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Ist-Beschäftigung im Ausgangsjahr

5.1 Modellierung der Angebotsseite

5.1.2 Ist-Beschäftigung im Ausgangsjahr

370 Vgl. Kopetsch (2010), eigene Berechnung.

5.1.2 Ist-Beschäftigung im Ausgangsjahr

Am Anfang der Berechnung des zukünftigen Personalangebots steht die Ermitt-lung des Beschäftigungsstandes (Ist-Beschäftigung) (B) im Ausgangsjahr nach den zu betrachtenden Dimensionen Beruf (b), Alter (a), Geschlecht (g), Einrich-tung (e) und Region (r). Insbesondere die Differenzierung nach dem Geschlecht der Beschäftigten ist entscheidend, um geschlechtsspezifische Arbeitsprofile bzw. deren Auswirkungen (siehe Kapitel 3.4.2.1) im Modell zu berücksichtigen.

Da nicht alle benötigten Daten in dieser Detailtiefe, insbesondere auf regio-naler Ebene vorhanden sind, müssen sie teilweise über Annahmen generiert werden. Dies wird im Folgenden beschrieben. Dabei wird zwischen dem Be-schäftigungsstand der ärztlichen (BÄ) und der nichtärztlichen (BN) Berufe unter-schieden, da hier die Datenlage entscheidend voneinander abweicht.

5.1.2.1 Ärztliches Personal

Für die Bestimmung der Ist-Beschäftigung der ärztlichen Berufe wird ein Bot-tom-Up Ansatz durchgeführt. Grundlage für die Ist-Beschäftigung der ärztlichen Berufe (BÄ) ist die Statistik „Bei den Ärztekammern registrierte Ärztinnen und Ärzte mit Gebiets- und Facharztbezeichnung (absolut, je 100.000 Einwohner und Einwohner je Arzt)“ der GBE. Hier liegt eine Kombination der Gliede-rungsmerkmale

• Tätigkeitsbereich bzw. Sektor (ambulant/stationär) (s) vor.

Zum Berechnungszeitpunkt war das letzte erfasste Jahr 2010. Für die Zu-sammenstellung der Ist-Beschäftigung (BÄ) im Jahr 2010 werden die dort aus-gewiesenen Gebiets- und Facharztbezeichnungen laut der (Muster-) Weiterbil-dungsordnung der Bundesärztekammer zu den in Kapitel 4.3.2 dargestellten neun ärztlichen Berufsklassen (b) zusammengefasst.

Die in der regionalen Ärztestatistik ausgewiesenen ambulanten Daten ent-sprechen der Einrichtung „Arztpraxen“ in der GPR. In der GPR werden in kei-nen anderen ambulanten Einrichtungen Ärzte ausgewiesen, lediglich in den

„sonstigen ambulanten Einrichtungen“ sind Ärzte vertreten, ihre Anzahl ist je-doch zu gering, um in der auf Tausend gerundeten

Gesundheitspersonalrech-nung ausgewiesen zu werden. Die in der regionalen Statistik ausgewiesenen sta-tionär tätigen Ärzte entsprechen der Kategorie „Stasta-tionär“ der GPR, sie umfasst somit neben den Krankenhäusern auch die Vorsorge- und Rehabilitationsein-richtungen.

Da in beiden Einrichtungstypen laut GPR Ärzte beschäftigt sind, müssen die regionalen Daten im stationären Sektor auf Einrichtungsebene (e) herunterge-brochen werden. Dazu werden die in Deutschland in den Krankenhäusern und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen beschäftigten Ärzte ins Verhältnis zu allen Ärzten des stationären Sektors gesetzt. Diese berufs- und geschlechts-spezifische Verhältniszahl wird mit der regionalen Beschäftigungszahl des stati-onären Sektors multipliziert. Allerdings sind die in der GPR nicht alle zuvor ab-gegrenzten ärztlichen Berufe ausgewiesen. Für jene, die nicht ausgewiesen wer-den, wird die Gruppe der übrigen Fachärzte verwendet.

