• Keine Ergebnisse gefunden

4 Analyse der Nachhaltigkeitsberichte

4.3 Privatbrauerei Egger

Die Privatbrauerei Egger hat im Jahr 2015 ihren letzten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Derzeit gibt es einen Standort (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 4). Im Jahr 2014 hatte die Privatbrauerei Egger einen Ausstoß von 723.415 HL Bier (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 9). Der daraus resultierende Wasserbedarf pro Liter Bier wurde mit 5,53 Liter Wasser pro verkauftem Liter Bier ausgewiesen (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 9). Im Jahr 2014 wurden 70 MitarbeiterInnen beschäftigt, davon waren fünf weiblich, was einem Frauenanteil von 7,14% entspricht (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 9). Der Gesamtumsatz im Jahr 2014 betrug 49,2 Millionen Euro (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 9).

Die Privatbrauerei Egger verwendet zur Abfüllung derzeit Flaschen (EW/MW), Dosen und Fässer (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 18).

Nachhaltigkeitsbericht der Privatbrauerei Egger 2014

Die Privatbrauerei Egger hat ihren letzten Nachhaltigkeitsbericht im Jahr 2015 verfasst für das Jahr 2014. Im Vergleich zu den anderen Brauereien gibt der Bericht einen Überblick über Umwelttätigkeiten, Sponsoring Tätigkeiten und Aktivitäten der Brauerei (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 1–44). Nach diesem Jahr wurde das Berichtswesen ohne Begründung eingestellt.

Thema Umwelt und Ressourcen

Anteil regenerativer Energieträger in der Privatbrauerei Egger lag im Jahr 2015 bei 100 Prozent.

(Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 15). Die Privatbrauerei Egger bezieht ihre Energie aus dem Biomasse-Kraftwerk der Egger Holzwerkstoffe und über einen externen Stromproduzenten, der Strom zu 100 % aus regenerativen Energieträgern erzeugt (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 15). Damit wird im Energiebereich ein Wert von 98,78 % CO2-Neutralität erreicht (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 26).

15Slow Brewing Institut 2021:Die Qualitätsmaßstäbe umfassen die Verwendung erstklassiger Rohstoffe und eine langsame, schonende Brauweise, die zu einem besseren Geschmack führt als sogenannte „beschleunigte Verfahren“, die oft in der Industrie zum Einsatz kommen. Auch das weit verbreitete „High Gravity Brewing“, bei dem das Bier nach der Reifung verdünnt wird, ist bei Slow Brewing nicht eraubt. Zusätzlich steht Slow Brewing für ein faires, nachhaltiges Verhalten der Brauerei gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Umwelt.“

43 Die Brauerei Egger erfasst die Mengen der verschiedenen Abfallfraktionen und Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Abfallentsorgung in einem Abfallwirtschaftskonzept gemäß § 10 des Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 30). Die Privatbrauerei Egger hat aus dem Abfallwirtschaftsgesetz die Kernziele herausgenommen um Abfallvermeidungs-, Abfallverwertungs- sowie Abfallentsorgungsmaßnahmen zu behandeln (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 30). Die Gesamtabfallmenge im Jahr 2014 beläuft sich insgesamt auf 181,97 t.

Die Abfallentsorgung erfolgt mittels ortsansässiger Abfallentsorger (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH

& Co KG 2014, S. 30).

Die Privatbrauerei Egger gilt als Familienunternehmen und hat Nachhaltigkeit als Grundwert in der Unternehmenskultur definiert (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 30).

Seit Februar 2017 produziert die Privatbrauerei klimaneutral und gibt nur diese Beschreibung an (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1). Seit 2014 wurde durch das Biomasse-Kraftwerke und durch das Angebot eines Stromanbieters, der ausschließlich mit erneuerbaren Energieträgern arbeitet, bereits zu 99% klimaneutral produziert (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1).

Der Rest wird mit Hilfe von CO2 Zertifikaten kompensiert (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1). Das Egger Bier wird dadurch als „klimaneutral gebraut“ bezeichnet (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1). Eine der drei wichtigsten Rohstoffe für die Brauerei ist das Wasser, welches die Privatbrauerei Egger aus ihrem eigenen Brunnen nimmt (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH

& Co KG 2014, S. 26).

