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PARTIZIPATORISCHER STRUKTURAUFBAU UND ROLLE VON NGOS AUF NATIONALER EBENE (NGO COUNCIL)

ORGANISATION Hauptanliegen: Capacity building und organisatorische Entwicklung, insbesondere in

den Bereichen Partizipation, Kooperation, Lobbyarbeit (bis hin zur internationalen Ebe-ne), Netzwerk-Organisationen des NGO-Sektors, Beeinflussung der aktuellen Politik, Umwelt, Kultur, sozio-ökonomische Fragen, nachhaltige Entwicklung (z.B. Ressourcen-management, arbeitsschaffende Maßnahmen, Nahrungsmittelsicherung); Empowerment von NGOs, Organisation von communities, Förderung lokaler Führungsqualitäten

21 . Gesetzbuch zur Verwaltung bzw. zum Verhalten (des NGO-Sektors)

22 . Regeln und Regulierungen

23 . Zum partizipatorischen Strukturaufbau in den einzelnen Bereichen vgl. NGO Council: 1996 Guide to Members, 1996, S. 2-4; vgl. NGO Council: The Council in a Nutshell, S.1f; vgl. NGO Council: The Secretariat and ist Services, S.1f; vgl. NGO Council: How Do Pay Up Members Benefit?, S.1; vgl. NGO Council: How Much Do Members Pay Annually?, S.1; vgl. NGO Council: The National Council of NGOs; vgl. The National Council of NGOs (NGO Council): Networks, (Informationsbroschüre); vgl. NGO Council: The Participatory Methodologies Forum of Kenya, S.1; vgl. Interview beim NGO Council.

NGO Support Programme: Konzentration auf (internes) capacity building, interne Herrschaft (governance), organisatorische Entwicklung, Management, Konfliktlösung, Steuerbefreiungen, Registrierung, etc., besonders bei einheimischen NGOs und CBOs;

Im Einzelfall auch Kontraktvergabe an NGO in bestimmtem Sektor (entsprechende De-finitionskriterien der NGO sind durch Mitgliedschaft beim NGO Board genau festgelegt) Aufbau und Unterstützung von Netzwerk-Organisationen für Frieden und Entwicklung ( Peace and Development Network/Peace-Net), partizipatorische Methoden (Participato-ry Methodologies Forum of Kenya/PAMFORK), Menschenrechte (Legal and Human Rights NGOs Network) und Kenya Pastoralist Forum zur gemeinsamen Bearbeitung von Entwicklungsthemen, Vermeidung von Duplikationen, Verbesserung von NGO-Strategien, etc.; Entstehung von Netzwerken spontan als Antwort auf Bedürfnisse, NGO Council kann sie aber auf Anfrage fördern; starker Bezug zur Desertifikationsbekämp-fung, denn viele dieser Aspekte werden auch im Hinblick auf Trockengebiete verwirk-licht (besonders mittels KPF als Netzwerk-Organisation des NGO-Sektors

Mitgliedschaft in Netzwerken: Keine Beschränkung auf registrierte NGOs, sondern Ein-beziehung anderer Entwicklungsakteure (Kontakte zu religiösen Organisationen, Regie-rungsbehörden, etc.), wobei über letztere auch CBOs einbezogen werden

Unterstützung von Land-, Rechts- und Verfassungsreform, Menschenrechten, Demokra-tie, sozialer Gerechtigkeit und Friede (insbesondere in von Gewalt heimgesuchten Ge-bieten Kenias)

ORGANISATION

Zukunft: Neustrukturierung zugunsten von mehr Dezentralisierung, beispielsweise durch Einrichtung von Büros außerhalb Nairobis

FINANZEN

Zentraler Bereich des NGO Council ist capacity building im Hinblick auf Gelderbe-schaffung

Programm Policy and Advocacy: Schaffung speziell für die Förderung von NGOs und CBOs (Komplexe Fragen der Sozialpolitik, mit deren Beantwortung einzelne NGOs professionell, finanziell, etc. überfordert sind); Forschung und Analyse der Sozialpolitik, capacity building des NGO-Sektors sowie Kontakte mit Regierung, Regionalorganisa-tionen, Geldgebern, etc., um politisch Einfluß zu nehmen bzw. über Veränderungen zu verhandeln; Konzentration auf interne Politik, Regierungsinitiativen (z.B. das Social Di-mensions of Development Programme), Landrecht, internationale UN-Konferenzthe-men und Umsiedlungen; Social Policy Project innerhalb von Policy and Advocacy: mit Stellungnahme zu entsprechenden sozialpolitischen Themen

KOMMUNIKATION

Programm zu Informationen und Öffentlichkeitsarbeit (Information and Publicity): Ver-besserung des Images vom NGO Council in der Öffentlichkeit (besonders durch Medi-en), mehr Transparenz, Forum für thematische NGO-Diskussionen

Participatory Rural Appraisal - Workshop von 1994: Zusammentreffen von Theoreti-kern und PraktiTheoreti-kern partizipatorischer Entwicklungsansätze zwecks Erfahrungsaus-tausch und Ausarbeitung zukünftiger Partizipationsmöglichkeiten; Participatory Metho-dologies Forum of Kenya (PAMFORK):Weiterentwicklung des PRA-Workshops von 1994, denn Arbeiten ist in einem organisierten Forum besser möglich, insbesondere im Hinblick auf die qualitative Anwendung partizpatorischer Systeme

Einrichtung eines Membership Liaison Office seitens des Sekretariats 1995, um Dienst-leistungen für und Kontakte mit Mitgliedern zu verbessern

KOMMUNIKATION

Advocacy für und Forschung zu NGOs, entsprechendes (advocacy) training, Informa-tionsaustausch und Veröffentlichungen zu politischen Themen

Teilmodell 20

Beim Gesamtkonzept des NGO Council fallen bereits mehrere Faktoren ins Gewicht:

Zum einen wurde eine nationale Einrichtung für NGOs geschaffen, die mit wenigen Mitarbeitern schon sehr differenziert organisiert ist und ihre Mitglieder auf verschie-denste Weise demokratisch einbindet.

