• Keine Ergebnisse gefunden

3 Methodische Vorgehensweise

3.2 Methodik zur Analyse der Nachhaltigkeitsbericht

3.2.4 Aufbau der Analyse der Nachhaltigkeitsberichte

Die Analyse wurde anhand der Nachhaltigkeitsberichte gestaltet, es dient zur Vervollständigung offener Datenlücken. Aus der Zusammenfassung aller Nachhaltigkeitsberichte wurden folgende Kategorien erstellt:

• Allgemeine Informationen zum Unternehmen (Profil, Leitbild, Standorte),

• Informationen über Produktion (Standorte, Produkte, Input, Output),

• Informationen über soziale Aspekte (Mitarbeiter, Gesellschaft, Sicherheit),

• Informationen über Umweltaspekte (Energie, Wasser, Abfall, Verpackung, Recycling),

• Kennzahlen,

• Auszeichnungen / Zertifikate sowie

• Besonderheiten.

Die Analyse wurde in jeder Brauerei (siehe Tabelle 1) mit Hilfe des aktuellen Nachhaltigkeitsberichtes durchgeführt, dabei sollten vordergründig die qualitativen Aspekte der Berichte erörtert werden. Es wurde versucht, auf jeden Aspekt im Bereich ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit einzugehen und somit ein Gesamtbild über die Brauerei und deren Arbeit zu erfassen. Im Falle, dass einzelne Aspekte nicht beantwortet werden konnten, wurden diese nicht erfasst und auch nicht diskutiert. Im Verlauf der Bewertung werden sie als nicht vorhanden angenommen.

21 3.2.5 Vorgehensweise zur Datenerhebung

Bevor es zur Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten kam, musste festgestellt werden welche Maßnahmen die einzelnen Brauereien setzen. Eine Ausarbeitung der Hauptaspekte der Nachhaltigkeitsberichte war hiermit unumgänglich.

3.2.6 Die Inhaltsanalyse

Für die Inhaltsanalyse wurde auf die Arbeit von Kraft 2017 und Jarolimek 2014 zurückgegriffen. Für die Inhaltsanalyse wird zuerst der Inhalt auf die Kerndaten der Unternehmen wie jährlicher Umsatz, Mitarbeiteranzahl, jährliche Produktionsmenge, Wasserverbrauch pro HL und die Art der Gebinde, die zur Abfüllung verwendet werden, untersucht. Diese Daten dienen zur ersten Gegenüberstellung. Als nächstes wurden aus den Nachhaltigkeitsberichten zur Aufbereitung Elemente die der Meinungsbildung oder dem Eigeninteresse dienen gestrichen, dies wird in der Arbeit von Jarolimek 2014, S. 81–87 als Inhalte dargestellt, die keinem Ziel untergeordnet waren sondern nur der Meinungsbildung dienen, wie etwa Passagen, in denen auf gesetzliche Standards referenziert wird, Sponsoringarbeit, bei der Geld zur Werbung als soziale Aktivität dargestellt wird, oder auch Meinungsbildung, die nicht belegt wurde, wie Formulierungen „Wir sind die grünste Brauerei“ werden hier für die Analyse im Vorfeld eliminiert. Als nächstes werden die Nachhaltigkeitsberichte dann nach dem „Triple-Bottom-Line“- Prinzip (ökologisch, sozial und wirtschaftlich) geclustert (Kraft 2017, S. 2).

Nach dieser Clusterung kommt es dann zu einer Zusammenfassung und Bewertung der einzelnen Bereiche. Es wird hier keine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt werden, da auch bereits Kraft 2017 aufgezeigt hat, dass die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen sehr unterschiedlich veröffentlich werden und qualitativ nur schwer zu vergleichen sind. Es ist jedoch möglich auf die generellen Qualitätsmerkmale der Bericht einzugehen und zu vergleichen, ob die jeweiligen Punkte überhaupt angeführt wurden. Der nächste Schritt besteht in der Inhaltsanalyse daraus nach qualitativen Merkmalen zu suchen, wie z.B. ob die Mitarbeiteranzahl im Bericht vorkommt und dieses zu vermerken. In der Inhaltsanalyse werden dann der Inhalte noch aufbereitet und in die Arbeit eingefügt, um nach den Kriterien bewertet zu werden und im quantitativen Bereich auch verglichen zu werden.

