 0 476 0 559 0 -74 -16

Empfangene Ertragszuschüsse 307 0 249 0 242 0 59 24

Rückstellungen 10.071 7 10.415 8 13.056 10 -344 -3

Verbindlichkeiten 23.287 17 23.379 17 20.602 15 -92 -0

Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0

Bilanzsumme 135.656 100 135.866 100 136.961 100 -210 -0

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 115 von 494 bb) GuV

2008 2007 2006

T€ T€ T€

Umsatzerlöse 35.111 36.980 35.459

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

7 -3 -39

andere aktivierte Eigenleistungen 2.047 2.249 2.087

sonstige betriebliche Erträge 2.704 2.903 2.861

Materialaufwand 14.006 17.017 17.400

Personalaufwand 12.124 11.637 11.858

Abschreibungen 9.051 9.276 9.578

sonstige betriebliche Aufwendungen 3.661 4.516 4.887

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 292 199 191

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 927 875 795

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 393 -993 -3.959

sonstige Steuern 153 161 162

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 240 -1.154 -4.120

Bilanzgewinn/Bilanzverlust 240 -1.154 -4.120

cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2008 2007 2006 Angaben in

Umsatzrentabilität: 0,68 -3,12 -11,62 %

Eigenkapitalrentabilität: 0,24 -1,13 -3,86 %

Cash-Flow: 9.292 8.122 5.458 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: 161 164 155 T€

Personalaufwandsquote: 30,41 27,62 29,37 %

dd) Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

Sachanlagenintensität: 93,40 94,93 95,34 %

Eigenkapitalquote: 74,89 74,59 74,84 %

Fremdkapitalquote: 25,11 25,41 25,16 %

ee) Leistungsdaten

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 Angaben in

Fassungsvermögen Speicherbehälter m

³

173.500,00 173.500,00 176.000,00 m³

Fernleitungsnetz k 712,00 710,73 710,73 km

Trinkwasserverkauf M

i

77,50 77,30 80,21 Mio. m³

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 116 von 494 e) Lagebericht

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FWV) ist ein sehr leistungsstarker Wasserversorger, der seine Kunden in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen jederzeit zuverlässig mit qualitativ hochwertigem Trink- bzw.

Brauchwasser versorgt.

Diese Aussage wird eindeutig durch die Ergebnisse einer Kundenumfrage, die Anfang 2008 bei den Kunden des Unternehmens, das sind kommunale Zweckverbände, Stadtwerke, Städte und Gemeinden sowie Industrieunternehmen durchgeführt wurde, bestätigt. Durch die Leistungen der FWV werden Lebensgrundlagen für ca. 2 Mio. Menschen sowie die Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung von Gewerbe und Industrie in einem Territorium von etwa 9.000 km² gesichert.

Die Leistungsfähigkeit des Systems der FWV zeigte sich auch 2008 wieder an der Spreizung der abgeforderten Tagesliefermengen. Im Durchschnitt wurden 212 Tm³/d an die Kunden geliefert, die maximale Tagesmenge lag bei 274 Tm³/d, die minimale Systembeanspruchung bei 160 Tm³/d.

Mithin wurden im Geschäftsjahr 77,5 Mio. m³ Wasser verkauft. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau von 77,3 Mio. m³.

Allerdings konnte der geplante Wasserabsatz von 78,6 Mio. m³ nicht ganz erreicht werden. Die Differenz ist insbesondere den etwas geringeren Abnahmen der kommunalen Kunden zuzuschreiben und steht in direkter Beziehung zum Witterungsverlauf - speziell in den Sommermonaten des Jahres 2008.

Unter Anwendung des geänderten Preismodells, das für alle ab Mitte 2007 abgeschlossenen Wasserlieferverträge die Verrechnung von Leistungs- und Arbeitspreisen beinhaltet und der in den fortgeführten Verträgen vereinbarten Preisgleitung, wurden durch den Wasserverkauf Erlöse in Höhe von 33,8 Mio. € erzielt.

