• Keine Ergebnisse gefunden

PARTIZIPATORISCHER STRUKTURAUFBAU UND ROLLE VON NGOS AUF NATIONALER EBENE (IT-KENYA)

Völlige Konzentration von IT-Kenya auf Förderung von NGOs und CBOs, deshalb kei-ne gesonderten Programme, Projekte oder Personal für NGOs; Zusammenarbeit mit ca.

10-15 NGOs, Anzahl leicht steigend, dafür aber Intensivierung der Zusammenarbeit mit verbleibenden NGOs

ORGANISATION Zusammenarbeit auch mit einheimischen (bzw. traditionellen) Institutionen auf

verschie-denen Ebenen; Partnerwahl dabei abhängig von den institutionellen Strukturen im jewei-ligen Gebiet, z.B. Oxfam in Baragoi location (Samburu) oder KPF auf nationaler Ebe-ne. Weitere Partner (CBOs, communities, etc.) sind in Tharaka Nithi die lokalen Ent-wicklungskomitees (Local Development Committees); in Marsabit die Yaa Galbo vom Stamme der Gabra sowie deren Yaa (Traditioneller Rat); in Kakuma und Lokitaung (Turkana) die Management Boards der nomadischen Entwicklungsprojekte, in Natoo und Ngasericho (Turkana) die adakars (Ältesten); in Turkana und Samburu die commu-nities; sowie in Kathekani location (Ukambani) und in Maragwa (Tharaka Nithi) die dörflichen Entwicklungskomitees (Village Development Committees) und Selbsthilfe-gruppen

9 . Übersetzung: ‘Zwischentechnologie’ ist der primitiven Technologie vergangener Zeitalter weit überle-gen, aber gleichzeitig viel einfacher, billiger und freier als die Supertechnologie...eine Technologie, zu der Je-der Zugang gewinnen kann; vgl. IT-K: Intermediate Technology Kenya, S. 1.

10 . Übersetzung der Programme: Ländliches Programm in den Bereichen Landwirtschaft und Pastoralis-mus (RAPP); Programm für Gebäudematerialien und Obdach (BMSHEL); Programm für Kochstellen/Öfen und Haushaltsenergie (SHE) und lokales Transportprogramm (RTP).

11 . Partizipatorischer Strukturaufbau und Dezentralisierung in den drei Bereichen vgl. Intermediate Tech-nology Kenya (IT-K): Intermediate TechTech-nology Kenya – Rural Agriculture and Pastoral Programme (RAPP), (Informationsbroschüre); vgl. Intermediate technology Kenya (IT-K): Rural Agriculture and Pastoral Program-me (RAPP) - Tharaka Nithi Community DevelopProgram-ment Project, (Informationsbroschüre); vgl. IT-K: InterProgram-mediate Technology Kenya; Interview bei IT-K.

RAPP: Kombination von advocacy und aktiver Unterstützung vor Ort zwecks Stärkung der Repräsentation von Pastoralisten in Entscheidungsfindungs- und Planungsorganen wie den lokalen Entwicklungskomitees (Local Development Committees/LDCs) und den Entwicklungskomitees auf Distriktebene (District Development Committees/DDCs);

Durchführung von Projekten in den fünf ASAL-Gebieten Turkana, Marsabit, Samburu, Tharaka Nithi und Ukambani, dabei Zusammenarbeit mit Bauern und Pastoralisten, be-sonders im Bereich Viehhaltung

Beeinflussung der Politik von Regierungen und Entwicklungsorganisationen zwecks Förderung von Ansätzen zu dezentralisierter Tiergesundheit (Decentralized Animal Health/DAH), d.h. Training lokaler Organisationen im Bereich Tiergesundheit mittels traditionellem Wissen und Systemen; Kontakte zu Regierungsvertretern vor Ort, insbe-sondere über die District Veterinary Offices, wobei Ziel auch ist, Kontakte zwischen diesen und Partner-NGOs herzustellen

Aktivtäten in den Bereichen capacity building und institution building (beispielsweise durch Bildung dörflicher landwirtschaftlicher Komitees (village agriculture commit-tees), insbesondere für Führer der communities; Stärkung der LDCs

ORGANISATION

Dezentralisierung: Auf lokaler Ebene Dienstleistungen für die Tiergesundheit; Nationale Ansätze zur landesweiten Dezentralisierung in Kombination mit capacity building und institution building vor Ort; Seit 1990 Stärkung der Länderbüros: weniger Abhängigkeit vom Hauptquartier in London hinsichtlich Experten und Gelder; Kontrollmechanismen:

Kriterien und Kontrolle durch die communities selbst

FINANZEN

Dezentralisierung: Erhebung von Geldern seitens IT-Kenya größtenteils direkt von den Geldgebern, ohne den Umweg über das Hauptquartier in London

Lobbyarbeit für NGOs durch die kenianische Inter-Agency Group, deren Mitglied IT-Kenya ist; Lobbyarbeit für politische Veränderungen zugunsten von communities und entsprechender Austausch von Informationen und Ideen

IT-Kenya’s Ressourcenzentrum (Resource Center): Im Besitz von über 1500 Publikatio-nen, welche eine große Reichweite von Technologien und Entwicklungsthemen abde-cken; Erleichterung der Informationsübersicht mittels einer computerisierten Datenbasis;