Die Inhaltsanalyse erfolgt anhand von den im Teil 3.1.2 vorgegebenen Indikatoren, es wird überprüft, ob diese im Nachhaltigkeitsbericht vollständig aufgelistet wurden. Für die einzelnen Bereiche aus den oben beschriebenen Indikatoren werden jeweils Punkte für Vollständigkeit vergeben. Es wird zusätzlich auf den Umfang des Gesamtberichts eingegangen, da es eine der rudimentären Messeinheiten ist und beschreibt ob die Länge eine einen Einfluss auf die gesamte Qualität hat (Clarkson et al. 2011, S. 32–44). Zusätzlich zu den Indikatoren gibt es eine Zuordnung, die aufzeigt ob eine Variable einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeitsarbeit einer2 Brauerei hat, wie zum

22 Beispiel die Produktion von Biogas (Tokos et al. 2012, S. 176), oder einen negativen Einfluss wie zum Beispiel einen außerordentlichen Frischwasserverbrauch (Tokos et al. 2012, S. 176). Indikatoren, die einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben, werden mit dem Symbol 𝐼+ bewertet und Indikatoren mit negativem Einfluss werden mit dem Symbol 𝐼 bewertet. (Tokos et al. 2012, S. 177).

In der Inhaltsanalyse wird die Kontinuität über die Jahre hinweg auch bewertet. Die Brauereien haben sich über Jahre hinweg entwickelt und sind im Umgang mit Ressourcen und Energie immer effizienter geworden (Albanese et al. 2017, S. 1459). Im Analyseteil werden mit Hilfe dieser Indikatoren alle Bereiche als positiver beziehungsweise negativer Einfluss bewertet. So sind alle Umweltindikatoren als 𝐼+ anzusehen das bedeutet jede Form der Reduktion einer einzelnen Unterkategorie aus diesem Bereich hat einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit (Tokos et al. 2012, S. 178). Im Bereich soziale Indikatoren wurde der Bereich Arbeit als positiver Indikator bewertet, der Bereich Gesundheit und Sicherheit wurde als positiver Indikator eingestuft, und für den Bereich Diversität wurde der Indikator Verbleib im Betrieb und Anteil weiblicher Angestellter als negativ Indikator beurteilt, da hier eine Steigerung zu mehr Nachhaltigkeit beitragen würde wie es in Tokos et al. 2012 beschrieben wurde, gibt es im Bereich Diversität und Gleichstellung der Geschlechter einen Überhang an Männern, deshalb auch die Anwendung eines negativen Indikator. Bei den ökonomischen Indikatoren wurde der Bereich Herstellkosten für Bier als positiver Indikator eingestuft, der Profit pro HL Bier als negativer Indikator und die Gehälter und Provisionen pro HL Bier als negativer Indikator eingestuft. Positive Indikatoren wurden in der Analyse anhand Ihrer Reduktion bewertet und negative Indikatoren werden anhand Ihrer Steigerung gemessen.

3.2.7 Gewählte Stichprobe

Wie am Beginn des Kapitels bereits beschrieben sind die ausgewählten Brauereien aufgrund Ihres Ausstoßes gewählt worden, da bei kleineren Brauereien oft keine klaren Informationen über deren Nachhaltigkeitsarbeit vorhanden sind. Ein weiterer Faktor auch die Bekanntheit eines Bieres. Es wurde angenommen, dass ein hoher Ausstoß auch mit einer breiten Bekanntheit am österreichischen Markt verbunden wird. Da Zwei Drittel des Absatzes von Bier über den Einzelhandel abgewickelt werden, kann somit zumindest mit einer visuellen Bekanntheit der jeweiligen Marke gerechnet werden (Verband der Brauereien Österreichs 2020). Weiters war für die vorliegende Arbeit die Anzahl der Brauereien vollkommen ausreichend, da es sonst zu einem zusätzlichen Zeitaufwand durch die einzelnen Analysen und der Datenerhebung gekommen wäre, da es bei Brauereien, die keinen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, keine Einzelverantwortlichen für diesen Bereich gibt und die verantwortlichen Personen gesondert gefiltert hätten werden müssen. Außerdem sind durch die Brauereien 70 Prozent des Marktes abgedeckt sind (Verband der Brauereien Österreichs 2020, S. 5).