Auch mit der im Zuge der o. g. Vertragsumsetzung verbundenen Anpassung der Lieferpreise an die sehr stark gestiegenen Kosten für Energie, Einsatzstoffe oder Material für technische Ausrüstungen etc. bleibt die FWV das mit Abstand preisgünstigste ostdeutsche Wasserversorgungsunternehmen. Der Erhaltung dieser Position gelten auch die weiter unten aufgeführten Anstrengungen zur strategischen Unternehmensentwicklung.

Zur Sicherung der zukünftigen Absatzmengen ist es gelungen, mit zwei kommunalen Weiterverteilern langfristige Anschlussverträge abzuschließen. Darüber hinaus startete in 2008 die Belieferung der Firma AVANCIS in Torgau mit Wasser für die Solarzellenproduktion. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Versorger konnten hier günstige versorgungstechnische Voraussetzungen für diese bedeutende gewerbliche Ansiedlung geschaffen werden.

Seit Herbst 2008 werden Kunden in der Region „nördlicher Vorharz“ - speziell der Zweckverbände Huy-Fallstein und Ilsetal sowie Ortsteile der Stadt Wernigerode mit Wasser aus dem Wasserwerk Wienrode versorgt. Durch die sehr gute Vorbereitung der versorgenden Zweckverbände verlief die Umstellung vom ehemals sehr harten auf das weiche Wasser des Ostharzsystems der Fernwasserversorgung völlig reibungslos. Umgesetzt wurde dieses Projekt neben den Verbänden insbesondere durch die Stadtwerke Wernigerode unter Mitwirkung der Trinkwasserversorgung Magdeburg und nicht zuletzt durch die Unterstützung des Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt und das Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt.

Neben den Umsatzerlösen aus dem Wasserverkauf entstanden auch 2008 Erlöse durch von Dritten verursachte Umverlegungsmaßnahmen an unseren Anlagen. Diese lagen mit 895 T€ weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Den Umsatzerlösen aus Umverlegungen stehen entsprechende Aufwendungen zur Beschaffung von Material und Fremdleistungen gegenüber.

Die Erlöse aus der Erbringung von Spezialleistungen im Bereich Engineering, Bau und Reparatur großkalibriger wasserwirtschaftlicher Versorgungsleitungen oder Labordienstleistungen für andere Unternehmen lagen auf Vorjahresniveau. Insbesondere andere Fernwasserversorger und verschiedene Kunden nutzen unser Know-how in Fragen der Trinkwasserversorgung und haben Leistungen über Rahmenverträge langfristig gebunden.

Die hohe technische Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger organisatorischer Sicherheit unseres Unternehmens wurde nicht zuletzt in 2008 durch die Zertifizierung zum geprüften Technischen Sicherheitsmanagement (TSM) durch die Zertifizierungsstelle des DVGW bestätigt. Bestandteile der Prüfung waren unter anderem die betriebliche Organisation, der anforderungsgerechte Einsatz der Mitarbeiter und ihre Qualifikation, die technische Ausstattung und der ordnungsgemäße Betrieb und die Instandhaltung der technischen Anlagen, das Störfallmanagement, die Qualitätsüberwachung sowie die Dokumentation der Anlagen und Netze.

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 117 von 494 Mit der TSM-Zertifizierung wird gegenüber den Kunden und Marktpartnern dokumentiert, dass der Stand der Technik eingehalten wird und somit mit der Fernwasserversorgung ein jederzeit zuverlässiger Partner in Fragen der Trinkwasserversorgung zur Verfügung steht.

Die hohe Qualität des gelieferten Trinkwassers war auch im Geschäftsjahr 2008 sichergestellt und entsprach den geforderten Parametern der Trinkwasserverordnung.

Die regelmäßigen Prüfungen und Beprobungen realisiert das unternehmenseigene Labor mit den Standorten in Torgau und Wienrode. Die Kompetenz und Zuverlässigkeit des Labors steht auch Kunden und Geschäftspartnern zur Verfügung.

