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Informelles Lernen aus verschiedenen Perspektiven eben dem Ansatz, über die histor

D) Professionelle Kompetenz

3 Informelles Lernen

3.2 Informelles Lernen aus verschiedenen Perspektiven eben dem Ansatz, über die histor

tr

gesamt eher, als dass sie sich jeweils gegeneinander ausschließen (OVE 2005, S. 14).

3.2 Informelles Lernen aus verschiedenen Perspektiven eben dem Ansatz, über die histor

N

Lernens zu fassen, lässt sich der Zugang über unterschiedliche Disziplinen identifi-zieren. In der Literatur zum informellen Lernen kristallisieren sich sechs Diskursopti-onen heraus (KÜNZEL, 2010, S. 7).

um einen wird das informelle Lernen unter kognitionspsychologischen Z

punkten beleuchtet, zum anderen ist es Gegenstand eines anthropologisch-ethno-grafischen Diskurses. Wenn Lernende ihre individuellen, lebensgeschichtlichen Spuren rekonstruieren, repräsentiert das den lernbiografischen Ansatz.

Die programmatisch Initiativen der UNESCO, des Europarats und der OECD münde-en im kul

t

Verschränkung von bildungspolitischen Strategien mit wirtschafts- und beschäfti-gungspolitischen Beweggründen vorangetrieben und in die internationale Diskussion gebracht.

Die bildungsökonomisch geprägten Theorien richten sich auf den „Output“ der Bil-dungsinstitutionen und haben seitdem Europäischen Rat von Lissabon (2000) auch die Lebenswelt dieser vernachlässigten Lernform erreicht. Die EU-Staaten befinden sich auf Modernisierungskurs, indem sie eine vernetzte europäische Lerngesellschaft erschaffen und fördern wollen. Leitziele sind das lebenslange Lernen als auch die Ausschöpfung und Nutzbarmachung von Humanressourcen sowie Kompetenzent-wicklung und -anerkennung. Gleichzeitig wird implementiert, dass jeder EU-Bürger täglich auf eine Vielfalt von informellen Lerngelegenheiten stößt, die es aus der wis-sensgesellschaftlichen Perspektive, jedoch auch aus ökonomischen Interessen

nutz-ar zu machen gilt. D b

der Personalwirtschaft, bei der die Entwicklung und Verwertung von Mitarbeiterkom-petenzen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit eine unerlässliche Säule darstellt, eine wichtige Rolle.

Die pädagogisch-didaktische Herangehensweise berücksichtigt einerseits den Ei-genwert des informellen Lernens für das Individuum selbst, plädiert andererseits je-doch auch für die Sicherung der Anschlussfähigkeit des informellen Lernens an For-malstrukturen des Bildungs- und Beschäftigungswesens. Der EQR und der nationale

QR sind Beispiele für Akkreditierungsmaßnahm D

fo

System verzahnt und in Kompetenz fördernde Maßnahmen der Arbeitsprozessges-taltung integriert werden (KÜNZEL, 2010, S. 8).

eit-licher Rahmen und Lernkontext zusammen.

T i theoretischen Z rme nach

E

Tab. 3.1 fasst die unterschiedlichen Zugänge hinsichtlich der Elemente Subjekt, z ab. 3.1 Unterte lung der ugänge zum info llen Lernen (

KÜNZ L)

Diskursiver Fokus Subjekt Zeitlicher Rahmen Lernkontext Kognitions- und

lernpsychologisch

tung von Bewusstsein und Intentionalität des Lernens

R) und sozialräumliche Dimension des „situated Empirisch-experimentell/

„implicit learning“ u. „tacit knowledge”: Die Bedeu-steht im Vordergrund.

„Reflexives Erfahrungs-lernen“

(WINKLER/MANDLE learning“

Orte sind kontextuelle Faktoren des Lernens:

„Informell“ ist nicht das Lernen, sondern es sind die äußeren Bedingun-gen (STRAKA, 2005).

Mensch Teil einer

„community of practice“

(LAVE) Lernbiografisch

klung und Selbstkonzept. Informelles Lernen = Teil des Erfah-rungslernens.

wird teils situativ & teils in länger dauernden Er-eignisketten reflektiert

Biografien sind oft stark mit institutionellen, for-malen Lernorten wie de Schule, dem Ausbil-dungsort verknüpft. Eine andere zentrale Dimen-sion bildet hier das so-ziale Umfeld, wie Fami-lie und Freunde. „Inzi-dentelles Lernen“ = Ge-legenheiten bieten sich im Lebensvollzug.

