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3 Methodische Vorgehensweise

3.2 Methodik zur Analyse der Nachhaltigkeitsbericht

3.2.7 Gewählte Stichprobe

Wie am Beginn des Kapitels bereits beschrieben sind die ausgewählten Brauereien aufgrund Ihres Ausstoßes gewählt worden, da bei kleineren Brauereien oft keine klaren Informationen über deren Nachhaltigkeitsarbeit vorhanden sind. Ein weiterer Faktor auch die Bekanntheit eines Bieres. Es wurde angenommen, dass ein hoher Ausstoß auch mit einer breiten Bekanntheit am österreichischen Markt verbunden wird. Da Zwei Drittel des Absatzes von Bier über den Einzelhandel abgewickelt werden, kann somit zumindest mit einer visuellen Bekanntheit der jeweiligen Marke gerechnet werden (Verband der Brauereien Österreichs 2020). Weiters war für die vorliegende Arbeit die Anzahl der Brauereien vollkommen ausreichend, da es sonst zu einem zusätzlichen Zeitaufwand durch die einzelnen Analysen und der Datenerhebung gekommen wäre, da es bei Brauereien, die keinen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, keine Einzelverantwortlichen für diesen Bereich gibt und die verantwortlichen Personen gesondert gefiltert hätten werden müssen. Außerdem sind durch die Brauereien 70 Prozent des Marktes abgedeckt sind (Verband der Brauereien Österreichs 2020, S. 5).

23 3.2.8 Auswertung

Die Auswertung der Nachhaltigkeitsberichte der Brauereien besteht aus einem allgemeinen Teil und den einzelnen Punkten der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien, z.B. wie Prozesse sowie andere Aspekte durch die einzelnen Brauereien gesteuert und wahrgenommen werden.

Die Auswertung der gesamten Analyse der Nachhaltigkeitsberichte sowie der Befragung wurde immer nach dem Abschluss der letzten Umfrage erstellt und dann geprüft und miteinander verglichen.

Zum Ende hin wurde überprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsarbeit einer Brauerei und dem Endergebnis der Konsumentenbefragung gibt, um zu überprüfen, ob die Brauerei mit den meisten Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich auch am besten durch die KonsumentInnen wahrgenommen wird.

Der angepasste paarweise Vergleich

Um die verschiedenen Variablen vergleichen zu können, wurde der paarweise Vergleich eingesetzt.

Diese Methode wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen. In diesem Fall wird aus den Werten der Nachhaltigkeitsberichte, die gesammelt wurden und einem Mittelwert ein Paar erstellt und betrachtet, ob die Abweichung über diesem Mittelwert oder darunter liegt (Meixner und Haas 2015, S. 174). Die Durchschnittswerte ergeben also die unmittelbaren Orientierungspunkte für die Referenz, um ein Paar zu bilden. Der paarweise Vergleich ist eine Art der Erörterung wie gut ein Wert der Brauerei ist. Es wird ein paarweiser Vergleich in Form von aij in Bezug auf das Kriterium c erstellt wobei aij die Einzelwerte der Brauereien darstellen, wie etwa Wasserverbrauch, und c den daraus errechnenden Mittelwert (Meixner und Haas 2015)185. Aus diesem paarvergleich zwischen den Elementen i und j entsteht eine Bewertung (Meixner und Haas 2015, S. 185). In dieser Annahme wird davon ausgegangen, dass kein Element unendlich besser sein kann als das andere in Bezug genommen auf c (Meixner und Haas 2015, S. 185).

Somit ist eine weitere Bedingung 𝑎𝑖𝑗 ≠ ∞.

Mit Hilfe von aij wird eine Evaluationsmatrix P gebildet. Die Paarvergleiche bestehen immer zwischen den Elementen i und c (Meixner und Haas 2015, S. 186). Daraus ergibt sich für alle Elemente aus dem direkten Vergleich 𝑎𝑖𝑗= 1

𝑎𝑖𝑗 , woraus sich folgende Schreibweise für die Matrix ergibt (Meixner und Haas 2015, S. 187).