23 3.2.8 Auswertung

Die Auswertung der Nachhaltigkeitsberichte der Brauereien besteht aus einem allgemeinen Teil und den einzelnen Punkten der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien, z.B. wie Prozesse sowie andere Aspekte durch die einzelnen Brauereien gesteuert und wahrgenommen werden.

Die Auswertung der gesamten Analyse der Nachhaltigkeitsberichte sowie der Befragung wurde immer nach dem Abschluss der letzten Umfrage erstellt und dann geprüft und miteinander verglichen.

Zum Ende hin wurde überprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsarbeit einer Brauerei und dem Endergebnis der Konsumentenbefragung gibt, um zu überprüfen, ob die Brauerei mit den meisten Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich auch am besten durch die KonsumentInnen wahrgenommen wird.

Der angepasste paarweise Vergleich

Um die verschiedenen Variablen vergleichen zu können, wurde der paarweise Vergleich eingesetzt.

Diese Methode wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen. In diesem Fall wird aus den Werten der Nachhaltigkeitsberichte, die gesammelt wurden und einem Mittelwert ein Paar erstellt und betrachtet, ob die Abweichung über diesem Mittelwert oder darunter liegt (Meixner und Haas 2015, S. 174). Die Durchschnittswerte ergeben also die unmittelbaren Orientierungspunkte für die Referenz, um ein Paar zu bilden. Der paarweise Vergleich ist eine Art der Erörterung wie gut ein Wert der Brauerei ist. Es wird ein paarweiser Vergleich in Form von aij in Bezug auf das Kriterium c erstellt wobei aij die Einzelwerte der Brauereien darstellen, wie etwa Wasserverbrauch, und c den daraus errechnenden Mittelwert (Meixner und Haas 2015)185. Aus diesem paarvergleich zwischen den Elementen i und j entsteht eine Bewertung (Meixner und Haas 2015, S. 185). In dieser Annahme wird davon ausgegangen, dass kein Element unendlich besser sein kann als das andere in Bezug genommen auf c (Meixner und Haas 2015, S. 185).

Somit ist eine weitere Bedingung 𝑎𝑖𝑗 ≠ ∞.

Mit Hilfe von aij wird eine Evaluationsmatrix P gebildet. Die Paarvergleiche bestehen immer zwischen den Elementen i und c (Meixner und Haas 2015, S. 186). Daraus ergibt sich für alle Elemente aus dem direkten Vergleich 𝑎𝑖𝑗= 1

𝑎𝑖𝑗 , woraus sich folgende Schreibweise für die Matrix ergibt (Meixner und Haas 2015, S. 187).

Diese Evaluationsmatrix stellt sich wie folgt dar:

24 𝑃 = (

1 ⋯ 𝑎𝑖𝑗

⋮ ⋱ ⋮

= 𝑎𝑖𝑗−1 ⋯ 1 )

In der oberen Hälfte der Matrix finden sich die definierten Werte, und da ein Element mit sich selbst nur gleichwertig sein kann, ist in der Diagonale ein Skalenwert von 1 zu finden (Meixner und Haas 2015, S. 188). In der unteren Hälfte der Matrix finden sich die reziproken Werte der Matrix. Diese errechnen sich aus aij (Meixner und Haas 2015, S. 187). Da alle Werte miteinander verglichen werden und auch die Werte mit sich selbst in Beziehung einen Wert von 1 aufweisen, sind genau 𝑛∗(𝑛−1)2 Vergleiche notwendig.

Im nächsten Schritt wurden die möglichen Werte für a vergeben, diese bewegen sich in einem Bereich von 5 Stufen:

I,J 5-3-1-3-5 C

Hier wird die Verwendung der Skala beschrieben, so bedeutet 5 auf der jeweiligen Seite „sehr viel wichtiger als das andere Element“, 3 bedeutet wichtiger als das andere Element und 1 ist als Element ai ist mit Element aij dem jeweiligen Element cj gegenüberzustellen. Nach diesem Vergleich zwischen den Variablen kommt es zu einer Bewertung des Abstandes. Je nach Entfernung zu dem Referenzwert cj kann das Element aij bewertet werden. Das bedeutet, dass a einen Wert von 5, 3, 1, 1/3 und 1/5 annehmen kann.

