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3. ERGEBNISSE

3.3 Therapieformen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

3.3.1 Lokaltherapie an der Mundschleimhaut bei den Patienten mit Lichen

Im Patientenkollektiv Lichen ruber mucosae oris wurden zur Lokaltherapie der Mundschleimhaut bei 35 Patienten Calcineurininhibitoren und bei 31 Patienten niederpotente Corticosteroide eingesetzt (Abbildung 17). Ferner erhielten n=7 Patienten eine antiseptische Therapie. Bei n=4 Patienten kam eine Therapie mit Lokalanästhetika zur Anwendung (Abbildung 17). 9 Patienten erhielten Therapien, die unter „Sonstige“ zusammengefasst wurden (Abbildung 17). Diese Therapien werden in Abbildung 18 weiter aufgeschlüsselt.

Abbildung 17: Lokaltherapie an der Mundschleimhaut bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: am häufigsten verwendete Wirkstoffgruppen.

35

31

7

4

9

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Anzahl der Patienten

Lokaltherapie an der Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

55 Als Calcineurininhibitor wurde bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris ausschließlich Tacrolimus eingesetzt (n=35) (Abbildung 18). Als Corticosteroide wurden bei n=30 Patienten Triamcinolonacetonid und bei n=1 Patienten Prednison verordnet (Abbildung 18). Für die antiseptische Therapie wurde Chlorhexidin (n=7) verwendet, für die Lokalanästhesie Benzocain (n=4) (Abbildung 18). 2 Patienten erhielten Ciclosporin, 2 Patienten Tetracyclin, 3 Patienten Aciclovir, 1 Patient Nystatin (Abbildung 18). Diese Medikamente bilden die Gruppe „Sonstige“ (Abbildungen 17 und 18).

Abbildung 18: Lokaltherapie an der Mundschleimhaut bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: einzelne Wirkstoffe.

Die Zugehörigkeit der Wirkstoffe zu den Wirkstoffgruppen lässt sich an der Säulenfarbe erkennen, die der Farbwahl in Abbildung 17 entspricht.

35

30

1

7

4

2 3 3

1 0

5 10 15 20 25 30 35 40

Anzahl der Patienten

Lokaltherapie an der Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

56 3.3.2 Lokaltherapie am restlichen Integument bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Als Lokaltherapie am restlichen Integument wurden bei n=62 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris Corticosteroide verwendet (Abbildung 19). 8 Patienten erhielten Calcineurininhibitoren und n=15 Patienten Lokalanästhetika (Abbildung 19). Außerdem wurden 34 Therapien verordnet, die unter „Sonstige“ zusammengefasst wurden (Abbildung 19) und in Abbildung 20 näher erläutert werden.

Abbildung 19: Lokaltherapie am restlichen Integument bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: am häufigsten verwendete Wirkstoffgruppen.

62

8

15

34

0 10 20 30 40 50 60 70

Corticosteroide Calcineurininhibitoren Lokalanästhetika Sonstige

Azahl der Patienten

Lokaltherapie am restlichen Integument

3. ERGEBNISSE

57 In der Medikamentengruppe der Corticosteroide wurden hauptsächlich Mometason (n=25), Clobetasol (n=14) und Triamcinolonacetonid (n=8) eingesetzt (Abbildung 20). Weniger häufig wurden Prednicarbat (n=4), Betametason (n=2) und Hydrokortison (n=2) verordnet (Abbildung 20). Als Calcineurininhibitoren wurde in 7 Fällen Tacrolimus und in 1 Fall Pimecrolimus eingesetzt (Abbildung 20). Das bei 15 Patienten verordnete Lokalanästhetikum war Polidocanol (Abbildung 20). Die Gruppe „Sonstige“ (Abbildung 19) setzt sich wie folgt zusammen: 4 Patienten erhielten Fusidinsäure, 8 Patienten Salicylsäure und 3 Patienten Triclosan (Abbildung 20). Ferner wurde bei 1 Patienten Calcipotriol, bei 5 Patienten Nystatin und bei 7 Patienten Harnstoff angewendet (Abbildung 20). 13 Patienten erhielten Liquor carbonis detergens (Abbildung 20).

Abbildung 20: Lokaltherapie am restlichen Integument bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: einzelne Wirkstoffe.