Die Privatbrauerei Egger definiert auf ihrer Homepage Wasser, Gersten und Hopfen als die wichtigsten Rohstoffe und schreibt, dass mit diesen Rohstoffen auch mit Sorgfalt umgegangen wird (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1). Es wurden keine weiteren Werte oder Ziele gefunden (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2021, S. 1).

Thema Soziales und MitarbeiterInnen

In der Brauerei Egger wird jährlich eine aktive MitarbeiterInnenvorsorge durch einen Betriebsarzt betrieben und es kommt zu aktiven Vorsorgemaßnahmen wie etwa Laufgemeinschaften und sonstigen sportlichen Aktivitäten (Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 20).

Im Jahr 2014 gab es 5,53 Ausfalltage pro MitarbeiterIn. Weitere Ziele wurden nicht definiert oder gesetzt, Mehr Information konnte diesem Bericht nicht entnommen werden. (Privatbrauerei Fritz Egger GMBH & Co KG 2014, S. 20).

44 4.4 Ottakringer Brauerei

Die Ottakringer Brauerei ist ein Teil der Ottakringer Getränke AG-Gruppe kurz „Ottakringer Familien Gruppe“, welche sich aus der Ottakringer Brauerei GmbH (Anteil 100%) der Vöslauer Mineralwasser GmbH (Anteil 100%), der Del Fabro & Kolarik GmbH (Anteil 61,8%) und der Trinkservice GmbH VGV (Anteil 100%) sowie der Del Fabro GmbH (Anteil 50%) und der Innstadt AG (Anteil 49%) zusammensetzt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 6). Aus diesen Unternehmen sind nur die Ottakringer Brauerei GmbH sowie die Vöslauer Mineralwasser GmbH produzierende Betriebe (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 19–41). Die die anderen Bereiche sind Logistik und Vertrieb. Durch diese beiden Betriebe wurden im Jahr 2019 insgesamt 3,61 Millionen HL an Getränken hergestellt und verkauft und der daraus resultierende Wasserbedarf wurde mit 4,3 Liter pro verkauftem Liter Bier ausgewiesen (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 19–41). 2019 wurden durch die Ottakringer Familien Gruppe 845 MitarbeiterInnen beschäftigt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 55). Der Frauenanteil mit 120 Frauen im Unternehmen lag bei 24,9%. Im Geschäftsbereich Bier waren davon gesamt 180 MitarbeiterInnen angestellt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 55). Die Ottakringer Familien Gruppe erzielte 2018 einen Gesamtumsatz von 242 390 000 Euro (Ottakringer Getränke AG 04.2019, S. 53).

Die Ottakringer Brauerei verwendet zur Abfüllung Glas (EW/MW), Dose, Fass Premix/Postmix und ist somit in allen möglichen Handelsgebinden erhältlich (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 39).

Nachhaltigkeitsbericht Ottakringer Brauerei 2020

Im Jahr 2019 wurden als Nachhaltigkeitsziele der Gruppe die folgenden definiert: Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichstellung, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion und Maßnahmen zum Klimaschutz (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 7–16). Das Unternehmen hat sich zu einer nachhaltigen Wertschöpfung verpflichtet und will diese Nachhaltigkeit auch umsetzten (McAuly und Fellinghauer 2020, 7ff). Die Ottakringer Familien Gruppe veröffentlicht auch halbjährlich alle wichtigen Kennzahlen bezüglich Umsatz und CO2-Ausstoß und gibt den Fortschritt der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele auf der Homepage bekannt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 13).

Thema Umwelt und Ressourcen

Die gesamte Ottakringer Familiengruppe hat sich als Ziel bis 2020 die Reduktion des CO2-Ausstoßes um 5% auf Basis von 2017 gesetzt. Aus diesem Ziel heraus soll die gesamte Ottakringer Brauerei auf eine klimaneutrale Produktion bis zum Jahr 2021 umgestellt werden (McAuly und Fellinghauer 2020). Im Bereich Strom und Energie wird dauerhaft an einer Senkung des Energieverbrauchs gearbeitet und Ende 2019 wurde ein neuer Dampfkessel installiert, um den Gasverbrauch der Brauerei zu senken.