Diese Evaluationsmatrix stellt sich wie folgt dar:

24 𝑃 = (

1 ⋯ 𝑎𝑖𝑗

⋮ ⋱ ⋮

= 𝑎𝑖𝑗−1 ⋯ 1 )

In der oberen Hälfte der Matrix finden sich die definierten Werte, und da ein Element mit sich selbst nur gleichwertig sein kann, ist in der Diagonale ein Skalenwert von 1 zu finden (Meixner und Haas 2015, S. 188). In der unteren Hälfte der Matrix finden sich die reziproken Werte der Matrix. Diese errechnen sich aus aij (Meixner und Haas 2015, S. 187). Da alle Werte miteinander verglichen werden und auch die Werte mit sich selbst in Beziehung einen Wert von 1 aufweisen, sind genau 𝑛∗(𝑛−1)2 Vergleiche notwendig.

Im nächsten Schritt wurden die möglichen Werte für a vergeben, diese bewegen sich in einem Bereich von 5 Stufen:

I,J 5-3-1-3-5 C

Hier wird die Verwendung der Skala beschrieben, so bedeutet 5 auf der jeweiligen Seite „sehr viel wichtiger als das andere Element“, 3 bedeutet wichtiger als das andere Element und 1 ist als Element ai ist mit Element aij dem jeweiligen Element cj gegenüberzustellen. Nach diesem Vergleich zwischen den Variablen kommt es zu einer Bewertung des Abstandes. Je nach Entfernung zu dem Referenzwert cj kann das Element aij bewertet werden. Das bedeutet, dass a einen Wert von 5, 3, 1, 1/3 und 1/5 annehmen kann.

3.2.9 Bewertungskriterien Nachhaltigkeitsberichte

Eine weitere Möglichkeit die Nachhaltigkeitsperformance einer Brauerei zu bewerten, ist es die Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte auf Qualität und Umsetzung durchzuführen. Dadurch soll neben der derzeitigen Performance auch die Ambition und die Zielsetzung bewertet werden. Die Nachhaltigkeitsberichte wurden mittels eines Punktesystems bewertet. Dieses ist an die Arbeit des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung angelehnt. Das Punktesystem besteht aus einem Bewertungssystem, welches 5, 3, 1 oder 0 Punkte vergibt (Dietsche et al. 2017, S. 16).

Die Punktevergabe erfolgt in folgender Form übernommen aus Gebauer et al. 2016, S. 16:

5 Punkte = Die formulierten Anforderungen werden vorbildlich erfüllt (Ziel definiert, erreicht und neue Ziele gesetzt)

3 Punkte = Die formulierten Anforderungen werden weitgehend erfüllt (Ziele definiert, erreicht)

25 1 Punkt = Die formulierten Anforderungen werden nur zum geringen Teil erfüllt (Ziel definiert, Ziel nicht erreicht)

0,3 Punkte= Das Thema ist vorhanden, wurde jedoch nicht diskutiert (Thema vorhanden, Ziel nicht erreicht.)

0 Punkte = Es sind keine Darstellungen und Angaben vorhanden.

Dieses Punktesystem wird verwendet, um Bereiche der Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Brauereien zu analysieren. Es sind folgende Bereiche aus den Nachhaltigkeitsberichten definiert, die aus Daub 2007, S. 77. Gebauer et al. 2016, S. 16 und Hřebíček et al. 2015, S. 541 zusammengestellt wurden. Die Reporte werden in folgende Bereiche aufgeteilt: materielle Anforderungen, Berichtsqualität, Stakeholdereinbindung, Nachhaltigkeitsarbeit und Vollständigkeit (Hřebíček et al.

2015, S. 541). Die Bereiche und die Anforderungen werden wie folgt definiert:

Materielle Anforderungen: Hier soll sichergestellt werden, dass bedeutende Aspekte in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht abgedeckt sind (Hřebíček et al. 2015, S. 541).

Folgende Kriterien werden in den materiellen Anforderungen erwartet: Unternehmensprofil, Vision, Strategie und Management, Ziele und Programme, Interessen der MitarbeiterInnen, ökologische Aspekte der Produktion, Produktverantwortung, Verantwortung in der Lieferkette und die gesellschaftliche Verantwortung (Gebauer et al. 2016, S. 12–16). Folgende Kriterien werden in den materiellen Anforderungen erwartet: Unternehmensprofil, Vision, Strategie und Management, Ziele und Programme, Interessen der MitarbeterInnen, ökologische Aspekte der Produktion, Produktverantwortung, Verantwortung in der Lieferkette und die gesellschaftliche Verantwortung (Gebauer et al. 2016, S. 12–16).

