• Keine Ergebnisse gefunden

3. ERGEBNISSE

3.6 Ergebnisse der Epikutantestungen

3.6.1 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Unter den 34 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris konnte bei 18 Patienten (52,9%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 16 Patienten (47,1%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 30).

Abbildung 30: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris.

18

16

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen

bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae

oris

3. ERGEBNISSE

69 3.6.2 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

Unter den 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz konnte bei 10 Patienten (76,9%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 3 Patienten (23,1%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 31).

Abbildung 31: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

10

3

0 2 4 6 8 10 12

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten

mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

3. ERGEBNISSE

70 3.6.3 Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut

Unter den 30 Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut konnte bei 10 Patienten (33,3%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 20 Patienten (66,7%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 32).

Abbildung 32: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut.

10

20

0 5 10 15 20 25

Sensibilisierung Keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der

Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

71 3.6.4 Kontrollgruppe für die Epikutantestungen

Unter den 224 Patienten der Kontrollgruppe konnte bei 119 Patienten (53,1%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 105 Patienten (46,9%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 33).

Abbildung 33: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten aus der Kontrollgruppe für die Epikutantestungen.

119

105

0 20 40 60 80 100 120 140

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen in der

Kontrollgruppe

3. ERGEBNISSE

72 3.6.5 Zusammenschau der Sensibilisierungsraten

Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse der Epikutantests im Einzelnen dargestellt.

Dafür werden die Sensibilisierungsraten der einzelnen Testsubstanzen angegeben und dann im Vergleich aller Patientenkollektive betrachtet.

Die Sensibilisierungsraten werden in Tabelle 6-10 aufgeführt. Dabei sollen die Tabellen einen Überblick über alle untersuchten Substanzen und die zugehörigen Sensibilisierungsraten liefern. In den auf die Tabellen folgenden Diagrammen werden Ergebnisse ausgewählter Testsubstanzen graphisch veranschaulicht und die verschiedenen Patientenkollektive verglichen.

Nicht bei jedem Patienten wurde jede Reihe getestet. Ferner wurden die Epikutantestreihen über die Jahre leicht verändert, sodass sich die Fallzahlen bei den einzelnen Substanzen unterscheiden können.

Da die Sensibilisierungsraten für viele Kontaktallergene 0% betragen, sollen im Folgenden nur die Testsubstanzen referiert werden, bei denen wenigstens 1 Patient aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris eine Sensibilisierung aufwies.

Dargestellt ist zunächst die DKG-Standardreihe (Block 1) in Tabelle 6. Aus dieser Reihe werden nur einige Substanzen exemplarisch in Text und Abbildungen erläutert.

3. ERGEBNISSE

73 3.6.5.1 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG Standardreihe (Block 1)

DKG Standardreihe

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

3. ERGEBNISSE

Tabelle 6: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Standardreihe (Block 1).

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Die Sensibilisierungsrate für Kobalt(II)-chlorid betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 3,3% (1 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 9,1% (1 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 3,3% (1 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe 9,1% (17 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Perubalsam lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 13,3% (4 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 18,2% (2 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 6,7% (2 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 9,1% (17 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Gegenüber Nickel(II)-sulfat wiesen aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 6,6% (2 von 30 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 9,1% (1 von 11 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 13,3% (4 von 30 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 20,9% (39 von 187 Patienten) eine Sensibilisierung vom Spättyp auf (Tabelle 6, Abbildung 34).

3. ERGEBNISSE

75 Die Sensibilisierungsrate für Duftstoff-Mix betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 10,0% (3 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 18,2% (2 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 6,7% (2 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe 8,6%

(16 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Abbildung 34: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber ausgewählten Kontaktallergenen in der DKG-Standardreihe (Block 1).

3,3

3. ERGEBNISSE

76 3.6.5.2 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen, die früher in der DKG-Reihe Zahnprothesenmaterialien (Block 16) vorhanden waren und heute nicht mehr in der DKG-Reihe Zahntechniker-Haupreihe (Block 39) auftauchen

Im Folgenden sind die DKG-Reihen 16 (Zahnprothesenmaterialien) und 39 (Zahntechniker-Hauptreihe) aufgeführt (Tabellen 7-9). Die Reihe 16 ist seit einigen Jahren in der DKG-Reihe 39 aufgegangen. Die unter „doppelte Substanzen“ aufgeführten Stoffe sind Kontaktallergene, die früher in DKG-Reihe 16 vorhanden waren und heute Bestandteil der DKG-Reihe 39 sind (Tabelle 9). Zunächst werden die Substanzen aufgeführt, die früher in DKG-Reihe 16 auftauchten, heute aber nicht mehr Teil der DKG-Reihe 39 sind (Tabelle 7).