45 Dieser wurde in einem Jahr von 25,2kWh/HL Bier auf 23,7kWh/HL Bier gesenkt (McAuly und Fellinghauer 2020). Außerdem wird seit einigen Jahren die Abwärme-Nutzung aus den Ölkühlern und zusätzlich aus der Kälteanlage betrieben (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 34).

Im Bereich Verpackung und Recycling setzt die Ottakringer Brauerei auf eine Reduktion der Schrumpffolie, die zur Abpackung von Bierträgern dient bei den Dosenclustern, dies soll 2020 mit einem völligen Verzicht enden, und wird 2021 evaluiert. Außerdem soll in Zukunft 50% der Recycling-Folie bei der Dosenproduktion verwendet werden, um diese in 24er oder 6er Gebinde abzupacken (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 34). Im Bereich Dosen ist jedoch der Gesamtanteil rückläufig, da sehr viel an andere Anbieter zu deren Branding verkauft wird - ersichtlich ist dieser Anteil am Vergleich von 2019 zum Jahr 2018 der Gesamtabsatz von Lohnfüllmengen rückläufig ist. Es ist jedoch ein Anstieg des Recyclinganteils bei PET-Flaschen im Geschäftsjahr 2019 von 56% auf 62% zu verzeichnen (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 39).

Im Bereich Energiemanagement hat sich die Ottakringer Brauerei vorgenommen, die Produktion zu 100% auf grünen Strom umzustellen und das mit Jänner 2019 erreicht (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 36).

Im Bereich Wassermanagement will die Ottakringer Brauerei auf einen Wasserverbrauch von 4 Liter pro Liter Bier kommen, derzeit werden 4,3 Liter pro Liter Bier benötigt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 37)n . Auch die Reduzierung von Abwasser wurde als Ziel definiert und soll bis 2020 umgesetzt werden (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 37). Zusätzlich wurde definiert, dass der Gesamtabfall in der Familiengruppe bis 2020 unter 200 Tonnen fallen muss (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 44).

Auch die Reduzierung von Abwasser wurde als Ziel definiert und soll bis 2020 umgesetzt werden (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 42).

Im Bereich Logistikmanagement wurden durch die Ottakringer Familiengruppe neue LKWs angeschafft und somit zählt die gesamte Familiengruppe derzeit 32 LKWs, die der EURO 6 Norm entsprechen (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 44). Die Ottakringer Familiengruppe hat außerdem für ihr Unternehmen eine 5 200 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Logistikstandortes errichtet und plant hier weitere Maßnahmen wie eine Errichtung auf dem Veranstaltungsgebäude (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 44). Zusätzlich betreibt die Ottakringer Brauerei ein Projekt mit regionalen Landwirten zum Anbau von Braugerste, um die regionale Wertschöpfung und die Artenvielfalt zu fördern (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 49). Unter den 14 Biersorten der Ottakringer Brauerei findet sich auch ein Bio-Bier das mit dem EU-Bio Siegel gekennzeichnet ist und das Siegel der Austria-Bio-Garantie trägt (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 49).

46 Alle Glasflaschen der Ottakringer Familiengruppe sind mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden und tragen dieses seither. (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 52). (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 52).

Thema Soziales und Mitarbeiter

Die Ottakringer Brauerei GmbH hat sich als Ziel auch den verantwortungsvollen Konsum vorgenommen. Zusätzlich gibt es keine Sponsoring Maßnahmen für Veranstaltungen, die Personen unter 18 Jahren ansprechen (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 54). Außerdem werden aktiv auch Seminare mit B2B Kunden abgehalten, um diese hinsichtlich Vermeidung von Alkohol und Missbrauch von Suchtmitteln zu schulen (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 54). Darunter fällt die Verringerung des alkoholischen Angebots und die Erweiterung des Sortiments von alkoholfreien und alkoholreduzierten Getränken im Jahr 2020 und 2021 (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 54). Ein weiteres Kernziel der Ottakringer Familiengruppe ist die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen auf 50%. Im Jahr 2019 lag dieser Anteil bei 28% (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 58)..

Zertifikate

Folgende Zertifikate gibt es bei der Brauerei Ottakring: das AMA-Gütesiegel16, das Bio-Zertifikat (Braugerste), zusätzlich Pastus+, und das österreichische Umweltzeichen17 (McAuly und Fellinghauer 2020, S. 75).