3. ERGEBNISSE

58 3.3.3 Systemtherapie bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Die Systemtherapie mit Retinoiden und Corticosteroiden, die nach Abschluss der Diagnostik inklusive Epikutantestungen durchgeführt wurde, spielte gegenüber der Lokaltherapie eine untergeordnete Rolle. Sie wurde nur bei 9 beziehungsweise 10 Patienten durchgeführt (Abbildung 21). Zusätzlich erhielten 15 Patienten zur Behandlung des Pruritus eine Therapie mit Antihistaminika sowie 2 Patienten zur Behandlung einer Pilzinfektion Antimykotika (Abbildung 21). Bei 1 Patienten wurde eine „sonstige“ Therapie angeordnet, die in Abbildung 22 erläutert wird.

Abbildung 21: Systemische Therapie bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: am häufigsten verwendete Wirkstoffgruppen.

9

10

15

2

1 0

2 4 6 8 10 12 14 16

Retinoide Corticosteroide Antihistaminika Antimykotika Sonstige

Anzahl der Patienten

Systemische Therapie

3. ERGEBNISSE

59 Das in den n=9 Fällen eingesetzte Retinoid war Acitretin per os (Abbildung 24). Als Glucocorticosteroid wurde bei n=8 Patienten Methylprednison und bei n=2 Patienten Prednison per os verordnet (Abbildung 22).

Die Therapie mit Antihistaminika wurde in n=10 Fällen mit Levocetirizin und in n=2 Fällen mit Fexofenadin per os durchgeführt (Abbildung 24). Jeweils 1 Patient erhielt Cetirizin, Hydroxyzin und Desloratadin per os (Abbildung 22).

Die antimykotische Therapie bestand bei je 1 Patienten aus Nystatin und Amphotericin B per os (Abbildung 22).

Unter der „sonstigen“ Therapie ist 1 Patient aufgeführt, der mit Ciclosporin per os behandelt wurde (Abbildung 22).

Abbildung 22: Systemische Therapie bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris: einzelne Wirkstoffe.

Die Zugehörigkeit der Wirkstoffe zu den Wirkstoffgruppen lässt sich an der Säulenfarbe erkennen, die der Farbwahl in Abbildung 21 entspricht.

9

8

2

10

1 1 1

2

1 1 1

0 2 4 6 8 10 12

Anzahl der Patienten

Systemische Therapie

3. ERGEBNISSE

60 3.3.4 Phototherapie bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Die Phototherapie stellte einen integralen Bestandteil in der Behandlung der kutanen Lichen-ruber-Läsionen dar. 26 Patienten erhielten eine Balneo-PUVA, 4 Patienten eine Creme-PUVA-Phototherapie (Abbildung 23). Jeweils 1 Patient wurde mit einer isolierten UVA-, einer isolierten UVB-, einer kombinierten UVA/UVB- und eine Sole-UVB-Therapie behandelt (Abbildung 23).

Abbildung 23: Phototherapie bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Hautläsionen.

26

4

1 1 1 1

0 5 10 15 20 25 30

Balneo-PUVA Creme-PUVA UVA UVA/UVB UVB Sole-UVB

Anzahl der Patienten

Phototherapie der Haut

3. ERGEBNISSE

61

3.4 Spezielle Analyse der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

3.4.1 Ausprägung der Beschwerdesymptomatik in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Bei 9 der 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Zahnersatz und einem durchgeführten Epikutantest ist die Ausprägung der Beschwerdesymptomatik dokumentiert (Abbildung 24). 3 der 9 Patienten (33,3%) hatten leichte Beschwerden wie geringen Pruritus oder leichte Schmerzen. 5 der 9 Patienten (55,5%) klagten über eine moderate Symptomatik wie mäßigen Pruritus oder mäßige Schmerzen. 1 Patient (11,1%) gab eine schwere Symptomatik wie starken Pruritus oder starke Schmerzen an (Abbildung 24).

Abbildung 24: Ausprägung der Beschwerdesymptomatik bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

Dargestellt sind die n=9 Patienten, bei denen eine Dokumentation zur Beschwerdesymptomatik vorlag.