DKG

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 7: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Mit „NA“ (=nicht angegeben) sind jene Substanzen gekennzeichnet, für die keine Informationen erhoben werden konnten. Dies liegt daran, dass die DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien seit 2001 nicht mehr existiert, bei den Patientenkollektiven „Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut“ und „Kontrollgruppe“

jedoch aktuellere Daten (ab 2003) verwendet wurden.

Bezüglich der Altsubstanzen aus der DKG-Reihe 16 konnte bei keinem Patienten aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris eine epikutane Sensibilisierung festgestellt werden (Tabelle 7), weswegen auf eine Einzeldarstellung der Ergebnisse und graphische Veranschaulichung verzichtet wird.

3. ERGEBNISSE

77 3.6.5.3 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG-Reihe Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39)

Im Folgenden sind die Substanzen aus der DKG Reihe 39 (Zahntechniker-Hauptreihe) aufgeführt, die nicht bereits in der DKG Reihe 16 vorhanden waren (Tabelle 8).

DKG

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 8: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39).

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Bezüglich dieser Substanzen aus der DKG-Reihe 39 konnte nur bei 2-Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) eine Kontaktsensibilisierung in der Gruppe Lichen ruber mucosae oris diagnostiziert werden.

Die Sensibilisierungsrate für 2-Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 16,6% (1 von 6 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 20,0% (1 von 5 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 19 Patienten) und in der Kontrollgruppe 2,7% (4 von 146 Patienten) (Tabelle 8, Abbildung 35).

3. ERGEBNISSE

78

Abbildung 35: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber HPMA.

16,6

20

0

2,7

0 5 10 15 20 25

Lichen ruber mucosae oris

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Lichen ruber ohne orale Beteiligung

Kontrollgruppe

Sensibilisierungsraten in Prozent

Sensibilisierungsraten gegenüber HPMA

3. ERGEBNISSE

79 3.6.5.4 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen, die früher in der DKG-Reihe Zahnprothesenmaterialien (Block 16) vorhanden waren und heute in der DKG-Reihe Zahntechniker Hauptreihe (Block 39) auftauchen

Die DKG-Reihe 16 ist seit einigen Jahren in der DKG-Reihe 39 aufgegangen. Die unter

„doppelte Substanzen“ aufgeführten Stoffe sind Kontaktallergene, die früher in DKG-Reihe 16 vorhanden waren und heute in DKG-Reihe 39 auftauchen (Tabelle 9).

Doppelte Substanzen Lichen ruber mucosae oris (n=34)

Subgruppe:

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 9: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen, die früher in DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien getestet wurden und heute Bestandteil der DKG-Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39) sind.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Bezüglich dieser Substanzen konnte nur bei Methylmethacrylat und Benzoylperoxid eine Kontaktsensibilisierung in der Gruppe Lichen ruber mucosae oris diagnostiziert werden.

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Methylmethacrylat lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 5,9% (1 von 17 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 12,5% (1 von 8 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 19 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 0,7% (1 von 146 Patienten) (Abbildung 36).

Gegenüber Benzoylperoxid waren aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 11,8% (2 von 17 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 25,0% (2 von 8 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 5,3% (1 von 19 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 6,2% (9 von 146 Patienten) sensibilisiert (Abbildung 37).

3. ERGEBNISSE

80

Abbildung 36: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Methylmethacrylat.

Abbildung 37: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Benzoylperoxid.

3. ERGEBNISSE

81 3.6.5.5 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG-Reihe Dentalmetalle (Block 17)

DKG Dentalmetalle (Block 17) Lichen ruber mucosae oris (n=34)

Subgruppe:

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 10: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 17 Dentalmetalle.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Fett gedruckt sind die Sensibilisierungsraten, die statistisch signifikante Unterschiede (p<0,05) aufwiesen.

Die Sensibilisierungsrate für Amalgam (mit Zink) betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 7,4% (2 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 15,4% (2 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und in der Kontrollgruppe 4,3% (9 von 207 Patienten) (Abbildung 38).

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Natriumthiosulfatoaurat lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 7,4% (2 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 7,7% (1 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 25 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 8,7% (18 von 207 Patienten) (Abbildung 38).

