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3. Material und Methoden

4.2. Pathologisch-anatomische Befunde

4.2.1. Pathologisch-anatomische Befunde bei Gruppe 1

a.) Neugeborene Ferkel (n=20)

Bei den 7 totgeborenen Ferkeln konnte eine fetale Lungenatelektase festgestellt werden.

Ansonsten wurden keine pathologisch-anatomischen Veränderungen beobachtet.

b.) 3 Wochen alte Ferkel (n=20)

3 dieser Tiere waren im Wachstum leicht zurückgeblieben, ohne jedoch Krankheitserscheinungen zu zeigen. Pathologisch-anatomisch waren alle Tiere unauffällig.

c.) Verendete oder euthanasierte moribunde Tiere ab der 4. Lebenswoche (n=37)

Tiere ohne PCV2 – Genomnachweis (n=12): Im Zeitraum der 4. bis 6. Lebenswoche kamen 7 Tiere zur Sektion, die pathologisch-anatomisch das Bild einer katarrhalischen Enteritis mit dünnflüssigem Darminhalt zeigten ( Nr. 50, 67, 68, 69, 71, 74 und 75), bei 2 dieser Tiere bestand zusätzlich aufgrund geringgradiger Ödeme des Nasenrückens und der Magenwand der Verdacht auf Coli-Enterotoxämie. Kulturell konnte bei den Nr. 50, 67, 68, und 69 ein hochgradiger Keimgehalt an E. coli (O149:K91,K88) aus dem Dünndarm isoliert werden. Nr.

67 wies zusätzlich eine eitrig-abszedierende Arthritis der Karpalgelenke mit Nachweis von Arc. pyogenes auf. Bei Nr. 72 lagen mittelgradige fibrinöse Entzündungen sämtlicher Körperhöhlen vor. Hierbei waren auch die inguinalen Lymphknoten mittelgradig hyperplastisch. Ferkel Nr. 73 zeigte neben einer eitrig-abszedierenden Arthritis der Karpalgelenke einen Rektumprolaps und Obstipation.

Von den im Zeitraum von 8. bis 9. Lebenswoche verendeten zwei Tieren konnte bei Nr. 97 ausgehend von einer Samenstrangfistel ein Inguinalabzeß festgestellt werden, aus dem hochgradig Arc. pyogenes isoliert werden konnte. Ferkel Nr. 98 wies lediglich eine schlecht kollabierte und geringgradig verfestigte Lunge vor.

Auf dem Transport zum Schlachthof in der 36. Lebenswoche verendete ein Tier, das ebenfalls komplett seziert wurde. Bei diesem Tier ( Nr. 157 ) bestand aufgrund der im Anschnitt auffallend blassen und feuchten Muskulatur der Verdacht auf akute Muskelfaserdegeneration infolge einer akuten Belastungsmyopathie.

Tiere mit PCV2 – Genomnachweis (n=25): Diese Tiere verendeten, abgesehen von einem Tier aus der 7. Lebenswoche, zwischen 9. und 29. Lebenswoche.

Das Tier aus der 7. Lebenswoche ( Nr. 76 ) zeigte hochgradig fibrinöse Entzündungen aller Körperhöhlen.

In der 9. Lebenswoche kamen 4 Ferkel zur Sektion, die schlecht kollabierte und verfestigte Lungen vorwiesen ( Nr. 99, 100, 101, 102). Nr. 99 und 102 hatten zusätzlich mittelgradig vergrößerte inguinale Lymphknoten.

Die Ferkel mit den Nr. 103 und 104 wurden aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustandes und fehlenden Therapieerfolges in der 10. Lebenswoche euthanasiert. Nr. 104 zeigte eine hochgradige akute katarrhalisch - eitrige Bronchopneumonie in den kranialen Lungenlappen.

Bei Nr. 103 bestand neben einer insgesamt verfestigten Lunge aufgrund eines trüben Aspekts der Hirnhäute zusätzlich der Verdacht auf eine Leptomeningitis.

Zum Höhepunkt des Krankheitsgeschehens in der 11. und 12. Lebenswoche verendeten 12 Kümmerer mit chronischen Atemwegserkrankungen ( Nr. 105 – 116 ). Alle Tiere zeigten mittel- bis hochgradig vergrößerte inguinale Lymphknoten, die mitunter das zwei- bis dreifache der normalen Größe annahmen. Die Konsistenz dieser Lymphknoten war in der Regel weich und ödematös, im Anschnitt stellten sie sich meistens weiß und feucht dar, einige hatten einen hämorrhagischen Randsaum. Die meisten dieser Tiere zeigten zusätzlich vergrößerte mesenteriale und bronchiale Lymphknoten derselben Konsistenz und Farbe, häufiger konnte hier jedoch ein hämorrhagischer Randsaum beobachtet werden.

Alle Tiere wiesen weiterhin Lungenaffektionen unterschiedlicher Ausprägung vor.

Nr. 105 zeigte neben einer großflächigen katarrhalischen Bronchopneumonie eine hochgradig fibrinöse Pleuritis und Pericarditis, zusätzlich war die Milz hochgradig vergrößert.

Bei Nr. 106 konnte neben einem Lungenödem ein geringgradiger Pleuraerguss und Ascites festgestellt werden. Leber und Milz waren mittelgradig vergrößert.

Die Tiere mit den Nr. 107 und 110 zeigten schlecht kollabierte, insgesamt verfestigte Lungen, Nr. 107 zusätzlich einen geringgradigen Pericarderguss.