3.2.9 Bewertungskriterien Nachhaltigkeitsberichte

Eine weitere Möglichkeit die Nachhaltigkeitsperformance einer Brauerei zu bewerten, ist es die Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte auf Qualität und Umsetzung durchzuführen. Dadurch soll neben der derzeitigen Performance auch die Ambition und die Zielsetzung bewertet werden. Die Nachhaltigkeitsberichte wurden mittels eines Punktesystems bewertet. Dieses ist an die Arbeit des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung angelehnt. Das Punktesystem besteht aus einem Bewertungssystem, welches 5, 3, 1 oder 0 Punkte vergibt (Dietsche et al. 2017, S. 16).

Die Punktevergabe erfolgt in folgender Form übernommen aus Gebauer et al. 2016, S. 16:

5 Punkte = Die formulierten Anforderungen werden vorbildlich erfüllt (Ziel definiert, erreicht und neue Ziele gesetzt)

3 Punkte = Die formulierten Anforderungen werden weitgehend erfüllt (Ziele definiert, erreicht)

25 1 Punkt = Die formulierten Anforderungen werden nur zum geringen Teil erfüllt (Ziel definiert, Ziel nicht erreicht)

0,3 Punkte= Das Thema ist vorhanden, wurde jedoch nicht diskutiert (Thema vorhanden, Ziel nicht erreicht.)

0 Punkte = Es sind keine Darstellungen und Angaben vorhanden.

Dieses Punktesystem wird verwendet, um Bereiche der Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Brauereien zu analysieren. Es sind folgende Bereiche aus den Nachhaltigkeitsberichten definiert, die aus Daub 2007, S. 77. Gebauer et al. 2016, S. 16 und Hřebíček et al. 2015, S. 541 zusammengestellt wurden. Die Reporte werden in folgende Bereiche aufgeteilt: materielle Anforderungen, Berichtsqualität, Stakeholdereinbindung, Nachhaltigkeitsarbeit und Vollständigkeit (Hřebíček et al.

2015, S. 541). Die Bereiche und die Anforderungen werden wie folgt definiert:

Materielle Anforderungen: Hier soll sichergestellt werden, dass bedeutende Aspekte in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht abgedeckt sind (Hřebíček et al. 2015, S. 541).

Folgende Kriterien werden in den materiellen Anforderungen erwartet: Unternehmensprofil, Vision, Strategie und Management, Ziele und Programme, Interessen der MitarbeiterInnen, ökologische Aspekte der Produktion, Produktverantwortung, Verantwortung in der Lieferkette und die gesellschaftliche Verantwortung (Gebauer et al. 2016, S. 12–16). Folgende Kriterien werden in den materiellen Anforderungen erwartet: Unternehmensprofil, Vision, Strategie und Management, Ziele und Programme, Interessen der MitarbeterInnen, ökologische Aspekte der Produktion, Produktverantwortung, Verantwortung in der Lieferkette und die gesellschaftliche Verantwortung (Gebauer et al. 2016, S. 12–16).

Berichtsqualität: Die Berichtsqualität zeigt, wie ein Bericht aufgebaut wird und wie einfach er für Nicht-ExpertInnen zu erfassen und zu verstehen ist. Außerdem fallen hier auch die Aktualität und die verwendeten Maßstäbe hinein (Hřebíček et al. 2015, S. 541). Folgende Kriterien fließen in die Berichtsqualität ein: Wesentlichkeit, Offenheit, Aussagekraft und Vergleichbarkeit der Daten sowie kommunikative Qualität (Gebauer et al. 2016, S. 12–16).

Stakeholder Einbindung: Die Stakeholder Einbindung beschreibt wie mit Stakeholdern umgegangen wird und als welche diese definiert werden. In diesem Teil geht es um klare Aktionen nach außen hin.

Erfragt wurde insbesondere ob in Entscheidungen auch Stakeholder miteingebunden wurden und wie stark Stakeholder generell über die Firma informiert wurden (Hřebíček et al. 2015, S. 542).