4.5 Brauerei Murau

Die Brauerei Murau ist eine eingetragene Genossenschaft (eGen), das bedeutet sie hat einen geschäftsführenden sowie einen ehrenamtlichen Vorstand, die Eigentümer der Brauererei sind Wirte und Kaufleute und sie unterliegen einer jährlichen Prüfung nach dem Genossenschaftsverband Österreich (Wind 2019, S. 7). Das Hauptgeschäftsfeld der Brauerei Murau eGen ist die Bierproduktion, die jeweiligen anderen Geschäftsfelder werden integriert (Wind 2019, S. 8). Die Brauerei Murau produziert alkoholische und nichtalkoholische Getränke, insgesamt beträgt der Gesamtausstoß der Brauerei 231.040 HL im Jahr 2018 (Wind 2019, S. 8). Im Jahr 2018 wurde der Frischwasserbedarf mit je 5,52 Liter je Liter verkauftem Getränk ausgewiesen und ist um 0,32 Liter je verkaufter Einheit im Vergleich zu 2018 (5,20 Liter) gestiegen (Wind 2019, S. 16). Im Jahr 2018 waren bei der Brauerei Murau

16Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH 2021:Das Ama-Gütesiegel steht für höher Anforderungen als nach Gesetz oder Lebensmittelcodex. Es soll die nachvollziehbare Herkunft des Produktes garantieren. Im Bereich von nicht Fleisch müssen diese Lebensmittel zu 100% österreichischen Ursprungs sein. Jedoch dürfen Zutaten die nicht hier wachsen, oder nicht verfügbar sind, aus anderen Ländern bezogen werden.“

17Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie 2021: „Grundlage für die Zertifizierung eines bestimmten Produktes/Dienstleistung mit dem Österreichischen Umweltzeichen bilden die Richtlinien auf Basis eines umfassenden „Lebenszyklus-Ansatzes“. Betrachtet werden dabei die Umweltauswirkungen bei Gebrauch, Herstellung und Entsorgung.“

47 174 Personen angestellt, davon waren 34 Frauen. Der Frauenanteil lag somit bei 19,5% (Wind 2019, S.

8). Die Brauerei Murau war in Österreich das erste eingetragene Unternehmen, dass EMAS18 zertifiziert wurde (Wind 2019, S. 10).

Derzeit werden Einweg und Mehrweggebinde, wie Fässer, Dosen und Flaschen verwendet (Wind 2019, S. 20)

Nachhaltigkeitsbericht Murauer Bier 2019

Die Brauerei Murau eGen veröffentlicht seit dem Jahr 2010 Nachhaltigkeitsberichte (Brauerei Murau eGen 2017, S. 14).

Thema Umwelt und Ressourcen

Murauer Bier hat im Bereich Umwelt und Ressourcen Management einige Ziele definiert die Energieversorgung soll durch erneuerbare Energieträger erfolgen, Energieeinsparung um 2 Prozent in der Verwaltung, Energieeinsparung in Form von Strom, Energieeinsparung bei der Prozesswärme um 2%, bisher wurde wurden so seit dem Jahr 2013 kontinuierlich 700.000 Liter Heizöl gespart (Wind 2019, S. 12). Im Transport und Logistikbereich sollen CO2 und Schadstoffemissionen reduziert werden (Wind 2019). Unter dem Begriff Ressourcenschonung gilt das Ziel die Verminderung von Wasser und Reinigungsmittel um 10-15 Prozent während der Reinigungszyklen bis 2019, die erste Reduktion erfolgte 2016 (Wind 2019, S. 14). Es soll auch die Beschaffung besser überwacht werden durch Stichprobenkontrolle der Zulieferer und deren Produktion außerdem zusätzlich soll Anbau, Abläufe, Lagerung und Verarbeitung von Braugerste überprüft werden bis 2019, Zulieferer Optimierung wurde bereits in den Vorjahren durchgeführt (Wind 2019, S. 14–18). Der Energiebedarf der Produktion der Brauerei Murau konnte von 2017 auf 2018 um 1,73% gesenkt werden, damit liegt die Brauerei Murau im Jahr 2018 bei einem Energiebedarf von 40,97kWh je produziertem HL Bier, im Jahr 2017 waren es noch 42,7 kW h je produziertem HL Bier (Wind 2019, S. 14). Außerdem wurde die Brauerei Murau im Jahr 2018 zu 100 Prozent aus regionaler, erneuerbarer Energie versorgt, der derzeitige Energiebedarf ist 0,12kWh/HL Bier, im Jahr 2018 wurde durch die Photovoltaikanlage 20.580 kWh erzeugt (Wind 2019, S. 15). Die Brauerei Murau gibt als ihren Stromverbraucher im Jahr 2018 folgende Abteilungen an: die Kälteanlagen mit 22,4 %, gefolgt von der hoch technisierten Abfüllhalle mit 15,27 % und den Luftkompressoren mit 8,73 %. 4,33 % des Strombedarfs werden bei der Sudhausanlage benötigt, 7,19

