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3 Methodische Vorgehensweise

3.1 Forschungsziel

3.1.1 Ausgewählte Brauereien in Österreich

Die Auswahl der Brauereien erfolgte primär anhand der Größe und der online verfügbaren Nachhaltigkeitsberichte. Der Gesamtausstoß der ausgewählten Brauereien macht bei weitem über sieben Millionen HL aus. Diese Menge entspricht mehr als 75% des Gesamtausstoßes aller Brauereien in Österreich gesamt (Grave 2017, S. 5). Die folgende Tabelle 1 zeigt die ausgewählten Brauereien und ihren Hauptsitz sowie den jeweiligen Ausstoß. Die Anzahl der Standorte bzw. Braustätten wird erst in einem späteren Teil präsentiert, da sie für die Vorauswahl nicht wesentlich war.

Tabelle 1: Übersicht der ausgewählten Brauereien

Brauerei Ort Produktionsmenge

Brau Union Österreich Linz >5 000 000 HL1

Stieglbier Salzburg >1 000 000 HL2

Egger Bier St. Pölten-Unterradlberg >700 000 HL3

Ottakringer Brauerei Wien >500 000 HL4

Murauer Bier Murau >240. 00 HL5

1 Brau Union Österreich Aktiengesellschaft 26.04.2018, S. 5.

2 Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH 05.2020, S. 4.

3 Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014, S. 24.

4 Ottakringer Getränke AG 04.2019, S. 6.

5 Brauerei Murau eGen 2017, S. 13.

14 3.1.2 Indikatoren zur Bewertung der Nachhaltigkeitsarbeit von Brauerein

In dieser Arbeit wurde die Global Reporting Initiative als Referenz herangezogen, da diese vor allem die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und vordergründig die Verbesserung und Sicherstellung von Qualität, Genauigkeit und Nützlichkeit von Nachhaltigkeitsberichten als Ziel hat (Tokos et al. 2012, S. 174). Die Global Reporting Initiative schlägt folgend große Themenfelder zur Indikatorenfindung vor:

Soziales, Ökonomisches und Ökologisches - in Abbildung 3 ist diese Aufteilung graphisch dargestellt.

Alle drei Elemente stehen im gleichen Verhältnis zueinander und befassen sich mit den jeweils wichtigen Teilen aus diesen Feldern.

Abbildung 3: Aufteilung der GRI Indikatoren

Quelle: (Global Reporting Initiative 2016, S. 16), Eigene Abbildung

Als vergleichbare Indikatoren wurden aus dem GRI folgende aufgenommen:

Die Tabellen 2 bis 4 zeigen hier die Indikatoren, die vor der Erstellung aus dem Global Reporting Index und den unterschiedlichen Nachhaltigkeitsberichten entnommen wurden. Somit sind die Indikatoren dem Nachhaltigkeitsberichtswessen der österreichischen Brauereien angepasst worden. Dieser Vorgang wurde nötig, da bereits in Kraft 2017 beschrieben wurde, dass die meisten Lebensmittelindustrien sich nicht vollkommen an die Global Reporting Index Standards halten und sehr stark von diesen abweichen und sich auch untereinander in der jeweiligen Sparte sehr stark unterscheiden.

Global Reporting Initative

Sozial

MitarbeiterInnenbehandlung und Arbeitsplatz

Ökonomisch

Direkte ökonomische Fakten

Ökologisch

Ökologische Daten

15 Tabelle 2: Umweltindikatoren

Indikator Einheit

Biodiversität

Gesamtbebaute Fläche m²

Material

Volumen von Frischwasser verbraucht pro HL Bier m³/m³

Masse an verbrauchtem Malz pro HL Bier kg/m³

Masse an verbrauchter Maische pro HL Bier kg/m³

Masse an verbrauchten Hopfen pro HL Bier kg/m³

Prozentsatz an recycelten Input-Materialien Prozent

Prozentsatz an recyceltem Glas pro produzierten HL Bier Prozent Prozentsatz an recyceltem Papier pro produziertem HL Bier Prozent Prozentsatz an recyceltem Plastik pro produziertem HL Bier Prozent Prozentsatz an recyceltem Aluminium pro produziertem HL Bier Prozent Energie

