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Grahas  –  Die  Planeten  in  der  indischen  Astrologie

4.2   DIE  INDISCHE  ASTROLOGIE

4.2.3   Grahas  –  Die  Planeten  in  der  indischen  Astrologie

Die Sonne gilt aufgrund ihrer Hitze als ein ungünstiger Planet. Während sie in der westlichen Astrologie den wichtigsten Faktor darstellt, obliegt hier dem Mond diese Stellung. Der Sonne werden allerdings ähnliche Bedeutungen und Merkmale wie im Westen zugesprochen, wie zum Beispiel Selbstvertrauen, Vitalität, Macht, Ehrgeiz und der Vater (Braha, 1997).

Chandra – Der Mond

Der Mond regiert das allgemeine Wohlbefinden des Menschen und hat in der indischen Astrologie den stärksten Einfluss. Ihm wird eine ähnliche oder oft sogar stärkere Position als dem Aszendenten zugesprochen (Braha, 1997).

James Braha leitet in Florida ein Lehrinstitut und gilt als einer der ersten Astrologen, der die indische Lehre in den Westen brachte. Er schreibt in seinem Buch „Die indische Mondastrologie“ (1997):

Im Gegensatz zur westlichen Astrologie konzentriert man sich in der indischen Astrologie nicht auf die tief verwurzelten Neigungen eines Menschen, seiner Willensstärke, Autorität und Fähigkeiten. Der Schwerpunkt liegt viel mehr auf den Vorteilen, die er erntet, d.h.

Annehmlichkeiten, die Leichtigkeit seines Lebens, Ruhms usw. Dies ist der Kern der indischen Astrologie (S. 41).

Eine schwache oder beeinträchtigte Konstellation des Mondes kann seiner Ansicht nach dazu führen, dass der Mensch Schwierigkeiten damit haben wird, glücklich und

steht „Chandra“ in der indischen Astrologie für die Mutter, die Weiblichkeit und das Gefühlsleben. Er soll auch das Wachstum regulieren und, vor allem in der Kindheit, im Zusammenhang mit der Gesundheit stehen (Braha, 1997).

Bei der Horoskopdeutung wird in der indischen Astrologie auch der „Chandra Lagna“ (Mond-Aszendent) herangezogen, er widerspiegelt die Stellung des Mondes im ersten Haus. Auch die Phase, in der sich der Mond zur Zeit der Geburt befindet, spielt in der indischen Astrologie eine gewisse Rolle. So gilt der zunehmende Mond im Allgemeinen als „Wohltäter“, der abnehmende als „Übeltäter“. Je heller der Mond strahlt, desto stärker soll die positive oder negative Wirkung sein (Braha, 1997).

„Daher ist der Vollmond, der in der westlichen Astrologie als äußert schwieriger Einfluss gilt (als Sonne-Mond-Opposition bekannt), in der indischen Astrologie eine der günstigsten und vielversprechendsten astrologischen Faktoren“ (Braha, 1997, S. 43).

Neben dem allgemeinen Wohlbefinden und dem Seelenfrieden steht der Mond in der indischen Lehre unter anderem auch für Launenhaftigkeit, Labilität und Stimmungsschwankungen (Braha, 1997).

Kuja – Der Mars

Dem Mars werden in der indischen Astrologie unter anderem folgende Qualitäten zugesprochen: Aggression, Unfälle, Feuer und Gewalt, aber auch Motivation, Ehrgeiz, Wünsche, Mut und Durchsetzungsvermögen (Braha, 1997).

Budha – Merkur

Der Merkur gilt als Planet der Sprache und des Intellekts. Weitere Bedeutungen wären beispielsweise: Kommunikation, Bildung, analytische Fähigkeiten und Humor (Braha, 1997).

Guru – Jupiter

Guru verkörpert durchaus optimistische Energien und steht für: Glück, Reichtum, Religion, Moral und Mitgefühl (Braha, 1997).

Shukra – Venus

Genau wie in der westlichen Astrologie gilt die Venus hier als Planet der Liebe, der Schönheit und der Sinnlichkeit, jedoch kommt in der indischen Lehre hinzu, dass auch das Ausmaß der Annehmlichkeiten, luxuriöser Ausstattungen, Beförderungsmittel und Glück gedeutet wird (Braha, 1997).