In bewährter Weise betreuen die Laborfachleute die Qualitätsüberwachung einiger Stadtwerke und Zweckverbände einschließlich deren Netze und die Wasserqualität in Industrieunternehmen.

Die unternehmensinterne Qualitätskontrolle erfasst alle Teile des Versorgungsprozesses, beginnend bei der Wassergewinnung über die Aufbereitung bis zur Verteilung.

Insbesondere zur Sicherung einer hohen Rohwasserqualität wurden 2008 die Aktivitäten des Unternehmens verstärkt. So wurde auf Initiative der FWV mit drei weiteren Unternehmen die „Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe“ - AWE - gegründet. Die AWE hat sich das Ziel gesetzt, durch die Bündelung der Interessen und das gemeinsame Auftreten gegenüber Politik, Wirtschaft und in der Öffentlichkeit, auf einen Erhalt bzw. Verbesserung der Qualität der Elbe und ihrer Nebenflüsse als wesentliche Rohwassergrundlage hinzuwirken.

Intensiviert wurde auch die Zusammenarbeit mit dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt, um über eine verstärkte Überwachung des Rohwassers in der Rappbodetalsperre und des Einzugsgebietes zur Erhaltung der hochwertigen Rohwasserbasis für die Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk Wienrode beizutragen.

Seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am 20. Januar 2005 zur Kommunalisierung der Gesellschaftsanteile der FWV erfolgten in den Folgejahren weitere rechtliche Verfahrensschritte. Art und Weise, Zeitpunkt und Auswirkungen der zu erfolgenden Kommunalisierung sind derzeit noch nicht bekannt.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2008 wurde der bestehende Geschäftsführervertrag mit Herrn Jan Wollenberg mit Wirkung ab 1. Oktober 2008 um weitere fünf Jahre verlängert.

Weitere Geschäftsentwicklung

Das Hauptaugenmerk der Aktivitäten liegt auf der Sicherung des Wasserverkaufs über den Erhalt des Kundenstammes und der verstärkten Akquisition neuer Absatzpotenziale, um Rückgänge der Liefermengen über das infolge der demografischen Entwicklung zu erwartende Maß möglichst zu verhindern.

Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung im Versorgungsraum waren auch Grundlage für eine langfristige Absatzprognose und eine darauf aufbauende konzeptionelle Analyse und Bewertung des Versorgungssystems im Rahmen eines Fernwasserentwicklungskonzepts (FEK).

Mit der Bestätigung des FEK wird das Ziel einer mittel- und langfristig umsetzbaren Systemoptimierung verfolgt und gleichzeitig Investitionssicherheit für anstehende Erneuerungs- und Erweiterungsinvestitionen geschaffen.

Die Planungen der Folgejahre bis 2013 orientieren sich mithin an den Ergebnissen aktuell abgeschlossener Wasserlieferverträge und des Fernwasserentwicklungskonzeptes.

Für das Geschäftsjahr 2009 wird ein Wasserabsatz von 77,9 Mio. m³ erwartet. Der etwas über dem Vorjahreswert liegende Planansatz ist damit begründet, dass Wasserlieferungen z. B. aus o. g. Neuverträgen erst vollständig ab dem Geschäftsjahr 2009 umgesetzt werden. Mit dem Wasserverkauf sollen Umsatzerlöse von 34,7 Mio. € erwirtschaftet werden.

Die vor dem Unternehmen in der Zukunft stehenden Herausforderungen infolge der tendenziell rückläufigen Absatzmengen erfordern neben der mittel- bzw. langfristigen Anpassung des technischen Systems auch die Erschließung weiterer Optimierungspotenziale durch eine effizientere Gestaltung der Prozessabläufe. Diesem Anliegen diente das im Geschäftsjahr 2008 durchgeführte Projekt „Zukunft Fernwasser“.

Die Implementierung der Ergebnisse dieses Projektes soll in den Folgejahren neben der Senkung der Prozesskosten auch eine noch bessere Kompetenzbündelung bei gleichzeitiger Verstärkung der Ausrichtung dieser auf die Kundenbedürfnisse bewirken.