Hitze konsumiert pro HL Bier MJ/m³

Elektrizitätsverbrauch pro HL Bier kW/m³

Emissionen

Direkte Emissionen CO2 us dem Heizhaus pro HL Bier kg/m³ Indirekte Emissionen CO2 aus der Elektrizitätserzeugung pro HL Bier kg/m³

CO2 Emissionen pro HL Bier kg/m³

NOx Emissionen pro HL Bier kg/m³

Staubemissionen pro HL Bier kg/m³

Verhältnis von Abfallwasser pro produziertem HL Bier m³/m³

Sonstige Emissionen, die abgegeben werden kg.a/m6

Gefährliche Abfälle, die abgegeben werden pro HL Bier kg/m³

Luftschadstoffe Fuhrpark kg/m³

Abfall

Abfall pro HL Bier kg/m³

Landwirtschaftlich nutzbarer Abfall kg/m³

Sondermüll kg/m³

16 Tabelle 2 ist eine Auswahl der Indikatoren aus dem GRI Index mit dem höchsten Wirkungsgrad, zusätzlich abgestimmt mit den vor definierten Indikatoren in den Nachhaltigkeitsberichten (Brau Union Österreich AG 10/2020; Privatbrauerei Fritz Egger GmbH & Co KG 2014; Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH 05.2020; Ottakringer Getränke AG 04.2019; Wind 2019). Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Kernindikatoren von EMAS auch herangezogen werden und abgedeckt sind, um die Mindeststandards zu heben (Dimitroff-Regatschnig 2010, S. 2–29). Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, die Indikatoren nicht zu sehr zu verkürzen, aber trotzdem ein minimales Niveau zu halten anhand der vorher abgestimmten Nachhaltigkeitsberichte, um zu viele Datenausfälle zu vermeiden.

Für die folgenden Analysen ist durch die Einbindung von Flächennutzung, Energie, Rohstoffen, Emissionen und Abfall ein gesamter Überblick im Bereich Umweltleistungen gegeben (Tokos et al.

2012, S. 176). Die Flächennutzung wird als Indikator eingebunden, da sie widerspiegelt, ob das Problem der Verbauung und Flächenoptimierung bekannt ist (Zhou et al. 2012, S. 791).

Der Bereich Energie soll zusammenfassen, wie effektiv eine Brauerei in ihrer Produktion ist. 40-60%

des Energiebedarfs entstammen dem Brauhaus vordergründig in Form von Hitze, der Elektrizitätsbedarf in der Brauerei ist dagegen eher niedrig (Tokos et al. 2012, S. 19). Am meisten Elektrizität benötigt die Kühlung in der Brauerei (Tokos et al. 2012, S. 19). Die Emissionen entstammen der gesamten Brauerei, jedoch wird das CO2 aus Vorprozessen nicht miteingerechnet, in diesem Fall zeigen die CO2 Emissionen kein CO2 aus der Rohstoffproduktion oder aus dem Verkauf der Produkte.

Beim Abfall wird hier mit einer Gesamtmenge in Kilogramm gerechnet. Thomas und Rahman, P. K. S.

M. 2006 schreiben in ihren Bericht über die Abfälle aus dem Brauwesen, die verschiedenen Formen von Abfall, die während des Brauprozesses anfallen. Da einige Abfälle auch landwirtschaftlich genutzt werden können, wurden diese separat angeführt, da sie meist in die Region wandern bzw. an umliegende Landwirte weitergegeben werden (Wind 2019, S. 23).

Nach der Auflistung der ökologischen Indikatoren in Tabelle 2 kommt es in Tabelle 3 zur Erarbeitung der sozialen Indikatoren. Diese zielen auf Arbeit, Gesundheit und Diversität sowie Möglichkeiten im Unternehmen ab.

