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Emotionale Intelligenz und wertschätzende Kommunikation drücken sich auch durch die eigene Körpersprache aus. Ein Einblick in diesen sehr komplexen Themenbereich ist aus Sicht der Autorin unerlässlich. Wer sich respektvoll ausdrücken will, muss dies gerade durch die Körpersprache tun, da sonst die Gefahr der Inkongruenz besteht.

Neben der korrekten Nutzung unserer Muttersprache verwenden wir noch sehr viel Zeit drauf, Fremdsprachen zu lernen. Auch die Körpersprache ist durch die Zeit zu einer Fremdsprache geworden. Ein Zwang, diese Fremdsprachen zu lernen, besteht nicht, aber wir kommen voran, wenn wir sie beherrschen.

Die Gefahr von Missverständnissen wird gemindert. Niemand kann sich dem Kommunikationsmittel der Körpersprache entziehen oder dieses unterdrücken.

Daher ist es ein wesentlicher Nutzen, sie zu lernen- gibt sie doch wichtige Informationen über die innere Haltung und Einstellung unserer Mitmenschen preis. (Molcho 2013, S.9)

Gesicht und Mimik

Der Kopf beinhaltet alle Sinnesorgane, die uns und unser Gehirn mit Informationen versorgen. Stellt man sich den Kopf als Radarschirm vor, so ist die Aufnahmefähigkeit von der Beweglichkeit des Halses abhängig. Ein beweglicher Hals weist auf eine Person, welche entschlossen ist, Informationen aufzunehmen.

Will man den Informationsfluss stoppen, so braucht man nur den Hals zu außer Kraft setzten. Ein freier Stand ermöglicht dem Hals seine gute Beweglichkeit.

Lebenswichtige Organe wie Schlagader oder Atemwege liegen frei und sind nur schwer durch die umliegenden Muskelpartien von äußeren Einwirkungen zu schützen. Will man den Hals schützen, so gibt es nur zwei Möglichkeiten: die

Schultern hochziehen und/ oder das Kinn herunterdrücken. In Momenten der Unsicherheit kann ein hochziehen der Schultern, oder ein herunterdrücken des Kinns zur Verteidigungsposition werden. Diese Position kann schnell aufgegeben werden, wenn der Eindruck entsteht, dass die fragliche Angelegenheit als nicht gefährlich eingeschätzt wurde. (Molcho 2013, S. 126ff)

Wird der Kopf zur Seite geneigt, zum Beispiel in einem Gespräch oder wenn man jemanden zuhört, so wird Vertrauen signalisiert. Äußert sich das Gegenüber allerdings irritierend oder unpassend, so fährt der Kopf zurück auf die Mittellinie.

Es stellt sich somit die Frage: „Wie ist das gemeint?“. Der Gesprächspartner, die Gesprächspartnerin kann daran erkennen, dass hier ein Impuls, eine Konfrontation oder einen Widerspruch geweckt wurden. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass mehr Informationen gegeben werden müssen, oder aber auch dass der Standpunkt geändert werden sollte. (ebd. S. 128)

Das Gesicht in seiner Form ist angeboren. Durch den genetischen Code ergeben sich Ähnlichkeiten mit den Verwandten. Allerdings formt sich jedes Gesicht durch den eigenen Ausdruck, die eigene Mimik und die Anordnung. Durch die Elastizität der Wangen ist es möglich Emotionen und Gemütsbewegungen zu zeigen. Werden Gefühle unterdrückt, zeigt sich dies in einer Reglosigkeit des Gesichtes wieder. Gesichtsmuskeln können bewusst aktiviert werden, um eine Ausdruck zu gestalten, der anderen Signale gibt. Durch das Zusammenspiel und der Kombination der einzelnen Ausdrücke ergibt sich der Gesichtsausdruck. Da dies aber auch Widersprüche offenbaren kann, muss jedes Ausdrucksmittel einzeln behandelt werden, um deren Aussage zu erkennen. Es darf nicht der Fehler gemacht werden, diese Ausdrücke als ein Ganzes zu interpretieren, erst der Zusammenhang erlaubt eine Bewertung. (ebd. S. 129)

Sitzarten

Ein Ausdruck von Eigenheiten kann unter anderem abhängig von Zeitmanagement und der Veränderung der umliegenden Reize die Art, wie jemand sitzt, sein.