0 1 2 3 4 5 6

keine leicht moderat schwer

Anzahl der Patienten

Ausprägung der Symptomatik

3. ERGEBNISSE

62 3.4.2 Einteilung nach Haut- und Mundschleimhautbeteiligung in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Bei 12 der 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz war die Ausbreitung des klinischen Befundes dokumentiert (Abbildung 25). Bei 8 der 12 Patienten (66,7%) lag ausschließlich ein Lichen ruber mucosae oris vor, Läsionen waren also nur im Bereich der Mundschleimhaut zu finden. Die restlichen 4 Patienten (33,3%) wiesen neben Läsionen an der Mundschleimhaut auch Läsionen am restlichen Integument auf (Abbildung 25). Der Lichen ruber wurde hier als Lichen ruber exanthematicus eingestuft, wenn mehr als drei Körperregionen betroffen waren. Ein solcher Fall zeigte sich im vorliegenden Patientengut überhaupt nicht (Abbildung 25).

Abbildung 25: Klinischer Befund bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

8

4

0 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Mundschleimhaut Mundschleimhaut und Haut Lichen ruber exanthematicus

Anzahl der Patienten

Klinischer Befund

3. ERGEBNISSE

63 3.4.3 Histopathologische Untersuchung in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Bei 4 der 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Zahnersatz und durchgeführtem Epikutantest war die Diagnose des Lichen ruber aus der Anamnese bekannt oder wurde aus dem klinischen Befund gestellt. Bei den anderen 9 der 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris wurde jedoch eine Probebiopsie der Haut oder Mundschleimhaut zur histopathologischen Diagnosesicherung entnommen. Die Probe wurde dabei bei einigen Patienten nicht aus der Mundschleimhaut, sondern vom restlichen Integument entnommen, weil die Durchführung einer Biopsie an der Haut einfacher ist. Bei 6 dieser Patienten (66,7%) fand sich ein Lichen ruber mucosae oris, bei 1 weiteren Patienten (11,1%) wurde ein Lichen ruber am restlichen Integument festgestellt (Abbildung 26). Bei 2 Patienten (22,2%) wurde die Diagnose des Lichen ruber mucosae oris trotz negativer Biopsie aufgrund des eindeutigen klinischen Befundes gestellt (Abbildung 26).

Abbildung 26: Ergebnisse der histopathologischen Untersuchungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

6

1

2

0 1 2 3 4 5 6 7

Mundschleimhaut positiv Körper positiv Mundschleimhaut bzw. Körper negativ

Anzahl der Patienten

Histopathologischer Befund

3. ERGEBNISSE

64 3.4.4 Immunfluoreszenzdiagnostik in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Zur weiteren Differentialdiagnostik wurde nur bei 2 der 13 Patienten eine Biopsie genommen und mittels Immunfluoreszenz untersucht. 1 Probe war positiv, die andere Probe negativ. Auf eine Darstellung mittels Diagramm wird verzichtet.

3.4.5 Mykologische Diagnostik in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Um differentialdiagnostisch eine Candidose als Ursache für die weißen Streifen auszuschließen, wurde bei 6 der 13 Patienten ein Mundabstrich durchgeführt und dann mykologisch untersucht. Dieser Abstrich war bei allen 6 Patienten (100 %) negativ (Abbildung 27).

Abbildung 27: Ergebnisse der mykologischen Untersuchungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

Der Abstrich war bei allen 6 Patienten, bei denen er durchgeführt wurde, negativ.

0

6

0 1 2 3 4 5 6 7

positiv negativ

Anzahl der Patienten

Mykologischer Befund

3. ERGEBNISSE

65

3.5 Therapieformen in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

3.5.1 Lokaltherapie an der Mundschleimhaut in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

In der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz wurden zur Lokaltherapie der Mundschleimhaut bei 3 Patienten Calcineurininhibitoren und bei 8 Patienten niederpotente Corticosteroide eingesetzt (Abbildung 28). 2 Patienten erhielten Antiseptika und 1 Patient ein Lokalanästhetikum (Abbildung 28). Bei 1 Patienten wurde eine Therapie angeordnet, die unter „Sonstige“ aufgeführt ist (Abbildung 28). Diese Therapie wird in Abbildung 29 erläutert.

Abbildung 28: Lokaltherapie an der Mundschleimhaut bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz:

am häufigsten verwendete Wirkstoffgruppen.