Berichtsqualität: Die Berichtsqualität zeigt, wie ein Bericht aufgebaut wird und wie einfach er für Nicht-ExpertInnen zu erfassen und zu verstehen ist. Außerdem fallen hier auch die Aktualität und die verwendeten Maßstäbe hinein (Hřebíček et al. 2015, S. 541). Folgende Kriterien fließen in die Berichtsqualität ein: Wesentlichkeit, Offenheit, Aussagekraft und Vergleichbarkeit der Daten sowie kommunikative Qualität (Gebauer et al. 2016, S. 12–16).

Stakeholder Einbindung: Die Stakeholder Einbindung beschreibt wie mit Stakeholdern umgegangen wird und als welche diese definiert werden. In diesem Teil geht es um klare Aktionen nach außen hin.

Erfragt wurde insbesondere ob in Entscheidungen auch Stakeholder miteingebunden wurden und wie stark Stakeholder generell über die Firma informiert wurden (Hřebíček et al. 2015, S. 542).

26 Nachhaltigkeitsleistung: Die Nachhaltigkeitsleistung einer Organisation soll klar aus dem Nachhaltigkeitsbericht hervorgehen (Hřebíček et al. 2015, S. 542). Es wird überprüft, ob sämtliche Kennzahlen, die relevant sind, veröffentlicht wurden und eine Planung erstellt wurde, die die zukünftigen Aktivitäten der Unternehmung darstellen. Hier ist die Einbringung von zukünftigen Richtwerten unerlässlich (Hřebíček et al. 2015, S. 542).

Vollständigkeit: Die Vollständigkeit des Reports soll alle relevanten Informationen und Daten einschließen, die zur Leistungsbewertung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinn wichtig sind (Hřebíček et al. 2015, S. 542). In diesem Zusammenhang wird auch darauf geachtet, welche Standards der Report erfüllt, wie etwa z.B. GRI- oder EMAS-Standards (Koop, J., H. 2012, S. 15). Hier wird auch die Absteckung der Grenzen bewertet und welchen Einfluss diese auf die Gesamtdarstellung des Reports haben (Krajnc und Glavic 2003, S. 280–281).

Um diese fünf Punkte zu überprüfen, wird eine Inhaltsanalyse durchgeführt. Diese soll erörtern, ob die oben genannten Punkte erfüllt worden sind. Nach der Inhaltsanalyse wurde die Wahrnehmung der Konsumenten erfragt.

3.3 KonsumentInnenbefragung

In diesem Teil wird die Methodik zur KonsumentInnenbefragung dargestellt, und erläutert wie diese aufgebaut und durchgeführt wurde.

3.3.1 Wahl des Erhebungsinstrumentes zur Erörterung der Wahrnehmung durch die KonsumentInnen der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien

Um die Wahrnehmung der KonsumentInnen zu erörtern, wurde auf eine quantitative Methode zurückgegriffen. Diese Methode eignet sich perfekt um eine vorgegebene Fragestellung zu testen und die Fragestellung zu analysieren (Greener 2008, S. 79). Dieser Teil befasst sich mit der Annahme aus Kapitel 1 und erläutert die Befragung der KonsumentInnen. Eine quantitative Erhebung dient der Beantwortung der Forschungsfrage und ist ein Tool zur direkten Erhebung eines Zusammenhangs zwischen zwei Variablen (Neuman 2014, S. 202). Die quantitative Erhebung ist eine Datensammlung, die einen Kausalzusammenhang zwischen den Werten und der Befragung zeigen soll (Neuman 2014, S. 203). Gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen Variablen, so kann die Forschungsfrage positiv beantwortet und beibehalten werden, gilt dieser Zusammenhang nicht, so muss die Forschungsfrage negative beantwortet werden (Neuman 2014, S. 205).

Im Falle dieser Arbeit wird auf die Methodik eines Fragebogens zurückgegriffen, um Daten zu sammeln.