Anthropologisch und ethnografisch

tive eröffnet Einblicke in

nd

5) Interpretative

Erschlie-ßung der Lebenswelt durch informelles Lernen.

Alltagskulturelle Perspek-Lebensführung und Pro-zesse der Selbstbildung.

Vergleich von verschie-denen Konzepten u kulturellen Unterschie-den. Lernzeiten sind in ethnografischer Perspektive unter-schiedlich ausgeprägt (SINGH, 2005)

Informelles Lernen fin-det in lokalen und sozia-len „settings“ statt, z. B.

als „community based learning“ (SINGH, 200 oder wird als Instrument politischer ingebunde-ner Aspekt der wissens-gesellschaftlichen Ent-wicklung

-.

n sich als Teil persönli-cher Lebens-spanne wird zum Zeit-rahmen von gelingen Vernet-zung und Gestaltung des Raumes soll die Lern-Renaissance

Diskursiver Fokus Subjekt Zeitlicher Rahmen Lernkontext

Bildungs-ökonomisch

Aus der Sicht des Wirt-schafts- und Arbeitsmark-tes: Der Mensch als hu-mane Ressource. Auf-rechterhaltung und Förde-rung der „employability“.

Das Individuum kann sei-ne Kompetenz für sich &

den Betrieb wertschöp-fend einsetzen

(OVERWIEN)

Arbeitsplatznahes &

selbstgesteuertes Lernen verkürzt die Kosten von Qualifizie-rungsprozessen. Infor-melle Ansätze der Kom-petenzentwicklung las-sen flexiblere, effiziente Strategien personalwirt-schaftlichen Handelns zu.

Erweiterung der Nut-zungsmöglichkeiten in-formeller Lernwege in virtuellen Kontexten wie z. B. E-Learning, Inter-net, Online-Communi-ties in Hinblick auf die ökonomische

Erweiterung einer erwachsenenpädagogi-schen Lerntheorie um ein Lernen ohne pädagogi-sche Lehrhandlung (Lehr-person = Lernbegleiter).

Selbstbildung als Kern einer Pädagogik der Lebensspanne (KÜNZEL)

3.3 Fazit

Die aktuelle bildungspolitische Debatte um das lebenslange Lernen hat eine breite Literatur zum Thema informelles Lernen hervorgebracht (vgl. z. B. die Zusammen-fassung des aktuellen Stands in ZÜRCHER, 2007, aber auch DOHMEN, 2001, OVERWIEN, 2001 und 2005, KÜNZEL, 2005, KIRCHHÖFER, 2001, BMBF, 2001).

Informelles Lernen ist nach der Unterscheidung der verschiedenen Lernformen durch die BLK (2004) neben Arten des Wissenserwerbes „formal“ und „nicht formal“ die dritte Art und wird wie folgt definiert:

Informelles Lernen ist „Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lern-förderung) nicht strukturiert und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung.“ BLK (2004)

Informelles Lernen kann zielgerichtet sein, ist jedoch in den meisten Fällen nicht in-tentional (oder inzidentell/beiläufig).

Die variierenden Definitionen von informellem Lernen zeigen eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Interpretationsmöglichkeiten. Grundsätzlich handelt es sich beim informellen Lernen um ein Konstrukt, das über die Lebenswelt erschließbar und die-ser aufgeschlossen ist und in verschiedenen Graden intendiert und prozesshaft wahrgenommen werden kann. Informelles Lernen findet in jeder Bildungs- und Le-benssituation statt, in und außerhalb von Bildungseinrichtungen, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. In der Realität verschränken sich Lernformen und Lernorte, ohne dass sie lerntheoretisch getrennt werden können. Reale Lebenswelten sind durch

Plura-lismus und Diversität gekennzeichnet und lassen sich schwer an einer einzigen Defi-nition festmachen lassen.

Festzuhalten ist, dass Untersuchungsreihen oft nur einzelne Schwerpunkte setzen.