17 Tabelle 3: Soziale Indikatoren

Indikator Einheit

Arbeit

MitarbeiterIn Vollzeit 1/m³

MitarbeiterIn Teilzeit 1/m³

Gesamtanzahl von MitarbeiterInnen pro HL Bier 1/m³ Gesundheit und Sicherheit

Anzahl der Krankenstandstage pro HL Bier 1/m³

Anzahl der Betriebsunfälle pro HL Bier 1/m³

Diversität und gleiche Möglichkeiten

Anzahl der männlichen Angestellten pro HL Bier 1/m Anzahl der weiblichen Angestellten pro HL Bier 1/m³ Durchschnittliches Alter der männlichen Mitarbeiter 1/m³ Durchschnittliches Alter der weiblichen Mitarbeiterinnen 1/m³ Durchschnittlicher Verbleib eines MitarbeiterIn im Betrieb Jahre

Tabelle 3 zeigt die sozialen Aspekte der Brauerei. Hier wurde vordergründig auf Diversität und Gesundheit geachtet. Die Gesamtanzahl an Mitarbeitern pro HL Bier soll zeigen, wie viele Personen in der Brauerei engagiert und noch in der Produktion beschäftigt sind haben, da die meisten Brauereien zur völligen Automatisierung neigen (Tippmann und Becker 2016, S. 1858). Daraus kann nicht geschlossen werden, dass in der Brauerei veraltete Techniken verwendet werden, es bedeutet jedoch, dass die menschliche Arbeitskraft eine große Rolle spielt (Zhou et al. 2012, S. 791). Durch Gesundheit und Sicherheit wird die Belastung einzelner MitarbeiterInnen und die Vorsorge sowie die Achtsamkeit widergespiegelt (Global Reporting Initiative 2016, S. 16). Die Krankenstandstage und Betriebsunfälle oft ein Indikator für Stress im Betrieb und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen (Global Reporting Initiative 2016, S. 16). Bei der Geschlechterdiversität wird versucht die generelle Durchmischung zu betrachten und die Maßnahmen, die zur Chancengleichheit getroffen werden (Tokos et al. 2012, S.

176). Die meisten großen Brauereien sind auf einem modernen technischen Stand und können auch Gewähr dafür tragen, dass MitarbeiterInnen keinen großen körperlichen Gefahren und Herausforderungen ausgesetzt sind (Zhou et al. 2012, S. 781). Unter Möglichkeiten wurde auch die Anzahl der Fortbildungstage pro Person herangezogen, als Möglichkeiten sich zu entwickeln.

18 Der nächste Teil zeigt in Tabelle 4 die ökonomischen Indikatoren und welche hier vorgefunden wurden.

Hier wurde auf die Indikatoren die in den Nachhaltigkeitsberichten gesichtet wurden eingegangen.

Tabelle 4: Ökonomische Indikatoren

Indikator Einheit

Profit pro HL Bier EUR/m³

Herstellungskosten pro HL Bier EUR/m³

Gehälter und Provisionen pro HL Bier EUR/m³

Tabelle 4 zeigt die ökonomischen Aspekte einer Brauerei. Auch diese Indikatoren, wie oben beschrieben, wurden durch Hilfe der Global Reporting Initiative, S. 24 ausgewählt. Der Profit sowie die Herstellkosten pro HL Bier zeigen die Wirtschaftlichkeit sowie die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit einer Brauerei (Tokos et al. 2012, S. 176). Im nächsten Kapitel wird auf die Bewertung der Indikatoren eingegangen.

3.2 Methodik zur Analyse der Nachhaltigkeitsbericht

Im folgenden Teil wird dargestellt wie die Analyse der Nachhaltigkeitsberichte vorbereitet und durchgeführt wird. Dieser Teil bezieht sich auf die Nachhaltigkeitsarbeit der fünf größten Brauereien in Österreich.

3.2.1 Erstellung der Erhebungsinstrumente

Für diese Arbeit wurden zwei verschiedene Erhebungsinstrumente erstellt.

Um die erste Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine Onlinerecherche durchgeführt und ein Leitfaden über die Nachhaltigkeitsberichte der jeweiligen Brauerei erstellt. Der Leitfaden sollte für die jeweilige Brauerei erstellt werden, um Fragen, die durch den jeweiligen Nachhaltigkeitsbericht, zu beantworten. In diese flossen die wichtigen Aspekte zur Bewertung der Nachhaltigkeitsprogramme ein, die auf die die Arbeit von Baumast 2008, S. 1–14 zurückzuführen sind. In diesem Teil werden die einzelnen Punkte der jeweiligen Methode erhoben. Der erste Teil vor der Bewertung ist die Recherche auf den Websites der Brauereien, abgestimmt auf die Prozesse in einer Brauerei und die nötigen Inhalte eines Nachhaltigkeitsberichtes. Gastl 2005, S. 15 schlägt vor, den Nachhaltigkeitsbericht in zwei Teile aufzuteilen und diese anhand von ökologischer Nachhaltigkeit zu bewerten. So kam es zu einer Analyse, welche Faktoren im Nachhaltigkeitsbericht enthalten sind. Zusätzlich kam es zu einer Erfassung der Themen und der Frage nach eventuellen Lücken der Berichte, wobei die Nachhaltigkeitsberichte auf Qualität, Lückenhaftigkeit und Ambition bewertet wurden.

