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diE üBErGEordNEtEN ziElE dEr BEGlEitProzESSE

Im Dokument Ältere Menschen Mit Behinderung (Seite 43-54)

Zu Beginn der Dokumentation sind die jeweiligen Ziele der Begleitprozesse festge-halten, wobei zwischen zwei Ebenen unter-schieden werden soll: Zunächst sollen die übergeordneten Ziele angegeben werden.

Diese geben Aufschluss über die generelle Zielrichtung des Klienten oder der Beglei-tung. Zwischenziele hingegen sollen so for-muliert werden, dass sie Teilschritte/-erfolge auf dem Weg zur Erreichung des übergeord-neten Ziels kennzeichnen. Die Zwischenziele

dienen als Basis für die Planung konkreter Maßnahmen. In den Dokumentationen sind die Unterschiede zwischen den verschie-denen Zielebenen und auch die zwischen (Zwischen-)Zielen und formulierten Maß-nahmen allerdings oft nicht klar erkennbar.

Die formulierten Zwischenziele variieren stark hinsichtlich ihres Abstraktionsgrads und lassen sich nicht immer eindeutig den übergeordneten Zielen zuordnen. Auch die Differenzierung von Zwischenzielen und Maßnahmen ist häufig wenig trennscharf.

Im Folgenden werden trotzdem zunächst die übergeordneten Ziele dargestellt. Die Ergeb-nisse vermitteln einen guten Überblick über die grundlegenden Intentionen und Leit-ideen der Projekte.

Es sind insgesamt 112 Nennungen doku-mentiert worden, für etwa die Hälfte aller TN (n = 40) werden jeweils zwei übergeord-nete Ziele angegeben. Größtenteils werden dabei die vorgegebenen Antwortkategorien genutzt: Die meisten Nennungen entfallen auf das übergeordnete Ziel Selbstständige

Abbildung 12: Evaluation personenbezogener Begleitprozesse – Übergeordnete Ziele der Beglei-tung (Mehrfachantworten, insg. 112 Nennungen)

41

33 30

8 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45

selbstständigere Lebensführung vermehrte Teilhabe Bewältigung eines Übergangs

andere

Beteiligte an der Bedarfs- und Wunschermittlung und Zielfindung N Professionelle Mitarbeiter aus der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie

(Wohnen, WfbM, Sozialpsychiatrischer Dienst) 54

Angehörige 9

Rechtliche Betreuer 6

Vertreter der Kostenträger 5

Ehrenamtliche/Unterstützerkreis 4

Gastfamilien 2

Personen aus dem persönlichen Netzwerk der TN 2

Hausärzte in der (neuen) Wohnumgebung 1

Tabelle 12: Personenbezogene Evaluation – Kategorisierte Angaben zu den Beteiligten am Prozess der Zielvereinbarungen

0 8 6 . . 0 8 7

./ Evaluationsergebnisse

In den Fällen, bei denen die Bewältigung eines Übergangs den Ausgangspunkt der Begleitung darstellt, stehen die Bewältigung des Übergangs in den Ruhestand (n = 17) und ein Übergang hinsichtlich der Wohnform (n = 8) im Vordergrund. Außerdem haben drei TN vor Projektbeginn den Tod einer Bezugsperson56 erlebt, was in allen Fällen mit einem bevorstehenden Auszug aus dem bisherigen Wohnumfeld verbunden ist. Ein TN soll nach einem Unfall wieder in den All-tag zurückfinden und bei einem weiteren steht ein Arbeitsplatzwechsel an.

5. diE FormuliErtEN zWiSchENziElE uNd maSSNahmEN iN dEN BEGlEitProzESSEN:

FallGruPPEN – SPEziFiSchE maSSNahmEN

Die Zwischenziele der Begleitprozesse sol-len individuell im Kontext der Zielvereinba-rungen mit dem jeweiligen TN formuliert werden, daher sind keine Antwortkatego-rien vorgegeben worden. Pro Fall können

56 In einem Fall handelt es sich um die Mutter der TN, in zwei weiteren um die PartnerIn.

insgesamt bis zu vier Zwischenziele ange-geben werden, wobei gleichzeitig die hierzu geplanten Maßnahmen sowie die hiermit verknüpften Vereinbarungen mit den TN und mit anderen involvierten Personen fest-gehalten werden sollen.