Zuerst betrachtet man die Ausnutzung der Sitzfläche. Nimmt jemand beim Sitzen die gesamte Sitzfläche für sich in Anspruch so dokumentiert er damit, dass er sich nicht leicht vertreiben lässt und auf seinen Standpunkt beharrt. Nimmt das

Gegenüber aber nur vorsichtig auf der Stuhlkante Platz, den Schwerpunkt vorne direkt über dem Fußballen, so dass es möglich ist, jederzeit aufzustehen, wird dadurch angedeutet, dass die betreffende Person nur wenig Zeit hat und am liebsten gleich wieder gehen will. Dies kann aber auch die Bereitschaft signalisieren, jederzeit „auf dem Sprung zu sein“. (Molcho 2013, S. 114ff)

Die Hände

Eine der ausdrucksstärksten Werkzeuge des Menschen sind die Hände. Was sich das menschliche Gehirn ausdenkt, muss in die Tat umgesetzt werden. Durch die Hände gibt es neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung. Hier gibt es auch kulturelle Unterschiede. In südlichen Regionen sprechen die Menschen meist mit weit geöffneten Armen, während man in den nördlichen Ländern die Oberarme dicht am Körper hält und sie auch nur spärlich bewegt. Der weite Kreis der Beziehung wird durch freie Bewegungen wie Schlagen, oder Ziehen beschrieben.

Sind die Oberarme am Oberkörper fixiert, fällt es schwer, nicht abweisend zu wirken, denn es wird dadurch der Beziehungswechsel in der Umgebung reduziert.

Nur durch eine aktive Bewegung der Arme können die Hände Kontakte aufnehmen. Hängen die Arme an der Körperseite herab, kann dies ein Zeichen sein, dass man nicht kommunizieren will. Starke Enttäuschung aber auch Resignation können durch das Herabhängen der Hände ausgedrückt werden.

Aktivität wird eingeleitet, sobald die Hände geöffnet werden. Durch die Gestik der Hände erkennt man, ob das Gegenüber in einer passiven oder aktiven Phase steckt. Das Verschränken der Arme ist nicht immer ein Zeichen von Ablehnung.

Erst wenn die Schultern hinaufgezogen und das Kinn hinuntergezogen wird, hat das Gegenüber eine gewisse Verteidigungshaltung eingenommen. Fehlen diese Anzeichen von Schultern und Kinn, handelt es sich um eine Sperre von Aktivität.

Durch das Öffnen der Hand wird die Innenfläche gezeigt, die doppelt so sensibel ist wie der Handrücken. Zeigt man häufig die Handflächen, so spricht dies für Vertrauen, Friedlichkeit und Bereitschaft. Sie signalisiert Achtung vor dem Gegenüber und vor seinem Angebot der Wechselbeziehung. Dies drückt schon das Sprichwort aus „Es liegt auf der Hand“.

Verdeckt man die Handflächen oder dreht nur den Handrücken nach oben, so verdeckt dies die empfindsame Seite gegenüber der Außenwelt. Sind während

eines Gespräches die Handrücken zum Partner gerichtet, wird etwas verborgen, oder es werden Gefühle aus Unsicherheit abgeschirmt. Menschen mit dieser Haltung sind nicht selten schwierige Gesprächs- und Verhandlungspartner.

(Molcho 2013, S. 156ff)

Die Finger

Der Dominanzfinger ist der Daumen. Motorisch ist er der stärkste, denn er ermöglicht das Greifen. Der Daumen übt Druck aus und bewirkt somit einen dominanten Charakter. Versucht eine Person, das Gespräch an sich zu reißen, so schnellen die Daumen nach oben. Hält sich eine selbstbewusste Person zurück, werden die Finger verschränkt, die Daumen bleiben gestreckt. Werden die Daumen mit den anderen Fingern verdeckt oder umklammert, so deutet dies auf Unsicherheit und Ängstlichkeit hin.

Der sensibelste Finger und nicht zuletzt deswegen der Besserwisser ist der Zeigefinger. Konkrete Deutungen erfolgen nicht mit der Hand, sondern direkt mit dem Zeigefinger. Die Andeutung durch den Zeigefinger wirkt belehrend. Man weiß es nicht ungefähr sondern ganz genau. Der gestreckte Zeigefinger ist eine Drohung, man trommelt gegen die Schläfen, wenn man in Ungewissheit grübelt.