26 Nachhaltigkeitsleistung: Die Nachhaltigkeitsleistung einer Organisation soll klar aus dem Nachhaltigkeitsbericht hervorgehen (Hřebíček et al. 2015, S. 542). Es wird überprüft, ob sämtliche Kennzahlen, die relevant sind, veröffentlicht wurden und eine Planung erstellt wurde, die die zukünftigen Aktivitäten der Unternehmung darstellen. Hier ist die Einbringung von zukünftigen Richtwerten unerlässlich (Hřebíček et al. 2015, S. 542).

Vollständigkeit: Die Vollständigkeit des Reports soll alle relevanten Informationen und Daten einschließen, die zur Leistungsbewertung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinn wichtig sind (Hřebíček et al. 2015, S. 542). In diesem Zusammenhang wird auch darauf geachtet, welche Standards der Report erfüllt, wie etwa z.B. GRI- oder EMAS-Standards (Koop, J., H. 2012, S. 15). Hier wird auch die Absteckung der Grenzen bewertet und welchen Einfluss diese auf die Gesamtdarstellung des Reports haben (Krajnc und Glavic 2003, S. 280–281).

Um diese fünf Punkte zu überprüfen, wird eine Inhaltsanalyse durchgeführt. Diese soll erörtern, ob die oben genannten Punkte erfüllt worden sind. Nach der Inhaltsanalyse wurde die Wahrnehmung der Konsumenten erfragt.

3.3 KonsumentInnenbefragung

In diesem Teil wird die Methodik zur KonsumentInnenbefragung dargestellt, und erläutert wie diese aufgebaut und durchgeführt wurde.

3.3.1 Wahl des Erhebungsinstrumentes zur Erörterung der Wahrnehmung durch die KonsumentInnen der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien

Um die Wahrnehmung der KonsumentInnen zu erörtern, wurde auf eine quantitative Methode zurückgegriffen. Diese Methode eignet sich perfekt um eine vorgegebene Fragestellung zu testen und die Fragestellung zu analysieren (Greener 2008, S. 79). Dieser Teil befasst sich mit der Annahme aus Kapitel 1 und erläutert die Befragung der KonsumentInnen. Eine quantitative Erhebung dient der Beantwortung der Forschungsfrage und ist ein Tool zur direkten Erhebung eines Zusammenhangs zwischen zwei Variablen (Neuman 2014, S. 202). Die quantitative Erhebung ist eine Datensammlung, die einen Kausalzusammenhang zwischen den Werten und der Befragung zeigen soll (Neuman 2014, S. 203). Gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen Variablen, so kann die Forschungsfrage positiv beantwortet und beibehalten werden, gilt dieser Zusammenhang nicht, so muss die Forschungsfrage negative beantwortet werden (Neuman 2014, S. 205).

Im Falle dieser Arbeit wird auf die Methodik eines Fragebogens zurückgegriffen, um Daten zu sammeln.

Es wurde mit Hilfe der Website umfrageonline.com eine KonsumentInnenbefragung online erstellt und

27 durchgeführt. Die Vorteile von Online-KundInnenbefragungen sind sowohl deren Reichweite als auch die niedrigeren Kosten und das erleichterte Auslesen sowie Verwerten der Daten (Greener 2008, S.

14).

In den vergangenen Jahrzehnten ist das Internet ein immer größeres Netzwerk zur Datenerhebung geworden und auch eine riesige Plattform, um KonsumentInnenbefragungen durchzuführen (Wright 2005, S. 11). Das Internet ermöglicht die Verbreitung einer Umfrage auf verschiedenste Schichten von Menschen und unterschiedliche Berufsgruppen. Dadurch, dass es kein direktes Gegenüber gibt, wird der Einfluss durch die/den Fragende/n eliminiert (Wright 2005, S. 3). Eine Online-Umfrage hat auch den Vorteil nicht zeit- oder ortsgebunden zu sein. Diese zwei Faktoren spielen eine große Rolle, wenn man die erwerbstätige Bevölkerung erreichen will (Wright 2005, S. 3). Durch die 24h-Verfügbarkeit kann man jede Person zu jeder Zeit zu Hause erreichen. Zusätzlich treffen die Personen selbst die Entscheidungen, dass und wann sie an der Befragung teilnehmen, was wiederum das Gefühl minimiert, dass man belästigt wird (Wright 2005, S. 3). Dieser Aspekt bringt jedoch auch den Faktor Motivation mit sich und bedeutet somit, dass Menschen nicht durch andere aktiv angesprochen und motiviert werden, sondern oft durch spezielle Angebote oder Ansprechen von Interessen einer Person motiviert werden müssen (Wright 2005, S. 3).