19 Zur Beantwortung der zweiten Forschungsfrage wurde ein Fragebogen ausgearbeitet (siehe Anhang).

Diese Ausarbeitung erfolgte unter Einbezug der Kernaspekte nach Bruntland und der wesentlichen Aspekte, die nach Stahlmann und Clausen 2000, S. 140–189, für die Nachhaltigkeit wichtige Faktoren darstellen. Es sollte dadurch festgestellt werden, welche Umweltleistungen abgefragt werden sollen.

3.2.2 Aufbau des Erhebungsmaterials

Die Bewertung und Auswertung wurden anhand der Nachhaltigkeitsberichte der untersuchten Brauereien erstellt. Diese gliedern sich in mehrere Themengebiete, im vorherigen Teil beschreiben wurden außerdem wurden die nötigen Kategorien für die qualitativen Bewertung definiert und erhoben.

Im Teil „Wahl des Erhebungsinstrumentes zur Bewertung der Nachhaltigkeitsarbeit von Brauereien

„handelt es sich um den grundlegenden Bierbrauprozess und wie dieser abgewickelt wird. Die Kategorisierung Der Tabellen zwei bis vier unter ökologisch, sozial und ökologisch diente später als Grundlage für einen Teil der Befragung mit dem Zweck abzubilden, ob eine Brauerei während des Brauprozesses eine ganzheitlich nachhaltige Strategie vorgesehen hat.

Im Teil „Wahl des Erhebungsinstrumentes zur Erörterung der Wahrnehmung durch die KonsumentInnen der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien“ wieviel die Konsumenten von den Nachhaltigkeitsaktivitäten einer Brauerei wahrnehmen. Dieser Teil dient zur Klärung, ob die Nachhaltigkeitsarbeit einer Brauerei ganzheitlich nach außen kommuniziert wird.

3.2.3 Wahl des Erhebungsinstrumentes zur Bewertung der Nachhaltigkeitsarbeit von Brauereien Für die Informationsgewinnung zur Nachhaltigkeitsarbeit in den Brauereien wurde nach einem Erhebungsinstrument gesucht und analysiert welche Vorteile einzelne Methoden bringen würden.

Zusätzlich stand im Raum die Frage nach den Vorteilen, die sich aus der Kombination einer Analyse der sekundären Daten und einer Befragung ergeben.

Sekundäre Daten sind immer Daten, die nicht unter dem Einfluss des Verfassers einer Arbeit stehen und somit durch eine andere Person oder Institution veröffentlicht wurden (Greener 2008, S. 34). In dieser Arbeit wurde darum als erstes Instrument die Erhebung sekundärer Daten gewählt, da alle fünf Brauereien6, die ausgewählt wurden, einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht haben. Diese Berichte erlaubten die erste zielgerichtete, systematische und methodische Aufstellung der Tätigkeiten der einzelnen Brauereien. Die sekundäre Datenerhebung wird jedoch oft kritisiert, weil sie zu einer Verzerrung führt, wenn Daten aus dem Unternehmensbereich verwendet werden, da man

6Tabelle 1: Übersicht der ausgewählten Brauereien

20 nicht feststellen kann, ob wissenschaftlich vorgegangen und die wissenschaftliche Ethik eingehalten wurde (Greener 2008, S. 74). Ein weiterer Nachteil, der entstehen kann, ist die Intention, die durch den Verfasser dieser Daten an den Tag gelegt wurde und ob sie derselben entspricht, die vordergründig für diese Arbeit ist (Greener 2008, S. 75). Normalerweise ist der Gebrauch von sekundären Daten auch kostengünstiger, da es für die meisten Universitäten freien Zugang gibt (Greener 2008, S. 74). In diesem Fall bestand die Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsberichte der Brauereien gratis herunterzuladen.

