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Jagdstreckenanalyse in ausgewählten Regionen des Untersuchungsgebiets

4 ERGEBNISSE

4.2 Jagdstreckenanalyse in ausgewählten Regionen des Untersuchungsgebiets

Eine Jagdstreckenanalyse erfolgte anhand ausgewählter Gefährdeter Bezirke für Ein-, Zwei- und Drei-Jahres-Zeiträume vor und nach der oralen Immunisierung. Die Strecke ergab sich aus der untersuchten Anzahl von Wildschweinen. Für den jeweiligen Zeitraum wurden alle Wildschweine ausgewählt, deren Fund- oder Erlegungsort mit Gemeindeschlüsselnummern der jeweiligen kleinsten Gefährdeten Bezirke verknüpft werden konnte. Die Übersichten und Trendentwicklungen der einzelnen Jagdstrecken sollen einen Einblick bieten, inwieweit in den Jahren der KSP-Bekämpfung durch Intensivierung der Jagd gemäß der „12-Punkte-Programme“ des Landes Rheinland-Pfalz eine Streckenerhöhung herbeigeführt werden konnte. Außerdem soll eine Aussage über die Altersklassenzusammensetzung der Jagdstrecke möglich werden. Die jeweiligen Gefährdeten Bezirke, aus denen die erlegten Wildschweine ermittelt wurden, sind zur besseren Übersicht in Anhang 9.1, Tabelle 20 und Tabelle 21 als topographische Kartenausschnitte dargestellt. Bei dieser Beschreibung der Abschusszahlen des Schwarzwildes wurden nicht die Jagdjahre (01. April bis 31. März des Folgejahres), sondern Ganzjahres-Zeiträume vor und nach dem Beginn der oralen Immunisierung in Eifel und Pfalz zugrunde gelegt.

4.2.1 Eifel

4.2.1.1 1-Jahres-Zeitraum vor Impfbeginn und nach Impfbeginn

In der Region Eifel konnten insgesamt 8725 Wildschweine aus dem kleinsten Gefährdeten Bezirk im Zeitraum vom 08.02.2001 bis 08.02.2003 aus der eigenen relationalen Datenbank selektiert werden. Der Gefährdete Bezirk hatte eine Flächenausdehnung von 2000 km² und umfasste 249 Gemeinden. In der Gesamtzahl sind 4873 Tiere vor Impfbeginn (VI) im Jahr 2001 bis 2002 und 3852 Wildschweine im Zeitraum von 2002 bis 2003 nach Impfbeginn (NI) enthalten (vergleiche Anhang 9.1, Tabelle 20).

Anhand der Altersklasseneinteilung der erlegten Wildschweine aus dem beschriebenen Gefährdeten Bezirk betrug der Frischlingsanteil im 1-Jahreszeitraum 58,2 % VI und 57,5 % NI. Die Überläufer fielen mit einem Anteil von 31,0 % VI und 29,3 % NI ins Gewicht. Der Anteil adulter Wildschweine machte 10,8 % VI und 13,2 % NI von der Gesamtstrecke aus.

Über den gesamten Zeitraum von zwei Jahren ergab sich eine Jagdstreckenstruktur mit 57,9 % Frischlingen, 30,1 % Überläufer und 11,9 % Adulten.

4.2.1.2 2-Jahres-Zeitraum VI und NI

Für die Untersuchung der Jagdstrecke aus zwei Jahren VI und zwei Jahren NI wurden alle Wildschweine ausgewählt, die im kleinsten gefährdeten Bezirk des Jahres 2000 (Stand:

28.01.2000) im Zeitraum vom 08.02.2000 bis 08.02.2004 erlegt werden konnten. Der Gefährdete Bezirk hatte Anfang 2000 eine Ausdehnung von 1425 km² und erstreckte sich über 189 Gemeindegebiete. Die Datenauswahl aus dem Gebiet dieses Gefährdeten Bezirkes ergab 11.243 Stück Schwarzwild, davon wurden 5129 Stück Schwarzwild VI und 6114 Tiere NI erlegt.

Der Anteil Frischlinge an der Jagdstrecke des ausgewählten Gefährdeten Bezirks betrug 59,5 % VI und 57,8 % NI. Überläufer bildeten VI 29,8 % und NI 31,6 % der Strecke. Der Streckenanteil adulter Wildschweine lag VI bei 10,7 % und NI bei 10,6 %.

Die Gesamtstrecke des vierjährigen Analysezeitraums untergliederte sich in 58,6 % Frischlinge, 30,8 % Überläufer und 10,6 % Adulte.

4.2.1.3 3-Jahres-Zeitraum VI und NI

Die Untersuchung der Jagdstrecke drei Jahre VI und drei Jahre NI wurde anhand des kleinsten Gefährdeten Bezirkes des Jahres 1999 vorgenommen, der eine Fläche von 70 km² einnahm und sich über sechs Gemeindegebiete erstreckte. In dem Gefährdeten Bezirks wurden VI 313 Stück Schwarzwild erlegt, in den folgenden drei Jahren waren es 302 Wildschweine.

