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PARTIZIPATORISCHER STRUKTURAUFBAU AUF INTERNATIONALER EBENE PLAN OF ACTION 1977

Planung und Durchführung von Programmen und Projekten auf lokaler Ebene und Stär-kung lokaler capacities; StärStär-kung der Partizipation der communities mittels geeigneter Organisationen im Rahmen korrektiver Maßnahmen; Erwähnung von CBOs im Rahmen der Desertifikationsbewertung und der Verbesserung des Landmanagements Zusammenkunft einer nationalen Kommission auf höchster Regierungsebene mit NGO- und CBO-Vertretern zur Einrichtung eines nationalen Mechanismus zur Deserti-fikationsbekämpfung

ORGANISATION

Behebung struktureller Hemmnisse der Partizipation mittels Dezentralisierung von Pla-nung und Management

Teilmodell 1

Überwiegend ist im Plan of Action von Dezentralisierung keine Rede. Im Gegenteil sollen staatliche Einrichtungen auf nationaler Ebene26 gestärkt und ausgeweitet wer-den: So legt der Plan of Action an verschiedener Stelle Wert darauf, daß die Regie-rung zur Einschätzung und Bekämpfung von Desertifikation nationale Programme, Planungsgruppen, Regierungsautoritäten, Organe sowie nationale Aktions- und Ent-wicklungspläne einrichtet bzw. verbessert. Diese starke Rolle des Staates wird damit gerechtfertigt, daß es sich bei Desertifikation um ein nationales Problem handelt.

Wenn die Ebenen unterhalb der nationalen überhaupt angesprochen werden, dann meist im Zusammenhang mit Forschung und Information ‚von oben herab’. Die Lokal-bevölkerung wird eher am Rande und passiv miteinbezogen: „Local-level planning and implementation should be encouraged…with special regard to the aspirations and values of the local people“.27

NGOs spielen im Plan of Action von 1977 eine sehr untergeordnete Rolle. Sie wer-den im gesamten Dokument nur zehnmal erwähnt, beginnend erst auf Seite 27 und beschränkt auf die folgenden Themenbereiche: Stärkung von Wissenschaft und

24. Vgl. UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, IV., 28. (d); IV. 32. (i); IV. 53, IV. 83.

25. Vgl. UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, IV.28. (d).

26 . Vgl. UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, IV. 19. (a)-(c); IV. 82; IV. 84. (b)(c); IV.

85., 86.; VI. 97. (a) (b); zur partizipatorischen Struktur vgl. z.B. IV. 25.(a)(i).

Technologie auf nationaler Ebene (2), Internationale Aktion (2), Internationale Koope-ration (2), Einschätzung aller zur Verfügung stehenden Daten (1), Weltkarte der De-sertifikation (1), Aktionsplan zur DeDe-sertifikationsbekämpfung (1) sowie Empfehlungen für die Implementierung des Plans (1). Entsprechend beschränkt sich ihre Rolle sehr allgemein auf Forschung, Beratung, Finanzhilfe und Kooperation. Bestenfalls ist vage von ‚carrying out their tasks’28 oder ‚important factor in the successful implementation of the Plan of Action’29 die Rede, und auch da nicht unterhalb der nationalen Ebene.

Grundsätzlich werden NGOs nicht isoliert oder zu Beginn einer Reihe Entwicklungs-akteuren erwähnt, was auf ihre wesentliche Rolle hindeuten würde, sondern erschei-nen meist erst am Ende einer längeren Aufzählung von Entwicklungsakteuren, bei-spielsweise

The preparation, publication and distribution by UNEP, in co-operation with relevant United Nations bodies and other international governmental and non-governmental organizations,...30

III.2.3 Strukturaufbau und Rolle von NGOs im Konventionstext

Im Vergleich zum Plan of Action von 1977 soll der Konventionstext von 199431 unter-sucht werden. Dieser ist etwas umfangreicher (53 versus 43 Seiten) und völlig an-ders strukturiert als der Plan of Action, sowohl formell als auch inhaltlich. Dennoch ist ein Vergleich der beiden Dokumente sinnvoll, da der Konventionstext in allen im Plan of Action aufgeführten Bereichen gravierende Veränderungen aufweist und vor allem zahlreiche Textstellen auf einen differenzierten partizipatorischen Strukturaufbau und entsprechend auf eine vielgestaltige Rolle von NGOs hinweisen.

NGOs werden quer durch den Konventionstext insgesamt 33mal erwähnt. Dabei fällt auf, daß sie zwar (wie schon im Plan of Action) meistens in einem Atemzug mit ande-ren Entwicklungsorganisationen bzw. am Ende einer längeande-ren Aufzählung genannt

27. Vgl. UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, vgl. z.B. IV. 25.(a)(i).

28 . Übersetzung: ‚ihre Aufgaben ausführen’; vgl. UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, VII. 102. (d).