So werden durch Internetumfragen oft nur gewisse Gruppen angesprochen, da es keine richtige Vorauswahl gibt und nicht gezielt eine Auswahl getroffen werden kann (Wright 2005, S. 4). Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten der Vorauswahl ist es unmöglich durch ein Sample die gesellschaftliche Gesamtmeinung abzubilden (Wright 2005, S. 4). Oft sind auch die Kosten zur Nutzung von Online-Umfrage-Tools sehr hoch und nur für Firmen erschwinglich (Wright 2005, S. 5). Im Falle dieser Arbeit entstehen keine Kosten, da der Zugang und die Nutzung von umfrageonline.com für Studierende kostenlos sind.

3.3.2 Aufbau Fragebogen

Der Fragenbogen zur Erfassung der Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien durch die KonsumentInnen wurde parallel zur Bewertung der Brauereien erstellt. Da es keine direkte Beziehung zwischen der Wahrnehmung durch die KonsumentInnen und den Ergebnissen aus den Nachhaltigkeitsberichten gibt, wurde im Fragebogen (siehe Anhang) alles allgemein gehalten. Die Vorlage für die KonsumentInnen-Interviews wurde mit Hilfe von den zuvor ausgewählten Kategorien definiert. Im ersten Teil der Befragung wurde versucht, das allgemeine Wissen der KonsumentInnen zu eventuellen Markenpräferenzen zu erfragen. Im zweiten Teil der Stellenwert, den die jeweilige

28 Brauerei in der Nachhaltigkeitsfrage hat und im letzten Teil wurden soziodemographische Daten erhoben, um einen Überblick zu bekommen. Der Aufbau des Fragebogens wurde wie folgt gestaltet:

• Allgemeine Fragen zu den ausgewählten Brauereien über Tendenzen des Konsumenten,

• Vergleich der Brauereien bezüglich sozialer Aspekte, Umweltaspekte und des Rohstoffverbrauchs sowie

• soziodemographischer Teil.

3.3.3 Methodik der KonsumentInnenbefragung

Die Umfrage wird in Form einer einfachen Zufallsstichprobe erstellt. Das bedeutet, jede Person aus der Grundgesamtheit hat dieselbe Wahrscheinlichkeit an der Stichprobe teilzunehmen (Richter und Griese 2015, S. 65).r; bei den Frauensind es 22 %.

3.3.4 Bewertungskriterien KonsumentInnenbefragung

In diesem Teil wird beschrieben welche Teile in der KonsumetInnenbefragung erfragt werden. Es soll einen kurzen Überblick über die drei Kategorien geben, die den Konsumenten vorgegeben werden.

Bewertungskriterium ökologische Aspekte

In die ökologischen Aspekte wird alles eingereiht, das als Materialen, Energie, Wasser und Abwasser, Biodiversität, Emissionen, Abfall, Abwasser und Abfall einfließt sowie die Umweltbewertung der Lieferanten (Global Reporting Initiative 2016, S. 11). Unter Energie wird der Energieverbrauch innerhalb der Organisation, der Energieverbrauch außerhalb der Organisation, die Energieintensität und die Verringerung des Energieverbrauchs sowie die Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen verstanden (Global Reporting Initiative 2016, S. 14). In puncto Wasser handelt es sich um Wasserentnahme, Wasserrückführung, Wasserverbrauch und wie diese Themen im Unternehmen gehandhabt werden (Global Reporting Initiative 2016, S. 12). Bei dem Thema Biodiversität geht es um die erheblichen Auswirkungen von Aktivitäten und Produkten eines Unternehmens auf die Umwelt (Global Reporting Initiative 2016, S. 14). Im puncto Emissionen werden vordergründig direkte und indirekte Treibhausgasemissionen behandelt und die Intensität sowie die Aufbereitung durch das Unternehmen (Global Reporting Initiative 2016, S. 12). Außerdem fließt in die Bewertung ein, wie mit dem anfallenden Abfall umgegangen, wie er entsorgt wird, ebenso, wie die Menge des angefallenen Sondermülls (Global Reporting Initiative 2016, S. 14).