Shani – Saturn

Saturn wird gefürchtet. Er symbolisiert den Inbegriff des Bösen und hat starke Auswirkungen in den verschiedenen Konstellationen. Seine Bedeutung liegt in den Bereichen: Tod, Not, Disziplin, Krankheiten, Verzögerungen und Bescheidenheit, Spiritualität und Perfektion (Braha, 1997).

5 DER MOND IN DEN TIERKREISZEICHEN

Im Gegensatz zum astrologischen Konzept der „Sonne in den Tierkreiszeichen“

soll hier nun auf die Bedeutung des Mondes in den Tierkreiszeichen eingegangen werden.

Während ihres Umlaufs um die Erde hält sich die Sonne im Laufe eines Jahres etwa ein Monat lang in jedem Sternbild des Tierkreises auf. Der Mond mit seinem - in etwa 28-tägigen - Umlauf um die Erde, befindet sich nur durchschnittlich 55 Stunden im selben Tierkreiszeichen.

Die Autoren Paungger und Poppe beschreiben in ihrem, gerade sehr populären, Werk „Vom Richtigen Zeitpunkt – Die Anwendung des Mondkalenders im täglichen Leben“ (2005) zwölf unterschiedliche Kräfte, die mit dem Mondstand im Tierkreiszeichen assoziiert sind, und deren besondere Wechselwirkung auf den Körper und die Gesundheit.

5.1 DER MOND IM ZEICHEN WIDDER

Edith Gazioch bezieht sich in ihrem Buch „Der gestirnte Himmel über uns – Auswirkung kosmischer Konstellationen auf Verhaltensweisen und Neigungen des Menschen“ (1999) auf den Einfluss des Mondes auf die emotionalen Reaktionsweisen und die Reflexion von Sinneseindrücken und Empfindungen.

Mond im Widder macht in gewisser Hinsicht enthusiastisch und impulsiv. Es besteht ein inneres Verlangen, unverzüglich zu Resultaten zu kommen, was nicht immer realisierbar ist, und psychische Reizbarkeit auslöst. Aufbrausende Temperamentsausbrüche sind aber nur von kurzer Dauer und bald wieder vergessen. Es besteht eine Tendenz, sich selbst wichtig zu nehmen, die Reaktionen anderer werden persönlich aufgefasst (S. 88).

Dies deckt sich mit der Ansicht, die im Allgemeinen über die Konstellation „Mond im Widder“ herrscht. Bei Paungger und Poppe wird der „Widdermond“ unter anderem mit dem Satz „Mit dem Kopf durch die Wand“ assoziiert und es wird auf Auswirkungen auf die Gesundheit hingewiesen. Mit dem Widder würden die Einflüsse auf den Körper in der

Kopfregion ihren Anfang finden. Menschen, die zu Migräne oder Augenbeschwerden neigen, sollten die Tage, an denen der Mond im Widder steht, möglichst ruhig gestalten (Paungger & Poppe, 2005).

Roswitha Broszath beschreibt in ihrem Buch „Die Lebenskraft des Mondes“ (1994)

„Widdertage“ als Tage, an denen man voll Tatendrang steckt und den Mut für Neuanfänge hat. Christine Zacker und Michael Roscher beziehen sich in ihren Büchern

„Mondphasen – Die Kräfte des Mondes und der Einfluss auf unser Leben“ (1997) beziehungsweise „Der Mond – Astrologisch-psychologische Entwicklungszyklen“ (1992) auf die Stellung des Mondes zur Zeit der Geburt. Das Empfinden der „Mond im Widder-Geborenen“ sei egozentriert und subjektivistisch, und die Umwelt würde als feindselig und bedrohlich empfunden werden (Roscher, 1992). Gleichzeitig werden dem „Mond im Widder-Geborenen“ Führungseigenschaften und Pioniergeist zugeschrieben. Ein starker Familiensinn, die Tendenz zur Impulsivität und leichten Erregbarkeit sowie zur Selbstgenügsamkeit gehören ebenfalls in das Bild des „Widdermondes“ (Zacker, 1997).