3

8

2

1 1

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Anzahl der Patienten

Lokaltherapie der Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

66 Der bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz ausschließlich verwendete Calcineurininhibitor war Tacrolimus (n=3) und das ausschließlich verwendete Corticosteroid war Triamcinolonacetonid (n=8) (Abbildung 29). Die antiseptische Therapie wurde mit Chlorhexidin (n=2), die lokalanästhetische Therapie mit Benzocain (n=1) durchgeführt (Abbildung 29). Tetracyclin stellte die „sonstige“ Therapie (n=1) dar (Abbildung 29).

Abbildung 29: Lokaltherapie an der Mundschleimhaut bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz:

einzelne Wirkstoffe.

Die Zugehörigkeit der Wirkstoffe zu den Wirkstoffgruppen lässt sich an der Säulenfarbe erkennen, die der Farbwahl in Abbildung 28 entspricht.

3

8

2

1 1

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Anzahl der Patienten

Lokaltherapie an der Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

67 3.5.2 Lokaltherapie am restlichen Integument in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Als Lokaltherapie am restlichen Integument wurden in 2 Fällen Glucocorticosteroide (Mometason und Triamcinolonacetonid) und in 1 Fall Tacrolimus verwendet. Auf eine Darstellung mittels Diagramm wird verzichtet.

3.5.3 Systemtherapie in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz Die Systemtherapie spielte in diesem Patientenkollektiv nahezu gar keine Rolle. Lediglich 2 Patienten erhielten zur Behandlung des Pruritus eine Therapie mit Antihistaminika. Auf eine Darstellung mittels Diagramm wird verzichtet.

3.5.4 Phototherapie in der Subgruppe Lichen ruber mucosae oris mit Zahnersatz

Die Phototherapie wurde in diesem Patientengut bei 1 Patienten zur Therapie des Lichen ruber an der Haut eingesetzt. Auf eine Darstellung mittels Diagramm wird verzichtet.

3. ERGEBNISSE

68

3.6 Ergebnisse der Epikutantestungen

Im folgenden Abschnitt soll ein Überblick darüber gegeben werden, wie viele Patienten in welchem Patientenkollektiv eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen aufwiesen.

3.6.1 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris

Unter den 34 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris konnte bei 18 Patienten (52,9%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 16 Patienten (47,1%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 30).

Abbildung 30: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris.

18

16

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen

bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae

oris

3. ERGEBNISSE

69 3.6.2 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

Unter den 13 Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz konnte bei 10 Patienten (76,9%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 3 Patienten (23,1%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 31).

Abbildung 31: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz.

10

3

0 2 4 6 8 10 12

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten

mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz

3. ERGEBNISSE

70 3.6.3 Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut

Unter den 30 Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut konnte bei 10 Patienten (33,3%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 20 Patienten (66,7%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 32).

Abbildung 32: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut.

10

20

0 5 10 15 20 25

Sensibilisierung Keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der

Mundschleimhaut

3. ERGEBNISSE

71 3.6.4 Kontrollgruppe für die Epikutantestungen

Unter den 224 Patienten der Kontrollgruppe konnte bei 119 Patienten (53,1%) mindestens eine Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen festgestellt werden, während bei 105 Patienten (46,9%) keine Sensibilisierung zu erfassen war (Abbildung 33).

Abbildung 33: Epikutane Sensibilisierungen bei den Patienten aus der Kontrollgruppe für die Epikutantestungen.

119

105

0 20 40 60 80 100 120 140

Sensibilisierung keine Sensibilisierung

Anzahl der Patienten

Epikutane Sensibilisierungen in der

Kontrollgruppe

3. ERGEBNISSE

72 3.6.5 Zusammenschau der Sensibilisierungsraten

Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse der Epikutantests im Einzelnen dargestellt.

Dafür werden die Sensibilisierungsraten der einzelnen Testsubstanzen angegeben und dann im Vergleich aller Patientenkollektive betrachtet.

Die Sensibilisierungsraten werden in Tabelle 6-10 aufgeführt. Dabei sollen die Tabellen einen Überblick über alle untersuchten Substanzen und die zugehörigen Sensibilisierungsraten liefern. In den auf die Tabellen folgenden Diagrammen werden Ergebnisse ausgewählter Testsubstanzen graphisch veranschaulicht und die verschiedenen Patientenkollektive verglichen.

