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VI. Empirische Untersuchung

2. Aktueller Stand der Hilfsmittelnutzung und Versorgung

2.2 Der elektrische Rollstuhl

2.2.2 Die Praktiken der Versorgung des elektrischen Rollstuhls

2.2.2.1 Forschung und Entwicklung des Steuer

Mit der drastischen Steigerung der Konsumentenzahl des Rollstuhles seit dem Jahr 2005 wird die Entwicklung und Herstellung durch die Forschungsinstitute und Industrie angeregt. Dabei setzt man die Hoffnung auf die Expansion des Binnenmarktes.

Die F&E wird am meisten von dem Forschungsinstitut “Korea Orthopedics &

Rehabilitation Engineering Center (Abk. KOREC)“ durchgeführt. KOREC ist das einzige Institut für Hilfsmitteltechnik in Korea. Es ist seit Jahren durch seine Forschungserfahrung im Bereich vom elektrischen Rollstuhl etabliert und hat das Niveau der Forschungskapazität auf der Höhe erreicht, einige wesentlichen Bestandteile des elektrischen Rollstuhls mit eigenem Human- und Wissensressourcen zu entwickeln.

Das Institut sah sich im Jahr 2005 dazu veranlaßt, einen Controller selber zu entwickeln und seine Ambition darauf zu legen, die Benutzerschnittstelle des Rollstuhls für die koreanischen Nutzer zu verbessern.

Das Steuer (Controller) ist ein technisches Element, das die angenehme Abfahrt und das Anhalten gestattet und die Fahrt auf den schrägen Straßen mit der gewünschten

Geschwindigkeit ermöglicht. Dafür braucht man ein sensibles Steuer (Controller), das unter den Bedingungen, also Neigungsgrad und Weite der koreanischen Straßen und bzw. der Fußgängerzone, leistungsfähig ist. Dieses Projekt wurde aber nicht mit Erfolg durchgeführt. Solche F&E wird in Korea nur durch das Förderungsprojekt der Regierung ermöglicht, da es keine private oder öffentliche Institution außerhalb des Regierungsbereiches gibt, welcher die F&E der Hilfsmitteltechnik fördert. Im Mittelpunkt der Auswahlkriterien der geförderten Projekten liegt die Wirtschaftlichkeit der Forschungsergebnisse und der Steuer (Controller), und überhaupt wird die Hilfsmitteltechnikindustrie oft als ein Bereich mit geringerem Marktanteil und kleinen Umsätzen betrachtet. Seit dem Regierungswechsel wurde die „Industrialisierung des Wellness“ als ein politisches Motto der Regierung proklamiert und die Chance für die Erwerbung der Fördergelder ist gestiegen; das Forschungsmanagement verbleibt jedoch auf dem alten Stand. Die Forschungsprojekte, die in kurzer Zeit die Wirtschaftlichkeit nicht aufweisen können, werden nicht auf Dauer gefördert und die Hilfsmitteltechnik ist eines davon.

Die Interessendiskrepanz von Forscher und Regierung werden durch die gesellschaftliche Bedeutung von F&E ausgehandelt. Die Forscher argumentieren die Einsparung der öffentlichen Güter, die für den Ankauf des elektrischen Rollstuhls ausgegeben werden, und die Befriedigung der koreanischen Nutzer. Die Spannung wird durch die konventionelle F&E Projektförderungsrichtlinie und das Management reguliert. Demzufolge konnte die Forschung über den Steuer (Controller) nicht weit fortgesetzt werden, ohne die relevanten Forschungsergebnisse für die Konfiguration eines Steuers etabliert zu haben.

Betrachtet man die institutionelle Bedingung von der Hilfsmitteltechnikforschung ist es zu sehen, dass die Forscher in der Lage sind, wobei sie die Forschungsstrategie auf die Tätigkeitsverbesserung des elektrischen Rollstuhls wie z.B. Gewichtserleichterung des Rollstuhls, Bequemlichkeitserhöhung durch die Reglementierung des Neigungsgrades oder der Sitzanlage, welche durch die neue Zusammensetzung bereits vorhandener

technischen Elemente erreicht werden können, setzen. Das organisationelle Arrangement für die Forschung wird in eine Form gesetzt, wobei die Informationen und das Wissen auf der Basis der konventionellen Arbeitsroutinen angewendet werden können. Das heißt, dass die Forscher nicht in der Lage sind ihren Forschungen nachzugehen, wobei sie möglichst mit den vorhandenen Human- und Wissensressourcen und Ausrüstungen die Forschung durchführen müssen. Dabei wird der umfangreiche Wissensaustausch mit den Wissenschaftsbereichen, die für die Beschaffung der Benutzerschnittstelle erforderlich sind, wie z.B. physiologische oder psychologische Forschung über das Behindertenverhalten, ausgeschlossen. Somit ergibt sich ein isoliertes Lernen der Forscher, deren Lernkreis nicht weit weg von denjenigen, die bereits gemeinsame Forschungserfahrung unter sich gemacht haben, strapaziert werden kann.

