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Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 100 von 519

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 101 von 519 Aufsichtsrat: Neumann, Lutz

Philipp, Lothar

Prof. Dr. Schuh, Dieter (bis 15.05.2006)

Prof. Klawunn, Karl-Heinz

Wiersma, Armin (seit 01.01.2006)

31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004

T€ T€ T€

Aufsichtsrat 24,00 24,90 26,40

c) Beteiligungen

unmittelbar T€ %

Energieversorgung Halle Netz GmbH 25,00 100,00

d) Geschäftsentwicklung

aa) Bilanzdaten

2006 2005 2004

Verände-rungen

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Anlagevermögen 280.269,41 80,4 282.289,38 79,4 256.225,66 83,9 -2.019,97 -0,72

Umlaufvermögen 67.195,01 19,3 71.410,96 20,1 47.226,28 15,5 -4.215,95 -5,90

Rechnungsabgrenzungsposten 948,24 0,3 1.801,14 0,5 2.043,54 0,7 -852,90 -47,35

Bilanzsumme 348.412,67 100,0 355.501,48 100,0 305.495,48 100,0 -7.088,81 -1,99

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 76.735,59 22,0 76.735,59 21,6 76.735,59 25,1 0,00 0,00

Sonderposten mit Rücklagenanteil 15.489,04 4,4 17.171,65 4,8 19.266,66 6,3 -1.682,61 -9,80 Sonderposten für Investitionszuschüsse zum

Anlagevermögen und Anschlusskosten

35.998,10 10,3 36.521,06 10,3 37.904,02 12,4 -522,96 -1,43

Rückstellungen 70.582,85 20,3 70.453,43 19,8 58.705,20 19,2 129,42 0,18

Verbindlichkeiten 149.565,78 42,9 154.535,37 43,5 112.839,79 36,9 -4.969,59 -3,22

Rechnungsabgrenzungsposten 41,30 0,0 84,37 0,0 44,22 0,0 -43,07 -51,05

Bilanzsumme 348.412,67 100,0 355.501,48 100,0 305.495,48 100,0 -7.088,81 -1,99

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 102 von 519 bb) GuV

2006 2005 2004

T€ T€ T€

Umsatzerlöse 316.046,16* 264.909,02 246.306,85

Stromsteuer/Erdgassteuer -25.201,01 -18.730,41 -16.537,71 Erhöhung oder Verminderung des Bestands an

fertigen und unfertigen Erzeugnissen

-101,01 57,15 -103,43

andere aktivierte Eigenleistungen 1.645,73 1.293,74 1.580,66 sonstige betriebliche Erträge 14.259,14* 19.171,17 18.811,47

Materialaufwand 186.631,61 147.269,33 125.676,38

Personalaufwand 28.574,13 30.598,28 31.477,38

Abschreibungen 25.859,40 23.026,99 21.168,32

sonstige betriebliche Aufwendungen 44.444,27 40.491,92 46.434,03 Erträge aus anderen Wertpapieren und

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

15,66

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 569,57 599,63 728,33 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.165,79 3.932,20 3.621,73 Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit 17.559,04 21.981,59 22.408,33

außerordentliche Erträge 84,90 77,51 73,03

außerordentliche Aufwendungen 17.412,46 7.652,07 4.667,45 außerordentliches Ergebnis -17.327,56 -7.574,57 -4.594,43 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -399,44 1.133,96 3.826,17

sonstige Steuern 394,89 346,35 315,85

aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne

236,02 12.926,71 13.671,89

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00

* ab 2006 KWK-Förderung in Berichtsposition Umsatzerlöse (in 2004 und 2005 unter sonstige betriebliche Erträge)

cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2006 2005 2004 Angaben in

Umsatzrentabilität: 0,08 5,25 5,95 %

Eigenkapitalrentabilität: 0,31 16,85 17,82 %

Cash-Flow: 26.095,43 35.953,70 34.840,21 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: 523,29 421,33 375,46 T€