Entsprechende Erlöse aus Nebengeschäften wie Leitungs- und Anlagenbau sowie Dienstleistungen des Labors oder der Fachingenieure für Dritte sind fester Bestandteil der Wirtschaftsplanung für die Folgejahre.

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 118 von 494 Die erfolgreiche wirtschaftliche Arbeit ist nur durch das hohe Qualitätsniveau und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft zu gewährleisten.

Gerade das Jahr 2008 stellte die Verbundenheit und Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen eindrücklich unter Beweis.

Einerseits standen nach Ablauf des Tarifvertrages zur Beschäftigungssicherung zum 31. Dezember 2008 die Verhandlungen über eine mögliche Anschlussregelung an.

Diese konnte nach kurzer intensiver Verhandlung mit Vertretern der Gewerkschaft ver.di und des Betriebsrates für weitere drei, optional vier Jahre neu vereinbart werden.

Die Vereinbarung sieht eine Arbeitszeitverkürzung um 7,5 % ohne Lohn- bzw. Gehaltsausgleich vor. Mit diesem Ergebnis wird für die Laufzeit des Vertrages in erheblichem Maße zur Dämpfung der Personalkosten beigetragen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Unternehmensleitung zur garantierten Beschäftigungssicherung im genannten Zeitraum.

Auch durch das o. g. Unternehmensprojekt „Zukunft Fernwasser“ war eine Vielzahl der Mitarbeiter zusätzlich zum eigentlichen Tagesgeschäft gefordert. Im Laufe des Projektes zeigte sich die Bereitschaft, notwendige Veränderungs- und Anpassungsprozesse aktiv mit zu gestalten. Dies kann als ein wichtiger Garant für die weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung gewertet werden.

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage

Das Unternehmen schließt nach den negativen Ergebnissen der Vorjahre das aktuelle Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis von 393 T€ vor Steuern ab. Nach Abzug der Steuern beläuft sich der Jahresüberschuss auf 240 T€.

Die Umsätze aus dem Trinkwasserverkauf stiegen um 2,1 Mio. € auf 33,8 Mio. €. Die sonstigen Umsatzerlöse gingen insbesondere aufgrund der Verschiebungen von durch Dritte veranlasste Umverlegungsmaßnahmen von Transportleitungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen auf ca. 895 T€ im Jahr 2008 zurück. Zusätzlich konnten für 206 T€ EEG-Strom erzeugt und verschiedene technische Dienstleistungen erbracht werden. Damit lag der Anteil der sonstigen Umsatzerlöse mit 1,3 Mio. € nur noch bei ca. 3,7 % der gesamten Umsatzerlöse (Vorjahr: 14,1 %).

Eigenleistungen wurden bei der Realisierung von Investitionsmaßnahmen in den Wasserwerken und einer Leitungsbaumaßnahme am Nordring des Fernwasserversorgungssystems erbracht. Der Umfang in 2008 belief sich auf 2,0 Mio. €.

Aus der Erstattung der Stromsteuer für energieintensive Gewerbebetriebe, Rückbauleistungen durch eigenes Personal, Versicherungsleistungen und der ertragswirksamen Auflösung von nicht mehr benötigten Rückstellungen resultieren sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 2,7 Mio. €.

Die Aufwendungen für Betriebs- und Hilfsstoffe befinden sich mit 663 T€ auf Vorjahresniveau. Die Energiekosten konnten durch die weitere Optimierung der Fahrweise der Wasserwerke bei in etwa gleichbleibender Wasserabgabe um ca. 140 T€

gegenüber 2007 auf 3,4 Mio. € gesenkt werden. Die Aufwendungen für Material und Fremdleistungen für Umverlegungen betrugen ca. 663 T€.

Aufgrund notwendiger Sanierungsarbeiten an den Wasserwerksstandorten und Teilbereichen des Netzes wurde es notwendig, 1,7 Mio. € entsprechenden Rückstellungen zuzuführen. Ebenso wurden weitere 607 T€ für die zukünftige Entsorgung angefallener Filterrückstände aus den Wasserwerken zurückgestellt.