(2.1)

Damit das regionale ärztliche Arbeitsangebot sowohl in Köpfen (K) als auch in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) ausgewiesen werden kann, müssen die Köpfe man-gels regionaler Daten über die deutschlandweiten Daten der GPR in VZÄ umge-rechnet werden. Die GPR erlaubt eine Differenzierung der VZÄ nach Ge-schlecht, Beruf, Einrichtung und Jahr. Es wird die VZÄ-Quote auf Basis des Jahres 2009 aus den Beschäftigungsstatistiken nach Köpfen und Vollkräften der GPR berechnet.371 Die regionale Ist-Beschäftigung der ärztlichen Berufe in VZÄ für das Jahr 2010, differenziert nach Alter372, Beruf, Einrichtung und Geschlecht ergibt sich demnach aus:

(2.2)

Wobei der Quotient aus den deutschlandweiten Daten berechnet wurde.

371 „Beschäftigte im Gesundheitswesen in 1.000. Gliederungsmerkmale: Jahre, Deutsch-land, Geschlecht, Art der Einrichtung, Berufe“ und „Vollkräfte (Vollzeitäquivalente) im Gesundheitswesen in 1.000. Gliederungsmerkmale: Jahre, Deutschland, Geschlecht, Art der Einrichtung, Berufe“

372 Unter 35 Jahre, 35 bis unter 40 Jahre, 40 bis unter 50 Jahre, 50 bis unter 60 Jahre, 60 bis unter 66 Jahre, 66 Jahre und älter.

nung ausgewiesen zu werden. Die in der regionalen Statistik ausgewiesenen sta-tionär tätigen Ärzte entsprechen der Kategorie „Stasta-tionär“ der GPR, sie umfasst somit neben den Krankenhäusern auch die Vorsorge- und Rehabilitationsein-richtungen.

Da in beiden Einrichtungstypen laut GPR Ärzte beschäftigt sind, müssen die regionalen Daten im stationären Sektor auf Einrichtungsebene (e) herunterge-brochen werden. Dazu werden die in Deutschland in den Krankenhäusern und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen beschäftigten Ärzte ins Verhältnis zu allen Ärzten des stationären Sektors gesetzt. Diese berufs- und geschlechts-spezifische Verhältniszahl wird mit der regionalen Beschäftigungszahl des stati-onären Sektors multipliziert. Allerdings sind die in der GPR nicht alle zuvor ab-gegrenzten ärztlichen Berufe ausgewiesen. Für jene, die nicht ausgewiesen wer-den, wird die Gruppe der übrigen Fachärzte verwendet.

(2.1)

Damit das regionale ärztliche Arbeitsangebot sowohl in Köpfen (K) als auch in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) ausgewiesen werden kann, müssen die Köpfe man-gels regionaler Daten über die deutschlandweiten Daten der GPR in VZÄ umge-rechnet werden. Die GPR erlaubt eine Differenzierung der VZÄ nach Ge-schlecht, Beruf, Einrichtung und Jahr. Es wird die VZÄ-Quote auf Basis des Jahres 2009 aus den Beschäftigungsstatistiken nach Köpfen und Vollkräften der GPR berechnet.371 Die regionale Ist-Beschäftigung der ärztlichen Berufe in VZÄ für das Jahr 2010, differenziert nach Alter372, Beruf, Einrichtung und Geschlecht ergibt sich demnach aus:

(2.2)

Wobei der Quotient aus den deutschlandweiten Daten berechnet wurde.

371 „Beschäftigte im Gesundheitswesen in 1.000. Gliederungsmerkmale: Jahre, Deutsch-land, Geschlecht, Art der Einrichtung, Berufe“ und „Vollkräfte (Vollzeitäquivalente) im Gesundheitswesen in 1.000. Gliederungsmerkmale: Jahre, Deutschland, Geschlecht, Art der Einrichtung, Berufe“

372 Unter 35 Jahre, 35 bis unter 40 Jahre, 40 bis unter 50 Jahre, 50 bis unter 60 Jahre, 60 bis unter 66 Jahre, 66 Jahre und älter.

5.1.2.2 Nichtärztliches Personal

Für die nichtärztlichen Berufe (BN) ist aufgrund der vorhandenen Datenlage ei-ne regionale Betrachtung eiei-ne wesentlich größere Herausforderung. Während die Zahlen der ärztlichen Berufe in der benötigten Detailtiefe und auf Bundes-landebene vorhanden sind, müssen für die nichtärztlichen Berufe teilweise Schätzungen vorgenommen werden. Dies betrifft insbesondere die nichtärztli-chen Berufe in den ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens, da hier kaum detaillierte amtliche Statistiken vorhanden bzw. öffentlich zugänglich sind.