3. ERGEBNISSE

82 Gegenüber Palladiumchlorid waren aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 11,1% (3 von 27 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 23,1% (3 von 13 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 12,1% (25 von 207 Patienten) sensibilisiert (Abbildung 38).

Es wiesen ferner aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 3,7% (1 von 27 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 7,7% (1 von 13 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 0% (0 von 207 Patienten) eine Sensibilisierung gegenüber Zinn-II-chlorid auf (Abbildung 38).

3. ERGEBNISSE

83

Abbildung 38: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber ausgewählten Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 17 Dentalmetalle (Teil 1).

7,4 7,4

11,1

3,7 15,4

7,7

23,1

7,7

0 0 0 0

4,3

8,7

12,1

0 0

5 10 15 20 25

Sensibilisierungsrate in Prozent

Testsubstanz

Sensibilisierungsraten im Vergleich

Lichen ruber mucosae oris Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Lichen ruber ohne

Mundschleimhautbeteiligung Kontrollgruppe

3. ERGEBNISSE

84 Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Amalgam-Legierungs-Metallen lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 3,7% (1 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 0% (0 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 25 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 0,5% (1 von 207 Patienten) (Abbildung 39).

Gegenüber Kupfer (II)-sulfat waren aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 0% (0 von 27 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 0% (0 von 13 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 0,5% (1 von 207 Patienten) sensibilisiert (Abbildung 39).

Es wiesen ferner aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 0% (0 von 27 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 0% (0 von 13 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 2,4% (5 von 207 Patienten) eine Sensibilisierung gegenüber Ammoniumtetrachlorplatinat auf (Abbildung 39).

Die Sensibilisierungsrate für Quecksilber (II)-amidchlorid betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 11,1% (3 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 23,1% (3 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und in der Kontrollgruppe 2,1% (4 von 188 Patienten) (Abbildung 39).

3. ERGEBNISSE

85

Abbildung 39: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber ausgewählten Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 17 Dentalmetalle (Teil 2).

3,7

0 0

11,1

0 0 0

23,1

0 0,5 0 0,5 0 0

2,4 2,1

0 5 10 15 20 25

Sensibilisierungsrate in Prozent

Testsubstanz

Sensibilisierungsraten im Vergleich

Lichen ruber mucosae oris Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Lichen ruber ohne

Mundschleimhautbeteiligung Kontrollgruppe

3. ERGEBNISSE

86

3.7 Ergebnisse der statistischen Vergleiche der epikutanen Sensibilisierungsraten

Alle Sensibilisierungsraten wurden statistisch miteinander verglichen. Für jede Testsubstanz ergaben sich also sechs Vergleiche:

1. Lichen ruber mucosae oris – Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

2. Lichen ruber mucosae oris – Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut

3. Lichen ruber mucosae oris – Kontrollgruppe

4. Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz ̶ Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut

5. Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz – Kontrollgruppe

6. Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut – Kontrollgruppe

Bei insgesamt 55 untersuchten Substanzen und 6 Vergleichen pro Substanz würden sich folglich 330 Vergleiche ergeben. Es konnten aber nur 310 Vergleiche durchgeführt werden.

Dies liegt daran, dass bezüglich der Substanzen aus der alten DKG-Reihe 16 (Tabelle 7) nur für die Gruppen „Lichen ruber mucosae oris“ und „Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz“ Informationen vorliegen. Hier konnte also nur 1 Vergleich statt den sonst 6 Vergleichen pro Substanz durchgeführt werden. Dies ist bei 4 Substanzen der Fall. Daher reduziert sich die Gesamtzahl der Vergleiche von 330 um 20 auf 310.

Unter der hohen Anzahl von 310 Vergleichen konnten lediglich 4 statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Sensibilisierungsraten gefunden werden. Diese sollen im Folgenden erläutert werden.

In der Gruppe „Lichen ruber mucosae oris“ konnte für die Substanz Quecksilber (II)- amidchlorid eine signifikant höhere Sensibilisierungsrate gegenüber der Kontrollgruppe nachgewiesen werden (p=0,044) (Tabelle 10, Abbildungen 39 und 40).

In der Subgruppe „Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz“ konnte für Quecksilber (II)-amidchlorid eine signifikant erhöhte Sensibilisierungsrate gegenüber der Kontrollgruppe festgestellt werden (p=0,006) (Tabelle 10, Abbildungen 39 und 40).