Da insgesamt 72 individuelle Begleitpro-zesse im Rahmen von acht unterschiedli-chen Projekten ausgewertet werden, wäre es sehr aufwendig und kaum sinnvoll, die einzelnen Verläufe separat nachzuzeichnen.

Stattdessen werden im Folgenden mehrere Fallgruppen gebildet57, die sich hinsichtlich

57 Da in den meisten Fällen, d. h. personenbezogenen Begleitprozessen, mehrere Zwischenziele formuliert worden sind, sind viele Fälle mehreren Fallgruppen zuzuordnen, was zweifellos die Gefahr beinhaltet, dass fallspezifische Zusammenhänge zwischen parallel an-gestrebten Zielen und hierauf bezogenen Maßnahmen aus dem Blick geraten. Zwar wird sich im Folgenden zei-gen, dass einige Maßnahmen (z. B. Gewinnen von Eh-renamtlichen) multifunktional eingesetzt werden, um (gleichzeitig) mehrere (Zwischen-)Ziele zu erreichen, aber insgesamt wird erkennbar, dass sich die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen je nach Ziel, dem sie dienen, klar unterscheidet.

dabei unterstützt werden sollen, ihr sozi-ales Netzwerk durch weitere Kontakte zu Personen mit oder ohne Behinderung aus-zuweiten. Der Kontakt zu anderen Menschen mit Behinderung soll explizit in vier Fällen

gestärkt werden. Die Kontaktpflege zu Ange-hörigen wird nur zweimal im Kontext dieses übergeordneten Ziels formuliert. Zwei wei-tere TN äußern explizit den Wunsch nach eigenem ehrenamtlichem Engagement.

17 3

8

2

Ruhestand

Umgang mit Verlust Wohnform

andere

Abbildung 15: Evaluation personenbezogener Begleitprozesse – Erläuterungen zum übergeordneten Ziel „Übergang ermöglichen“ (Angaben in absoluten Zahlen, n = 30)

Abbildung 13:Evaluation personenbezogener Begleitprozesse – Erläuterungen zum übergeordneten Ziel „Selbstständige Lebensführung“ (Angaben in absoluten Zahlen, n = 41)

27 3

5 1

5

Tagesgestaltung/

Freizeit Mobilität

Nutzung von Angeboten

Behördenangelegenheiten

Gesunderhaltung

Abbildung 14:Evaluation personenbezogener Begleitprozesse – Erläuterungen zum übergeordneten Ziel „Teilhabe ermöglichen“ (Angaben in absoluten Zahlen, n = 33)

2

13

4 2

12 Angehörige

Menschen ohne Behinderung Menschen mit Behinderung

eigenes ehrenamtliches Engagement

Bezugsperson außerhalb des Hilfesystems

0 8 8 . . 0 8 9

Einige weitere Maßnahmen (n = 9) zielen auf die Gestaltung der Wohnumgebung, die Förderung der Selbstständigkeit, die Befähigung zur politischen Partizipation im Rahmen des Kreisseniorenrates sowie die Unterstützung bei der Erstellung eines Behindertentestaments ab. Im Folgenden werden die einzelnen Fallgruppen mit den jeweils maßgeblichen Zielen vorgestellt und ausführlich beschrieben, welche Maßnah-men jeweils angewandt worden sind, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

a) soziale kontakte (wieder-) herstellen/

ausweiten

Die Erweiterung der Sozialkontakte der Senioren wird in der überwiegenden Mehr-heit der dokumentierten Fälle anvisiert. Um welche Kontakte es sich dabei handelt, vari-iert je nach konkreter Vereinbarung. Einige Senioren äußern detaillierte Wünsche, zu welchen Personen sie gerne (wieder) mehr Kontakt hätten, hier werden insbesondere Angehörige genannt. Anderen TN soll es nach Ende der Erwerbstätigkeit ermöglicht werden, weiterhin in Kontakt zu den ehema-ligen Kollegen zu bleiben, oft durch die Teil-nahme an WfbM-internen Veranstaltungen und Ausflügen.

