• Keine Ergebnisse gefunden

2.7 Nachhaltigkeit im Verkehr, Engpässe in wichtigen Netzinfrastrukturen

2.7.2 Netzdichte

Wesentliche Bestandteile der Verkehrsinfrastruktur im Land sind die Straßen- und Schienennetze, die durch zwei Flughäfen sowie durch schiffbare Wasserstraßen ergänzt werden.

125 Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, S. 31.

126 Vgl. ebd., S. 32.

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020

Mit einer Straßennetzdichte von 536 km je 1.000 km² im Jahr 2010 liegt Sachsen-Anhalt leicht über dem Durchschnitt der fünf neuen Bundesländer (527 km je 1.000 km²), jedoch deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt (649 km je 1.000 km², Abb. V-2).

Die Betrachtung der Entwicklung der Straßennetzdichte zwischen 1995 und 2010 zeigt, dass es in Sachsen-Anhalt bis Ende der 1990er Jahre einen leichten Anstieg gab und seitdem annähernd das gleiche Niveau beibehalten wurde. Bei einem Vergleich der Straßennetzdichte mit der Bevölkerungs-dichte der einzelnen Flächenländer ist ein relativ enger Zusammenhang erkennbar - mit steigender Bevölkerungsdichte nimmt in der Regel auch die Straßennetzdichte zu.

Abb. 66 Straßennetzdichte 2010 und Bevölkerungsdichte 2010 im Ländervergleich

0

200 300 400 500 600 700 800 900 1000

Bevölkerungsdichte in Einwohner je km²

Straßennetzdichte in km je 1.000 km²

Sachsen-Anh.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Statistisches Bundesamt;

Berechnung und Darstellung isw

Mit einer Autobahndichte von knapp 20 km je 1.000 km² im Jahr 2010 weist Sachsen-Anhalt den geringsten Wert unter den deutschen Flächenländern auf. Der Durchschnitt aller Flächenländer be-trägt hier 35,4 km je 1.000 km². Zwischen den Jahren 1995 und 2010 hat sich die Kennziffer in Sach-sen-Anhalt von fast 10 auf knapp 20 km je 1.000 km² verdoppelt.

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020

Abb. 67 Länge der Autobahnen je 1.000 km² 2010 im Ländervergleich

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern Neue Bundesländer Brandenburg Sachsen Baden-Württemberg Niedersachsen Thüringen Schleswig-Holstein Flächenländer insgesamt Bayern Alte Bundesländer (Flächenländer) Rheinland-Pfalz Hessen Nordrhein-Westfalen Saarland

km je 1.000 km²

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Statistisches Bundesamt;

Berechnung und Darstellung isw

Die Bundesstraßendichte lag 2010 in Sachsen-Anhalt mit 109 km je 1.000 km² in etwa auf dem Ni-veau des Durchschnitts aller Flächenländer (111 km je 1.000 km²). Im Zeitraum 1995 bis 2010 ist in Sachsen-Anhalt ein Rückgang der Bundesstraßendichte zu beobachten, was offenbar auf den Ausbau von Bundesstraßen zu Autobahnen zurückzuführen ist.

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020

Abb. 68 Länge der Bundesstraßen je 1.000 km² 2010 im Ländervergleich

0 20 40 60 80 100 120 140 160

Mecklenburg-Vorpommern Bayern Brandenburg Schleswig-Holstein Niedersachsen Neue Bundesländer Thüringen Sachsen-Anhalt Flächenländer insgesamt Alte Bundesländer (Flächenländer) Baden-Württemberg Saarland Sachsen Nordrhein-Westfalen Hessen Rheinland-Pfalz

km je 1.000 km²

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Statistisches Bundesamt;

Berechnung und Darstellung isw

Die Landes- und Kreisstraßendichte belief sich in Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 auf 407 km je 1.000 km². Damit liegt das Land im Bereich des Durchschnitts der ostdeutschen Bundesländer. Der Durch-schnitt aller Flächenländer beträgt hier 502 km je 1.000 km². Im Zeitraum 1995 bis 2010 stieg die Lan-des- und Kreisstraßendichte in Sachsen-Anhalt geringfügig von 381 auf 407 km je 1.000 km² an.