29 . Übersetzung: ‚bedeutender Faktor bei der erfolgreichen Durchführung des Aktionsplans’; vgl. UN Con-ference on Desertification: Plan of Action 1978, V. 91.

30 . Übersetzung: Die Verbreitung, Veröffentlichung und Verteilung durch UNEP, in Kooperation mit rele-vanten UN-Einrichtungen und anderen internationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen,...; vgl.

UN Conference on Desertification: Plan of Action 1978, VII. 99. (e)(v); generell zu NGOs vgl. IV. 75., IV. 83., V. 91., VI. 98., I. 3., II. 1., III. 2.

31 . Beispielsweise ist der Konventionstext nach Artikeln aufgebaut, wogegen der ‚Plan of Action’ in die Abschnitte A-D unterteilt ist.

werden, jedoch ist dies nicht überall der Fall. So werden sie siebenmal32 isoliert, vier-mal33 an erster Stelle (und in diesem Rahmen zumeist nur in Verbindung mit CBOs, Lokalbevölkerung etc.), zweimal34 nur in Verbindung mit dem Privatsektor (bzw. als sein Bestandteil) sowie viermal35 nur in Verbindung mit (internationalen) Regierungs-organisationen genannt. Nur 16mal, d.h. knapp zur Hälfte, geht ihre Erwähnung in einer breiteren Masse ‚unter’. Generell wird ihre Arbeit wertgeschätzt36, und sie wer-den bereits allgemein in wer-den Prinzipien erwähnt

...the Parties should develop, in a spirit of partnership, cooperation among all levels of government, communities, non-governmental orga-nizations and landholders to establish a better understanding of the nature and value of land and scarce water resources in affected areas and to work towards their sustainable use....37

Auf den Aufbau von Organisationsstrukturen38 wird im Konventionstext an unter-schiedlichster Stelle hingewiesen. Grundsätzlich gilt dabei, daß letztendliches Ziel der Konvention die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen in den betrof-fenen Gebieten ist, unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Bedürfnisse. Entspre-chend ist die Einbeziehung der Lokalbevölkerung sowohl qualitativ als auch quantita-tiv massiv angestiegen und wird bereits im Vorspann der Konvention ebenso wie in den Prinzipien angesprochen. Der Begriff der CBO taucht im Konventionstext dabei in zahlreichen Variationen eher indirekt auf. Der Aufbau partizipatorischer Struktu-ren39 wird im Konventionstext auf vielfache Weise angesprochen, wobei im organisa-torischen und finanziellen Bereich einige Stellen auch auf Dezentralisierung40 hinwei-sen:

32 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Art. 5 (d); Art. 13, 1. (b); Art. 20, 4.; Art. 21, 1. (d); Annex 1, Art. 8; 1.;

Annex 1, Art. 14, 1.; Resolution on Interim Arrangements.

33. Vgl. INCD: Vgl. INCD: Konvention 1994, Vorspann; Art. 10, 2. (f); Art. 19, 1. (a); Art. 21, 3.

34 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Art. 6 (d), Resolution on Urgent Action for Africa.

35 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Art. 16 (d); Art. 18, 1.; Art. 18, 2. (a); Art. 19, 4.

36 . Vgl. INCD: Konvention 1994, z.B. Resolution on Urgent Action for Africa.

37 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Art. 3 (c).

38 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Art. 3 (a); Art. 5 (d); Art. 9, 1.; Art. 10, 2. (b)(e)(f), 3.(a)(b), 4.; Art. 13, 1. (b)(c); Art. 17, 1. (b); Art. 19, 1., 1.(a), 2.; Art. 21, 3.; Annex 1, Art. 8, 1., 2. (c); 3. (b)(i), (c)(ii); Annex 1, Art.

9. (c); Annex 1, Art. 19 (a).

39 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Organisation: Art. 9, 1.; Art. 10, 2. (e)(f); Art. 19, 1. (a)(c); Art. 21, 3., 4.; Art. 22; Art. 23; Annex 1, Art. 8., 3. (a)(i), (c)(iii); Finanzen: Art. 16 (b)(d)(g); Art. 18, 1. (b)(e), 2. (a)-(d);

Art. 21, 1. (d), 3.; Annex 1, Artikel 9 (c); Kommunikation: Art. 10, 2. (e), 4.; Art. 16 (b)(d)(e)(g); Art. 17 (c)(d)(f); Art. 18, 2. (a)(c)(d); Art. 19, 1. (c)(d)(e)(k), 2., 3., 3. (a)(b)(d); Art. 21, 3.; Annex 1, Art. 9 (a)(c).

40 . Vgl. INCD: Konvention 1994, Annex 1, Art. 8, 1., 3. (c)(ii); Art. 14, 1.

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