Nr. 108 wies eine hochgradige katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie in den kranialen Spitzenlappen mit hochgradigem Nachweis von Bord. bronchiseptica und geringgradigem Nachweis von Strept. suis auf.

Identische Befunde wurden bei den Tieren mit den Nr. 109 und 111 – 115 gestellt. Die Lungen dieser Tiere waren schlecht kollabiert, grau-rot verfärbt und von fleischiger Konsistenz; zusätzlich zeigten sie katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonien in den Spitzenlappen mit hochgradigem Nachweis von Past. multocida bei Nr. 109 und

hochgradigem Nachweis von Bord. bronchiseptica bei Nr. 112. Weiterhin konnte bei allen Tieren ein Hydrothorax, Hydropericard und Ascitis beobachtet werden, Nr. 109 wies wiederum zusätzlich eine stark vergrößerte Milz vor.

Bei Nr. 116 konnte neben einer verfestigten, schlecht kollabierten Lunge in Verbindung mit einem geringgradigen Lungenödem und Hydropericard, ein fokal abgegrenzter weißer Bereich in der Leber festgestellt werden, der auf Nekrosen hinwies.

Auch die Tiere Nr. 123 und 124, die in der 15. und 16. Lebenswoche verendeten, zeigten eine schlecht kollabierte, grau-rot verfärbte, fleischige Lunge zusammen mit einer akuten mittelgradigen katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonie der kranialen Lungenlappen. Die inguinalen Lymphknoten von Nr. 123 waren mittelgradig hyperplastisch. Bei Tier Nr. 124 wurden zusätzlich eine hochgradige eitrige Pericarditis, Hydrothorax und Ascites festgestellt.

In der 18. Lebenswoche verendete ein Schwein ( Nr. 137 ), das neben einer mittelgradigen chronisch eitrigen Bronchopneumonie der kranialen Lungenlappen mit hochgradigem Nachweis von Häm. parasuis ein mittelgradiges Magenulkus der Pars proventricularis vorwies.

Schwein Nr. 150 , das in der 20. Lebenswoche zur Sektion kam, zeigte eine hochgradige katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie, die die gesamte Lunge betraf. Hier konnte neben einem hochgradigen Keimgehalt von Häm. parasuis weiterhin mittelgradig Past. multocida nachgewiesen werden.

Bei einem plötzlich in der 21. Lebenswoche verendeten, gut entwickelten Schwein ( Nr. 152 ) bestand aufgrund der im Anschnitt sehr blassen Muskulatur der Verdacht auf akute Muskelfasernekrose infolge einer akuten Belastungsmyopathie. Weiterhin konnte eine geringgradige Bronchopneumonie der kranialen Lungenlappen festgestellt werden.

Schwein Nr. 155 ( 29. Lebenswoche ) zeigte in der Sektion abermals das Bild einer hochgradig katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonie, die sich über die gesamte Lunge erstreckte. Hier konnte ein hochgradiger Keimgehalt von Strept. suis nachgewiesen werden.

Eine Zusammenfassung der geschilderten pathologisch-anatomischen Befunde kann Tabelle 5 und Abbildung 5 entnommen werden.

d.) Euthanasierte, klinisch unauffällige Kontrolltiere aus der 12. Lebenswoche (n=5)

Die Kontrolltiere mit den Nummern 117 – 121 wiesen alle eine geringgradige akute katarrhalische Bronchopneumonie der kranialen Lungenlappen auf. Hierbei konnte bei Nr.

118 ein geringgradiger Keimgehalt von Strept. suis, bei Nr. 119 ein mittelgradiger

Keimgehalt von Bord. bronchiseptica und bei Nr. 120 ein hochgradiger Keimgehalt von Past.

multocida nachgewiesen werden. Tier Nr. 121 zeigte zusätzlich geringgradig vergrößerte inguinale und mesenteriale Lymphknoten. Ansonsten waren diese Tiere pathomorphologisch unauffällig.

e.) Lungenbefunde der Schlachttiere (n=293)

Die Schweine wurden an 6 Terminen in der 26., 28., 29., 32., 34. und 37. Lebenswoche geschlachtet. 25 Tiere aus der 29. und 38 Tiere aus 32. Lebenswoche konnten nicht befundet werden. Eine Zusammenfassung der Befunde ist Tabelle 7 zu entnehmen.

Veränderungen der Lungen konnten nach der Einstufung mittels des Schlüssels nach BLAHA et al. (1994) bei rund einem Drittel der befundeten Schweine gefunden werden. Es handelte sich in der Regel um chronische Affektionen der kranialen Lungenlappen. 24 Prozent der Schlachttiere zeigten Veränderungen 1. Grades, 6 Prozent zeigten Veränderungen 2. Grades und 3 Prozent Veränderungen 3. Grades. Bei den Schweinen mit Veränderungen 3. Grades handelte es sich ausschließlich um Tiere, die in der 12. Lebenswoche von massiven Atemwegserkrankungen betroffen waren, und so infolge Wachstumsverzögerungen das Mastendgewicht nicht erreichten. Die Mehrzahl dieser Tiere zeigte zusätzlich chronisch fibröse Pleuritiden.

Bei der Zusammenfassung der Lungenbefunde der Schlachttiere aus Gruppe 1 und 2 konnte keine Abhängigkeit bei der Verteilung der Pneumoniegrade im Bezug auf den PCV2 – Nachweis zum Zeitpunkt der Schlachtung hergestellt werden ( siehe Tabelle 9 ). Die Verteilung der Pneumoniegrade war bei Tieren mit und ohne PCV2 – Genomnachweis nahezu identisch.

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