Nach Analysen des Fachressorts besteht umfangreicher Handlungsbedarf zur Erhaltung des beste-henden Straßennetzes (einschl. Brücken). Allein für das Netz der Landesstraßen (ca. 4.000 km) wird nach einer in den Jahren 2005 bis 2007 durchgeführten Zustandsbewertung eingeschätzt, dass rd.

40% der Landesstraßen in einem Zustand sind, wo bauliche oder den Verkehr beschränkende Maß-nahmen eingeleitet werden müssen. Nur ein Anteil von 41,5% des Landesstraßennetzes weist keinen dringenden Erhaltungsbedarf auf. Darüber hinaus sind ca. 21% der Brücken im Zuge von Landesstra-ßen in einem unzureichenden Zustand und besteht für diese Brücken ebenfalls erhöhter Handlungs-bedarf. Zusammen mit weiterem Handlungsbedarf zur Wahrung eines ausreichenden Zustands des

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020

Landesstraßennetzes wird der Finanzbedarf in den genannten Bereichen für die nächsten 8 Jahre auf rd. 700 Mio. geschätzt.127

Abb. 69 Länge der Landes- und Kreisstraßen je 1.000 km² 2010 im Ländervergleich

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern Neue Bundesländer Sachsen-Anhalt Niedersachsen Bayern Thüringen Schleswig-Holstein Flächenländer insgesamt Alte Bundesländer (Flächenländer) Saarland Hessen Sachsen Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz

km je 1.000 km²

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Statistisches Bundesamt;

Berechnung und Darstellung isw

Die durchschnittliche PKW-Fahrzeit zur nächsten Autobahnanschlussstelle lag im Jahr 2010 für Sachsen-Anhalt bei 27,7 Minuten. Die ist der mit Abstand höchste Wert unter den deutschen Bundes-ländern. Innerhalb Sachsen-Anhalts stellt sich die Situation sehr differenziert dar. Während von den drei Oberzentren und dem Saalkreis aus die nächste Autobahnanschlussstelle im Durchschnitt in je-weils weniger als zehn Minuten zu erreichen ist, weisen die beiden nördlichsten Landkreise Stendal und Salzwedel mit 59 bzw. 54 Minuten die mit deutlichem Abstand ungünstigsten Werte auf. Aber auch in den Landkreisen Wittenberg (31 Minuten) und Harz (30 Minuten) ist die durchschnittliche PKW-Fahrzeit zur nächsten Autobahnanschlussstelle vergleichsweise hoch.

127 Information des MLV vom 13.7.2012.

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020

Abb. 70 Durchschnittliche PKW-Fahrzeit zur nächsten Bundesautobahnanschlussstelle 2010 im Ländervergleich

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28

Saarland Hamburg Berlin Bremen Nordrhein-Westfalen Hessen Rheinland-Pfalz Bayern Alte Bundesländer Thüringen Schleswig-Holstein Bundesländer insgesamt Niedersachsen Baden-Württemberg Sachsen Brandenburg Neue Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt

Minuten

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Indikatoren und Karten zur Raum- und Stadtentwicklung.

INKAR. Ausgabe 2010 (Erreichbarkeitsmodell des BBSR). Darstellung isw

Die durchschnittliche PKW-Fahrzeit zum nächsten IC/ICE-Bahnhof belief sich in Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 auf etwa 31 Minuten. Damit liegt das Land geringfügig unter dem ostdeutschen (31,7 Minu-ten) und leicht über dem gesamtdeutschen Durchschnitt (28,5 MinuMinu-ten).

Innerhalb Sachsen-Anhalts wird die durchschnittliche PKW-Fahrzeit zum nächsten IC/ICE-Bahnhof für die beiden Oberzentren Halle und Magdeburg mit null Minuten angegeben. Demgegenüber weisen die Landkreise und die Stadt Dessau-Roßlau in der Regel Werte von über 20 Minuten auf - Ausnahme ist hier der Burgenlandkreis mit 19 Minuten. Am ungünstigsten stellt sich die durchschnittliche Erreich-barkeit von IC/ICE-Bahnhöfen in den beiden südwestlichen Landkreisen Harz und Mansfeld-Südharz mit 57 bzw. 56 Minuten dar.

Sozioökonomische Analyse inkl. SWOT für den EFRE,

den ESF und das EPLR Sachsen-Anhalt 2014-2020