Die Nachhaltigkeitsberichte gaben Anwendungsmöglichkeiten und Anpassungsmöglichkeiten in der Verwendung. Im vorliegenden Fall wurde ein Leitfaden erstellt, der zur Anwendung kam und die Erhebung der gesamten Nachhaltigkeitsarbeit der jeweiligen Brauerei ermöglichen sollte. Der Vorteil der Nachhaltigkeitsberichte lag in jedem Fall darin, dass man durch einen einheitlichen Leitfaden ein kontrolliertes Verfahren aufbauen konnte, in dem vordergründig die Informationen generiert und erfragt wurden, welche von Relevanz für die vorliegende Arbeit sind (Greener 2008, S. 74). Bei der Analyse und der Auswertung der Nachhaltigkeitsberichte geht es darum, durch Verlinkung einzelner Abschnitte ein Gesamtbild zu erzeugen, das ansonsten gar nicht oder nur durch sehr hohe Kosten oder sehr großen Aufwand generiert werden könnte (Greener 2008, S. 79).

3.2.4 Aufbau der Analyse der Nachhaltigkeitsberichte

Die Analyse wurde anhand der Nachhaltigkeitsberichte gestaltet, es dient zur Vervollständigung offener Datenlücken. Aus der Zusammenfassung aller Nachhaltigkeitsberichte wurden folgende Kategorien erstellt:

• Allgemeine Informationen zum Unternehmen (Profil, Leitbild, Standorte),

• Informationen über Produktion (Standorte, Produkte, Input, Output),

• Informationen über soziale Aspekte (Mitarbeiter, Gesellschaft, Sicherheit),

• Informationen über Umweltaspekte (Energie, Wasser, Abfall, Verpackung, Recycling),

• Kennzahlen,

• Auszeichnungen / Zertifikate sowie

• Besonderheiten.

Die Analyse wurde in jeder Brauerei (siehe Tabelle 1) mit Hilfe des aktuellen Nachhaltigkeitsberichtes durchgeführt, dabei sollten vordergründig die qualitativen Aspekte der Berichte erörtert werden. Es wurde versucht, auf jeden Aspekt im Bereich ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit einzugehen und somit ein Gesamtbild über die Brauerei und deren Arbeit zu erfassen. Im Falle, dass einzelne Aspekte nicht beantwortet werden konnten, wurden diese nicht erfasst und auch nicht diskutiert. Im Verlauf der Bewertung werden sie als nicht vorhanden angenommen.

21 3.2.5 Vorgehensweise zur Datenerhebung

Bevor es zur Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten kam, musste festgestellt werden welche Maßnahmen die einzelnen Brauereien setzen. Eine Ausarbeitung der Hauptaspekte der Nachhaltigkeitsberichte war hiermit unumgänglich.

3.2.6 Die Inhaltsanalyse

Für die Inhaltsanalyse wurde auf die Arbeit von Kraft 2017 und Jarolimek 2014 zurückgegriffen. Für die Inhaltsanalyse wird zuerst der Inhalt auf die Kerndaten der Unternehmen wie jährlicher Umsatz, Mitarbeiteranzahl, jährliche Produktionsmenge, Wasserverbrauch pro HL und die Art der Gebinde, die zur Abfüllung verwendet werden, untersucht. Diese Daten dienen zur ersten Gegenüberstellung. Als nächstes wurden aus den Nachhaltigkeitsberichten zur Aufbereitung Elemente die der Meinungsbildung oder dem Eigeninteresse dienen gestrichen, dies wird in der Arbeit von Jarolimek 2014, S. 81–87 als Inhalte dargestellt, die keinem Ziel untergeordnet waren sondern nur der Meinungsbildung dienen, wie etwa Passagen, in denen auf gesetzliche Standards referenziert wird, Sponsoringarbeit, bei der Geld zur Werbung als soziale Aktivität dargestellt wird, oder auch Meinungsbildung, die nicht belegt wurde, wie Formulierungen „Wir sind die grünste Brauerei“ werden hier für die Analyse im Vorfeld eliminiert. Als nächstes werden die Nachhaltigkeitsberichte dann nach dem „Triple-Bottom-Line“- Prinzip (ökologisch, sozial und wirtschaftlich) geclustert (Kraft 2017, S. 2).