Ersatzweise wird auch der Stift als Vertreter des Zeigefingers verwendet.

Die Selbstverwirklichung drückt der Mittelfinger aus. Unter den Fingern ist er der größte und das Symbol für die Selbstbetrachtung. Man schenkt sich selbst die

Als Beziehungsfinger wird der Ringfinger gedeutet. Dieser steht in Kombination mit dem „Ich“ und ist deshalb ohne den Mittelfinger schwer beweglich. Ob dieser Finger zum Tragen des Ringes ausgewählt wurde, da dieser die Beziehung beschreibt, oder ob ihm die Beziehung zugeordnet wurde, da er den Ring trägt, ist nicht überliefert.

Ein Ausdruck der Zugehörigkeit zur Gesellschaft ist der kleine Finger, auch Gesellschaftsfinger genannt. Dies stammt noch aus der Barockzeit und hat sich

aus dieser Gesellschaft als Kodex des feinen Benehmens entwickelt. Der kleine Finger musste immer von den anderen abgesteckt werden und etwas über den Handrücken gehalten werden. Dies sollte ausdrücken, dass man keine schweren Tätigkeiten leisten muss und zur gehobenen Gesellschaft gehört. (Molcho 2013, S. 189ff)

6 Wertschätzende Kommunikation 6.1 Definition Wertschätzung

Wertschätzung entsteht aus dem Bedürfnis nach Anerkennung. Darunter versteht man die positive Bewertung eines anderen Menschen als innere Haltung und Ausdrucksmittel. (Gabler 2014)

6.2 Notwendigkeit der Wertschätzung nach Mc Queen

Emotionale Intelligenz im Krankenpflegealltag. Eine Studie:

Eine Studie von Anne C.H. McQueen BA, MSc, MPhil, RGN RCNT, NT, ILTM an der Universität von Edinburgh, England

Hintergrund:

Emotionale Arbeit wurde vielfach in der Literatur als Teil der Pflegearbeit akzeptiert, aber der Beitrag der emotionalen Intelligenz in der Gesundheits- und Krankenpflege erfordert noch weitere Studien.

Diese Studie zielt darauf ab, eine Analyse der Literatur über emotionale Intelligenz zu präsentieren, und betrachtet den Wert der emotionalen Intelligenz.

(Mc Queen, 2003, S.101ff) Methode:

Eine Literaturrecherche wurde mit der CINAHL und MEDLINE durchgeführt.

Suchbegriffe welche verwendet wurden, waren „Emotionen“, „Intelligenz, Emotionen“ und „Intelligenz und emotionale Arbeit“. Anhand der Suche nach relevanten Fachzeitschriften wurden die Daten hinzugefügt. (ebd. S. 101ff)

Ergebnisse:

Emotionale Intelligenz spielt eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche menschliche Zusammenarbeit. Emotionale Arbeit ist aber nicht nur wichtig für das Gründen einer therapeutischen Beziehung zwischen Pflegenden und Gepflegten, sondern birgt auch die Gefahr eines "Burnout", je länger oder intensiver sie trainiert wird.

Um emotionale Intelligenz erfolgreich umzusetzen, müssen im Pflegeberuf Tätige Strategien entwickeln, um ihre Gesundheit zu schützen. Der Potentialwert der emotionalen Intelligenz in dieser emotionalen Arbeit ist ein Thema, welches noch erforscht werden muss. (ebd. S. 101ff)

Schlussfolgerungen:

Eine Analyse der Literatur zeigt, dass sich die modernen Anforderungen in der Gesundheits- und Krankenpflege auf die Fähigkeiten einer emotionalen Intelligenz stützen, um den Bedürfnissen der direkten Patientinnen- und Patientenversorgung gerecht zu werden, sowie auf kooperative Verhandlungen mit dem multidisziplinären Team. Die Bedeutung davon muss in der Pflegeausbildung anerkannt werden. Der Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und emotionaler Arbeit ist ein fruchtbares Gebiet für die weitere Forschung.