3. ERGEBNISSE

87 Die Subgruppe „Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz“ wies ferner eine erhöhte Sensibilisierungsrate für Quecksilber(II)-amidchlorid im Vergleich zur Gruppe „Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut“ auf (p=0,034) (Tabelle 10, Abbildungen 39 und 40).

Abbildung 40: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Quecksilber (II)-amidchlorid.

Signifikante Unterschiede (p < 0,05) sind durch die Pfeile mit den Sternen gekennzeichnet.

11,1

23,1

0

2,1

0 5 10 15 20 25

Lichen ruber mucosae oris

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Lichen ruber ohne orale Beteiligung

Kontrollgruppe

Sensibilisierungsrate in Prozent

Sensibilisierungsraten gegenüber Quecksilber

(II)-amidchlorid

3. ERGEBNISSE

89

3.8 Einteilung der positiven Reaktionen im Epikutantest bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Die meisten Sensibilisierungen vom Spättyp (74,2%) in der Gruppe der Patienten mit Lichen ruber mucosae oris sind über eine einfach positive Reaktion im Epikutantest festgestellt worden (Abbildung 42). Dies weist erfahrungsgemäß auf ein wenig valides Ergebnis hin.

Lediglich bei beispielsweise Quecksilber und Palladiumchlorid aus der Dentalmetallreihe konnten bei insgesamt 3 Patienten höhergradig positive Reaktionen festgestellt werden. Die zweifach positiven Reaktionen machten 16,1% und die dreifach positiven Reaktionen 9,7%

der positiven Reaktionen im Epikutantest bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris aus (Abbildung 42).

Abbildung 42: Stärke der positiven Reaktionen im Epikutantest bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris.

Die Angabe erfolgt in Prozent.

74,2

16,1

9,7

0 10 20 30 40 50 60 70 80

einfach positiv zweifach positiv dreifach positiv

Anteil der Patienten in Prozent

Positive Reaktionen im Epikutantest

3. ERGEBNISSE

90

3.9 Empfehlungen zur Zahnsanierung bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

In vorliegenden Patientengut wurde bei 8 von 13 Patienten (61,5%) mit Lichen ruber mucosae oris, Zahnersatz und einem durchgeführten Epikutantest eine Zahnsanierung empfohlen (Abbildung 43). Hingegen wurde bei 4 Patienten (30,8%) ein abwartendes Vorgehen vorgezogen. Bei 1 Patienten (7,7%) wurde von einer Sanierung abgeraten (Abbildung 43).

Abbildung 43: Empfehlungen zur Zahnsanierung bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

8

1

4

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Ja Nein Fraglich

Anzahl der Patienten

Empfehlungen zur Zahnsanierung

3. ERGEBNISSE

91

3.10 Ergebnisse der Testungen auf Hepatitis B und C

3.10.1 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Eine serologische Untersuchung auf Hepatitis B wurde bei 48 der 94 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris durchgeführt. Bei 41 der 48 Patienten (85,4%) mit Lichen ruber mucosae oris waren keine Antikörper gegenüber Hepatitis B nachweisbar (Abbildung 44). Lediglich bei 6 Patienten (12,5%) wurde eine abgelaufene oder akute Infektion festgestellt (Abbildung 44). Bei 1 Patienten (2,1%) war ein Impftiter nachweisbar.

Abbildung 44: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis B bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris.

41

6

1 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45

negativ positiv Impftiter

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis B bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae

oris

3. ERGEBNISSE

92 Eine serologische Untersuchung auf Hepatitis C wurde bei 49 der 94 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris durchgeführt. Die Hepatitis-C-Serologie war bei 46 der 49 Patienten (93,9%) negativ und bei 3 Patienten (6,1%) positiv (Abbildung 45).

Abbildung 45: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis C bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris.

46

3 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

negativ positiv

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis C bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae

oris

3. ERGEBNISSE

93 3.10.2 Patienten mit Psoriasis

Bei n=112 Patienten mit Psoriasis wurde eine serologische Untersuchung bezüglich Hepatitis B durchgeführt oder es war anamnestisch eine Hepatitis B bekannt. Das Ergebnis der serologischen Testung war bei n=87 Patienten (77,7%) negativ (Abbildung 46). Bei n=21 Patienten (18,8%) konnten serologische Marker für eine akute oder abgelaufene Infektion mit Hepatitis B gefunden werden oder es war anamnestisch eine Hepatitis B bekannt (Abbildung 46). Bei n=4 Patienten (3,6%) konnte ein Impftiter festgestellt werden (Abbildung 46).

