• Keine Ergebnisse gefunden

5.4 Ergebnisse

5.4.3 Nutzenaspekte

Das Außendesign ist für die ExpertInnen einer der vorrangigsten Nutzenaspekte. Das ist vor allem darin begründet, dass es für die Entscheidung, sich in weiterer Folge näher mit dem Pro-dukt zu beschäftigen, die höchste Relevanz hat. Im Gegensatz dazu liegt die Bedeutung des Innendesigns in einem Wohlfühlfaktor, von dem die KundInnen im gesamten Zeitraum der

56

Nutzung des Produktes profitieren und der damit auch eine Bindung an das Fahrzeug und die zugehörige Marke hervorruft. Diese Wohlfühlfaktoren beruhen nicht nur auf dem optischen Ambiente, sondern auch auf haptischen Erfahrungen oder den Fahrgeräuschen. Während der Verbrauch beim Verbrennungsmotor noch ein entscheidendes Kriterium war, spielt beim Elekt-roauto in der aktuellen Situation vor allem die Reichweite eine wichtige Rolle, diese ist jedoch nicht allein kaufentscheidend. Es wird eher davon ausgegangen, dass diese eine Mindestanfor-derung ist, die je nach individueller Vorstellung der KundInnen erfüllt werden muss. Sobald ein gewisses Level an Reichweite von allen HerstellerInnen erreicht ist, spielt dieses Kriterium keine kaufentscheidende Rolle mehr. Daher ist es langfristig strategisch zielführender, vor al-lem die Aspekte der Leistung und Beschleunigung und den damit verbundenen Fahrspaß zu kommunizieren. Ein weiterer wichtiger Nutzenaspekt, der von den ExpertInnen mehrfach ge-nannt wurde, ist die mit dem Kauf eines solchen Fahrzeuges verbundene Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit. Insgesamt wird wiederum erwähnt, dass es um ein stimmiges Zusam-menspiel aller wichtigen Teilaspekte geht.

ExpertIn 1 zufolge ist vor allem das Außendesign wichtig, weil Visuelles zuerst gesehen wird.

Das führt zu Emotionen und dann in weiterer Folge zur näheren Beschäftigung mit dem Fahr-zeug und schließlich zur Kaufentscheidung. Das Außendesign wird also als die Eintrittskarte zur Marke gesehen. ExpertIn 2 sieht das Design als wichtig an, vor allem hinsichtlich seiner Wirkung auf das Markenimage. Ein Fahrzeug muss nicht nur technisch, sondern auch optisch überzeugen. ExpertIn 3 ist sich nicht sicher, ob in diesem Zusammenhang ein Vorsprung vor-handen ist. Für ihn/sie ist es vor allem notwendig, Sicherheit zu gewährleisten. Die vielfältigen in den Fahrzeugen verbauten Systeme müssen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit aufweisen.

Das kann für die etablierten HerstellerInnen problematisch sein, da in den Fahrzeugen oft eine veraltete Technologie eigesetzt wird. ExpertIn 4 zufolge wird der Faktor Image auf 100 % ge-setzt, das Design ist zu 60 % wichtig. Es sorgt für Wiedererkennung. Die KundInnen möchten mitreden, die Marke darf sich nicht alles erlauben. Die 60 % für das Design sind nur realisier-bar, wenn eine starke Marke vorhanden ist. Das Image muss mit anderen Fakten eine „Unter-fütterung“ bekommen, mit Basisfaktoren. ExpertIn 5 glaubt, dass Menschen vor allem aufgrund der optischen Eigenschaften kaufen und sieht die eingesetzte Technik als Grundbedingung, die auf jeden Fall erfüllt werden muss, aber nicht kaufentscheidend ist. Zum Design sind aus der Sicht von ExpertIn 5 auch die Haptik und Umsetzung von Details wichtig. ExpertIn 6 sieht im Design ebenfalls einen starken Einfluss, da das Thema Mobilität etwas Persönliches und Indi-viduelles hat. Daher sind Emotionen wichtig und dabei ist wiederum die Optik entscheidend.

ExpertIn 1 zufolge spielt auch das Innendesign eine entscheidende Rolle, weil der/die KundIn

57

hier durch Ergonomie und Verarbeitungspräzision stärker emotional abgeholt wird. ExpertIn 2 meint, das Innendesign sei ähnlich wie beim Außendesign und es wäre ebenso wichtig. Bei Audi sind z. B. die Fahrzeuge innen attraktiv ausgestattet und haben eine gute Interieurqualität.

Was das Fahrzeug nach außen transportiert, transportiert es also auch nach innen. Auch Exper-tIn 3 zufolge liegt im Innendesign eine hohe Bedeutung, diese sei jedoch nicht so stark wie das Außendesign. ExpertIn 4 vertritt die Ansicht, dass der/die KundIn das Interieur lieben würde.

