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hand in hand zuM unruhestand

Im Dokument Ältere Menschen Mit Behinderung (Seite 103-107)

Von Älteren Menschen Mit Behinderung

7. hand in hand zuM unruhestand

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ten und entschied, welche man in Angriff nahm. Mit der Zeit kristallisierte sich neben dem gemeinsamen Frühstück zwei wei-tere, tragfähige, gemeinsame Interessen heraus: Radfahren und Gesellschaftsspiele.

Für uns waren diese Tage ein wichtiges Lernfeld. Hier entstand die Idee, struktu-rierte Profile unserer Klienten in die Begleit-planung einzubinden. Einige wesentliche Schritte bei der Klärung der Profilstruktur gelangen uns in einer Klausur, die wir mit zwölf Klienten und deren pädagogischen Begleitungen durchführten. Die Profile sind strukturiert in fünf Kategorien: Bedürf-nisse, Interessen, Kontakte, Aktivitäten und Mobilität. Sowohl Personen wie Sozialräume können beschrieben werden, Selbstsicht wie Außensichten berücksichtigt werden. Um die Selbstsichten zu verifizieren, planten und führten die Profileigner persönliche Bedürf-nis-, Interessens- und Aktionstage durch.

Die Bandbreite reichte vom Tag im „Fun-park“ mit Freunden und Bekannten über eine selbstständige Bahnreise bis zur Ent-giftungskur und dem Neuordnen, Sortieren und Lagern einer biografischen Sammlung.

Wichtig war dabei, dass ältere Menschen mit Behinderung selbstständig bleiben oder werden, aber nicht einsam.

Das dritte Ziel, Aufbau und Betreuung eines Netzwerks von Menschen mit und ohne Behinderung zur Gestaltung des Übergangs aus der Arbeitswelt in den Ruhestand, erwies sich als das am schwersten zu erreichende.

Eine Sicht auf die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung fällt vielen Menschen im direkten Umgang schwer. Die Defizite gera-ten immer wieder ins Bild. Ein Netzwerk, dass von Menschen mit Behinderung betrie-ben wird, ist damit einfach nicht attraktiv

für alle. Jetzt, am Ende unserer Projektlauf-zeit, zeichnet sich in Heilbronn mit dem Netzwerk „Nordstadt“ ein möglicher Partner ab, der den Themen „selbstständige Lebens-gestaltung“ und „Nachbarschaftshilfe“

aus Sicht der Regelgesellschaft Raum gibt.

Ein Gremium, in dem wir auf institutioneller Ebene vernetzt sind, ist der Kreissenioren-rat. Dort, vor allem im Diskurs über Lebens-strukturen im Alter, lässt sich immer wie-der erkennen, dass im Altern bezüglich wie-der Selbstständigkeit einige Probleme unabhän-gig von einer Behinderung bestehen. Aller-dings stehen Menschen mit Behinderung immer noch deutlich weniger Lösungswege zur Verfügung.

kontakt

Offene Hilfen Heilbronn gGmbH Gerd Ritter

Keplerstraße 5 74072 Heilbronn Tel. 0160 947 747 38 ritter@oh-heilbronn.de ./ anhang – Selbstbeschreibung der Projektträger

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1. projekttitel und projekttrÄger

Das Projekt „Gemeinsam eigene Wege gehen – Teilhabe durch Sozialpartnerschaf-ten“ wurde vom Paritätischen Kreisverband Ulm/Alb-Donau (Projektleitung) im Rah-men des Programms der Baden-Württem-berg Stiftung Förderung der Selbstständigkeit älterer Menschen mit Behinderung von Januar 2011 bis Dezember 2013 durchgeführt. In der Projektgruppe sind die Paritätischen Mit-gliedseinrichtungen der Alten- und Behin-dertenhilfe (Arbeiter-Samariter-Bund Ulm, Lebenshilfe Donau-Iller, Paritätische Sozial-dienste, Rehaverein für soziale Psychiatrie, Sozialverband VdK), die Stadt Ulm und der Alb-Donau-Kreis sowie weitere Netzwerk-spartner (Selbsthilfebüro KORN, Club „Kör-perbehinderte und ihre Freunde“, LWV Ein-gliederungshilfe Tannenhof) vertreten. Das Projekt ist über ein breites Multiplikatoren-Netzwerk in die regionalen Angebotsstruk-turen eingebunden.