Aus diesem Grund wurde für die Ermittlung der Ist-Beschäftigung in den nichtärztlichen Berufen ein Top-Down Ansatz verwendet, der die deutschland-weiten Beschäftigungszahlen der betrachteten nichtärztlichen Berufe auf die Bundesländer und Einrichtungen verteilt. Im Anschluss wurde diese Verteilung mit den auf Bundeslandebene vorhandenen Statistiken validiert. Hierbei kamen insbesondere die regionalen Krankenhaus- und Pflegestatistiken zum Einsatz, die die Beschäftigten nach Berufen in Krankenhäusern sowie den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen beinhalten. Diese Vorgehensweise sicherte eine möglichst genaue Abbildung der Ist-Beschäftigung für 2009 auf regionaler Ebene.

Ausgangspunkt der Verteilung ist die Statistik der Gesundheitspersonal-rechnung „Beschäftigte im Gesundheitswesen in 1.000“ mit den Gliederungs-merkmalen Jahre, Deutschland, Geschlecht, Art der Einrichtung und Berufe. Die zuvor vorgenommen berufsbezogene Abgrenzung des Untersuchungsgebiets findet sich auch in dieser Statistik wieder. Dies stellen die Eckwerte dar, auf die die Disaggregationsfaktoren zur Regionalisierung der Ist-Beschäftigung ange-wendet werden müssen.

Ausgangspunkt der Ermittlung der Disaggregationsfaktoren für die regiona-le Verteilung der Ist-Beschäftigung der nichtärztlichen Berufe (BN) im Jahr 2009 ist eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA), die die Sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten (SvB) nach Wirtschaftsabschnitten (WZ 2008) und Berufsordnungen ausweist, nicht nur für Deutschland (d), sondern auch für die Bundesländer (r). Mit dieser Statistik sind also Aussagen über die regionale Ver-teilung der betrachteten Berufe (siehe Abgrenzung, 3 Steller BKZ) im Wirt-schaftsabschnitt Gesundheits- und Sozialwesen (WZ2008) möglich. Der Disag-gregationsfaktor für den Bestand der nichtärztlichen Berufe (DRBN) in den Bun-desländern (r) nach Berufen (b) ergibt sich demnach zu

(2.3)

wobei SvBGW die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftsab-schnitt Gesundheits- und Sozialwesen darstellen. Eine Differenzierung nach Ge-schlecht oder Alter ist bei der Disaggregation nicht möglich, da die vorhandenen Daten diese Differenzierung auf regionaler Ebene nicht zulassen. Damit wird für den weiteren Verlauf der Untersuchung unterstellt, dass die regionale Alters- und Geschlechtsstruktur (AG) je nichtärztlichem Beruf in jedem Bundesland den Strukturen in Deutschland entspricht.

(2.4)

Die Eckwerte für die regionale Ist-Beschäftigung der nichtärztlichen Berufe (EN) ergeben sich demnach aus

(2.5)

wobei BNb,d die im Jahr 2009 in den relevanten Prognoseeinrichtungen und -berufen Beschäftigten in Deutschland darstellt. Um den benötigten Detaillie-rungsgrad der nichtärztlichen Beschäftigung auf regionaler Ebene zu erhalten, werden die regionalen Eckwerte in einem nächsten Schritt mit einer Mischung aus Bottom-Up und Top-Down Ansatz auf die zu betrachteten Einrichtungen verteilt.

Zunächst werden im Rahmen des Bottom-Up Vorgehens die Daten der regi-onalen (r) Pflege- und Krankenhausstatistik – soweit vorhanden – verwendet, die eine berufsspezifische (b) Unterscheidung und eine Unterscheidung zwi-schen ambulanten (PA) und stationären Pflegeeinrichtungen (PS) sowie Kran-kenhäusern (KH) und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (VR) zulas-sen. Die dort ausgewiesen Berufe orientieren sich an der offiziellen Klassifizie-rung der BA und können den relevanten Prognoseberufen zugeordnet werden.

Die Summe der regionalen Ist-Beschäftigung, die sich mittels des Bottom-Up Verfahrens ermitteln lässt, ergibt sich demnach zu

(2.6)

Da insbesondere für die ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens kei-ne detaillierten regionalen Statistiken vorliegen, die nichtärztlichen Berufe aber ebenfalls diesen Einrichtungen zugeordnet werden müssen, erfolgt im nächsten Schritt eine Top-Down-Verteilung der Berufe.