Im Mai 2008 vereinbarten die Tarifparteien für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes einen neuen Tarifabschluss. In diesem integriert ist auch der für das Unternehmen relevante Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe. Die Anwendung der Ergebnisse des Abschlusses einschließlich der nachfolgenden Durchführungsbestimmungen führte zur Erhöhung der Personalkosten um 164 T€ gegenüber den geplanten Werten auf 12,1 Mio. €.

Finanzlage

Die notwendige Liquidität zur Durchführung aller Geschäftsaufgaben war jederzeit gegeben. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte gegenüber den Vorjahren um 1,5 Mio. € auf 8,1 Mio. € gesteigert werden. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -6,8 Mio. €. Der Cash-Flow der Finanzierungstätigkeit macht 719 T€ aus.

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 119 von 494 Zum 31. Dezember 2008 werden liquide Mittel in einer Höhe von 4,6 Mio. € ausgewiesen. Zur Finanzierung von Investitionen wurde im Frühjahr 2008 ein Kredit in Höhe 3,3 Mio. € aufgenommen. Bei der Hypo Vereinsbank läuft ein unbefristeter Betriebsmittelkredit in Höhe von 500 T€ als nicht in Anspruch genommene Kontokorrentkreditlinie. Die Tilgung von bestehenden Kreditverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umfasste 2,7 Mio. €.

Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2008 wurden Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 6,9 Mio. € getätigt. Davon entfallen 99 T€ auf immaterielle Wirtschaftsgüter, 150 T€ auf Grundstücke, Dienstbarkeiten und Bauten, 3.879 T€ auf technische Anlagen und Maschinen und 327 T€ auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. Für einen Betrag in Höhe von 2.461 T€

leistete das Unternehmen Anzahlungen bzw. befinden sich Anlagen im Bau.

Den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit bildeten im Wasserwerk Wienrode die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten bzw.

notwendige Komplettierungsarbeiten an der Aufbereitungstechnologie zur Gewährleistung der effektiven Trinkwasseraufbereitung. So wurde die Sanierung der Filterbecken fortgeführt und die Errichtung einer Anlage zur Zugabe von Flockungshilfsmitteln vorbereitet. Weiterhin wird die Möglichkeit geschaffen, im Rohwasserzulauf zu den Filtern eine bessere pH-Wert - Einstellung vorzunehmen. Fortgeführt wurden im Wasserwerk Wienrode auch die Kanalbaumaßnahmen, die das Ziel haben eine ordnungsgemäße Entsorgung des Niederschlagswassers sowie verschiedener Abwasserströme sicherzustellen.

Im Wasserwerk Torgau-Ost wurde in die Ertüchtigung der Gewinnungsanlagen (Erneuerung von acht Brunnen sowie die steuerungstechnische Anbindung der Fassungen) investiert.

Die weitestgehende Fertigstellung der Parallelleitung auf dem Nordring zwischen Muldenstein und Jessnitz bildete den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im Verteilungssystem.

Nach umfassenden technischen/wirtschaftlichen Untersuchungen wurde die Errichtung von 2 Energiegewinnungsanlagen im Ableitungssystem des Wasserwerks Wienrode (im Hochbehälter Neuplatendorf und Endorf) in den Plan aufgenommen.

Aufgrund von Lieferproblemen des Ausrüsters wird eine Fertigstellung und Inbetriebnahme jedoch erst in 2009 möglich sein.

Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2008 betrug wie im Vorjahr unverändert 75 %. Der Deckungsgrad des Anlagevermögens aus Eigen- sowie mittel- und langfristigem Fremdkapital verbesserte sich auf 99,2 % gegenüber 97,1 % im Vorjahr.

3. Risiken der künftigen Entwicklung

Die FWV betreibt ein umfassendes Risikomanagement, welches 2x jährlich auf Aktualität und Anpassungserfordernis überprüft wird. Es entspricht den gesetzlichen Anforderungen gemäß § 53 HGrG i. V. m. § 91 Abs. 2 AktG. Die identifizierten Risiken werden sowohl hinsichtlich ihrer Relevanz für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens bewertet als auch mit Gegenmaßnahmen zur Verringerung bzw. Vermeidung des Risikos versehen.