% bei der Lüftungsanlage in der Abfüllung und 6,31 % bei der Abwasseranlage (Wind 2019, S. 15). Auch

18Umweltgutachterausschuss (UGA) 2021: „Das EMAS-Logo dürfen Unternehmen und Organisationen für Marketing-Zwecke nutzen, wenn Sie ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingeführt haben und die Ergebnisse von staatlich geprüften UmweltgutachterInnen validiert wurden.“

48 die Prozess- und Raumwärme spielt eine Rolle: im Jahr 2018 wurde die Rückgewinnung der Kurzeiterhitzung erhöht, es kam zum Austausch der älteren KZE-Anlage (Kurzzeiterhitzung) bei der Flaschen-Abfüllung auf eine zeitgemäße Kurzzeiterhitzeranlage mit 94 % Wärmerückgewinnung bei der Anlage - auch hier soll es zu einer weiteren Reduktion bis 2019 kommen (Wind 2019, S. 15). Die meiste Energie zur Heißwassererzeugung stammt aus einem Energiespeicher und aus der Nahwärme Murau. Zusätzlich betreibt die Brauerei Murau eine Dampfkesselanlage, die zu einer Reduktion des Energiebedarfs führt (Wind 2019, S. 15). Das gesamte System ist auch mit den administrativen Gebäuden verbunden und dient somit auch zum Beheizen dieses Gebäudes. Die Biogasanlage der Brauerei wird mit Biogas aus der anaeroben Bioreaktion in der Brauerei betrieben. Sollte die Menge an Gas nicht ausreichen, kann der Heizkessel auch mit einer Strombatterie betrieben werden (Wind 2019, S. 15).

Der Fuhrpark der Brauerei umfasst derzeit 78 Fahrzeuge und hat im Jahr 2018 eine Kilometerleistung von 1.390.965 erbracht, davon wurden 76,77 Prozent für Zustellfahrten mittels LKW zurückgelegt. Das entspricht einem Rückgang von 8,28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Fuhrpark wird ständig auf Euro 6 erneuert und die Kilometerberechnung erfolgt für den Transport auch in einem jährlichen Intervall.

Durch die Brauerei Murau wird das durch in den anaeroben Bioreaktoren anfallende Biogas im Heizkessel zur Gewinnung von Raumwärme umgesetzt. Bei einem Mangel des Biogases wird Wärme aus dem benachbarten Dampfkessel bezogen (Wind 2019, S. 15). Gleichzeitig wurde ein Wärmetauscher im Abwasser installiert, um die Abwärme zeitweise wieder für den Wärmebedarf der Reaktoren zu nutzen. Der Wärmebedarf in den Depots hat sich in den letzten Jahren durch das neue Depot in Eben im Pongau durch die Erhöhung der beheizten Flächen abermals deutlich erhöht. Aber es wird seit 2015 kein Erdöl mehr eingesetzt. Erdgas wird noch im Lager Judenburg und im Depot Graz (es wurde 2018 nur 1 Monat Erdgas benötigt) verwendet. Seit 2018 wird das Depot von der Fernwärme Graz versorgt. Alle weiteren Depots und das Logistikcenter werden mit Fernwärme aus Biomasse beheizt. Das Gebrauchswasser von 126.615 m3 wurde 2018 aufgrund von Brunnensanierungen aus der Wasserversorgung der Stadt Murau bezogen (Wind 2019, S. 16). Die zentrale Wasserversorgung wird über einen Kaltwasserspeicher und einen Warmwasserspeicher gewährleistet. Die Entnahme und die Verteilung werden über frequenzgesteuerte Drucksteigerungspumpen gesteuert. Es sind abteilungsweise Wasserzähler eingebaut, die monatlich abgelesen und ausgewertet werden. Die Hauptverbraucher an Frischwasser sind das Sudhaus mit 30,29 % (inkl. Produkt), die Flaschenhalle mit der Flaschenwaschmaschine mit 27 % und der Gär- und Lagerkeller mit 11,03 % vom gesamten Frischwasserbedarf. Für Warmwasser müssen aufgrund von Wärmerückgewinnungen (z. B.