Nicht bei jedem Patienten wurde jede Reihe getestet. Ferner wurden die Epikutantestreihen über die Jahre leicht verändert, sodass sich die Fallzahlen bei den einzelnen Substanzen unterscheiden können.

Da die Sensibilisierungsraten für viele Kontaktallergene 0% betragen, sollen im Folgenden nur die Testsubstanzen referiert werden, bei denen wenigstens 1 Patient aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris eine Sensibilisierung aufwies.

Dargestellt ist zunächst die DKG-Standardreihe (Block 1) in Tabelle 6. Aus dieser Reihe werden nur einige Substanzen exemplarisch in Text und Abbildungen erläutert.

3. ERGEBNISSE

73 3.6.5.1 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG Standardreihe (Block 1)

DKG Standardreihe

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

3. ERGEBNISSE

Tabelle 6: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Standardreihe (Block 1).

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Die Sensibilisierungsrate für Kobalt(II)-chlorid betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 3,3% (1 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 9,1% (1 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 3,3% (1 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe 9,1% (17 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Perubalsam lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 13,3% (4 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 18,2% (2 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 6,7% (2 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 9,1% (17 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Gegenüber Nickel(II)-sulfat wiesen aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 6,6% (2 von 30 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 9,1% (1 von 11 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 13,3% (4 von 30 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 20,9% (39 von 187 Patienten) eine Sensibilisierung vom Spättyp auf (Tabelle 6, Abbildung 34).

3. ERGEBNISSE

75 Die Sensibilisierungsrate für Duftstoff-Mix betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 10,0% (3 von 30 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 18,2% (2 von 11 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 6,7% (2 von 30 Patienten) und in der Kontrollgruppe 8,6%

(16 von 187 Patienten) (Tabelle 6, Abbildung 34).

Abbildung 34: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber ausgewählten Kontaktallergenen in der DKG-Standardreihe (Block 1).

3,3

3. ERGEBNISSE

76 3.6.5.2 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen, die früher in der DKG-Reihe Zahnprothesenmaterialien (Block 16) vorhanden waren und heute nicht mehr in der DKG-Reihe Zahntechniker-Haupreihe (Block 39) auftauchen

Im Folgenden sind die DKG-Reihen 16 (Zahnprothesenmaterialien) und 39 (Zahntechniker-Hauptreihe) aufgeführt (Tabellen 7-9). Die Reihe 16 ist seit einigen Jahren in der DKG-Reihe 39 aufgegangen. Die unter „doppelte Substanzen“ aufgeführten Stoffe sind Kontaktallergene, die früher in DKG-Reihe 16 vorhanden waren und heute Bestandteil der DKG-Reihe 39 sind (Tabelle 9). Zunächst werden die Substanzen aufgeführt, die früher in DKG-Reihe 16 auftauchten, heute aber nicht mehr Teil der DKG-Reihe 39 sind (Tabelle 7).

DKG

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 7: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Mit „NA“ (=nicht angegeben) sind jene Substanzen gekennzeichnet, für die keine Informationen erhoben werden konnten. Dies liegt daran, dass die DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien seit 2001 nicht mehr existiert, bei den Patientenkollektiven „Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut“ und „Kontrollgruppe“

jedoch aktuellere Daten (ab 2003) verwendet wurden.

Bezüglich der Altsubstanzen aus der DKG-Reihe 16 konnte bei keinem Patienten aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris eine epikutane Sensibilisierung festgestellt werden (Tabelle 7), weswegen auf eine Einzeldarstellung der Ergebnisse und graphische Veranschaulichung verzichtet wird.

3. ERGEBNISSE

77 3.6.5.3 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG-Reihe Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39)

Im Folgenden sind die Substanzen aus der DKG Reihe 39 (Zahntechniker-Hauptreihe) aufgeführt, die nicht bereits in der DKG Reihe 16 vorhanden waren (Tabelle 8).

DKG

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 8: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39).

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Bezüglich dieser Substanzen aus der DKG-Reihe 39 konnte nur bei 2-Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) eine Kontaktsensibilisierung in der Gruppe Lichen ruber mucosae oris diagnostiziert werden.