Ein vordergründiges Risiko für das Unternehmen besteht in der weiter rückläufigen Entwicklung der Wasserverkaufsmengen infolge der demografischen Entwicklung bzw. durch die ggf. verstärkte Nutzung von Eigenversorgungsanlagen der Kunden zu Lasten des Fernwasserbezuges.

Mit dem Fernwasserentwicklungskonzept bzw. dem Unternehmensprojekt „Zukunft Fernwasser“ wurden wichtige Entscheidungen getroffen, um auf diese Tendenzen zu reagieren.

Risiken aus Forderungsausfällen unserer Kunden sind in größerem Ausmaß nicht zu befürchten. Eine langfristige Forderung wurde abgezinst.

Einer verstärkten kritischen Kontrolle ist im Verlaufe des Geschäftsjahres die Absatzentwicklung bei den gewerblichen Kunden zu unterziehen, da mögliche Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise nur schwer abzuschätzen sind.

Durch die eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der Qualität der Rohwasserbasis sind diesbezüglich keine größeren Probleme für die Geschäftstätigkeit erkennbar.

Auch mengenseitig sind die Aufbereitungskapazitäten gut abgesichert - negative Folgen etwa aus der Klima-Veränderung sind nicht zu befürchten.

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 120 von 494 Grundsätzlich sind die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Finanzierung des Unternehmens zu bewerten. Aufgrund der Kapitalstruktur und der geplanten Überschüsse der Gesellschaft wird nicht mit Einschränkungen bezüglich geplanter zukünftig aufzunehmender Kredite gerechnet. Veranlasst durch die Finanzmarktkrise wurden für neu aufzunehmende Kredite erhöhte Kapitalkosten eingeplant. Bei bestehenden Kreditverbindlichkeiten wurden Zinsfestschreibungen bis zum Laufzeitende vereinbart bzw. in einem Fall durch einen Zins-Swap eine entsprechende Absicherung herbeigeführt.

Im Rahmen einer täglichen Liquiditätskontrolle können Risiken rechtzeitig erkannt werden. Integriert ist ebenfalls ein zeitnahes Mahnwesen.

Für mögliche Schadensfälle sowie Haftungsrisiken aus der Tätigkeit des Unternehmens hat die FWV ein umfangreiches Versicherungspaket abgeschlossen, mit welchem etwaige finanzielle Folgen eingegrenzt wurden.

4. Ausblick/Prognosebericht

Mit den im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 verabschiedeten langfristigen, d. h. strategisch angelegten Konzepten und ihrer schrittweisen Umsetzung in den nächsten Jahren hat das Unternehmen die Grundlagen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung geschaffen. Damit wird es möglich sein, den Herausforderungen, die aus der demografischen Entwicklung resultieren und vor denen vor allen Versorgungsunternehmen im mitteldeutschen Raum stehen, erfolgreich zu begegnen.

Zielstellung der FWV bleibt die „Preis-Führerschaft“ in der Wasserversorgung - speziell im Vergleich zu anderen Vorlieferanten, d. h. Fernwasserversorgern.

Darüber hinaus soll mit der Einführung der neuen Aufbauorganisation eine noch stärkere Kundenausrichtung unterstützt werden, um das Unternehmen als zuverlässigen Wasserdienstleister weiter zu profilieren.

Aufgabe im Geschäftsjahr wird es sein, die mit der neuen Organisation verbundenen Veränderungen in der Ablauforganisation so zu gestalten, dass die gewollten Effekte in der Prozesseffizienz erreicht werden.