49 Würzekühlung) 13,6 % aufgewendet werden. Der Recyclinganteil bei Frischwasser liegt über 58 %, wobei das gesamte Frischwasser zur Würzekühlung für den Wärmebedarf im Sudhaus wiederverwendet wird. Wasser aus der CIP (Reinigungsanlage) kann zweifach verwendet (Wind 2019, S. 15).

Murauer Bier hat eine Abwasseraufbereitung im Einsatz, hier werden Fest-Flüssig-Gemisch mit Hilfe von Abtrennmaßnamen gefiltert. Die Rückgewinnung von Biogas wird mit 8,4% angegeben; dieses wird direkt an die Heißdampferzeugung weitergegeben. Zwei große Sammelbehälter

gleichen die Schwankungen gegenüber der BSB5-Werte19 und der pH-Werte, die aus unterschiedlichen Reinigungsvorgängen resultieren, aus. Dadurch konnte die Vorversäuerung vom Jahr 2018 gegenüber 2017 fast zu 96 % Neutralisationsmittel reduziert werden. Die Brauerei Murau setzt zur Reinigung Alkalien – zur Entfernung von organischen Rückständen, Säuren – zur Entfernung mineralischer Ablagerungen und Tenside – um Schmutzpartikel von wässrigen Lösungen zu lösen ein. Zusätzlich wird noch Desinfektionsmittel zur Reinigung einiger Behältnisse verwendet, die in der Vermehrung von Hefekulturen eine Rolle spielen.

Der Schutz des Bodens ist durch spezielle Abstellplätze und Lagerplätze sowie Ladezonen gewährleistet. Die Ladestraße in der Logistik wurde zusätzlich mit einem Ölabscheider ausgestattet um, weiters werden bei der Brauerei Murau die umweltrelevanten Lagerungen täglich begangen.

Zusätzlich wurde im Sudhaus ein oberirdisches Kanalsystem installiert, um eine optische Undichtheitskontrolle zu ermöglichen. Die Brauerei Murau hat versucht den Lärmpegel in der Flaschenhalle zu minimieren und einen sogenannten Glideliner, eine Art, um Flaschen drucklos und schöner zu verteilen (https://www.krones.com/de/unternehmensgeschichte/product-type-filling.php?mobile=true). Die Brauerei Murau hat zusätzlich in der neuen Abfüllanlage eine lärmdämmende Decke installiert, um die Lärmbelastung für die Umwelt niedrig zu halten. Die Lärmbelastung in Richtung Ortsseite beträgt ausgehend von der Flaschenhalle 60,0 db(A) und in Richtung Mur (Fluss auf der Hinterseite der Produktionsanlage) ausgehend 63,0 db(A).

Ein weiterer Aspekt ist für die Brauerei Murau auch die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte und dies soll mit der vorhergehenden Kategorisierung gewährleistet werden. Braustoffe müssen eine Ackerschlagkarteiennachweis über das Anbaugebiet, die ackerbaulichen Maßnahmen sowie die Düngung, Fruchtfolge und den Ertrag als Dokumentation vorweisen können. Zusätzlich gibt es für Braurohstoffe eine Eingangsprüfung bei der Anlieferung.