Personalaufwandsquote: 9,32 11,47 12,59 %

dd) Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur

31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 Angaben in

Sachanlagenintensität: 79,58 78,42 82,90 %

Eigenkapitalquote: 22,02 21,59 25,12 %

Fremdkapitalquote: 77,98 78,41 74,88 %

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 103 von 519 ee) Leistungsdaten

31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 Angaben in

Absatz Erdgas G

W

2.041,00 2.069,00 2.485,00 GWh

Absatz Strom G

W

1.354,00 1.096,00 939,00 GWh

Absatz Wärme G

W

752,00 827,00 860,00 GWh

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 104 von 519 e) Lagebericht

Die EVH GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2006 trotz belastender Effekte ein ausgeglichenes Ergebnis.

1. Rahmenbedingungen, Branchenentwicklung und Geschäft 1.1. Rahmenbedingungen

Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands war im Jahr 2006 durch ein Wirtschaftswachstum gekennzeichnet, das sich nach Einschätzung der Institute leicht abgeschwächt auch im Jahr 2007 fortsetzen dürfte. Mit einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts von 2,4 Prozent war das Wirtschaftswachstum Deutschlands so hoch wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Hierbei ist das Wirtschaftswachstum Ostdeutschlands im Jahr 2006 mit einem Anstieg von 2,8 Prozent höher ausgefallen als im Bundesdurchschnitt. Auch die Wirtschaftsleistung Sachsen-Anhalts legte mit einer Rate von 2,8 Prozent zu.

Die positive konjunkturelle Entwicklung erfasste seit vielen Jahren erstmals auch den Arbeitsmarkt und sorgte insbesondere in Sachsen-Anhalt für eine Verbesserung der Situation. Während sich die Arbeitslosenquote Deutschlands um 0,9 Prozentpunkte und die entsprechende Quote Ostdeutschlands um 1,5 Prozentpunkte verringerten, erreichte Sachsen-Anhalt eine Absenkung um 1,9 Prozentpunkte.

Zum Jahresende 2006 zählte die Stadt Halle 233.874 Einwohner und somit 2.085 weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Dieser Entwicklung steht eine zunehmende Anzahl von Haushalten gegenüber, die aus der anhaltenden Abnahme der durchschnittlichen Haushaltsgrößen resultiert.

1.2. Branchenentwicklung

Der Energieverbrauch in Deutschland stieg 2006 um 1,2 Prozent an. Die Steigerung wurde jedoch durch das hohe Preisniveau und durch die milde Witterung in den letzten Monaten des Jahres etwas gebremst.

Am 1. August 2006 trat das neue Energiesteuergesetz in Kraft, welches das bisherige Mineralölsteuergesetz ablöste. Zu den für die EVH GmbH relevanten Neuregelungen zählt die Vorschrift, dass Energieerzeugnisse, die zur Stromerzeugung genutzt werden, grundsätzlich von der Steuer befreit sind. Dadurch erhöhten sich für die halleschen Heizkraftwerke die Freiheitsgrade, weil jetzt unabhängig vom Jahresbrennstoffnutzungsgrad die Optimierung des Kraftwerkeinsatzes erfolgen kann.

Mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz wurde der Bundesnetzagentur die Regulierung der Elektrizitäts- und Gasversorgung übertragen. Diese begann im abgelaufenen Jahr mit der Prüfung der Netzentgelte des Stromnetzes. Im Monat März 2007 wurden die Netznutzungsentgelte Strom und Gas für das Netzgebiet Halle mit Wirkung ab 1. März 2007 (Strom) bzw. 1. April 2007 (Gas) genehmigt. Abweichend vom gestellten Antrag wurden einzelne Kostenpositionen neu bewertet und das durchschnittliche Entgelt um insgesamt 9,1 Prozent für Strom und 9,9 Prozent für Gas reduziert.

1.3. Geschäft

Das Jahr 2006 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Deutschlandweit lag die Temperatur 1,3 Grad über dem vieljährigen Durchschnitt. Vor allem der heiße Juli und das viel zu warme vierte Quartal waren dafür verantwortlich.