Interdependenzen zwischen Lernarten sind unklar und einheitliche, sich abgrenzen-de Definitionen fehlen. Ein Schwerpunkt lag vor drei Jahrzehnten noch auf informel-lem Lernen in Entwicklungsländern, als die Debatten um eine Verbesserung der Bil-dungssituation der Bildungsfernen geführt wurde (OVERWIEN, 2005, S. 5). Gegen-wärtig liegt er offensichtlich im Kontext der Arbeit, jedoch werden auch Studien im sozialen Umfeld durchgeführt.9

Hinzu kommt, dass einige Teile des informellen Lernens unbewusst ablaufen. Inzi-dentelles und informelles Lernen zeichnen sich durch diese Faktoren aus:

 Integriert in die Arbeit und den Alltag

 Durch inneren und äußeren Anstoß ausgelöst

 Kein sehr bewusster Prozess

 Oft zufällig veranlasst und beeinflusst

 Enthält einen induktiven (Erkennen von Gesetzmäßigkeiten anhand eines Bei-spiels) Prozess von Reflexion und Aktion

Ist mit dem Lernen anderer verbunden

sse lenken

em jeweiligen

Informelles Lernen kann durch vieles gefördert werden, wie insbesondere:

 Zeit und Raum für Lernen schaffen

 Umfeld auf (Lern-) Gelegenheit überprüfen

 Aufmerksamkeit auf Lernproze

 Reflexionsfähigkeit stärken

Klima von Zusammenarbeit und Vertrauen schaffen ... (EBENDA, S. 6)

Didaktisch muss eine Wende zum erkundenden, explorierenden, recherchierenden Lernen in der unmittelbaren erfahrbaren Umwelt geschehen. Im Vordergrund steht das Bewusstmachen, Erschließen und die Auseinandersetzung mit d

Arbeitsumfeld verzahnten lebenslangen Lernen (BMBF 2001, S. 134).

Bei zunehmender Komplexität der Arbeitsinhalte werden in Zukunft Konzepte der Begleitung informellen Lernens in der Arbeit für die Unternehmen zu berücksichtigen sein. Gleichzeitig muss aber auch die Beschäftigungsfähigkeit der Personen steigen, die nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Es sind Bildungs- und Weiterbildungs-konzepte zu entwickeln, die informelles Lernen berücksichtigen, bereits informell er-worbene Kompetenzen anerkennen und gesellschaftliche Integration begleiten. So-ziale Lerngrenzen (Habitus, kulturelles und soSo-ziales Kapital) grenzen die ausglei-chende Funktion der Schule und somit auch der Weiterbildung stark ein. Informelles Lernen wird gefördert durch Ganztagsbildung und eine gut entwickelte

anschlussfä-9 Vgl. z. B. LisU, www.dji.de/bibs/KN_LisU_Abschlussbericht.pdf

hige Weiterbildung im betrieblichen Bereich (OVERWIEN, 2005, S. 5). Hier liegt der Kernbereich, der in Zukunft eine immer größer werdende Bedeutung spielen wird, wenn es um die Stärkung von Kompetenzen und Selbsthilfefähigkeit von Personen in Hinblick auf die eigene Gesundheit geht. Denn informelles Lernen ist nichts anderes als ein Selbstlernen, das unbewusst, aber auch aus eigenem Interesse und Motiva-tion genutzt werden kann. Lebenslanges Lernen zu Sicherheit und Gesundheit ist auf die Entwicklung eines umfassenden Präventionsverständnisses als Handlungskon-zept gerichtet (HAMACHER, 2006, S. 30). Die Förderung des informellen Lernens am Arbeitsplatz sollte ein integraler Bestandteil der Prozesse von Organisationen

erden.

n nicht neu erfunden, sondern kreativ angepasst werden (OVERWIEN, 2005, S. 20).

w

Erfolgreich sind neue (didaktische) Ansätze, wenn Lernräume geschaffen werden, in denen sich formales und informelles Lernen treffen und in denen eigenständiges Lernen kulturell und sozial begleitet wird. Der zwischenmenschliche Austausch stellt den Mittelpunkt jeder informellen Tätigkeit dar. Auch hier gilt es, der Diversität und Demografie im Betrieb Beachtung zu schenken und auf sie entsprechend zu reagie-ren. Pädagogische Konzepte müsse