Kernstück und mithin wichtigste Zielstellung des Fernwasserentwicklungskonzepts ist die Erschließung von Optimierungspotenzialen des Versorgungssystems. Grundlage der Berechnungen zur Systemoptimierung bildete eine Absatzprognose bis zum Jahr 2025. Die aus heutiger Sicht verfügbaren Prognoserechnungen für die Bevölkerungsentwicklung im Versorgungsgebiet wurden dafür ebenso ausgewertet wie die Erkenntnisse, die im Rahmen der Vertragsverhandlungen aus den von den Kunden angemeldeten langfristigen Bezugsmengen gewonnen wurden. Aus den verschiedenen untersuchten Szenarien hat sich nach komplexer technisch/wirtschaftlicher Bewertung als Vorzugslösung die verstärkte Nutzung des Wasserwerkes Wienrode und eine schrittweise Kapazitätsanpassung in den Elbaue-Wasserwerken herauskristallisiert. Unter den oben genannten Randbedingungen wird - als Option - ab 2012 ein Wasserwerk in der Elbaue in Reserve gestellt werden.

Voraussetzung für die zielgerichtete stärkere Auslastung des Wasserwerkes Wienrode und der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit in der Verteilung des Wassers ist der schrittweise Ausbau der Ostharzleitung in Form einer Parallelleitung zwischen Güsten und Bernburg-Ost.

Für den gesamten einsträngigen Leitungsabschnitt zwischen Güsten und dem Hochbehälter Hammelberge wurde mit dem Abschluss des seit mehreren Jahren laufenden Planfeststellungsverfahrens Planungsrecht geschaffen.

Mit dem Bau des o. g. Leitungsabschnittes wird gleichzeitig die Versorgungssicherheit für wichtige Kunden im Raum Halle/Bernburg/Merseburg erhöht und zusätzlich Potenzial für die energetische Nutzung des Ableitungssystems geschaffen. Die Errichtung von Energieerzeugungsanlagen in Behälterzuläufen zur maximalen wirtschaftlichen Ausnutzung des infolge der Höhenverhältnisse bestehenden Energiepotenzials ist ein weiterer Schwerpunkt der Investitionstätigkeit der nächsten Jahre.

Aussagen, ob mit der Umsetzung des Fernwasserentwicklungskonzepts und der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung im mittelfristigen Zeitraum Wertberichtigungen beim Anlagevermögen erforderlich werden, können erst nach der ab 2012 anstehenden Entscheidung zur In-Reserve-Stellung von Aufbereitungsanlagen in der Elbaue getroffen werden.

Für das Geschäftsjahr 2009 werden Gesamtinvestitionen von 10,6 Mio. € geplant. Wichtigste Maßnahme wird mit 5,2 Mio. € der Bau einer Teilstrecke der Parallelleitung sein. Zur Unterstützung der Finanzierung von Investitionen und weiterer durchzuführender Sanierungen ist geplant, Kredite in Höhe von 4 Mio. € aufzunehmen. Im gleichen Zeitraum werden 2,1 Mio. € getilgt. Die Eigenkapitalquote wird sich durch die weitere Verringerung fremdkapitalähnlicher Rückstellungen auf 76 % erhöhen. Die Liquidität des Unternehmens für 2009 ist gesichert.

Ver- und Entsorgung Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Seite 121 von 494 Auf der Aufwandsseite belasten insbesondere die hohen Energiekosten das Unternehmen. Durch eine optimierte strukturierte Beschaffung ist es gelungen, zumindest für die Jahre 2009 und 2010 Planungssicherheit herzustellen. Die für 2009 eingeplanten Stromkosten belaufen sich auf 4,2 Mio. €. Dies ist eine nochmalige Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 766 T€. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird die konzeptionelle Arbeit zum energieoptimierten Systembetrieb in den nächsten Monaten verstärkt.

In der Summe sollen alle eingeleiteten Maßnahmen dazu führen, dass die Umsatz- und Ertragskraft des Unternehmens erhalten bzw. weiter gesteigert werden kann. Die Wirksamkeit der Maßnahmen spiegelt sich auch durch das für 2009 geplante Ergebnis von 900 T€ nach Steuern wider.

Ver- und Entsorgung GISA GmbH Seite 122 von 494