Dass ein besseres Verständnis, wie diese Konzepte zu integrieren sind, vorteilhaft ist, stellt noch weitgehend eine Vermutung dar, da noch nicht ausreichend Beweise gefunden sind. Die Aussicht, dass es einen Vorteil sowohl für Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen als auch Patienten und Patientinnen bringen kann, stellt einen motivierenden Faktor für zukünftige Forscher und Forscherinnen dar. (Mc Queen, 2003, S.101ff)

Emotionale Intelligenz – Theoretische Unterstreichungen

Traditionell wird durch IQ-Tests Intelligenz mit Leistung in Verbindung gebracht.

In den letzten Jahrzehnten musste jedoch realisiert werden, dass der IQ nur eine von mehreren Arten von Intelligenz ist. Gardner 1993 identifiziert die sieben wichtigsten Arten von Intelligenzen, die er dann weiter kategorisiert, um mehrere abwechslungsreiche Fähigkeiten anzugeben. Goleman 1996 behauptet, dass diese große Perspektive das Einbeziehen einer Vielzahl von Talenten erfordert, um ein reicheres Bild an Fähigkeiten im Zusammenhang mit möglichem Erfolg im Leben darzustellen. Die multiplen Intelligenzen können sinnvoll in drei Gruppen zusammengeführt werden:

• in die abstrakte Intelligenz; bedacht auf verbalen und mathematischen Fähigkeiten;

• in die gegenständliche Intelligenz; bedacht auf die Manipulation von Objekten;

• in die soziale Intelligenz; bedacht auf das Verständnis und die Beziehungen der Menschen

(ebd. S. 101ff)

Emotionale Intelligenz hat ihre Wurzeln in der sozialen Intelligenz. Bereits Thorndyke weist im Jahr 1920 als erster darauf hin, dass es in der Interaktion und in der Beziehung zwischen Menschen einen Wert gibt, der unabhängig von akademischen Fähigkeiten ist. Er stellt einen Schlüssel zum Erfolg im praktischen Leben dar. Innerhalb der Gruppe der sozialen Intelligenzen unterschied Gardner 1993 zwischen zwei Arten von persönlichen Intelligenzen: zwischenmenschliche interpersonale und die einzelne Person betreffende intrapersonale Intelligenz.

• Unter zwischenmenschlicher Intelligenz versteht man die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.

• Intrapersonale Intelligenz ist die Fähigkeit, seine eigenen Gefühle und Motive zu verstehen und dafür zu nutzen, um im Leben erfolgreich zu sein. Sie versetzt den Menschen in die Lage, in verschiedenen Situationen eigene Verhaltensweisen zu antizipieren.

(ebd. S. 101ff)

Es gibt demnach vier verschiedene Fähigkeiten in der zwischenmenschlichen Intelligenz. Dazu gehören:

• die Möglichkeit, Gruppen zu organisieren,

• Verhandlungslösungen finden

• persönliche Verbindungen herstellen

• Gesellschaftsanalyse betreiben.

Entsprechend Goleman 1996 erleichtern diese Fähigkeiten den sozialen Erfolg.

Menschen, die über solche Fähigkeiten verfügen, schließen sich schnell anderen Menschen an, lesen die Gefühle anderer Menschen ,kennen Antworten genau, führen und organisieren andere Menschen und lösen Konflikte erfolgreich.

Es scheint daher angebracht, zwischenmenschliche Intelligenz in der Pflege zu fördern, wo es geht, denn es ist vorteilhaft ein gutes Verhältnis zu schaffen, um die Beziehungen mit dem Patienten und Patientinnen zu vertiefen (Morse 1991).

Die Fähigkeit der Sozialanalyse ist ein unverzichtbarer Teil der Pflegearbeit, wobei Gesundheits- Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen dabei zu interpretieren und zu verstehen versuchen, wie Patienten und Patientinnen sich fühlen .Außerdem stellen sie fest , welche Motive und Anliegen diese haben und

demonstrieren somit Einfühlungsvermögen in der Pflege. Darüber hinaus sind organisatorisches Geschick und Verhandlungsgeschick erforderlich, und zwar in der Teamarbeit und in der kooperativen Zusammenarbeit von Gesundheits- und Krankenpflege mit anderen Gesundheitsberufen.

Auch intrapersonale Intelligenz wird in der Pflege gefordert, wenn Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen sich in Patienten und Patientinnen einfühlen, versuchen sie zu verstehen, ihre Perspektiven zu sehen ,wenn sie sich durch Beratungskompetenz auszeichnen.