Diese Art der Wissensgenerierung und des Wissensaustausches im Bereich von F&E der Hilfsmitteltechnik, die sich als „Learning by doing“ in einem „arm-length“ Kanal für die Informations- und Wissenseinfuhr bezeichnet werden kann, erschwert die Wissensakkumulation und den Wissenstransfers der Hilfsmitteltechnik. Die Arbeitskräfte für die Forschung und Entwicklung im Bereich Hilfsmitteltechnik werden durch die jahrelangen Erfahrungen am Ort der Forschung und Entwicklung durch das systematische Ausbildungssystem ausgebildet.

Das Lernen in der Form von „Learning by doing“, das unter den Hilfsmitteltechnikforschern routiniert ist, erschwert die Einfuhr der neuen Information und des Wissens von Seiten der Forschungskollaboration zwischen den Forschungsinstituten zudem. Es gibt zwei verschiedene Sichtweisen bezüglich der Beschaffungsmöglichkeit der Benutzerschnittstelle. Die Forscher von KOREC, die Hilfsmittelforschung in Korea am meisten durchgeführt haben, sind der Meinung, dass die Benutzerschnittstelle nicht einfach von der Schulbildung der Mechanik, oder der Elektroingenieurwissenschaften entsteht, sondern die Kontakte mit den Behinderten und der Forschungserfahrung dafür unabdingbar sind. Die Forscher der üblichen Forschungsinstituten legen noch größeres Gewicht auf die technische Adaption des

Wissens aus ihren eigenen Forschungsbereichen an der konventionellen technischen Konfiguration, die bereits vermarktet worden ist oder von KOREC entwickelt worden ist. Der Konsens wird bei Erhöhungsmöglichkeit der Reputation der Wissenschaftler beider Seiten gefunden. KOREC kann durch die Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut Spitzenniveau in Korea erlangen, das im Vergleich mit der Forschungskapazität im Bereich der sog. „High-Technology“ gute Leistungen zeigt und ein vergleichbares Projekt einer „High-Technology“ hervorbringt. Das Schlagwort der

„High-Technology“ bedeutet für die Förderinstitution eine Garantie der „Lead-Market“ und die Qualität des Endprodukts, die das Produkt mit „Low-Technology“ nicht einholen kann. Auf das Forschungsinstitut wirkt die Zusammenarbeit auch positiv, da es damit zeigen kann, dass die Anwendungsmöglichkeit der Technik, die zu eigenem Forschungsbereich gehört, wie z.B. Multimedia, bis hin zu dem elektrischen Rollstuhl, erweitert werden kann.

Die Kollaboration geht aber nicht um das tatsächliche gemeinsame Lernen, sondern darum, wer daran teilnimmt.

Die Tatsache, dass der Erwerb von Professionalität über die F&E der Hilfsmitteltechnik vom inoffiziellen „Learning by Doing“ abhängig ist, übt keinen besonders positiven Einfluss auf die Akkumulation von Wissen aus. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens, da sich die Lernmöglichkeit den Forschern inoffiziell anbietet, geht der Verbreitungsumfang nicht über die offizielle oder inoffizielle Freundschaft hinaus171). Deshalb ist es schwer, das Wissen dauerhaft zu verbinden. Zweitens, auf Grund der fehlenden Erkenntnis über den Bedarf an Erwerb von Fachlichkeit des Wissens und die Besonderheiten des Wissens denken manche, dass jeder sich in diesen F&E-Bereich konzentrieren kann, wenn man nur Interesse daran hat. Immer mehr Forscher wollen sich an die F&E beteiligen, seit die Interessen an Hilfsmittel-Technik als Vorbereitung auf die heutige Altengesellschaft besonders wächst. Darunter gibt es auch viele Forscher ohne irgendeine Erfahrung in F&E über Hilfsmittel-Technik. Solche Tendenzen könnten zum positiven Effekt wie die Entdeckung neuer Forschungsbereiche und die

17 Die in vorangegangenen Absätzen erwähnte stagnierende Wissensteilung verstärkt diese Tendenz besonders.

Erweiterung der Wissensgenerierung führen. Jedoch kann man keinen so hohen Effekt erwarten, wenn keine Basis für die dauerhafte Wissensregenerierung geschaffen wird und darunter nur als ein Trend die sich vorübergehend beteiligenden Forscher zunehmen würden.

Da die Kollaboration nicht auf der Basis des gemeinsamen Lernens von dem elektrischen Rollstuhls bzw. Hilfsmitteltechnik ausgestattet wird, ist es schwer eine Synergie durch die Kollaboration zu erwarten oder anzustreben. Über diese Forschungsatmosphäre hinaus wird die Chance der Experimente neuer Konzepte für die Entwicklung neuer Technologien außerhalb der Interessen verschoben.

2.2.2.2 Der Wissensaustausch zwischen Forschungsinstitut und Unternehmen bei der