Zunächst werden von den berechneten regionalen Eckwerten ENb, r die be-rufsspezifischen und regionalen Daten der Krankenhaus- und Pflegestatistik sub-trahiert.

(2.7)

wobei SvBGW die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftsab-schnitt Gesundheits- und Sozialwesen darstellen. Eine Differenzierung nach Ge-schlecht oder Alter ist bei der Disaggregation nicht möglich, da die vorhandenen Daten diese Differenzierung auf regionaler Ebene nicht zulassen. Damit wird für den weiteren Verlauf der Untersuchung unterstellt, dass die regionale Alters- und Geschlechtsstruktur (AG) je nichtärztlichem Beruf in jedem Bundesland den Strukturen in Deutschland entspricht.

(2.4)

Die Eckwerte für die regionale Ist-Beschäftigung der nichtärztlichen Berufe (EN) ergeben sich demnach aus

(2.5)

wobei BNb,d die im Jahr 2009 in den relevanten Prognoseeinrichtungen und -berufen Beschäftigten in Deutschland darstellt. Um den benötigten Detaillie-rungsgrad der nichtärztlichen Beschäftigung auf regionaler Ebene zu erhalten, werden die regionalen Eckwerte in einem nächsten Schritt mit einer Mischung aus Bottom-Up und Top-Down Ansatz auf die zu betrachteten Einrichtungen verteilt.

Zunächst werden im Rahmen des Bottom-Up Vorgehens die Daten der regi-onalen (r) Pflege- und Krankenhausstatistik – soweit vorhanden – verwendet, die eine berufsspezifische (b) Unterscheidung und eine Unterscheidung zwi-schen ambulanten (PA) und stationären Pflegeeinrichtungen (PS) sowie Kran-kenhäusern (KH) und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (VR) zulas-sen. Die dort ausgewiesen Berufe orientieren sich an der offiziellen Klassifizie-rung der BA und können den relevanten Prognoseberufen zugeordnet werden.

Die Summe der regionalen Ist-Beschäftigung, die sich mittels des Bottom-Up Verfahrens ermitteln lässt, ergibt sich demnach zu

(2.6)

Da insbesondere für die ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens kei-ne detaillierten regionalen Statistiken vorliegen, die nichtärztlichen Berufe aber ebenfalls diesen Einrichtungen zugeordnet werden müssen, erfolgt im nächsten Schritt eine Top-Down-Verteilung der Berufe.

Zunächst werden von den berechneten regionalen Eckwerten ENb, r die be-rufsspezifischen und regionalen Daten der Krankenhaus- und Pflegestatistik sub-trahiert.

(2.7)

Die verbleibenden berufsspezifischen Beschäftigungszahlen (BNTD) werden mit einem Disaggregationsschlüssel (DE) auf die betrachteten ambulanten Einrich-tungen und das Rettungswesen verteilt. Diese Schlüssel werden aus der Berufs- und Einrichtungsspezifischen Verteilung in Deutschland mithilfe der Statistik

„Beschäftigte im Gesundheitswesen in 1.000. Gliederungsmerkmale: Jahre, Deutschland, Geschlecht, Art der Einrichtung, Berufe“ bestimmt.

(2.8)

Die gesamte alters-, berufs-, einrichtungs-, geschlechts-, und regionalspezifische Verteilung der Ist-Beschäftigung ergibt sich somit aus Gleichung 2.4 sowie 2.6 bis 2.8 zu:

(2.9) ( )

Die so ermittelte regionale und einrichtungsspezifische Berufsverteilung wurde abschließend mit der deutschlandweiten Verteilung plausibilisiert.

Damit das regionale nichtärztliche Arbeitsangebot sowohl in Köpfen (K) als auch in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) ausgewiesen werden kann, müssen die Da-ten analog zu den ärztlichen Berufen umgerechnet werden. Dies geschieht man-gels regionaler Daten ebenfalls über die deutschlandweiten Daten der GPR. Die regionale Ist-Beschäftigung der nichtärztlichen Berufe in VZÄ für das Jahr 2010, differenziert nach Alter, Beruf, Einrichtung und Geschlecht ergibt sich demnach aus:

(2.10)

Wobei der Quotient aus den deutschlandweiten Daten berechnet wurde.