Es wurde mit Hilfe der Website umfrageonline.com eine KonsumentInnenbefragung online erstellt und

27 durchgeführt. Die Vorteile von Online-KundInnenbefragungen sind sowohl deren Reichweite als auch die niedrigeren Kosten und das erleichterte Auslesen sowie Verwerten der Daten (Greener 2008, S.

14).

In den vergangenen Jahrzehnten ist das Internet ein immer größeres Netzwerk zur Datenerhebung geworden und auch eine riesige Plattform, um KonsumentInnenbefragungen durchzuführen (Wright 2005, S. 11). Das Internet ermöglicht die Verbreitung einer Umfrage auf verschiedenste Schichten von Menschen und unterschiedliche Berufsgruppen. Dadurch, dass es kein direktes Gegenüber gibt, wird der Einfluss durch die/den Fragende/n eliminiert (Wright 2005, S. 3). Eine Online-Umfrage hat auch den Vorteil nicht zeit- oder ortsgebunden zu sein. Diese zwei Faktoren spielen eine große Rolle, wenn man die erwerbstätige Bevölkerung erreichen will (Wright 2005, S. 3). Durch die 24h-Verfügbarkeit kann man jede Person zu jeder Zeit zu Hause erreichen. Zusätzlich treffen die Personen selbst die Entscheidungen, dass und wann sie an der Befragung teilnehmen, was wiederum das Gefühl minimiert, dass man belästigt wird (Wright 2005, S. 3). Dieser Aspekt bringt jedoch auch den Faktor Motivation mit sich und bedeutet somit, dass Menschen nicht durch andere aktiv angesprochen und motiviert werden, sondern oft durch spezielle Angebote oder Ansprechen von Interessen einer Person motiviert werden müssen (Wright 2005, S. 3).

So werden durch Internetumfragen oft nur gewisse Gruppen angesprochen, da es keine richtige Vorauswahl gibt und nicht gezielt eine Auswahl getroffen werden kann (Wright 2005, S. 4). Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten der Vorauswahl ist es unmöglich durch ein Sample die gesellschaftliche Gesamtmeinung abzubilden (Wright 2005, S. 4). Oft sind auch die Kosten zur Nutzung von Online-Umfrage-Tools sehr hoch und nur für Firmen erschwinglich (Wright 2005, S. 5). Im Falle dieser Arbeit entstehen keine Kosten, da der Zugang und die Nutzung von umfrageonline.com für Studierende kostenlos sind.

3.3.2 Aufbau Fragebogen

Der Fragenbogen zur Erfassung der Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien durch die KonsumentInnen wurde parallel zur Bewertung der Brauereien erstellt. Da es keine direkte Beziehung zwischen der Wahrnehmung durch die KonsumentInnen und den Ergebnissen aus den Nachhaltigkeitsberichten gibt, wurde im Fragebogen (siehe Anhang) alles allgemein gehalten. Die Vorlage für die KonsumentInnen-Interviews wurde mit Hilfe von den zuvor ausgewählten Kategorien definiert. Im ersten Teil der Befragung wurde versucht, das allgemeine Wissen der KonsumentInnen zu eventuellen Markenpräferenzen zu erfragen. Im zweiten Teil der Stellenwert, den die jeweilige

28 Brauerei in der Nachhaltigkeitsfrage hat und im letzten Teil wurden soziodemographische Daten erhoben, um einen Überblick zu bekommen. Der Aufbau des Fragebogens wurde wie folgt gestaltet:

• Allgemeine Fragen zu den ausgewählten Brauereien über Tendenzen des Konsumenten,

• Vergleich der Brauereien bezüglich sozialer Aspekte, Umweltaspekte und des Rohstoffverbrauchs sowie

• soziodemographischer Teil.

3.3.3 Methodik der KonsumentInnenbefragung

Die Umfrage wird in Form einer einfachen Zufallsstichprobe erstellt. Das bedeutet, jede Person aus der Grundgesamtheit hat dieselbe Wahrscheinlichkeit an der Stichprobe teilzunehmen (Richter und Griese 2015, S. 65).r; bei den Frauensind es 22 %.

3.3.4 Bewertungskriterien KonsumentInnenbefragung

In diesem Teil wird beschrieben welche Teile in der KonsumetInnenbefragung erfragt werden. Es soll einen kurzen Überblick über die drei Kategorien geben, die den Konsumenten vorgegeben werden.