Nach dieser Clusterung kommt es dann zu einer Zusammenfassung und Bewertung der einzelnen Bereiche. Es wird hier keine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt werden, da auch bereits Kraft 2017 aufgezeigt hat, dass die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen sehr unterschiedlich veröffentlich werden und qualitativ nur schwer zu vergleichen sind. Es ist jedoch möglich auf die generellen Qualitätsmerkmale der Bericht einzugehen und zu vergleichen, ob die jeweiligen Punkte überhaupt angeführt wurden. Der nächste Schritt besteht in der Inhaltsanalyse daraus nach qualitativen Merkmalen zu suchen, wie z.B. ob die Mitarbeiteranzahl im Bericht vorkommt und dieses zu vermerken. In der Inhaltsanalyse werden dann der Inhalte noch aufbereitet und in die Arbeit eingefügt, um nach den Kriterien bewertet zu werden und im quantitativen Bereich auch verglichen zu werden.

Die Inhaltsanalyse erfolgt anhand von den im Teil 3.1.2 vorgegebenen Indikatoren, es wird überprüft, ob diese im Nachhaltigkeitsbericht vollständig aufgelistet wurden. Für die einzelnen Bereiche aus den oben beschriebenen Indikatoren werden jeweils Punkte für Vollständigkeit vergeben. Es wird zusätzlich auf den Umfang des Gesamtberichts eingegangen, da es eine der rudimentären Messeinheiten ist und beschreibt ob die Länge eine einen Einfluss auf die gesamte Qualität hat (Clarkson et al. 2011, S. 32–44). Zusätzlich zu den Indikatoren gibt es eine Zuordnung, die aufzeigt ob eine Variable einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeitsarbeit einer2 Brauerei hat, wie zum

22 Beispiel die Produktion von Biogas (Tokos et al. 2012, S. 176), oder einen negativen Einfluss wie zum Beispiel einen außerordentlichen Frischwasserverbrauch (Tokos et al. 2012, S. 176). Indikatoren, die einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben, werden mit dem Symbol 𝐼+ bewertet und Indikatoren mit negativem Einfluss werden mit dem Symbol 𝐼 bewertet. (Tokos et al. 2012, S. 177).

In der Inhaltsanalyse wird die Kontinuität über die Jahre hinweg auch bewertet. Die Brauereien haben sich über Jahre hinweg entwickelt und sind im Umgang mit Ressourcen und Energie immer effizienter geworden (Albanese et al. 2017, S. 1459). Im Analyseteil werden mit Hilfe dieser Indikatoren alle Bereiche als positiver beziehungsweise negativer Einfluss bewertet. So sind alle Umweltindikatoren als 𝐼+ anzusehen das bedeutet jede Form der Reduktion einer einzelnen Unterkategorie aus diesem Bereich hat einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit (Tokos et al. 2012, S. 178). Im Bereich soziale Indikatoren wurde der Bereich Arbeit als positiver Indikator bewertet, der Bereich Gesundheit und Sicherheit wurde als positiver Indikator eingestuft, und für den Bereich Diversität wurde der Indikator Verbleib im Betrieb und Anteil weiblicher Angestellter als negativ Indikator beurteilt, da hier eine Steigerung zu mehr Nachhaltigkeit beitragen würde wie es in Tokos et al. 2012 beschrieben wurde, gibt es im Bereich Diversität und Gleichstellung der Geschlechter einen Überhang an Männern, deshalb auch die Anwendung eines negativen Indikator. Bei den ökonomischen Indikatoren wurde der Bereich Herstellkosten für Bier als positiver Indikator eingestuft, der Profit pro HL Bier als negativer Indikator und die Gehälter und Provisionen pro HL Bier als negativer Indikator eingestuft. Positive Indikatoren wurden in der Analyse anhand Ihrer Reduktion bewertet und negative Indikatoren werden anhand Ihrer Steigerung gemessen.