29 Bewertungskriterium soziale Aspekte

Soziale Aspekte werden nach verschiedenen Bereichen gegliedert; so spielen Faktoren, die für MitarbeiterInnen und die Gesellschaft wichtig sind, eine Rolle, wie etwa soziale Bedingungen (z.B.

Arbeitsplatzabbau), Arbeitsaufgabe (z.B. Zeit- und Termindruck), Arbeitsumgebung (z.B. Lärm, mangelhafte ergonomische Verhältnisse), betriebliche Organisation (z.B. unklare Kompetenzregelungen, strukturelle Veränderungen), soziale Umwelt (z.B. konflikthafte Arbeitsbeziehungen zu Vorgesetzten und KollegInnen), individuelle Stressoren (z.B. Perfektion etc.) (Bauer 2018, S. 263). Ein wichtiger Aspekt im Bereich sozialer Nachhaltigkeit ist die gesellschaftliche Durchmischung und die gesellschaftlichen Bedingungen, wie Alters-, Geschlechter- und Chancengleichheit sowie soziale Gleichheit am Arbeitsplatz (Bauer 2018, S. 263).

Bewertungskriterien Wirtschaftlichkeit

Die Erhebung der wirtschaftlichen Aspekte wurde mit Hilfe der Global Reporting Initiative erstellt. Hier wird generell auf unmittelbar erzeugten und ausgeschütteten wirtschaftlichen Wert, finanzielle Folgen des Klimawandels, Verbindlichkeiten und leistungsorientiere Pensionspläne sowie auf die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand eingegangen (Global Reporting Initiative 2016, S. 16).

3.3.5 KonsumentInnenbefragung Aufbau und Umsetzung

In diesem Teil wird der Bezug der KonsumentInnen zum Produkt gezeigt. Bevor es zur Befragung kam, muss auch festgestellt werden welchen Bezug die KonsumentInnen zum Produkt haben.

Allgemeiner Einfluss einer Marke auf die KonsumentInnen

Sehr oft antizipiert der Konsument / die Konsumentin mit einer von ihm/ihr präferierten Marke auch die von ihm / ihr präferierten Eigenschaften (Boztepe 2016, S. 13). Auch das Marketing, die Wahrnehmung der Marke und der Einfluss aus dem sozialen Umfelde des Konsumenten / der Konsumentin spielen dabei eine große Rolle (Boztepe 2016, S. 13). In der Bierbranche hat dadurch auch der Einfluss von Greenwashing7 in den letzten Jahren sehr zugenommen (Jones 2018, S. 10). Viele Brauereien wissen, dass sie die KonsumentInnen durch Nachhaltigkeitsarbeit dauerhaft binden können und versuchen so auch durch Greenwashing diesen Effekt hervorzurufen (Jones 2018, S. 11). Dieser Faktor ist immer mehr zu einem ethischen Problem geworden und betrifft dadurch schon fast 90%

7Hier versuchen Unternehmen durch PR oder ähnliches als umweltbewusst oder nachhaltig zu gelten ohne wirkliche reale Aktion zu setzen (Jones 2018, S. 10). Manchmal kommt es auch zu Geldspenden für nachhaltige Projekte (Jones 2018, S.

10).

30 aller Produkte im Lebensmittel- und Getränkehandel (Jones 2018, S. 12). Die Einflüsse, die durch die Werbung auf die KonsumentInnen ausgeübt werden, sind persönliche Identifizierung mit der Marke ansprechen, Preise und Rabattaktionen übermitteln und Zusatznutzen, der durch den Produktkauf entsteht, darzustellen und so Emotionen aufzubringen (Jones 2018, S. 12).

3.3.6 Aufbau des Fragebogens

Der Fragebogen wurde mittels eines Online-Tools erstellt und auch durch dieses verbreitet. Der Fragebogen unterteilt sich in drei verschiedene Teile – den Einleitungsteil, den spezifischen Teil und

Der Fragebogen wurde mittels eines Online-Tools erstellt und auch durch dieses verbreitet. Der Fragebogen unterteilt sich in drei verschiedene Teile – den Einleitungsteil, den spezifischen Teil und