In den meisten Fällen geht es allerdings nicht um bereits bestehende Beziehungen, sondern um die Schaffung neuer sozialer Kontakte oder Netzwerke. Wie bereits bei den Angaben zu den übergeordneten Zie-len deutlich geworden ist, solZie-len vor allem informelle Beziehungen zu Menschen ohne Behinderung außerhalb des Hilfesystems ermöglicht werden. Dabei werden im Groß-teil der Projekte primär zwei Strategien verfolgt: Einerseits sollen die TN in

beste-hende (Freizeit-) Angebote – insbesondere solche, die sich speziell an Senioren richten – in die Gemeinde vermittelt werden und so neue Kontakte außerhalb der gewohnten Lebenswelt knüpfen können59. Andererseits sollen durch die Vermittlung ehrenamtli-cher Begleitungen Kontaktmöglichkeiten außerhalb der gewohnten Lebensumwelt geschaffen werden. Darüber hinaus sind in zwei Projekten im Rahmen ihrer Projektkon-zeption eigene inklusive Angebotsstruktu-ren – beispielsweise in Form inklusiver Aus-flüge oder einer inklusiven Gesangsgruppe – entwickelt worden, durch die die TN inte-ressenbezogen mit anderen Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt treten können.

Da die gemeinsamen Unternehmungen in der Regel außerhalb des eigenen Wohn-umfeldes stattfinden, ist hier in manchen Fällen die Frage nach dem Hin- und Zurück-kommen der TN ein Thema. In den meisten Fällen werden diese durch organisierte Fahr-dienste gebracht; denn viele TN trauen sich die eigenständige Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nicht zu, teil-weise fehlen auch entsprechende Verkehrs-anbindungen. Entstehende Kosten für die Teilnahme an Angeboten und Veranstal-tungen in der Gemeinde und die Aufwands-entschädigung der ehrenamtlichen Beglei-tungen werden in den meisten Fällen durch die zusätzlichen Betreuungsleistungen der Pflegeversicherung nach SGB XI gedeckt60.

59 Allerdings treffen die Projektmitarbeiter die Aus-wahl des Angebots und die Absprachen mit den jewei-ligen Anbietern i. d. R. alleine.

60 Das persönliche Budget als nachrangige Leistung kann erst bei Ausschluss der Inanspruchnahme dieser Leistung beantragt werden.

der handlungsleitenden (Zwischen-) Ziele und Maßnahmen, die zur Zielereichung entwickelt und angewandt worden sind, unterscheiden. Im Zentrum der folgenden Auswertungen steht also die folgende Frage:

Mit welchem Bündel von Maßnahmen ist in den unterschiedlichen Projekten versucht worden, die formulierten Zwischenziele zu erreichen, die als strategisch relevante Etappenziele bestimmt worden sind, um die übergeordneten Ziele Schritt für Schritt zu verwirklichen? Insgesamt können die dokumentierten Fälle sieben Ziel- oder Auf-gabenbereichen zugeordnet werden, die im Folgenden vorgestellt werden. Einzelne (Fall-)Beispiele sollen dabei die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Begleitprozesse in den jeweiligen Fallgruppen veranschaulichen.

Zuvor wird jedoch anhand des zahlenmäßi-gen Umfangs der dokumentierten Maßnah-men58, die im Hinblick auf bestimmte

Zwi-58 Diese haben wir zuerst einzeln kodiert und dann zusammengefasst. Auf dem Erhebungsbogen werden zunächst die im Rahmen der Zielvereinbarungen (Teil

schenziele durchgeführt worden sind, ein Überblick darüber geschaffen, mit welcher Häufigkeit bestimmte Zwischenziele unter Nutzung verschiedener Methoden verfolgt worden sind.

Mit Abstand die meisten Maßnahmen sind auf die Ziele (Wieder-) Herstellung oder Auf-rechterhaltung sozialer Kontakte (n = 162) und Optimierung der (Freizeit-) Gestaltung (n = 149) der TN gerichtet. Viele Maßnahmen bezie-hen sich ferner auf die Ziele Bearbeitung des Themas Ruhestand (n = 60), Förderung von Gesundheit und Mobilität (n = 51) und Gewin-nung von Ehrenamtlichen (n = 50). Daneben haben mehrere Maßnahmen die Suche nach einer passenden Wohnform im Alter (n = 39) oder die Anpassung der Arbeitsbedingungen (n = 30) für noch erwerbstätige TN zum Ziel.

