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EVH GmbH

2. Ertragslage

2.1 Ergebnisentwicklung der Gesellschaft

Das Ergebnis der EVH GmbH entwickelte sich positiv. Der Jahresüberschuss 2008 vor Ergebnisabführung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Millionen Euro auf 8,7 Millionen Euro.

2.2 Erzeugung

Die EVH GmbH produzierte in diesem Geschäftsjahr 88 GWh Wärme (Vorjahr: 419 GWh). Grund für den Rückgang ist die Verpachtung der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) des Heizkraftwerkes Dieselstraße an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH zum 1. Oktober 2007.

Das Unternehmen war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Betriebsführung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verantwortlich, welche 729 GWh Strom (Vorjahr: 502 GWh) und 738 GWh Wärme (Vorjahr: 399 GWh) erzeugte. Der Anstieg war durch die Verpachtung der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße begründet. Die Produktion erfolgte in den Heizkraftwerken Dieselstraße und Halle-Trotha im umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsprozess.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 104 von 494 2.3 Absatz/Umsatz

Strom

Die EVH GmbH belieferte zum 31. Dezember 2008 mehr als 158.000 Kunden mit Strom. Der Absatz in diesem Segment betrug 1.557 GWh und lag mit 390 GWh unter dem Vorjahreswert. Im Geschäftsjahr 2007 enthielt diese Position den im KWK-G begründeten Verkauf von Strom an die Energieversorgung Halle Netz GmbH. Durch die Verpachtung der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße wurde der dort produzierte Strom von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH in Umsetzung des KWK-Gesetzes direkt an die Energieversorgung Halle Netz GmbH verkauft. Dies war wesentliche Ursache für den Rückgang der Absatzmenge.

Im Netzgebiet von Halle war ein Mengenrückgang bei den Großkunden von 43 GWh und bei den Privat- und Gewerbekunden von 23 GWh zu verzeichnen, welcher auf den sich weiter verschärfenden Wettbewerb im Endkundensegment, den Bevölkerungsrückgang sowie auf das Verbrauchsverhalten der Kunden aufgrund gestiegener Preise zurückzuführen war. Im Rahmen der Optimierung des Stromportfolios (Anpassung des Aufkommens an den erwarteten Absatz) konnte dieser Rückgang kompensiert werden.

Aus dem Stromverkauf erzielte die EVH GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 174,0 Millionen Euro, welche im Vergleich zum Vorjahr (179,8 Millionen Euro) ebenfalls geringer ausfielen.

Wärme

Der Wärmeabsatz stieg um 29 GWh im Vergleich zum Vorjahr (690 GWh). Ausschlaggebend für die Tendenz war hauptsächlich die kühlere Witterung im Geschäftsjahr 2008. Aufgrund der stark gestiegenen Heizölpreise und der über die Preisgleitklauseln gekoppelten Wärmepreise konnten 3,7 Millionen Euro mehr Umsatzerlöse aus dem Wärmeverkauf gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 (49,3 Millionen Euro) erzielt werden.

Erdgas

Das Unternehmen lieferte im Berichtsjahr 2008 an 40.668 Kunden 1.057 GWh Erdgas. Auf Grund der kühleren Witterung in 2008 fiel der Erdgas-Absatz um 6 GWh höher aus als im Vergleichszeittraum 2007.

Die EVH GmbH verkaufte an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 653 GWh mehr Gas als im Vorjahr (1.270 GWh).

Grund dafür ist wiederum die Verpachtung der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße.

Die Umsatzerlöse stiegen um 42,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (84,3 Millionen Euro). Dies ist auf Preisanpassungen in allen Kundensegmenten sowie beim Kraftwerksgas aufgrund der stark gestiegenen Bezugskosten zurückzuführen.

Sonstige Umsatzerlöse

Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus der Verpachtung der Energieversorgungsnetze und der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße in Höhe von 23,9 Millionen Euro (Vorjahr: 19,2 Millionen Euro) sowie Erlöse aus Geschäftsbesorgungen/Dienstleistungen von 25,6 Millionen Euro (Vorjahr: 20,5 Millionen Euro). Erlöse aus vermiedener Netznutzung für dezentrale KWK-Einspeiser sowie des KWK-Zuschlags wurden in diesem Geschäftsjahr auf Grund der Verpachtung der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße nicht generiert (Vorjahr: 10,6 Millionen Euro).

2.4 Bezug Strom

Die EVH GmbH bezog in diesem Geschäftsjahr 1.569 GWh Strom (Vorjahr: 1.542 GWh). Das geschah zum einen auf dem Wege der strukturierten Strombeschaffung, welche gleichzeitig ein wichtiges Element zur Optimierung des gesamten Stromportfolios war. Zum anderen bezog die EVH GmbH den Strom von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH und der Energieversorgung Halle Netz GmbH, welche, wie oben ausgeführt, auf der Basis des KWK-Gesetzes Strom von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH kaufte und an die EVH GmbH weiterverkaufte.

Wärme

Von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH wurden 738 GWh Wärme bezogen. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 339 GWh war auf die Verpachtung der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße zurückzuführen.

Erdgas

Für den Kommunalgasabsatz und für die Belieferung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH sowie für eigene Zwecke (Brennstoffeinsatz, Betriebsverbrauch) bezog die EVH GmbH insgesamt 3.084 GWh Erdgas, 354 GWh weniger als im Vorjahr. Für den Mengenrückgang war hauptsächlich eine geringere Stromproduktion in der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verantwortlich.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 105 von 494 Bezugskosten

Im Geschäftsjahr 2008 wurden für den Bezug von Strom, Wärme und Erdgas 243,4 Millionen Euro aufgewandt. Die Bezugskosten lagen somit 39,5 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (203,9 Millionen Euro). Für die Steigerung, trotz geringerer Mengen, waren die hohen Rohölpreise und die daran gekoppelten Gas-, Wärme-, und Strombezugskosten verantwortlich.