Abbildung 46: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis B bei den Patienten mit Psoriasis.

87

21

4 0

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv Impftiter

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis B

bei den Patienten mit Psoriasis

3. ERGEBNISSE

94 Bei n=102 Patienten mit Psoriasis wurde eine serologische Untersuchung bezüglich Hepatitis C durchgeführt oder eine Hepatitis C war anamnestisch bekannt. Die serologischen Untersuchungen ergaben bei n=88 Patienten (86,3%) keinen Nachweis von Hepatitis C (Abbildung 47). Bei n=14 Patienten (13,7%) ist eine Infektion mit Hepatitis C festgestellt worden oder es war anamnestisch ein Hepatitis C bekannt (Abbildung 47).

Abbildung 47: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis C bei Patienten mit Psoriasis.

88

14

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis C

bei den Patienten mit Psoriasis

3. ERGEBNISSE

95 3.10.3 Patienten mit atopischer Dermatitis

Bei n=37 Patienten mit atopischer Dermatitis wurde eine serologische Untersuchung bezüglich Hepatitis B durchgeführt oder es war anamnestisch eine Hepatitis B bekannt. Bei 29 von 37 Patienten (78,4%) mit atopischer Dermatitis waren keine Antikörper gegenüber Hepatitis B nachweisbar (Abbildung 48). Lediglich bei 6 Patienten (16,2%) wurde eine abgelaufene oder akute Infektion festgestellt oder in der Anamnese angegeben (Abbildung 48). Bei 2 Patienten (5,4%) war ein Impftiter nachweisbar (Abbildung 48).

Abbildung 48: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis B bei Patienten mit atopischer Dermatitis.

29

6

2 0

5 10 15 20 25 30 35

negativ positiv Impftiter

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis B

bei den Patienten mit atopischer Dermatitis

3. ERGEBNISSE

96 Bei n=33 Patienten mit atopischer Dermatitis wurde eine serologische Untersuchung bezüglich Hepatitis C durchgeführt oder es wurde anamnestisch eine Hepatitis C angegeben.

Bei 27 von 33 Patienten (81,8%) war das Ergebnis der serologischen Testung negativ (Abbildung 49). Bei 6 Patienten (18,2%) war entweder die Serologie positiv für Hepatitis C oder eine anamnestische Angabe für das Vorliegen einer Hepatitis C vorhanden (Abbildung 49).

Abbildung 49: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis C bei Patienten mit atopischer Dermatitis.

27

6

0 5 10 15 20 25 30

negativ positiv

Anzahl der Patienten

Serologische Untersuchungen auf Hepatitis C

bei den Patienten mit atopischer Dermatitis

3. ERGEBNISSE

97 3.10.4 Vergleich der Patientenkollektive bezüglich Hepatitis B

Der Vergleich der Patientenkollektive bezüglich Hepatitis B lieferte folgende Ergebnisse: Im Patientenkollektiv der Patienten mit Lichen ruber mucosae oris war bei 12,5% eine Infektion mit Hepatitis B nachgewiesen worden, während dieser Anteil bei den Psoriasispatienten 18,8% betrug (Abbildung 50). Die Patienten, die an atopischer Dermatitis litten, waren zu 16,2% mit Hepatitis B infiziert (Abbildung 50). Im nationalen Gesundheitssurvey der Bundesrepublik Deutschland von 1998 betrug die Prävalenz für die abgelaufene und akute Infektion mit Hepatitis B 7,6%(Abbildung 50).

Abbildung 50: Vergleich der Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Hepatitis B bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, mit Psoriasis, mit atopischer Dermatitis sowie im nationalen Gesundheitssurvey.

12,50%

18,80%

16,20%

7,60%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

20,00%

Lichen ruber mucosae oris

Psoriasis Atopische Dermatitis Nationaler Gesundheitssurvey

Anteil der positiv auf Hepatitis B getesteten Patienten

Vergleich der Patientenkollektive bezüglich

Hepatitis B

3. ERGEBNISSE

98 Der Vergleich der Patientenkollektive bezüglich Hepatitis B zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Patienten mit Lichen ruber mucosae oris waren nicht

98 Der Vergleich der Patientenkollektive bezüglich Hepatitis B zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Patienten mit Lichen ruber mucosae oris waren nicht