Die Altersklassenverteilung zeigt ein Frischlingsanteil von 51,8 % VI und 53,6 % NI an der Gesamtstrecke. Der Streckenanteil der Überläufer betrug 38,6 % VI und 34,6 % NI. Die adulten Wildschweine machten einen Anteil von 9,6 % VI und 11,8 % NI aus.

Im Durchschnitt des sechsjährigen Zeitraums wurden 53,6 % Frischlinge, 35,6 % Überläufer und 11,8 % adulte Wildschweine in diesem Restriktionsgebiet erlegt.

In Abbildung 8 sind die Altersklassenanteile der Jagdstrecken aus den beschriebenen Restriktionsgebieten der Regionen Eifel graphisch gegenübergestellt.

Abbildung 8: Altersklassenstruktur der Schwarzwildstrecke, Region Eifel, jeweils ein, zwei und drei Jahre vor und nach Impfbeginn in den ausgewählten Gefährdeten Bezirken

4.2.2 Pfalz

4.2.2.1 1-Jahres-Zeitraum VI und NI

Der zugrunde gelegte Gefährdete Bezirk hatte eine Fläche von 233 km² und erstreckte sich über 16 Gemeindegebiete. Es wurden 1880 Stück Schwarzwild erlegt und nach Alter klassifiziert.

Die Analyse der Streckenstruktur ergab, dass VI 46,2 % und NI 38,5 % aus der Klasse der Frischlinge erlegt wurden. Der Anteil an Überläufern betrug 35,6 % VI und 41,6 % NI. Die Anteile adulter Sauen waren 18,2 % VI und 19,9 % NI.

Durchschnittlich kamen in dem zweijährigen Untersuchungszeitraum 41,9 % Frischlinge, 38,9 % Überläufer und 19,2 % adulte Wildschweine zur Strecke.

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3 Jahre 2 Jahre 1 Jahr 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre

VOR Impfbeginn NACH Impfbeginn

Frischlinge Überläufer Adulte

4.2.2.2 2-Jahres-Zeitraum VI und NI

Aus dem Zeitraum 20.01.2001 bis 20.01.2005 gingen insgesamt 2279 Stück Schwarzwild in die Jagdstreckenanalyse ein. Die Datenauswahl erfolgte aus einem 120 km² großen Gefährdeten Bezirk, der 12 Gemeinden umfasste. Es wurden 1102 Wildschweine VI und 1177 NI in diesem Gebiet erlegt. Der Frischlingsanteil der Strecke betrug 52,5 % VI und 36,0 % NI. Die Jagdstrecke gliederte sich in 33,5 % VI und 47,8 % NI aus Überläuferklasse.

Die Streckenanteile der adulten Sauen konnten VI mit 14,0 % beziffert werden, NI lag der Anteil bei 16,2 %.

Durchschnittlich wurden in dem selektierten vierjährigen Zeitraum 43,2 % Frischlinge, 41,5 % Überläufer und 15,3 % Adulte erlegt.

In Abbildung 9 sind die Altersklassenanteile der Jagdstrecken aus den beschriebenen Restriktionsgebieten der Region Pfalz graphisch gegenübergestellt.

Abbildung 9: Altersklassenstruktur der Schwarzwildstrecke, Region Pfalz, jeweils ein und zwei Jahre vor und nach Impfbeginn in den ausgewählten Gefährdeten Bezirken

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2 Jahre 1 Jahr 1 Jahr 2 Jahre

VOR Impfbeginn NACH Impfbeginn

Frischlinge Überläufer Adulte

1999 2000 2001 2002 Datenbank nach Bearbeitung, 1 Datensatz = 1 Wildschwein 5406 5890 13416 33962

Keine Gemeindeangabe, daher gelöscht 67 109 376 1591

Gelöschte Datensätze in % 1,24 1,85 2,80 4,68

Verbleibende Gesamtzahl pro Jahr 5339 5781 13040 32371

4.2.3 Saisonale Streckenschwankungen

Um die saisonalen Schwankung der Streckenzahlen darzustellen und zu untersuchen, wurden die Abschusszahlen der oben beschriebenen Zeiträume pro Monat ermittelt und in Balkendiagrammen im Anhang 9.2 abgebildet. Abbildung 43, Abbildung 30, Abbildung 31, zeigen die jahreszeitlichen Schwankungen der Streckenanalyse in den selektierten Gebieten der Eifel. In Anhang 9.2, Abbildung 46 und Abbildung 33 werden die Streckenzahlen aus den beiden Gefährdeten Bezirken der Pfalz aufgeführt. In allen Übersichten wurden wellenförmigen Verläufe der Abschusszahlen deutlich. Besonders fällt der Anstieg der Jagdstrecke im Herbst/ Winter der einzelnen Jahre auf, da die Monate Oktober, November, Dezember und Januar der Hauptjagdzeit für Schwarzwild zugerechnet werden. Aus allen Übersichten wird ersichtlich, dass die Monate Februar, März, April die geringsten Streckenzahlen aufweisen.

4.3 Deskriptive Analyse der diagnostischen Daten der Jahre 1999 bis 2005 im Gebiet