Für bezogene Leistungen wendete das Unternehmen 73,8 Millionen Euro auf, 4,5 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Ursache dafür waren die geringeren Aufwendungen für Netznutzung.

2.5 Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2008 beschäftigte die EVH GmbH 520 Mitarbeiter und 45 Auszubildende. Die Belegschaft reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 23 Personen. Mit 26,8 Millionen Euro liegt der Personalaufwand auf Vorjahresniveau.

Das Durchschnittsalter der Belegschaft betrug zum Geschäftsjahresende 43, die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit 20 Jahre.

Die EVH GmbH reagiert auf Wettbewerbs- und Kostendruck mit Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogrammen.

Die Optimierung des Personalaufwandes nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Die notwendigen Personalanpassungen erfolgen hauptsächlich auf der Basis sozialverträglicher Altersregelungen wie Vorruhestand und Altersteilzeit. Die damit verbundenen Aufwendungen sind in den Rückstellungen für Sozialplanmaßnahmen berücksichtigt bzw. werden über Beitragszahlungen an Unterstützungskassen in den Folgejahren zu Auszahlungen führen (für die EVH als Trägerunternehmen besteht eine Subsidiärhaftung). Außerdem setzt die EVH GmbH auf flexible Arbeitszeitmodelle.

Da sich die EVH GmbH der demographischen Entwicklung und deren Auswirkungen stellen muss, wird trotz Kostensenkungsdruck stärker Augenmerk auf die Rekrutierung von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen bzw. die Gewinnung von Hochschulabsolventen gelegt. So werden Jungfacharbeiter längerfristig bzw. unbefristet übernommen und verstärkt Diplomanden-, Praktikanten- und Traineestellen angeboten. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte die EVH drei Trainees und 14 Jungfacharbeiter. Insgesamt wurden 2008 ca. 50 Praktikanten und Diplomanden betreut.

Gut ausgebildete Mitarbeiter sowie deren Erfahrungswissen sind wesentlich für den Erfolg der EVH GmbH. In 2008 investierte die EVH GmbH 182 Tausend Euro in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

2.6 Außerordentliches Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2008 belief sich das Außerordentliche Ergebnis auf -14,5 Millionen Euro. Damit fiel dieses mit 10,9 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr. Grund für die Abweichung waren insbesondere die außerordentlichen Aufwendungen aus der Mehrerlössaldierung.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 14. August 2008 das Vorgehen der Bundesnetzagentur bei den Genehmigungsverfahren der Stromnetzentgelte weitestgehend bestätigt. Endgültig geklärt wurde auch die Frage, wie mit so genannten Mehrerlösen zu verfahren ist. Diese fielen an, weil die Netzbetreiber während der Genehmigungsphase zur Festsetzung ihrer neuen Netznutzungsentgelte ihre bisher geltenden, meist höheren, Netznutzungsentgelte zur Abrechnung heranzogen. Der BGH stellte nun klar, dass diese Mehrerlöse in der nächsten Kalkulationsperiode entgeltmindernd zu berücksichtigen sind. Auch das Tochterunternehmen, die Energieversorgung Halle Netz GmbH, musste diesem Grundsatzurteil durch Rückstellungsbildung im Geschäftsjahr 2008 Folge leisten. Da die Energieversorgung Halle Netz GmbH ihre Geschäftstätigkeit erst zum 1. Januar 2007 aufgenommen hat, wurden die Mehrerlöse der Jahre 2005 und 2006 als Forderung gegenüber der EVH GmbH geltend gemacht. Die Inhalte des Pachtvertrages zwischen der EVH GmbH und der Energieversorgung Halle Netz GmbH begründen diese Verfahrensweise.

3. Finanzlage

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug zum Bilanzstichtag 31,3 Millionen Euro (Vorjahr: 14,1 Millionen Euro).

Die Verbesserung des Cash-Flows aus laufender Geschäftstätigkeit um 17,2 Millionen Euro auf 31,9 Millionen Euro (Vorjahr: 14,1 Millionen Euro) ist maßgeblich auf das um 12,7 Millionen Euro verbesserte Jahresergebnis (vor außerordentlichen Posten, somit insbesondere vor den noch nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen Mehrerlösabschöpfung) sowie die Abnahme kurzfristiger Forderungen (3,4 Millionen Euro; Vj.: Zunahme 14,4 Millionen Euro) zurückzuführen.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 106 von 494 Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2008 auf insgesamt 22,7 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen des Cash Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken im Konzern zu minimieren.

Der Cash-Outflow aus der Investitionstätigkeit betrug 12,1 Millionen Euro. Die Finanzierung der langfristigen Investitionen erfolgte im Berichtsjahr 2008 neben der Verwendung von Eigenmitteln über einen Fördermittelkredit in Höhe von 4,5 Millionen Euro.

Im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) ergab sich eine Unterdeckung von 23,8 Millionen Euro (Vj.: 31,2 Millionen Euro). Der zukünftige Zahlungsabfluss im Bereich kurzfristiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen kann bei Ausbleiben entsprechender Zahlungsmittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit zu einer Belastung der Liquidität mit der Folge, dass die derzeit von der SWH eingeräumte Cash Pool-Kreditlinie in Anspruch genommen werden muss, führen. Die Liquidität war während des Jahres 2008 gegeben und wird auch im Geschäftsjahr 2009 gemäß aktueller Finanzplanung gegeben sein.

Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages führt das Unternehmen den Gewinn in Höhe von 8,7 Millionen Euro an die Stadtwerke Halle GmbH ab.