Am 1. April 2006 öffnete die EVH GmbH als erster kommunaler Energieversorger in Sachsen-Anhalt ihr Gasnetz für Wettbewerber. Seitdem kann in Halle jeder Kunde seinen Lieferanten frei wählen. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass es wettbewerbsfähige Preise anbietet und möchte dies im Markt unter Beweis stellen. In der Folge vermehrten Wettbewerbs im Gasmarkt sieht das Unternehmen Wachstumspotenzial.

Um in einem gewissen Umfang unabhängig vom Wärmebedarf elektrische Energie produzieren zu können, errichtete die Gesellschaft am Standort Dieselstraße einen Fernwärmespeicher. Seitdem können Preisunterschiede am Strommarkt zwischen Tag und Nacht besser ausgenutzt werden. Eine gezielte Produktion in Zeiten hohen Strombedarfes führt zu höheren Erlösen, während überschüssige Wärme temporär gespeichert werden kann.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr vollzog die Gesellschaft eine Strukturänderung im technischen Bereich. Seit Anfang des Jahres 2006 werden die Aufgaben nicht wie bisher spartenorientiert, sondern in einer Querverbundstruktur bearbeitet.

Infolge des Trends steigender Energiepreise war auch die EVH GmbH gezwungen, Preisanpassungen vorzunehmen.

Andererseits unterstützte das Unternehmen seine Kunden im Rahmen verschiedener Aktionen beim Energiesparen.

2006 bewies die EVH GmbH zum wiederholten Mal, dass ihr Umweltmanagementsystem den Anforderungen der EG-Verordnung 76/2001 entspricht. Gleichzeitig wurde auch das Zertifikat nach DIN EN ISO 14001 in seiner Gültigkeit bestätigt.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 105 von 519 Die EVH GmbH erwarb am 12. Dezember 2006 alle Anteile der IST Infrastruktur GmbH, um diese entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ab dem 1. Januar 2007 als Netzgesellschaft einzusetzen. Die (nach Umfirmierung) Energieversorgung Halle Netz GmbH hat am 1. Januar 2007 die Verantwortung für den Betrieb und die Steuerung der Strom- und Erdgasnetze sowie der Info-, Fernwirk- und Leittechnik übernommen. Sie organisiert den diskriminierungsfreien Zugang aller Marktteilnehmer zu den im Stadtgebiet von Halle vorhandenen Versorgungsleitungen der EVH GmbH, vermarktet freie Kapazitäten der Netze und stellt die zur ordnungsgemäßen Abrechnung erforderlichen Verbrauchsdaten bereit. Das in diesem Zusammenhang benötigte Anlagevermögen wurde von der EVH GmbH gepachtet.

Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zur EVH.

2. Ertragslage 2.1. Erzeugung

Die EVH GmbH produzierte im Berichtsjahr 533 GWh Strom (Vorjahr: 344 GWh) sowie 660 GWh (Vorjahr: 679 GWh) Wärme. Die Produktion erfolgte in modernen Anlagen größtenteils im umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsprozess.

Die Stromproduktion stieg im Vergleich zum Vorjahr, weil das neue Heizkraftwerk Dieselstraße erstmalig ganzjährig betrieben wurde. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte Mitte 2005.

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr war die EVH GmbH für die Betriebsführung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verantwortlich, die 355 GWh (Vorjahr: 353 GWh) Strom und 237 GWh (Vorjahr: 257 GWh) Wärme erzeugte.

2.2. Absatz/Umsatz Strom

Die EVH GmbH belieferte zum 31. Dezember 2006 über 162.000 Kunden mit Strom. Der Absatz in diesem Segment betrug 1.354 GWh und lag somit 258 GWh über dem Vorjahreswert. Diese Steigerung ist vor allem auf die zusätzliche Akquisition überregionaler Großkunden zurückzuführen. Weiterhin wurden im Rahmen der Optimierung des Stromportfolios (Anpassung des Aufkommens an den erwarteten Absatz) höhere Mengen am Markt verkauft. Aus dem Stromverkauf erzielte die Gesellschaft Umsatzerlöse in Höhe von 134,3 Millionen Euro (Vorjahr: 110,9 Millionen Euro).