Bewertungskriterium ökologische Aspekte

In die ökologischen Aspekte wird alles eingereiht, das als Materialen, Energie, Wasser und Abwasser, Biodiversität, Emissionen, Abfall, Abwasser und Abfall einfließt sowie die Umweltbewertung der Lieferanten (Global Reporting Initiative 2016, S. 11). Unter Energie wird der Energieverbrauch innerhalb der Organisation, der Energieverbrauch außerhalb der Organisation, die Energieintensität und die Verringerung des Energieverbrauchs sowie die Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen verstanden (Global Reporting Initiative 2016, S. 14). In puncto Wasser handelt es sich um Wasserentnahme, Wasserrückführung, Wasserverbrauch und wie diese Themen im Unternehmen gehandhabt werden (Global Reporting Initiative 2016, S. 12). Bei dem Thema Biodiversität geht es um die erheblichen Auswirkungen von Aktivitäten und Produkten eines Unternehmens auf die Umwelt (Global Reporting Initiative 2016, S. 14). Im puncto Emissionen werden vordergründig direkte und indirekte Treibhausgasemissionen behandelt und die Intensität sowie die Aufbereitung durch das Unternehmen (Global Reporting Initiative 2016, S. 12). Außerdem fließt in die Bewertung ein, wie mit dem anfallenden Abfall umgegangen, wie er entsorgt wird, ebenso, wie die Menge des angefallenen Sondermülls (Global Reporting Initiative 2016, S. 14).

29 Bewertungskriterium soziale Aspekte

Soziale Aspekte werden nach verschiedenen Bereichen gegliedert; so spielen Faktoren, die für MitarbeiterInnen und die Gesellschaft wichtig sind, eine Rolle, wie etwa soziale Bedingungen (z.B.

Arbeitsplatzabbau), Arbeitsaufgabe (z.B. Zeit- und Termindruck), Arbeitsumgebung (z.B. Lärm, mangelhafte ergonomische Verhältnisse), betriebliche Organisation (z.B. unklare Kompetenzregelungen, strukturelle Veränderungen), soziale Umwelt (z.B. konflikthafte Arbeitsbeziehungen zu Vorgesetzten und KollegInnen), individuelle Stressoren (z.B. Perfektion etc.) (Bauer 2018, S. 263). Ein wichtiger Aspekt im Bereich sozialer Nachhaltigkeit ist die gesellschaftliche Durchmischung und die gesellschaftlichen Bedingungen, wie Alters-, Geschlechter- und Chancengleichheit sowie soziale Gleichheit am Arbeitsplatz (Bauer 2018, S. 263).

Bewertungskriterien Wirtschaftlichkeit

Die Erhebung der wirtschaftlichen Aspekte wurde mit Hilfe der Global Reporting Initiative erstellt. Hier wird generell auf unmittelbar erzeugten und ausgeschütteten wirtschaftlichen Wert, finanzielle Folgen des Klimawandels, Verbindlichkeiten und leistungsorientiere Pensionspläne sowie auf die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand eingegangen (Global Reporting Initiative 2016, S. 16).

3.3.5 KonsumentInnenbefragung Aufbau und Umsetzung

In diesem Teil wird der Bezug der KonsumentInnen zum Produkt gezeigt. Bevor es zur Befragung kam, muss auch festgestellt werden welchen Bezug die KonsumentInnen zum Produkt haben.

Allgemeiner Einfluss einer Marke auf die KonsumentInnen

Sehr oft antizipiert der Konsument / die Konsumentin mit einer von ihm/ihr präferierten Marke auch die von ihm / ihr präferierten Eigenschaften (Boztepe 2016, S. 13). Auch das Marketing, die Wahrnehmung der Marke und der Einfluss aus dem sozialen Umfelde des Konsumenten / der Konsumentin spielen dabei eine große Rolle (Boztepe 2016, S. 13). In der Bierbranche hat dadurch auch der Einfluss von Greenwashing7 in den letzten Jahren sehr zugenommen (Jones 2018, S. 10). Viele Brauereien wissen, dass sie die KonsumentInnen durch Nachhaltigkeitsarbeit dauerhaft binden können und versuchen so auch durch Greenwashing diesen Effekt hervorzurufen (Jones 2018, S. 11). Dieser Faktor ist immer mehr zu einem ethischen Problem geworden und betrifft dadurch schon fast 90%

7Hier versuchen Unternehmen durch PR oder ähnliches als umweltbewusst oder nachhaltig zu gelten ohne wirkliche reale Aktion zu setzen (Jones 2018, S. 10). Manchmal kommt es auch zu Geldspenden für nachhaltige Projekte (Jones 2018, S.