C) geplanten Maßnahmen formuliert, anschließend werden in Teil D die tatsächlich durchgeführten/ange-wandten Maßnahmen/Methoden dokumentiert. Die hier vorgestellte Liste der Maßnahmen bezieht sich auf letztere.

Abbildung 16: Evaluation personenbezogener Begleitprozesse – Anzahl der Maßnahmen, die für die einzelnen Zwischenziele formuliert wurden (insg. 550 Nennungen)

0 9 0 . . 0 9 1

./ Evaluationsergebnisse

In einigen Fällen wird ein Austausch mit anderen Menschen mit Behinderung ini-tiiert, etwa durch Gruppengespräche oder die Vermittlung in einrichtungsinterne tagesstrukturierende Angebote. Oft geht es darum, den Senioren einen Rahmen zu bieten, sich über ihre Erfahrungen mit dem Älterwerden auszutauschen. In manchen Fällen werden vor einer Kontaktanbah-nung nur Gespräche mit den TN, insbeson-dere über ihre diesbezüglichen Hemmnisse, geführt.

Tabelle 13 gibt einen abschließenden Über-blick über die Vielfalt und den Umfang von Maßnahmen, die der Förderung sozialer Kontakte dienen.

B) (Frei-) zeitgestaltung optiMieren

Die beiden häufigsten Zielsetzungen Soziale Kontakte (wieder-) herstellen/ausweiten und (Frei-) Zeitgestaltung optimieren überschnei-den sich in vielen Fällen, oft wurüberschnei-den beide Ziele im Rahmen eines Begleitprozesses miteinander verknüpft. I. d. R. lassen sich jedoch unterschiedliche Zielrichtungen der angewandten Maßnahmen erkennen:

Bezogen auf die erstgenannte Zielsetzung werden primär Maßnahmen formuliert, die sich auf die Vermittlungsarbeit zwischen den jeweiligen TN und einzelnen Personen oder Anbietern von Freizeit- und kulturellen Angeboten beziehen. Bezogen auf die Verbes-serung von Möglichkeiten der Freizeitgestal-tung werden demgegenüber überwiegend Maßnahmen dokumentiert, die sich kon-kret auf die Akquise entsprechender Ange-bote konzentrieren. In den meisten Fällen werden entweder entsprechende Anbie-ter in der Umgebung gesucht oder eigene Angebote entwickelt, an denen Menschen

mit und ohne Behinderung teilnehmen können. Überraschend ist, dass die Vermitt-lung in einrichtungsinterne Angebote, die ausschließlich auf die eigenen Adressaten ausgerichtet sind, selten dokumentiert wird.

Der Fokus richtet sich auf externe Angebote, z. B. Strickgruppen für Senioren, Kurse der Volkshochschule, Chöre sowie offene Treffs und tagesstrukturierende Maßnahmen, die von Alten- und Pflegeheimen in der Umge-bung angeboten werden. Als weitere inklu-sive Angebote, die im Rahmen der Projekte entwickelt worden sind, werden eine Abend-veranstaltung im Mehrgenerationenhaus oder gemeinsame Bahnreisen zu Ausflugs-zielen in der Umgebung für Menschen mit und ohne Behinderung genannt.

Zwar wird auch in diesem Kontext die ini-tiale Kontaktaufnahme und die Absprache mit externen Anbietern primär von den Projektmitarbeitern übernommen, aber die vorangehenden Gespräche mit dem Teilneh-mer werden in zahlreichen Fällen ausführ-lich dokumentiert: Dabei wird gemeinsam eruiert, welche Interessen und Hobbies gerne (wieder) aufgenommen werden wür-den, aber auch welche Befürchtungen und Ängste – gerade bezüglich der Teilnahme an Angeboten außerhalb der gewohnten Lebenskontexte – existieren. Die Vermitt-lung in externe Angebote endet i. d. R. nicht mit dem ausfindig machen eines passenden Anbieters. Häufig werden zunächst Probe-termine vereinbart, welche die TN oft in Begleitung wahrnehmen. Im weiteren Ver-lauf bleibt der Kontakt zu den jeweiligen Anbietern meist bestehen. Häufig als Maß-nahme genannt werden die Zusammenar-beit mit dem professionellen Netzwerk der TN aus ihrem unmittelbaren Arbeits- und