Ihm/Ihr zufolge ist das Interieur vor allem deshalb wichtig, weil es für den entscheidenden Wohlfühlfaktor sorgt. Er/Sie erwähnt ebenso, dass eine Benutzeroberfläche wesentlich ist. Ex-pertIn 5 zufolge ist es nicht vom Bauteil abhängig, sondern vom Effekt. E-Mobilität sorgt für das Entstehen neuer Fahrzeuge. Es gilt nicht nur, vom Verbrenner auf Hybrid zu wechseln und anders herum. Daraus ergibt sich ein neues Image. Konzeptvorteile sind nicht nutzbar. Die E-AutofahrerInnen wollen keine Verwechslung erfahren. Das neue Fahrzeugkonzept fährt besser, ist durchzugsstärker und leistungsfähiger, dynamischer sowie praktischer, daraus ergibt sich ein entscheidender Marketingvorteil. Zusätzlich ist die Lademöglichkeit entscheidend. Für Ex-pertIn 6 ist das Design innen wichtig, denn es gehört zur Optik. Die Funktionalität ist ebenso bedeutend und die Sitze-Konzipierung entscheidend. Es braucht eine harmonische Abstim-mung von innen und außen. Laut eines/einer ExpertIn bedeutet z. B. BMW „Dynamik“. Exper-tIn 2 erwähnt, es sei schwer, eine Verbindung zu ziehen. Der Verbrauch hat je nach Antrieb und Verbrenner eine andere Wirkung. Für die KundInnen ist es in einer anderen Weise bedeu-tend. Er/Sie geht davon aus, dass es keine direkte Verbindung von Verbrauch und Markenimage gibt. Es geht darum, den Verbrauch zu senken und immer energieeffizienter zu arbeiten sowie verschiedene Technologien, effizientere Antriebe und aerodynamische, effiziente Fahrzeuge zu entwickeln. ExpertIn 3 zufolge gibt es eine Verschiebung der Nutzenaspekte gegenüber dem Verbrennungsmotor. Beim Elektroauto ist die Reichweite das entscheidende Kriterium statt dem Verbrauch. ExpertIn 4 ist jedoch hingegen der Ansicht, dass die Batterie aufgrund des daran gekoppelten Verbrauchs wichtig ist, seiner/ihrer Ansicht nach ist die Reichweite unbe-deutend. Auch bei Verbrennern sei den KundInnen der Verbrauch wichtig. ExpertIn 5 zufolge gibt es Fahrzeugnischen, die von Tesla keine Abdeckung erfahren. Fahrzeuge mit flexiblen Baukastensystemem haben daher eine Chance gegenüber Tesla. Es ist jedoch fraglich, ob eine hohe Vielfalt an Produkten richtig ist. Fahrzeuge mit vielen individuellen Nutzeranforderungen und Funktionalitäten sind bedeutend. Weiter ist die Sitze-Konzipierung entscheidend und es braucht eine harmonische Abstimmung von innen und außen. ExpertIn 6 meint, der Verbrauch habe eine erhebliche Außenwirkung auf das Markenimage. Ob man „sich grün fühlt“, ist we-sentlich. Für ExpertIn 7 ist vor allem das Außendesign sehr wichtig. Für ihn/sie hat aber auch

58

das Innendesign immer mehr Bedeutung. Connectivity wird zunehmend wichtiger und dadurch ist das Innendesign geprägt. ExpertIn 7 geht ebenfalls davon aus, dass der Verbrauch beim E-Car nicht so wichtig ist, es handelt sich dabei um eine Input-Output Frage. Efficient Dynamics ist hingegen wichtig, also wie effizient und dynamisch das Fahrzeug ist. ExpertIn 8 vertritt die Meinung, dass es nicht auf eine Dimension alleine ankommt. Das Image entsteht über einen längeren Zeitraum und dafür sind verschiedene Aspekte wie das Design wichtig. Die KundIn-nen haben jeweils verschiedene Bedürfnisse. Das Design ist dabei weiter oben auf dieser Liste.

ExpertIn 8 zufolge sind „Pauschalität“ im Sinne des Gesamteindrucks und das Innendesign wichtig, dies wird durch autonomes Fahren verstärkt. Laut ExpertIn 8 hat der Verbrauch insge-samt wenig Einfluss auf das Markenimage. Diese/r meint, die Reichweite sei spannend, da sie ein starker Differenziator und Hygienefaktor ist, der angeboten werden muss, damit sich Kun-dInnen wohlfühlen. Künftig wird jedoch die Bedeutung des Verbrauchs abnehmen. ExpertIn 9 sieht wie die meisten der KollegInnen das Design für das Markenimage als vorrangig bedeutend an. Das Innendesign ist auch wichtig, aber das Außendesign ist wichtiger. Niedriger Verbrauch und hohe Reichweite sind grundlegende Voraussetzungen.