2. zielgruppe

Angesprochen waren grundsätzlich ältere Menschen mit allen Behinderungsarten, die sich im Übergang zum Ruhestand befinden oder bereits im Ruhestand sind; ebenso auch Menschen, die sich als Unterstützer einbrin-gen möchten. Das dreijährige Projekt haben knapp 50 Teilnehmer durchlaufen – davon jeweils zur Hälfte ältere Menschen mit körperlichen und seelischen Behinderun-gen sowie ältere Menschen, die sich eher

als Unterstützer sehen. Mit ca. 35 Personen bestehen anhaltende und wiederkehrende Kontakte und Aktivitäten. Menschen mit geistigen Behinderungen haben die Ange-bote nicht wahrgenommen. Das Alter der Teilnehmer lag schwerpunktmäßig zwi-schen 60 und 85 Jahren.

3. projektBeschreiBung

Ziele des Projekts: Ältere Menschen mit Behinderung finden Kontakte und lernen, diese eigenständig zu pflegen und ihre Inte-ressen miteinander umzusetzen. Sie finden sich in Sozialpartnerschaften zusammen, um sich wechselseitig bei ihren Alltags- und Freizeitaktivitäten zu unterstützen. Sie wer-den dabei nach Bedarf von ehrenamtlichen Sozialpaten unterstützt.

angeBote und MassnahMen

Die Teilnehmer fanden sich in Einstiegsse-minaren (5 Module) zusammen, um gemein-sam ihre persönlichen Orientierungen und Ziele für die dritte Lebensphase zu erarbei-ten und erste Kontakte zu finden. Danach wurden monatliche Neue-Wege-Treffs ange-boten, in denen gemeinsame Aktivitäten geplant wurden, bedarfsbezogene Fortbil-dungen stattfanden (z. B. Kommunikation und Kontakte pflegen, Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache) und neue Interessenten integriert wurden. Hieraus entstanden eine Vielzahl an Aktivitäten nach persönlichen Interessen und Neigungen: Stammtische,

Sonntag-Mittags-Koch-Treffs, kulturelle Aktivitäten, Stadterkundungen, Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen, persön-liche Besuche und Verabredungen. Hierzu gehörte auch Öffentlichkeitsarbeit in eige-ner Sache: Die Projekt-Teilnehmer haben öffentlich bei Pressegesprächen, Netzwerks-treffen und Ausstellungseröffnungen über ihre Erfahrungen berichtet und dadurch wesentliche Multiplikatoren-Funktionen geleistet. Die Vermittlung von Sozial-partnerschaften und Sozialpatenschaften wurde zunächst durch die Übernahme von Verantwortlichkeiten für unterschied-liche Gruppenaktivitäten entwickelt. Per-sönliche Beziehungen und Sozialpartner-schaften ergaben sich dann step-by-step in Folge. Zum Abschluss des Projektes wurden die Teilnehmenden in einem 2 1/2 tägigen Transferseminar angeleitet, ihre sozialen Kontakte möglichst eigenständig zu orga-nisieren und zu pflegen.

4. einschÄtzungen

Die Teilnehmenden des Projektes haben sich geöffnet und neue Kontakte, Lebenswelten und Handlungsmöglichkeiten erschlossen, sie haben neuen Lebenssinn und Lebens-freude gewonnen. Im Rahmen der persön-lichen Möglichkeiten bringen sie sich aktiv ein, engagieren sich und übernehmen Ver-antwortung: So haben sie auch neue persön-liche Identitäten jenseits der eingeschränk-ten „Krankenrolle“ ausgebildet. Es hat sich ein offenes soziales Netzwerk entwickelt, dass stetig weiter wächst und auch nach dem Projekt gepflegt und weiterentwickelt werden soll. Lebensqualität sowie auch Qua-lität der sozialen Arbeit entsteht aus Mitei-nander und Kooperation zum Gewinn aller Beteiligten!

kontakt

Der PARITÄTISCHE Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Kreisverband Ulm / Alb-Donau Dr. Ilse Winter

Eberhardtstraße 3 89073 Ulm Tel. 0731 968 29 22 winter@paritaet-ulm.de

8. „geMeinsaM eigene wege gehen – teilhaBe

durch sozialpartnerschaFten“

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1. projekttitel und projekttrÄger

„Förderung der Selbstständigkeit für ältere Menschen mit Behinderung“

Name der Institution: St. Elisabeth-Stiftung, Heggbacher Wohnverbund, eine kirchliche Stifung privaten Rechts. Kooperationspart-ner ist das Landratsamt Biberach.