Passendes Angebot in der Umgebung finden: Insgesamt 21

Recherche und Kontaktaufnahme mit Anbietern durch Projektmitarbeiter 17

Gemeinsame Recherche und Kontaktaufnahme 3

TN Broschüren, Flyer, Informationsmaterial überreichen 1

Suche nach EA: insgesamt 21

Suche nach EA: Vorgehen unbekannt 19

Suche nach EA: durch persönliche Kontakte der Projektmitarbeiter 2

Inklusives (Freizeit-) Angebot entwickeln 17

Abklärung wie TN hin- und zurück kommt: insgesamt 15

Abklärung wie TN hin- und zurückkommt (Fahrdienst etc.) 12

Abklärung wie TN hin- und zurückkommt: ÖPNV 3

Reisen oder Ausflüge planen 11

Abklärung der Kostenübernahme: insgesamt 10

Abklärung der Kostenübernahme: zusätzliche Betreuungsleistung oder pers. Budget 8 Abklärung der Kostenübernahme: eigene Kostenübernahme 2

Gespräche mit TN führen: insgesamt 10

Gespräche mit TN führen: über Ängste, Befürchtungen, mögliche Schwierigkeiten 6

Gespräche mit TN führen: Inhalt unbekannt 4

(Gruppen-) Gespräche/ Kontakte zwischen älteren MmB initiieren 10

Probetermin, Ausprobieren ermöglichen: Insgesamt 8

Probetermin, ausprobieren: begleitet durch Projektmitarbeiter 5 Probetermin, ausprobieren: Rahmenbedingungen unbekannt 3

Vermittlung in einrichtungsinternes Angebot 7

Kontinuierliche Begleitung, regelmäßiges ‚Nachhorchen‘ 6

Treffen mit Angehörigen ermöglichen 5

Absprachen mit Angehörigen treffen 4

Zusammenarbeit mit anderen professionellen Begleitern 4

Vorbereitung der anderen TN des Angebots durch Projektmitarbeiter,

Akzeptanz sicherstellen 2

Besuch bei der ehemaligen Arbeitsstelle organisieren 2

Genauere Abklärung der Aktivität mit TN (was, wie oft, mit wem, wann) 2

Besuch / Kennenlernen von ehrenamtlicher Begleitung 2

Gemeinsames Einholen von Informationen zum Renteneintritt 1

TN regelmäßig an Vereinbarungen/Termine erinnern 1

Vereinbarungen zwischen Projektmitarbeitern und TN treffen 1

Geburtstagskalender für ehemalige Kollegen erstellen 1

Kontaktaufnahme mit ehemaliger Arbeitsstelle durch Projektmitarbeitern 1

Telefonanschluss eingerichtet 1

Zusammenarbeit mit informellen Netzwerk 1

Insgesamt 162

Tabelle 13: Personenbezogene Evaluation – Formulierte Maßnahmen für das Zwischenziel

„Soziale Kontakte (wieder-) herstellen/ausweiten“

0 9 2 . . 0 9 3

Wohnumfeld sowie Absprachen mit recht-lichen Betreuern und Leistungsträgern. Die Vermittlung von ehrenamtlichen Unter-stützern ist eine weitere wichtige Strategie, um TN die Nutzung von kulturellen und Freizeit-Angeboten innerhalb der Gemeinde zu erleichtern. Außerdem werden in einigen Fällen Reisen und Tagesausflüge geplant, teilweise im Rahmen von Gruppenreisen.

In einigen Fällen werden Ausflüge zu Orten unternommen, die für einzelne Personen biografisch/emotional bedeutsam sind.

Neben solchen freizeitbezogenen Aktivitäten werden unter diesem Zwischenziel Maßnah-men formuliert, die sich auf die Unterstüt-zung der Senioren bei der Strukturierung des Alltags beziehen: Es werden Wochen-pläne erstellt und Aktivitäten in Tagebü-chern dokumentiert; mit TN aus dem stati-onären und ambulanten Bereich, die bereits im Ruhestand sind oder unmittelbar davor stehen, wird die Übernahme von Aufgaben

innerhalb der Wohnumgebung vereinbart;

denn viele von ihnen äußern explizit das Bedürfnis, sich in ihrer neu gewonnen freien Zeit aktiv und sinnvoll in ihrem Umfeld einzubringen. In einigen wenigen Fällen können für TN ehrenamtliche Tätigkeitsbe-reiche außerhalb des eigenen Wohnumfelds gefunden werden.