3.2.7 Gewählte Stichprobe

Wie am Beginn des Kapitels bereits beschrieben sind die ausgewählten Brauereien aufgrund Ihres Ausstoßes gewählt worden, da bei kleineren Brauereien oft keine klaren Informationen über deren Nachhaltigkeitsarbeit vorhanden sind. Ein weiterer Faktor auch die Bekanntheit eines Bieres. Es wurde angenommen, dass ein hoher Ausstoß auch mit einer breiten Bekanntheit am österreichischen Markt verbunden wird. Da Zwei Drittel des Absatzes von Bier über den Einzelhandel abgewickelt werden, kann somit zumindest mit einer visuellen Bekanntheit der jeweiligen Marke gerechnet werden (Verband der Brauereien Österreichs 2020). Weiters war für die vorliegende Arbeit die Anzahl der Brauereien vollkommen ausreichend, da es sonst zu einem zusätzlichen Zeitaufwand durch die einzelnen Analysen und der Datenerhebung gekommen wäre, da es bei Brauereien, die keinen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, keine Einzelverantwortlichen für diesen Bereich gibt und die verantwortlichen Personen gesondert gefiltert hätten werden müssen. Außerdem sind durch die Brauereien 70 Prozent des Marktes abgedeckt sind (Verband der Brauereien Österreichs 2020, S. 5).

23 3.2.8 Auswertung

Die Auswertung der Nachhaltigkeitsberichte der Brauereien besteht aus einem allgemeinen Teil und den einzelnen Punkten der Nachhaltigkeitsarbeit der Brauereien, z.B. wie Prozesse sowie andere Aspekte durch die einzelnen Brauereien gesteuert und wahrgenommen werden.

Die Auswertung der gesamten Analyse der Nachhaltigkeitsberichte sowie der Befragung wurde immer nach dem Abschluss der letzten Umfrage erstellt und dann geprüft und miteinander verglichen.

Zum Ende hin wurde überprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsarbeit einer Brauerei und dem Endergebnis der Konsumentenbefragung gibt, um zu überprüfen, ob die Brauerei mit den meisten Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich auch am besten durch die KonsumentInnen wahrgenommen wird.

Der angepasste paarweise Vergleich

Um die verschiedenen Variablen vergleichen zu können, wurde der paarweise Vergleich eingesetzt.

Diese Methode wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen. In diesem Fall wird aus den Werten der Nachhaltigkeitsberichte, die gesammelt wurden und einem Mittelwert ein Paar erstellt und betrachtet, ob die Abweichung über diesem Mittelwert oder darunter liegt (Meixner und Haas 2015, S. 174). Die Durchschnittswerte ergeben also die unmittelbaren Orientierungspunkte für die Referenz, um ein Paar zu bilden. Der paarweise Vergleich ist eine Art der Erörterung wie gut ein Wert der Brauerei ist. Es wird ein paarweiser Vergleich in Form von aij in Bezug auf das Kriterium c erstellt wobei aij die Einzelwerte der Brauereien darstellen, wie etwa Wasserverbrauch, und c den daraus errechnenden Mittelwert (Meixner und Haas 2015)185. Aus diesem paarvergleich zwischen den Elementen i und j entsteht eine Bewertung (Meixner und Haas 2015, S. 185). In dieser Annahme wird

Diese Methode wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen. In diesem Fall wird aus den Werten der Nachhaltigkeitsberichte, die gesammelt wurden und einem Mittelwert ein Paar erstellt und betrachtet, ob die Abweichung über diesem Mittelwert oder darunter liegt (Meixner und Haas 2015, S. 174). Die Durchschnittswerte ergeben also die unmittelbaren Orientierungspunkte für die Referenz, um ein Paar zu bilden. Der paarweise Vergleich ist eine Art der Erörterung wie gut ein Wert der Brauerei ist. Es wird ein paarweiser Vergleich in Form von aij in Bezug auf das Kriterium c erstellt wobei aij die Einzelwerte der Brauereien darstellen, wie etwa Wasserverbrauch, und c den daraus errechnenden Mittelwert (Meixner und Haas 2015)185. Aus diesem paarvergleich zwischen den Elementen i und j entsteht eine Bewertung (Meixner und Haas 2015, S. 185). In dieser Annahme wird