Zielgruppe (die erreicht oder zu Beginn anvi-siert wurde, ihre Merkmale/Besonderheiten) Ältere Menschen mit geistiger und/oder psy-chischer Behinderung, die nicht stationär untergebracht sind, sondern selbstständig oder bei Angehörigen im Landkreis Biberach wohnen und Senioren in herkömmlichen Seniorenangeboten.

2. projektBeschreiBung

Älteren Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung soll es möglich sein, selbstständig oder bei Bedarf mit Un-terstützung von ehrenamtlichen Personen an herkömmlichen Seniorenangeboten teilzunehmen. Im Sinne des Inklusions-gedanken sollen sowohl Senioren mit als auch Senioren ohne Behinderung gemein-sam Angebote nutzen.

Zunächst wurden ältere Menschen mit Behinderung kontaktiert, um ihre indivi-duellen Wünsche zu erfahren. Dabei wurde immer wieder deutlich erkennbar, dass die Mehrzahl dieses Personenkreises es nicht gewohnt ist, im Mittelpunkt zu stehen und

befragt zu werden. Die Meinung des Ange-hörigen, bei dem der Mensch mit Behinde-rung (oft) wohnt, ist ihm sehr wichtig und er will sich bei ihm rückversichern, ob seine Antwort die „Richtige“ ist. Dies erschwerte in manchen Fällen zu Beginn der Erhebung die Wünsche des Einzelnen zu erkennen, zu benennen und letztendlich zu realisieren.

Zeitgleich wurde das Projekt der Öffentlich-keit bekannt gemacht. Bereits bestehende (wohnortnahe) Seniorenangebote wurden ermittelt und die Ansprechpartner über das Projekt und über die Besonderheiten des Menschen mit Behinderung informiert.

Zur Unterstützung und Realisierung der Angebote mussten ehrenamtliche Personen gefunden werden, die bereit waren, sich auf die Bedürfnisse des Einzelnen einzulassen.

Um eine Weiterführung des Projekts nach Ablauf der Projektzeit zu gewährleisten, ist es notwendig, die bestehenden Kontakte zu pflegen und die ehrenamtlichen Personen in ihrer Arbeit zu unterstützen.

3. einschÄtzungen

Rückmeldungen anderer am Projekt Betei-ligten (Ehrenamtliche, Seniorengruppen, Angehörige..)

„Ich finde das Projekt sehr gut, denn nun weiß ich, welche Angebote es gibt und wo die behinderte Person mitmachen kann. Ich kann sie gerne dorthin beglei-ten…“. (Aussage Ehrenamtlicher)

„Ich finde es gut, dass auch behinderte Menschen zu uns in unsere Gruppe kom-men. Mir macht das nichts aus, wenn sie zu uns in die Strickgruppe kommt.“

(O-Ton einer „Strickdame“)

„Wenn meine behinderte Schwester dort-hin geht, bleibe ich zu Hause; ich möchte nicht schon wieder nach ihr schauen. Ich will diesen Nachmittag alleine (ohne Schwester) genießen.“ (Aussage einer Angehörigen, die seit Jahrzehnten für ihre behinderte Schwester zuständig ist).

„Gerne dürfen Menschen mit Behinde-rungen bei uns dazu kommen, doch wir müssen darauf vorbereitet sein. Sollte die behinderte Person nicht alleine kom-men können, möchten wir gerne, dass sie von einer kompetenten Person begleitet wird.“ (Aussage Seniorentreff)

„Ich hätte ja nichts dagegen, wenn Frau X kommt, doch die anderen möchten das nicht so gerne, wir geben ihr etwas Geld, dann kann sie sich einen schönen Nachmittag machen.“ (Aussage Senio-rengruppe)

„Der Begriff Inklusion ist in der Gesell-schaft noch nicht vollkommen ange-kommen. Wir haben uns mit diesem Projekt auf den Weg gemacht, einzelne Personen zu vermitteln. Jede Begegnung schafft Neues und lässt Raum für weitere Kontakte und Möglichkeiten“. (Aussage Manfred Mergl)

kontakt

St. Elisabeth-Stiftung Elisabeth Hannak

Heggbacher Wohnverbund, Service Haus Biberach, Kirchplatz 10, 88400 Biberach;

elisabeth.hannak@st-elisabeth-stiftung.de St. Elisabeth-Stiftung

Manfred Mergl

Heggbacher Wohnverbund, Offene Hilfen, Lindenstr.46/1, 89584 Ehingen;

Tel. 07391 7741-12,

manfred.mergl@st-elisabeth-stiftung.