Tabelle 14 zeigt abschließend die breite Palette von Maßnahmen, die dazu dienen, die älteren Menschen mit Behinderung zu einer selbstbestimmtem Gestaltung ihrer (Frei-) Zeit zu befähigen.

Passendes Angebot in der Umgebung finden: insgesamt 19 Passendes Angebot in der Umgebung finden:

Recherche und Kontaktaufnahme mit Anbietern durch Projektmitarbeiter 15 Passendes Angebot in der Umgebung finden: Recherche durch TN 1 Passendes Angebot in der Umgebung finden: gemeinsame Recherche und

Kon-taktaufnahme 3

Anregungen zur Strukturierung der Tagesgestaltung 18

Übernahme von Aufgaben in Wohneinrichtung/-umgebung organisieren 11

Wochenplan erstellen 3

Tagebuch über Aktivitäten führen 3

Plakat mit Lieblingsbeschäftigungen erstellen 1

Besuch, Kennenlernen anregen 17

Besuch, Kennenlernen zwischen TN und Projektmitarbeitern 1

Besuch/Kennerlerntreffen: zwischen EA und TN 7

Probetermin, Ausprobieren 5

(Gruppen-) Gespräche/Kontakte zwischen älteren MmB initiieren 4

Inklusives (Freizeit-) Angebot entwickeln 16

Suche nach EA: insgesamt 12

Suche nach EA: Vorgehen unbekannt 5

Suche nach EA: durch Kontaktaufnahme mit bestehenden EA-Netzwerken 5 Suche nach EA: durch persönliche Kontakte des Projektmitarbeiters 1 Suche nach EA: innerhalb bestehender Freizeitgruppe in der Gemeinde 1

Ausflüge und Urlaube organisieren 12

Genauere Abklärung der Aktivität mit TN (was, wie oft, mit wem, wann) 2 Entwicklung eines einrichtungsinternen Freizeitangebots 8 Abklärung der Kostenübernahme: zusätzliche Betreuungsleistung oder

persönliches Budget 10

Kontinuierliche Begleitung/regelmäßiges Nachhorchen: insgesamt 9 Kontinuierliche Begleitung/regelmäßiges Nachhorchen: bei TN 1 Kontinuierliche Begleitung/regelmäßiges Nachhorchen: bei prof. FK 1

TN regelmäßig an Treffen/Vereinbarungen erinnern 2

Absprachen mit Angehörigen treffen 2

Zusammenarbeit zwischen Projektmitarbeitern und Anbieter 1 Regelmäßige und kontinuierliche Begleitung bei Freizeitaktivitäten durch

Projektmitarbeiter sicherstellen 1

Verabredungen zu regelmäßigen Treffen/Aktivitäten zwischen EA und TN 1 Gespräche mit TN führen: Wünsche, Interessen, Bedürfnisse 9 Zusammenarbeit mit anderen professionellen Begleitern: insgesamt 8 Zusammenarbeit mit anderen professionellen Begleitern: rechtliche Betreuung 3 Zusammenarbeit mit anderen professionellen Begleitern: Sachbearbeiter LRA 2

ZA mit anderen professionellen Begleitern: MA der Wohneinrichtung/WfbM 3 Abklärung, wie TN hin- und zurückkommt (Fahrdienst etc.) 4

Eigene ehrenamtliche Tätigkeiten ermöglichen 3

Anstehende Reparaturen, die während des Unterstützerkreistreffens zur Sprache

gekommen waren, initiieren 1

Abklärung der Kostenübernahme: persönliches Budget 1

Geld sparen: Vereinbarung zur gemeinsamen Taschengeldverwaltung treffen 1 Planung einer Party mithilfe der projekteigenen EA-Gruppe 1