Wärme

Mit 752 GWh lag der Wärmeabsatz 75 GWh unter dem des Vorjahres. Nicht nur der Rückgang der Anschlussleistung im Fernwärmesegment (-4,3 Prozent), hervorgerufen durch den Stadtumbau in den Plattenbaugebieten, sondern auch die zu warme Witterung war für die Tendenz ausschlaggebend. Trotzdem fielen die Umsatzerlöse aus dem Wärmeverkauf im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent höher aus, was auf Preisanpassungen zurückzuführen war.

Erdgas

Zum Ende des Berichtsjahres zählte die EVH GmbH ca. 44.200 Erdgaskunden. Der Erdgasabsatz belief sich auf 2.041 GWh (darunter 898 GWh für die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH) und lag somit geringfügig unter dem Vorjahreswert (-1,4 Prozent). Auch für dieses Produkt stiegen die Umsatzerlöse durch Preisanpassungen im Vergleich zum Vorjahr an. Mit 83,5 Millionen Euro überschritten diese den Vorjahreswert um 10 Millionen Euro.

2.3. Bezug Strom

Die Gesellschaft bezog im Geschäftsjahr 2006 im Rahmen der strukturierten Beschaffung insgesamt 875 GWh Strom. Vor allem durch den höheren Absatz fiel dieser Wert höher als der des Vorjahres aus.

Wärme

Von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH bezog das Unternehmen 237 GWh Wärme. Im Vergleich zum Vorjahr waren das absatzbedingt in etwa 20 GWh weniger. Außerdem konnte das in 2005 modernisierte Heizkraftwerk Dieselstraße ganzjährig Strom und Wärme produzieren.

Erdgas

Mit 3.569 GWh erhöhte sich der Erdgasbezug im Vergleich zum Vorjahr um 145 GWh. Vor allem die Produktionssteigerung im modernisierten Heizkraftwerk Dieselstraße und der damit verbundene höhere Brennstoffbedarf führte zu dieser Überschreitung.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 106 von 519 Bezugskosten

Für Strom, Wärme und Erdgas fielen in der Gesellschaft Beschaffungskosten in Höhe von 157,8 Millionen Euro an. Vor allem durch gestiegene Preise auf dem Energiemarkt fiel dieser Wert etwa 30 Prozent höher als der des Vorjahres aus.

Zusätzlich führten mehrere Stillstände des Heizkraftwerkes Dieselstraße im Geschäftsjahr 2006 durch notwendige Ersatzbeschaffungen von Strom zu ungeplanten Mehraufwendungen.

2.4. Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2006 beschäftigte die Gesellschaft 631 Mitarbeiter, darunter 49 Auszubildende. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 29 Mitarbeiter weniger. Mit 28,6 Millionen Euro lag der Personalaufwand 6,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Das durchschnittliche Lebensalter der Belegschaft lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 42 Jahren. Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit belief sich auf 19 Jahre.

Die EVH GmbH investierte in die Weiterbildung der Belegschaft 0,5 Millionen Euro.

Die EVH GmbH hält an ihrem Bestreben fest, den Personalaufwand durch Identifikation und Ausnutzung von Kostensenkungspotentialen weiter zu optimieren. Die im Rahmen der Projekte zur Optimierung der kaufmännischen und technischen Prozesse in der EVH GmbH ermittelten Personalüberhänge werden mittelfristig sozialverträglich abgebaut.

Dies erfolgt über Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen sowie flexible Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus werden Arbeiternehmer in andere Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Gesellschaft vermittelt. Die damit verbundenen Aufwendungen sind in den Rückstellungen für Sozialplanmaßnahmen berücksichtigt. Gleichzeitig wird die Gesellschaft auch künftig auf leistungsfähige Nachwuchskräfte setzen und in vorhandene Personalressourcen in Form von Weiterbildungsmaßnahmen investieren.