9. „Förderung der selBststÄndigkeit Für Ältere Menschen Mit Behinderung“

./ anhang – Selbstbeschreibung der Projektträger

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den drei Landkreisen Reutlingen, Tübin-gen und Zollernalb zur langfristiTübin-gen Absi-cherung des Angebots zu erhalten, wurde erreicht.

4.einschÄtzung

Schwierig war insbesondere die lange Vorlaufzeit der Verhandlungen mit den Leistungsträgern. Die Öffentlichkeitsarbeit erforderte einen hohen Zeitaufwand. Gast-familien zu gewinnen, ist nicht einfach.

Die Entwicklung des Projektes BÄNKLE als

„Nischenangebot“ verläuft sehr positiv, da kontinuierlich Nachfragen von Interessen-ten kommen.

Bisher konnten sechs Klienten zwischen 60 und 87 Jahren vermittelt werden. Zwei Vermittlungsversuche wurden abgebrochen und ein Klient verstarb kurze Zeit nach Auf-nahme ins BÄNKLE-Projekt. Alle Klienten erhalten Leistungen der Pflegeversicherung aufgrund erheblich eingeschränkter Alltags-kompetenz und pflegerischen Hilfebedarfes (Pflegestufe 0 bis Pflegestufe 2).

Die Aussagen von Klienten und Gastfami-lien sind positiv. Ältere Menschen haben wieder „ihren Platz“ gefunden. Kliniken und rechtliche Betreuer begrüßen das Angebot, weil sie die individuelle Betreuung und Pflege in einem überschaubaren familiären Rahmen als stabilisierend für ihre Klienten erleben.

kontaktadresse Mit ansprechpartner Verein zur Förderung einer sozialen Psychiatrie e.V. (VSP)

Geschäftsführer Reinhold Eisenhut Gustav-Wagner-Straße 7

72760 Reutlingen Tel. 07121 345 399-0 gf@vsp-net.de

www. gemeinsam-daheim.de

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1.prokjekttitel und projekttrÄger

BÄNKLE – ein Angebot des Betreuten Woh-nens in Familien (BWF) speziell für ältere psychisch kranke Menschen.

Träger des Projekts ist der Verein zur Förde-rung einer sozialen Psychiatrie e.V. (VSP). Der VSP setzt sich seit über 40 Jahren dafür ein, die Hilfeangebote für Menschen mit psy-chischer Erkrankung im außerklinischen Bereich zu verbessern. In den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und Zoller-nalb unterhält er deswegen stark differen-zierte ambulante und stationäre Einrich-tungen und kooperiert eng mit sämtlichen Organisationen der jeweiligen gemein-depsychiatrischen Verbünde.

Ein wichtiger Schwerpunkt ist das Betreute Wohnen in Familien (BWF), das seit 25 Jah-ren vom VSP organisiert wird. Im BWF des VSP leben aktuell rund 100 Menschen mit psychischer Erkrankung in Gastfamilien.

Geeignet ist das Angebot für Betroffene, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht alleine leben können und die sowohl eine familiäre Anbindung als auch eine indi-viduelle Betreuung außerhalb einer statio-nären Einrichtung wünschen.

2. zielgruppe

Mit BÄNKLE hat der VSP sein bereits diffe-renziertes BWF-Angebot (für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Mutter/Kind) auf Senioren ausgeweitet. Zur Zielgruppe gehört, wer eine psychische Erkrankung hat, i.d.R. älter als 65 Jahre ist, Unterstützung und Pflege im Alltag benötigt und Leistun-gen der Pflegeversicherung bezieht. BÄNKLE richtet sich an Menschen, die nicht mehr alleine wohnen können, keine Angehörige haben oder deren Versorgung nicht durch Angehörige gewährleistet werden kann.

Beziehungsfähigkeit und der Wunsch der Klienten, in einer Gastfamilie zu leben, sind wichtige Voraussetzungen. Ausschlusskrite-rien sind extreme Verhaltensauffälligkeiten, ausgeprägte Weglauftendenz und ein hoher Bedarf an Behandlungspflege.

Anfragen kommen bisher von geronto-psy-chiatrischen Kliniken, Tageskliniken und rechtlichen Betreuern, die eine Alternative zur Unterbringung im Pflegeheim suchen.

3.projektBeschreiBung

Zum Aufbau des BÄNKLE-Projekts musste intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, um Gastfamilien zu gewinnen und Klienten zu vermitteln. Das Ziel, einen Abschluss einer Modellvereinbarung mit

10. BÄnkle – ein angeBot des Betreuten

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