Einsatz des eigenen EA-Netzwerkes 1

Informationen zu Renteneintritt einholen: durch Projektmitarbeiter 1

Unterstützerkreistreffen durchführen 1

Mitarbeit im Heimrat/Werkstattrat ermöglichen 1

Vorbereitung von Besuchern eines Freizeitangebots in der Gemeinde durch

Pro-jektmitarbeiter, Akzeptanz sicherstellen 1

Insgesamt 149

Tabelle 14: Personenbezogene Evaluation – Formulierte Maßnahmen für das Zwischenziel „(Frei-) Zeitgestaltung optimieren“

. 0 9 5

./ Evaluationsergebnisse

d) gesundheit/MoBilitÄt Fördern

Die Gesunderhaltung und Förderung der Mobilität im Alter ist ein weiteres häufig genanntes Zwischenziel. Hier stehen pri-mär die Themen Ernährung, ausreichende Bewegung, die Prävention psychischer und physischer Beschwerden und der Zugang zur hausärztlichen Versorgung im Vorder-grund. Zu etwa gleichen Anteilen werden die TN hierfür entweder in externe Ange-bote außerhalb der Behindertenhilfe oder in trägerinterne Angebote vermittelt. Dabei handelt es sich vor allem um Schulungen zu den Themen Ernährung und Gesunderhal-tung im Alter sowie um Sportgruppen für

Senioren. Häufig sind die Betreffenden sel-ber an der Suche nach externen Anbietern beteiligt. Die inklusiven Bewegungsange-bote bestehen aus begleiteten Radtouren und Wanderungen.

Wieder sind die Organisation des Transports zu den externen Angeboten und die Sicher-stellung der Kostenübernahme durch die Leistungen der Pflegeversicherung oder das persönliche Budget oft weitere zusätzliche Schritte zur Erreichung des Zwischenziels.

Im Gesamten werden hierzu folgende Maß-nahmen aufgeführt:

c) theMa ruhestand BearBeiten

In vielen Begleitungen wird deutlich, dass das Thema Ruhestand (auch) bei älteren Menschen mit Behinderung Unsicherhei-ten und Ängste und damit nicht selUnsicherhei-ten auch ein starkes Abwehrverhalten auslöst61. Einige der Senioren, die aktiv angesprochen und zur Teilnahme am Projekt eingeladen worden sind, weigerten sich zunächst, sich mit dem Ende der eigenen Erwerbstätigkeit zu befassen. Daher wird die Ermöglichung einer bewussten (und behutsamen) Ausei-nandersetzung mit dem eigenen Ruhestand – sowohl im Hinblick auf die sich objektiv verändernden Lebenskontexte als auch auf die emotionale Bewältigung des Übergangs – in vielen Fällen als eigenständiges Zwi-schenziel formuliert. Die häufigste Strategie auf diese Herausforderung zu antworten, besteht in der Organisation von Schulungs- und Fortbildungsangeboten für die älteren

61 Wie bereits in Teil A thematisiert, decken sich diese Erfahrungen mit denen aus früheren Projekten.

Menschen mit Behinderung. So organisieren beispielsweise zwei Projektträger in Zusam-menarbeit mit einer WfbM eine Schulungs-reihe, in die viele der begleiteten TN vermit-telt werden.

Außerdem werden Einzelgespräche mit den jeweiligen TN oder gemeinsame Tref-fen mit informellen Unterstützern ohne festen inhaltlichen Rahmen als Maßnah-men dokuMaßnah-mentiert. Auch Kontakt- und Austauschmöglichkeiten zwischen älteren Menschen mit Behinderung werden initi-iert, beispielsweise im Rahmen von Früh-stückstreffen, die von TN selbst organisiert werden, oder einer „Experimentalgruppe“, die gegründet worden ist, damit (ehemalige) WfbM-Beschäftigte gemeinsam mögliche Freizeitangebote und -aktivitäten in ihrem Umfeld recherchieren.

In Tabelle 15 werden bezogen auf das Ziel das Thema Ruhestand bearbeiten folgende Maß-nahmen beschrieben:

Passendes Angebot in der Umgebung finden: insgesamt 14 Passendes Angebot in der Umgebung finden: gemeinsame Recherche und

Passendes Angebot in der Umgebung finden: insgesamt 14 Passendes Angebot in der Umgebung finden: gemeinsame Recherche und

Im Dokument Ältere Menschen Mit Behinderung (Seite 43-54)