Unter diesen Umständen empfiehlt es sich, dass Krankenpflegepersonal sich in selbstreflektierenden Prozessen mit ihren eigenen Werten und Vorurteilen beschäftigt. Laut Burnard 1994, können alle persönlichen Vorurteile, welche einen Konflikt mit Patienten und Patientinnen oder Kunden und Kundinnen auslösen würden, dann beiseite gelassen werden. (ebd. S. 101ff)

Mayer und Salovey 1993 sind noch deutlicher. Wenn sie emotionale Intelligenz beschreiben, weisen sie darauf hin, dass es verbale und non-verbale Inhalte in der Bewertung und im Ausdruck von Emotionen gibt.

Dies kann in der Identifikation von Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten angewendet werden, indem das Pflegepersonal sensibel auf die Emotionen der Patienten und Patientinnen reagiert. Die Interpretation des emotionalen Ausdrucks und intelligente Antworten bei Anwendung von geeigneten professionellen Fähigkeiten wie emotionale Arbeit, Empathie und Beratungsfähigkeiten, können bei Patienten und Patientinnen zur Folge haben, dass sich emotionale Zustände modifizieren und dass diese selbst Ängste als abgeschwächt beschreiben.

Des Weiteren wird behauptet, dass emotionale Intelligenz wesentlich zu Leistungsbereitschaft beiträgt und mit den kognitiven Fähigkeiten mitassoziiert wird (nach Strickland 2000 Lam & Kirby 2002). (ebd. S. 101ff)

Emotion in der Krankenpflege

In den traditionellen Schulungsprogrammen wurden Gesundheits- &

Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen ermutigt, ihre Gefühle zu verbergen und eine professionelle Barriere herzustellen. Diese verleiht nach Menzies 1960einen gewissen Schutz vor den emotionalen Anliegen der Patienten und

Patientinnen. Die Art und Weise, in der die Arbeit organisiert wurde, damit sich Gesundheits- und Krankenpfleger, Krankenpflegerinnen den Patienten und Patientinnen auf natürliche Weise nähern, hat dazu beigetragen, dass die Beziehungen aufrechterhalten blieben.

In den letzten Jahrzehnten gab es jedoch eine Abkehr von der Aufrechterhaltung von Abstand und Distanz, das emotionale Engagement wurde laut Williams 2000 aufgewertet.

Ferner hat die Einführung des Konzepts der Bezugspflege die Beziehung zwischen Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und den weniger formellen Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen – Patienten und Patientinnen- Beziehung gefördert, als die traditionellen Methoden. (ebd. S.

101ff)

Viele Konzepte wie zum Beispiel Partnerschaft, offene Kommunikation und neue Pflege nach Savage 1990 betonen die Bedeutung der Gesundheits- und Krankenpfleger, Krankenpflegerinnen-Patienten- und Patientinnen- Beziehung.

Der ethische Wert eines jeden Gesundheits- und Krankenpfleger, Krankenpflegerin bestätigt, dass es einen ganzheitlichen Ansatz für die Patienten- und Patientinnen Betreuung und Behandlung von psychischen, sozialen und spirituellen Anforderungen gibt .Das erfordert engere Beziehungszusammenhänge sowie Kontinuität bei der Bereitstellung der Pflege nach Benner 1984. Die Bewegung in Richtung Partnerschaft in den Bereichen Gesundheit und Pflege fördert eine offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis, welches ein gutes Verhältnis zwischen Patienten und Patientinnen und Pflegepersonal schafft.

Das Kennenlernen der Patienten und Patientinnen hilft den Gesundheits- und Krankenpflegern, Krankenpflegerinnen, Anliegen zu interpretieren, und Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen vorwegzunehmen. Dies erhöht die Arbeitszufriedenheit laut Luker et al.2000.

Die Annahme ganzheitlicher Werte wie Partnerschaft und Intimität in der Pflege lässt die Gesundheits- und Krankenpfleger, Krankenpflegerinnen Patienten und Patientinnen als Individuen erkennen und emotionale Reaktionen auf ihr Leiden erleben. Sie sind daher körperlicher und emotionaler Not ausgesetzt. (ebd. S.