Nicht ganz klar ist allerdings, wie unabhängig die Organisation wirklich die Interessen der NGOs verfolgen kann oder wieweit sie - insbesondere über den NGO Board - von der Regierung bewußt zur Kontrolle der NGOs eingesetzt wird. So darf das NGO Council beispielsweise keine NGO direkt als Mitglied aufnehmen, sondern nur über den NGO Board. Generell sind die Beziehungen des NGO Councils zur kenianischen Regierung nicht immer frei von Spannungen: So war der erste größere Erfolg des NGO Councils die Neufassung des NGOs Act zugunsten von NGOs.

Seitdem haben die Mitglieder ihre eigenen Rules und Regulations und einen Code of Conduct entwickelt. Trotz dieser Bemühungen zur Eigenständigkeit hat das NGO Council in der kurzen Periode seiner Existenz gute Kontakte zu Geldgebern und Re-gierung hergestellt. Das NGO Council ist zudem auch international tätig bzw. auf re-gionalen und internationalen NGO Foren angesehen. Die wachsende Zahl von Mit-gliedern ist insofern neutral zu werten, als diese ja laut Gesetz zur Registrierung ver-pflichtet sind.

III.3.5 Geldgeber

III.3.5.1 Overseas Development Administration (ODA) (British Development Division in Eastern Africa (BDDEA))24

Die Organisationsstruktur von ODA25 verläuft eher vertikal: An der Spitze steht in Ke-nia der Leiter der Entwicklungsabteilung des östlichen Afrika. Die zweite Führungs-ebene umfaßt verschiedene Bereiche wie Programmanagement, Wirtschaft oder sektorale Progamme. Letztere sind allerdings relativ offen gestaltet, da sie die Aktivi-täten privater Organisationen, einschließlich NGOs, in den einzelnen Sektoren wie

‚Soziale Entwicklung’ oder ‚Erneuerbare und Natürliche Ressourcen‘ (Renewable and Natural Resources/RNR) einbeziehen. Jeder Sektor besitzt ein eigenes NGO-Programm. ODA hat Die Erklärungen zu seinem Auftrag (Mission Statement) entsprechend revidiert, wobei das NGO Programm und die meisten NGOs unter das zweite Ziel seiner Erklärungen fallen. Entsprechend findet sich bereits in der Grund-richtung der Organisation - obwohl nicht so stark und direkt verankert wie bei ande-ren Organisationen - die Förderung von NGOs. Im Mittelpunkt der RNR-Strategie stehen Armutsreduzierung und nachhaltige Entwicklung. Dabei zieht BDDEA auch Projekte in den Trockengebieten in Betracht, insbesondere mit Pastoralisten. Gene-rell will ODA durch die Förderung nachhaltiger Entwicklung die Lebensqualität armer Menschen verbessern. In diesem Zusammenhang findet auch Desertifikationsbe-kämpfung statt.

Die Initiative zur direkten Weiterleitung von Geldern (Direct Funding Initiative/DFI) ist ein spezielles NGO-Programm, das 1993 eingerichtet worden ist. Es konzentriert sich auf nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung in den ländlichen Gebie-ten. Zuvor arbeitete ODA für gewöhnlich nur durch die Regierung im Rahmen eines untergeordneten Vertrags mit NGOs. In diesem Abhängigkeitsverhältnis verloren NGOs leicht Identität und Zielrichtung. DFI ist im Rahmen des partizipatorischen Strukturaufbaus in allen drei Bereichen bedeutsam.

ODA’s finanzielle Unterstützung verteilt sich auf Programmhilfe und Projekthilfe. Die Programmhilfe betrug 1996/97 über 100 Millionen Britische Pfund und wird durch die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds geleitet. Die Projekthilfe betrug 1996/97 22 Millionen Britische Pfund und verteilte sich auf einzelne Sektoren,

24 . Britische Entwicklungsabteilung im östlichen Afrika.

25 . Vgl. ODA / BDDEA: Direct Funding Initiative, 1997, S.13f; Interview mit Vertretern von Overseas Development Administration (ODA).

beispielsweise Wasser, Gesundheit, Erziehung, Kleinunternehmen, Nahrungsmittel-sicherheit, etc. Jeder Sektor von BDDEA stellt etwas Geld für NGO-Initiativen zur Verfügung. Der Budget ist grundsätzlich nach oben offen und vergrößert sich momentan. Etwa 2 Millionen Britische Pfund der Projekthilfe werden direkt an dieses NGO-Programm vergeben.

Partizipatorischer Strukturaufbau26 und Rolle von NGOs finden bei ODA in großem Umfang statt, einschließlich Dezentralisierung und Kontrollmechanismen, wobei letz-tere überwiegend im organisatorischen, aber ansatzweise auch im finanziellen und kommunikativen Bereich zu finden sind:

PARTIZIPATORISCHER STRUKTURAUFBAU UND ROLLE VON NGOS