10).

30 aller Produkte im Lebensmittel- und Getränkehandel (Jones 2018, S. 12). Die Einflüsse, die durch die Werbung auf die KonsumentInnen ausgeübt werden, sind persönliche Identifizierung mit der Marke ansprechen, Preise und Rabattaktionen übermitteln und Zusatznutzen, der durch den Produktkauf entsteht, darzustellen und so Emotionen aufzubringen (Jones 2018, S. 12).

3.3.6 Aufbau des Fragebogens

Der Fragebogen wurde mittels eines Online-Tools erstellt und auch durch dieses verbreitet. Der Fragebogen unterteilt sich in drei verschiedene Teile – den Einleitungsteil, den spezifischen Teil und den soziodemographischen Teil (Schumann 2012, S. 71). Es wurde hier im spezifischen Teil mit der Methode der „Trichterung“ vorgegangen, diese diente der sanften Heranführung der Befragten an das Thema (Schumann 2012, S. 71). Die Trichterung dient im Allgemeinen als ein langsamer Start mit allgemeinen Fragen zum Thema und endet dann in themenspezifischen Schwerpunkten, in dem Fall der Brauereien wird mit allgemeinem Konsumverhalten des/der Befragten gestartet und geendet in einer spezifischen Befragung über einzelne Brauereien. Als Zielgruppe wurde der Konsument angenommen und somit auf eine Spezialisierung und Ausrichtung der Sprache Rücksicht genommen.

Die durchschnittlichen Befragten können im Schnitt auch nicht mehr als sieben Antwortmöglichkeiten verstehen und wahrnehmen (Schumann 2012, S. 71). Eine größere Anzahl an Antwortmöglichkeiten würde zur Verwirrung der Befragten führen (Schumann 2012). Daher werden maximal 6 Antwortmöglichkeiten geboten.

Nachhaltiger Konsum wird im Allgemeinen dahingehend definiert, dass Menschenrechte, Fairness und Gerechtigkeit, ökologische Auswirkungen, soziale Auswirkungen und wirtschaftliche Auswirkungen für die folgenden Generationen tragbar sind (Tiwari et al. 2013, S. 71). Dies umfasst die Produktions- und Lieferkette sowie die Konsumkette, keine dieser einzelnen Bereiche darf sich auf die nächsten Generationen negativ auswirken (Tiwari et al. 2013, S. 71). Nachhaltiger Konsum wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie etwa den Preis, die persönliche Wertschätzung von Gesundheit und gesunder Ernährung, die Marke und auch das generelle Verständnis von Lebensmitteln und Getränken (Tiwari et al. 2013, S. 71). Bier ist auf einige Charakteristiken angewiesen wie etwa die Beziehung, die die KonsumentInnen mit dem Produkt haben, die Erwartung, die sie an das Produkt mitbringen und auch die Motivation, die hinter dem Erwerb eines Produktes besteht (Carvalho et al.

2018, S. 379). Auch in der Bierbranche gibt es verschiedene Bereiche, die die Nachhaltigkeit eines Produktes beeinflussen, wie die Art der Produktion, aber auch die Art des Konsums. Für den Bierkonsum bedeutet das, dass KonsumentInnen auf die Art der Produktion Acht geben und die Hauptressourcen, die durch die Produktion verbraucht werden wie etwa Wasser oder auch Getreide - in einem Ausmaß verbraucht werden, dass durch die Menge an verbrauchtem Wasser keine anderen