Veröffentlichung von Büchern und Journalen zu einer großen Bandbreite angemessener Technologie und zu Entwicklungsthemen, einschließlich Unterstützung und Beratung

KOMMUNIKATION

Unterstützung von Ethno-Veterinary Knowledge (EVK) im Rahmen der DAH-Ansätze mit dem Ziel, modernes und traditionelles Wissen zur Tiergesundheit zu kombinieren;

Grundlage aller Projektarbeit: Traditionelles lokales Wissen und dessen praktische Um-setzung, bzw. entsprechende Organisationen, Fähigkeiten und Technologien; Analyse der capacities von communities, beispielsweise hinsichtlich der Nutzung lokaler Institu-tionen zur Interessensvertretung

Tharaka Nithi Community Development Project: Entwicklung einer Methodologie zur Sicherung des Lebensunterhalts marginalisierter communities in Kenia auf nachhaltiger Basis; dabei Kriterien und Kontrolle von communities selbst

KOMMUNIKATION

Zusammenarbeit von RAPP mit den Veterinary Departments der Regierung in allen Ar-beitsbereichen; Beeinflussung der Regierungspolitik zugunsten von Diesntleistungen im Bereich der Tiergesundheit an Bauern und Pastoralisten; Einrichtung eines unabhängi-gen DAH Support Unit zwecks Training und Information; Vermittlung der Resultate von RAPP's Arbeit auf lokaler Ebene an Pastoralisten

Teilmodell 17

Für den finanziellen Bereich gilt dabei, daß IT-Kenya sich ganz auf die Förderung von NGOs und CBOs konzentriert. Entsprechend ist der NGO-Budget mit dem Ge-samtbudget identisch, wenn Gelder auch nicht direkt mittels eines Programmes oder Projekts an NGOs weitergeleitet werden. Nicht nur im Rahmen der DAH-Ansätze, sondern auch bei IT-Kenya selbst ist gleichzeitig ein umfassender Dezentralisie-rungsprozeß festzustellen. Zu Kontrollmechanismen liegen bei IT-Kenya nur die ent-sprechenden Angaben beim Aufbau von Organisationsstrukturen vor.

III.3.4 NGO-Dachorganisationen

III.3.4.1 Kenya Pastoralist Forum (KPF)

KPF12 (gegründet 1991) ist eine Dachorganisation von mehr als 300 Mitgliedern, die entsprechend ihrer Satzung die verschiedensten Institutionen, Forschungseinrich-tungen, NGOs, Regierungsabteilungen, Geldgeber und Einzelpersonen mit profes-sionellem Bezug zum Pastoralismus einschließt. KPF ist nicht als NGO registriert, steht aber diesem Sektor sehr nahe, denn es ist beim NGO-Council als Netzwerk-Organisation registriert, operiert wie eine NGO, und etwa die Hälfte seiner Mitglieder stammen aus dem NGO-Sektor. Höchstes Entscheidungsorgan ist die jährliche Ge-neralversammlung (AGM13). Sie wählt ein Kommittee, welches das Forum leitet und Entscheidungen zu Jahresplänen etc. trifft.

Dem Konzept zufolge gehören fünf der neun Komiteemitglieder (d.h. knapp die Mehrheit) momentan dem NGO-Sektor an. Das KPF-Sekretariat in Nairobi besteht aus einem Koordinator und mehreren Mitarbeitern, welche die Entscheidungen des Komitees in die Tat umsetzen. KPF finanziert sich aus drei verschiedenen Quellen:

12 . Vgl. Kenya Pastoralist Forum (KPF): The Kenya Pastoralist Forum „KPF“ - A for-your -Information Introductory Brochure; Interview mit Vertretern vom Kenya Pastoralist Forum (KPF).

Mitgliederbeiträge, Schenkungen und Kapital von Geldgebern. Diese ermöglichen – insbesondere wegen der finanziellen Unabhängigkeit von der kenianischen Regierung - AGM und Komitee relativ autonome Entscheidungsfindung in Kenia.

KPF14 versteht sich als Anwalt, Katalysator und Koordinator im Hinblick auf die Rechte der Pastoralisten bzw. der Verbesserung von deren Lebensweise, das heißt seine Rolle ist sind nahezu vollständig auf den kommunikativen (und ansatzweise organisatorischen) Strukturaufbau ausgerichtet. Advocacy, Lobbyarbeit und Koordi-nation gehören bereits zur Grundausrichtung von KPF. Obwohl es keine speziellen Programme, Personal, Abteilungen, Gelder, Lobbyarbeit oder Forschungen für NGOs gibt, richtet sich dem Grundkonzept und der Mitgliedschaft zufolge KPF’s Ar-beit zwangsläufig zu einem großen Teil an den Belangen von NGOs aus. Allein die Tatsache, daß Anfang der 90er Jahre ein nationales Forum gegründet wurde, wel-ches NGOs eine so bedeutende Position und Stimme gibt, weist auf die neue Rolle entwicklungspolitischer NGOs beim partizipatorischen Strukturaufbau hin. Zu den konkreten Aktivitäten der Organisation15 gehören dabei insbesondere:

PARTIZIPATORISCHER STRUKTURAUFBAU UND ROLLE VON NGOS