2.5. Außerordentliches Ergebnis

Das Ergebnis der EVH GmbH ist durch eine einmalige Belastung infolge weiterberechneter außerordentlicher Aufwendungen in Höhe von 12,9 Millionen Euro durch die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH (KWT) gemäß den mit dieser bestehenden Strom- und Wärmelieferverträgen gekennzeichnet. In dieser Gesellschaft wurden aufgrund der ungewissen Zukunft nach Auslaufen des Leasingvertrages für die Kraftwerksanlagen Rückstellungen für drohende Verluste gebildet (Vorwegnahme außerplanmäßiger Abschreibungen aufgrund des voraussichtlichen Stillstands des Kraftwerks ab dem 1.

April 2008) und Abwertungen (Sachanlagen, Vorräte) vorgenommen. Die bestehenden Verträge zwischen der KWT und ihren Kunden sehen eine Weitergabe sämtlicher Aufwendungen an die Kunden vor.

3. Finanzlage

Im Vergleich zum Vorjahr verbesserten sich die Cash Earnings nach DVFA/SG um 5,2 Millionen Euro auf 40,1 Millionen Euro. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich dagegen um 14,0 Millionen Euro auf 24,0 Millionen Euro vermindert. Ursächlich hierfür ist vor allem die Abnahme der kurz- und mittelfristigen Rückstellungen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -21,1 Millionen Euro. Die Finanzierung der langfristigen Investitionen erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Verwendung von Eigenmitteln über Fördermittelkredite in Höhe von 11,1 Millionen Euro.

Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2006 auf insgesamt 11,3 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen eines Cash Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken zu minimieren sowie das Zins- und Währungsrisiko auf den gesamten Konzern zu verteilen.

Im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) ergab sich eine Unterdeckung von 53,0 Millionen Euro, welche sich im Vergleich zum Vorjahr kaum veränderte. Der aus dem hohen Bestand an kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen resultierende zukünftige Zahlungsmittelabfluss führt zu einer Belastung der Liquidität mit der Folge, dass die derzeit von der SWH eingeräumte Cash Pool-Kreditlinie in Anspruch genommen und erweitert werden muss. Die Liquidität war während des Jahres 2006 jederzeit gewährleistet und wird dies auch planmäßig im Geschäftsjahr 2007 sein.

Den Gewinn in Höhe von 0,2 Millionen Euro führt die Gesellschaft aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages an die Stadtwerke Halle GmbH ab.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 107 von 519 4. Vermögenslage

Die EVH GmbH tätigte im Geschäftsjahr 2006 Investitionen in Höhe von 24,2 Millionen Euro. Schwerpunkte waren der Neubau des Wärmespeichers am Standort Dieselstraße, die Umsetzung der Kälteversorgung für das Krankenhaus Bergmannstrost sowie die Verlegung von Versorgungsleitungen im Innenstadtbereich.

Die Bilanzsumme des Unternehmens verringerte sich um 7,1 Millionen Euro auf 348,4 Millionen Euro. Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital belief sich einschließlich 90 Prozent Sonderposten auf 123,1 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 35,3 (Vorjahr: 35,2) Prozent.

5. Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die EVH GmbH notwendig machen würden.

6. Risikobericht

Großes Gewicht legt die EVH GmbH auf ein kontinuierliches Risikomanagement. Zentraler Gedanke ist die Einbindung aller Unternehmensbereiche in die Früherkennung von Risiken. In diesem Sinne wird jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung eine Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage die Anpassung der Inhalte des monatlichen Risikoreports erfolgt.

Den Marktpreisrisiken begegnet die EVH GmbH durch derivative Preissicherungsgeschäfte. Hierdurch werden die Risiken schwankender Ölpreise und deren Auswirkung auf die Kosten für das zur Strom- und Fernwärmeproduktion bezogene Erdgas geglättet. Aufgrund fehlender Kongruenz zwischen den Marktpreisen für Mineralöl und Strom hat sich die EVH GmbH zu dieser Strategie entschieden.