101ff)

Während es nun für Pflegepersonal erlaubt ist, durch Empathie und Mitgefühl Emotionen zu zeigen, (Staden 1998), gibt es offensichtlich auch einen Bedarf, diese Emotionen zu verwalten. (ebd. S. 101ff)

Omdahl und O'Donnell 1999 differenzierten zwischen einfühlsamem Anliegen und emotionaler Ansteckung. Sie gaben Krankenschwestern den Rat, Strategien zu nutzen, welche das einfühlsame Anliegen und die emotionale Ansteckung fördern. Die Arbeit von Hochschild 1983 ist der Schlüssel zum Verständnis emotionalen Managements. Durch ihre Analyse wird demonstriert, dass an der Verwaltung von Emotionen Arbeit beteiligt ist. Ihre Studie basiert auf der Grundlage, dass Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen dafür bezahlt wurden, wenn sie in ein emotional engagiertes Management mit den Fluggästen traten. In Anerkennung der beteiligten Arbeit und in der Erkenntnis, dass die Probanden und Probandinnen von ihrer Fluggesellschaft dafür bezahlt wurden, , nennt Hochschild sie emotionale Arbeitskräfte. (ebd. S. 101ff)

Implikation in die Pflegeausbildung

Während emotionale Intelligenz einen Wert in der Fachliteratur bekommt, gibt es nun eine Notwendigkeit, diese auch in die Lehrpläne der Pflegefachausbildung zu implementieren. Gesundheits- und Krankenpfleger, Krankenpflegrinnen haben das Gefühl, dass sie zwar über grundlegende soziale Fähigkeiten verfügen (Secker et al. 1999), dass aber dem Arbeitgeber aufgezeigt werden muss, dass qualifizierte Gesundheits- und Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen mit dem nötigen Rüstzeug versehen werden müssen. Bellack 1999 plädiert dafür, dass, emotionale Intelligenz in die Ausbildung und in das Curriculum miteinbezogen werden muss.

Dadurch würde das Verständnis für sich selbst und andere, sowie die Fähigkeit der Früherkennung psychosozialer Bedürfnisse verbessert-

Bei McMullen 2003 heißt es: "Kognitive Intelligenz für sich bietet wenig Vorbereitung auf die emotionalen Herausforderungen, welche im Rahmen unserer medizinischen Karriere gerecht wird". Dieses Zitat aus dem British Medical Blatt entnommen und für Ärzte und Ärztinnen gedacht, scheint es auch für das Pflegepersonal relevant zu sein, denn im Laufe der Pflegearbeit kann sich ein enger Kontakt zwischen ihnen entwickeln. (ebd. S. 101ff)

Anerkennung der Bedeutung von emotionaler Intelligenz in Beziehungen und in der Arbeitsleistung scheint ein wichtiger Ausgangspunkt. Die Bedeutung bei der Einstellung zur Pflege ist bestätigt und sollte als Anforderung in das Pflegeausbildungsprogramm aufgenommen werden. Ansätze diese Fähigkeiten zu fördern können vor allem Selbstbewusstsein, Selbstregulation und soziale Kompetenz sein.

Cook 1999 unterstreicht die Notwendigkeit für Selbsterfahrung in der Pflege und behauptet, dass ein strukturierter, rigoroser Ansatz für das Lehren notwendig ist, um entsprechende Qualität zu erreichen. Bei der Entwicklung von emotionaler Intelligenz werden spezifische Lehrmethoden angewendet, die in das Lehrprogramm aufgenommen werden sollen. Eine Möglichkeit, sich dem Problem zu nähern, ist es, reflektierte Praxis und Selbstevaluierung miteinzubeziehen.

Daraus können sich wichtige Fähigkeiten für das lebenslange Lernen und die berufliche Entwicklung ergeben. Das Umfeld, in dem gelernt wird , muss auch behandelt werden, um eine vertrauensvolle und unterstützenden Umgebung zu schaffen, in der Studenten sich sicher genug fühlen, um ihre Gefühle zu erforschen und ihre Meinung zu äußern. Es wird deutlich, dass es viel Raum für weitere Forschung benötigt wird, um die vorteilhaftesten Möglichkeiten auszuloten, durch die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen emotionale Intelligenz lernen. (ebd. S. 101ff)

6.3 Empowerment in der Pflege

Eine amerikanische Studie führte hierzu ein Training in 217 Krankenhäusern mit 3156 Krankenpflegern und Krankenpflegerinnen durch.

Durch ein mehrstufiges Modell, welches die strukturelle Befugnis sowie die

Durch ein mehrstufiges Modell, welches die strukturelle Befugnis sowie die