Die Sensibilisierungsrate für 2-Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 16,6% (1 von 6 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 20,0% (1 von 5 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 19 Patienten) und in der Kontrollgruppe 2,7% (4 von 146 Patienten) (Tabelle 8, Abbildung 35).

3. ERGEBNISSE

78

Abbildung 35: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber HPMA.

16,6

20

0

2,7

0 5 10 15 20 25

Lichen ruber mucosae oris

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Lichen ruber ohne orale Beteiligung

Kontrollgruppe

Sensibilisierungsraten in Prozent

Sensibilisierungsraten gegenüber HPMA

3. ERGEBNISSE

79 3.6.5.4 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen, die früher in der DKG-Reihe Zahnprothesenmaterialien (Block 16) vorhanden waren und heute in der DKG-Reihe Zahntechniker Hauptreihe (Block 39) auftauchen

Die DKG-Reihe 16 ist seit einigen Jahren in der DKG-Reihe 39 aufgegangen. Die unter

„doppelte Substanzen“ aufgeführten Stoffe sind Kontaktallergene, die früher in DKG-Reihe 16 vorhanden waren und heute in DKG-Reihe 39 auftauchen (Tabelle 9).

Doppelte Substanzen Lichen ruber mucosae oris (n=34)

Subgruppe:

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 9: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen, die früher in DKG-Reihe 16 Zahnprothesenmaterialien getestet wurden und heute Bestandteil der DKG-Zahntechniker-Hauptreihe (Block 39) sind.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Bezüglich dieser Substanzen konnte nur bei Methylmethacrylat und Benzoylperoxid eine Kontaktsensibilisierung in der Gruppe Lichen ruber mucosae oris diagnostiziert werden.

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Methylmethacrylat lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 5,9% (1 von 17 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 12,5% (1 von 8 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 19 Patienten) und in der Kontrollgruppe bei 0,7% (1 von 146 Patienten) (Abbildung 36).

Gegenüber Benzoylperoxid waren aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris 11,8% (2 von 17 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 25,0% (2 von 8 Patienten), aus der Gruppe Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 5,3% (1 von 19 Patienten) und aus der Kontrollgruppe 6,2% (9 von 146 Patienten) sensibilisiert (Abbildung 37).

3. ERGEBNISSE

80

Abbildung 36: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Methylmethacrylat.

Abbildung 37: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Benzoylperoxid.

3. ERGEBNISSE

81 3.6.5.5 Sensibilisierungsraten gegenüber Substanzen der DKG-Reihe Dentalmetalle (Block 17)

DKG Dentalmetalle (Block 17) Lichen ruber mucosae oris (n=34)

Subgruppe:

Lichen ruber mucosae oris + Zahnersatz

Tabelle 10: Häufigkeit der Sensibilisierungen bei Patienten mit Lichen ruber mucosae oris, Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz, Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut und verschiedenen anderen dermatologischen Krankheitsbildern (Kontrollgruppe) gegenüber Kontaktallergenen in der DKG-Reihe 17 Dentalmetalle.

Die Sensibilisierungsraten sind in Prozent angegeben. In den Klammern darunter sind jeweils 95%-Wilson-Score-Konfidenzintervalle angegeben. Die kursiv gedruckten Sensibilisierungsraten werden im Text und in den Abbildungen erläutert.

Fett gedruckt sind die Sensibilisierungsraten, die statistisch signifikante Unterschiede (p<0,05) aufwiesen.

Die Sensibilisierungsrate für Amalgam (mit Zink) betrug bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris 7,4% (2 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz 15,4% (2 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut 0% (0 von 25 Patienten) und in der Kontrollgruppe 4,3% (9 von 207 Patienten) (Abbildung 38).

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Natriumthiosulfatoaurat lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 7,4% (2 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 7,7% (1 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 25 Patienten) und in

Die Häufigkeit der Sensibilisierungen gegenüber Natriumthiosulfatoaurat lag bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris bei 7,4% (2 von 27 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber mucosae oris und Zahnersatz bei 7,7% (1 von 13 Patienten), bei den Patienten mit Lichen ruber ohne Beteiligung der Mundschleimhaut bei 0% (0 von 25 Patienten) und in