Dem Risiko mangelnder Bonität von Geschäftspartnern wird durch direkte und indirekte Maßnahmen begegnet. Neben der Beschränkung auf einen für jeden Geschäftspartner im Stromhandel definierten Maximalwert als direkt wirkende Risikobegrenzung bereitet die EVH GmbH die Mitgliedschaft in einem Kreditrisikopool vor, der das Risiko des Adressausfalls, also der Zahlungs- bzw. Leistungsunfähigkeit von Vertragspartnern, auf viele am Pool beteiligte Unternehmen verteilt.

Weitere Risiken resultieren aus:

• der stärkeren Bindung an den Heizölpreis durch die im Geschäftsjahr 2006 neu abgeschlossenen Gaslieferverträge.

• Mindestabnahmeverpflichtungen von Kommunal- und Kraftwerksgas aus den neuen Gaslieferungsverträgen bei milder Witterung.

• dem Auslaufen des KWK-Gesetzes für Bestandsanlagen mit Ende des Geschäftsjahres 2010 und der dann fehlenden KWK-Vergütung.

• Erlös- und Margeneinbußen durch künftige Regulierungsmaßnahmen sowie einer Intensivierung des Wettbewerbs, welche die Möglichkeiten von Preisanpassungen bei Strom, Gas und Fernwärme begrenzen.

7. Prognosebericht

Der Bevölkerungsrückgang in der Stadt Halle hat sich zwar abgeschwächt, konnte aber noch nicht gestoppt werden. Hohe Arbeitslosigkeit und erhebliche soziale Probleme in der Region stellen auch die EVH GmbH vor neue Herausforderungen, vom Leerstand und Rückbau Fernwärme versorgter Wohnungen bis hin zur Durchsetzung offener Forderungen.

Die sehr hohe Volatilität an den Rohstoff- und insbesondere an den Energiemärkten führt zu wachsenden Preisrisiken.

Gestiegene Beschaffungspreise sowie die Belastung der Kunden mit daraus folgenden Preissteigerungen werden durch die aktuellen politischen Randbedingungen erheblich behindert, was sich negativ auf den Unternehmenserfolg auswirkt.

Die EVH GmbH wird auch in den kommenden Jahren alle Möglichkeiten ausschöpfen, die aus Preissteigerungen resultierenden Kostenmehrbelastungen zu kompensieren. Nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch konzernübergreifend werden entsprechende Maßnahmen durchgeführt. Diese beinhalten beispielsweise das Zusammenlegen einzelner Aufgabengebiete von Stadtwerkeunternehmen (Shared Service).

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 108 von 519 Der Dauerbetrieb zweier neu errichteter Kraftwerksblöcke als Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im grundlegend modernisierten Standort Dieselstraße gibt dem Unternehmen seit Mitte 2005 die erforderliche Flexibilität, um den beinahe täglich wechselnden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und effizient zu produzieren. Der EVH GmbH ist es durch diese strategische Ausrichtung möglich, alle Elemente der Wertschöpfung von der Erzeugung über Netze bis hin zum Vertrieb am liberalisierten Energiemarkt zu bedienen und deshalb auch mittel- und langfristig erfolgreich zu bestehen.

Die Hauptinvestitionen in den Folgejahren werden hauptsächlich bei den Netzen liegen, um die Versorgungssicherheit stets zu gewährleisten. Dabei handelt es sich überwiegend um die Erweiterung von Kabelanlagen, den Ersatz von Trassenabschnitten, die Umrüstung von Wärmekomplexanlagen auf Wärmeübergabestationen sowie den Neuanschluss von Kunden.

Die Gesellschaft geht davon aus, dass in den kommenden Jahren die von der Bundesnetzagentur regulierten Netznutzungsentgelte weiter sinken werden. Um künftig am Markt erfolgreich bestehen zu können, sind hier weitere Effizienzsteigerungsmaßnahmen erforderlich.

Trotz des bevorstehenden schwierigen Geschäftsjahres plant die EVH GmbH für das Jahr 2007 ein Ergebnis vor Gewinnabführung von rund 5 Millionen Euro.

Ver- und Entsorgung Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH Seite 109 von 519