19 BG BAU - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft 2021: „Der biochemische Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen (BSB5) gibt die Menge an Sauerstoff an, welche Bakterien und andere Kleinstlebewesen in einer Wasserprobe im Zeitraum von fünf Tagen bei einer Temperatur von 20°C verbrauchen, um die Wasserinhaltsstoffe aerob abzubauen (biochemische Oxidation).“

50 Thema Soziales und Mitarbeiter

Murauer Bier definiert sich selbst als Arbeitgeber in einer strukturschwachen Region der Arbeitsplätze schafft (Wind 2019, S. 8). Es wird der wertschätzende und faire Umgang miteinander als Kernwert definiert (Wind 2019, S. 8). Es werden sehr viele soziale Leistungen wie Mittagessen und Benzingutscheine zur Verfügung gestellt (Wind 2019, S. 8). Es gibt jährlich festgelegte Schulungen, Mitarbeiter Tage und es wird sehr drauf geachtet euch externe Institutionen einzuladen, um eine Reflektion des Mitarbeiterklimas von außen zu bekommen (Wind 2019, S. 9). In Zukunft ist geplant Mitarbeiterveranstaltungen noch zusätzlich auszubauen, monatliche Stammtische und Gespräche, die bereits stattfinden zu unterstützen sowie ein Sommerfest abzuhalten (Wind 2019, S. 14).

Zertifikate und Auszeichnungen

IFS (Internationaler Food Standard), ISO 14001 (Umweltstandards), EMAS20 (Nachhaltigkeitszertifikat), AMA-Gütesiegel, Pastus+ (Abfallvermeidung in der Bierproduktion), Energy Global Austria Award 2018, Energy Global Styria Award, Green Panther Bronze (Werbekampagnen Auszeichnung), DLG 2018/2019 (Preis für langjährige Produktqualität) (Wind 2019, 28).

In diesem Kapitel wurde eine Einführung in die Nachhaltigkeitsberichtserstattung der fünf Brauereien gegeben. Im nächsten Kapitel werden aus den erhobenen Daten die Auswertungen präsentiert.

Außerdem wird die Auswertung der KonsumentInnenbefragung dargestellt.

20Umweltgutachterausschuss (UGA) 2021:„Mit dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind Unternehmen in der Lage, Ressourcen intelligent einzusparen. EMAS-geprüfte Organisationen leisten einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, sparen Kosten ein und zeigen gesellschaftliche Verantwortung. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden.“

51

5 Auswertung

Im folgenden Teil wird versucht die zwei zu Beginn formulierten Forschungsfragen zu beantworten.

Zunächst erfolgt die Auswertung der Analyse der Nachhaltigkeitsberichte gefolgt, von der Auswertung der KonsumentInnenbefragung und einer Zusammenführung derselben.

5.1 Auswertung Analyse der Nachhaltigkeitsberichte

Die Auswertung der Fallstudien erfolgte anhand von zwei verschiedenen Kategorien. Es wurden die quantitativen Werte aus den Nachhaltigkeitsberichten dargestellt und beschrieben und im nächsten Schritt kam es zu einer Bewertung des qualitativen Inhalts, sowie der Bewertung, inwieweit der Bericht ein Ziel für die Zukunft definiert hat (Tiwari und Khan 2020b, S. 5). Daraus ergab sich dann in zwei Bereichen eine gesamthafte Beurteilung der einzelnen Brauereien und ein Vergleich der Brauereien untereinander.

Im Ersten Schritt wurden der Umgang mit den Ressourcen und die ökologischen Aspekte bewertet:

Tabelle 5: Rohstoffe und Biodiversität Gesamtproduktion HL 5640214 994020 723415 549000 227075 Regelmäßigkeit

Nachhaltigkeitsbericht ab 2015

Jährlich Jährlich einmalig Jährlich Jährlich

Biodiversität Bericht 2019 2019 2015 2020 2019

52 Die Tabelle 5 zeigt eine gute Übersicht über den Verbrauch von Rohstoffen und auch die Aktualität der Berichte und wie mit diesen umgegangen wird. Nur zwei Brauereien (Stieglbier und Murauer Bier) geben auch den Grad der Bebauung bekannt und versuchen auch hier auf die Versieglung von Böden

52 Die Tabelle 5 zeigt eine gute Übersicht über den Verbrauch von Rohstoffen und auch die Aktualität der Berichte und wie mit diesen umgegangen wird. Nur zwei Brauereien (Stieglbier und Murauer Bier) geben auch den Grad der Bebauung bekannt und versuchen auch hier auf die Versieglung von Böden