31 Bereiche abseits der Bierproduktion beeinflusst werden (Carvalho et al. 2018, S. 380). Laut Betancur et al. 2020, S. 28 gibt es verschiedene Gründe für die Auswahl von Bier, die Haupteinflussfaktoren sind psychologische Faktoren, situative Faktoren, sozio-kulturelle Faktoren, extrinsische Produkteigenschaften, intrinsische Produkteigenschafen sowie biologische und physiologische Faktoren. Ein großer Faktor zur Entscheidung beim Getränkekonsum und somit auch beim Bierkonsum ist alter- und geschlechterabhängig (Betancur et al. 2020, S. 29). Beim Alter und beim Geschlecht zeigt sich im Bierkonsum ein signifikanter Unterschied und diese Einflüsse werden als treibend in der Bierauswahl beschrieben (Betancur et al. 2020). Zudem haben viele Studien gezeigt, dass Männer eher dazu tendieren Bier zu trinken als andere alkoholische Getränke und auch mehr als Frauen zu trinken (Betancur et al. 2020, S. 29). Eine weitere Rolle spielt das geographische Umfeld, so konnte auch mit Hilfe einer Auswertung von Google-Suchanfragen bewiesen werden, dass der Anteil von Brauereien und die Nachfrage in Mitteleuropa und Nordamerika weltweit am höchsten sind (Jones 2018, S. 12).

3.3.7 Kontakt

Für die KonsumentInnenberfragung wurde ein Online-Fragebogen auf der Homepage

„umfrageonline.com“ erstellt. Diese Plattform wird von verschiedenen Universitäten genutzt und ist auch für Studierende der Universität Graz kostenlos verfügbar. Nach der Erstellung dieses Fragebogens wurde der der Fragebogen in digitaler Form über Facebook und über die Firmenplattformen von Energie Steiermark, Energie AG und dem österreichischen Bundesheer geteilt. Diese Firmen wurden ausgewählt, da sie sich zur Verbreitung bereit erklärt haben und eine sehr große Fläche von Österreich abdecken. Zusätzlich wurde der Link über Facebook und auch über WhatsApp geteilt und weiterverbreitet. Ziel während der Verbreitung war es so viele Teilnehmer wie möglich zu erreichen.

Es wurde bei der Verteilung kurz erklärt, dass es in der Umfrage um die Nachhaltigkeitsberichte von österreichischen Brauereien ging und um die Ausarbeitung einer Masterarbeit an der Universität Graz, außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Umfrage weitergeleitet werden darf.

3.3.8 Methodik zur Auswertung

Für die Auswahl der Befragung wurde von einer trinkfähigen Bevölkerung von 7 531 239 Personen ausgegangen (Statistik Austria 2020, S. 1).

Um die im vorherigen Kapitel beschriebenen Merkmale zu erklären, wird zuerst die Auflistung der TeilnehmerInnen erstellt und die Häufigkeit ihres Konsums im Vergleich zu ihren demographischen Merkmalen erstellt. Ziel ist es, daraus zu erklären, ob es einen Zusammenhang zwischen Häufigkeit der Antworten gibt und eine Übereinstimmung von demographischen Daten gibt (Carvalho et al. 2018, S.

6). Generell wurde die Umfrage wie folgt aufgebaut. Die Umfragegröße wurde durch ein

32 Konfidenzintervall von 95% festgesetzt. Es wurde ein Befragungserror von 10% angenommen und die Population wurde als unendlich definiert. Generell wurde angenommen, dass die Personen, die auf Nachhaltigkeit achten (p) und die Personen, die nicht auf Nachhaltigkeit achten (q) sind, deshalb wurde für beide einfach 0,50 herangezogen, da sie gleich wahrscheinlich waren. Die Formel, die sich für die Population in Österreich ergibt, ist wie folgt in

Formel 3: Stichprobengröße

𝑛 =𝑞 ∗ 𝑝 ∗ 𝑍2 𝐸2

n= Anzahl der Antworten (~96)

Z = 1,96 (Quantil auf einem Konfidenzbereich von 95%) p= 0,5 (50% achten auf Nachhaltigkeit)

q= 1-p (50% achten nicht auf Nachhaltigkeit) E=0,1 (Befragungserror, Irrtumswahrscheinlichkeit)

Nach diesem Kapitel kommt es nun zur Analyse der Nachhaltigkeitsberichte und der inhaltlichen

Nach diesem Kapitel kommt es nun zur Analyse der Nachhaltigkeitsberichte und der inhaltlichen