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Energieversorgung Halle Netz GmbH

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d) Geschäftsentwicklung

aa) Bilanzdaten

2006 2005 2004

Verände-rungen

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Umlaufvermögen 25,17 100,0 19,72 100,0 21,62 100,0 5,45 27,64

Bilanzsumme 25,17 100,0 19,72 100,0 21,62 100,0 5,45 27,64

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 22,65 90,0 18,46 93,6 20,18 93,4 4,19 22,70

Rückstellungen 2,10 8,3 1,26 6,4 1,27 5,9 0,84 66,67

Verbindlichkeiten 0,42 1,7 0,17 0,8

Bilanzsumme 25,17 100,0 19,72 100,0 21,62 100,0 5,45 27,64

bb) GuV

2006 2005 2004

T€ T€ T€

sonstige betriebliche Erträge 0,00 0,01

sonstige betriebliche Aufwendungen 3,12 1,87 1,91

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,26 0,14 0,20

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 0,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit -2,86 -1,72 -1,72

außerordentliche Erträge 0,51

außerordentliches Ergebnis 0,51

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag -2,35 -1,72 -1,72

Bilanzgewinn/Bilanzverlust -2,35 -1,72 -1,72

cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2006 2005 2004 Angaben in

Umsatzrentabilität: %

Eigenkapitalrentabilität: -9,42 -8,52 -7,85 %

Cash-Flow: -2,35 -1,72 -1,72 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: T€

Personalaufwandsquote: %

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 97 von 519 dd) Kennzahlen zur Vermögens-

und Kapitalstruktur

31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 Angaben in

Sachanlagenintensität: %

Eigenkapitalquote: 89,98 93,64 93,37 %

Fremdkapitalquote: 10,02 6,36 6,63 %

ee) Leistungsdaten keine Angaben

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 98 von 519 e) Lagebericht

Vorbemerkung

Die IST Infrastruktur GmbH, Halle (Saale), wurde am 7. März 2003 als Gesellschaft ohne operatives Geschäft gegründet.

Am 12. Dezember 2006 wurde sie von ihrem Gesellschafter Stadtwerke Halle GmbH an deren Tochterunternehmen EVH GmbH, Halle (Saale), veräußert zwecks Begründung eines Geschäftsbetriebs. In diesem Zusammenhang wurde der Gesellschaftsvertrag insbesondere der Unternehmensgegenstand neu gefasst, die Firma in Energieversorgung Halle Netz GmbH geändert und eine Änderung in der Geschäftsführung vorgenommen.

Geschäftsverlauf 2006

Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Energieversorgung Halle Netz GmbH ein negatives Ergebnis in Höhe von -2.354 Euro.

Es fielen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Aufnahme des operativen Geschäftsbetriebs und der Schaffung der rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sowie für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 an. Das Unternehmen generierte im Geschäftsjahr 2006 keine Umsatzerlöse.

Zum Ausgleich des Verlustvortrages (6.536 Euro) und des im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 12. Dezember 2006 erwirtschafteten Jahresfehlbetrags (509 Euro) leistete die Gesellschafterin EVH GmbH einen Gesellschafterzuschuss (7.045 Euro).

Das Eigenkapital belief sich zum Jahresabschluss am 31. Dezember 2006 auf 22.646 Euro. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 90,0 Prozent.

Der Finanzmittelbestand der Energieversorgung Halle Netz GmbH belief sich am 31. Dezember 2006 auf 25.014 Euro und bestand aus Guthaben bei einem Kreditinstitut.

Die Rückstellungen betrafen überwiegend Aufwendungen des Jahresabschlusses 2006.

Die Verbindlichkeiten fielen im Zusammenhang mit der Schaffung der rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Aufnahme des operativen Geschäftsbetriebs der Energieversorgung Halle Netz GmbH an.

Die Bilanzsumme des Unternehmens betrug 25.169 Euro.

Das operative Geschäft ab 2007

1. Rahmenbedingungen, Branchenentwicklung und Geschäft

Die deutsche Energiewirtschaft steht seit dem Beginn der Liberalisierung nicht nur vor einer Vielzahl neuer Herausforderungen, sondern auch vor einem ungewisseren wirtschaftlichen Handlungsrahmen.

Mit der zweiten Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im Juli 2005 wurde die Regulierung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur gesetzlich verankert und die Implementierung der Anreizregulierung zum Jahr 2008 verabschiedet.

Kerngedanke der Anreizregulierung ist das Abbilden sämtlicher Netzbetreiber der Bundesrepublik Deutschland anhand von Kennzahlen. Dabei werden die Input- und Outputmengen einzelner Netzbetreiber in Beziehung gesetzt. Die Unternehmen, die bei diesem Vergleich am besten abschneiden, legen den Branchenstandard fest.

Dieser regulatorische Ansatz bildet einen realen Konkurrenzmarkt sehr gut nach. Er ist jedoch stark von der Effizienzmessung der betroffenen Unternehmen sowie deren Klassifizierung in Strukturklassen abhängig.

1.1. Die Geschäftstätigkeit der Energieversorgung Halle Netz GmbH

In Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben hat die EVH GmbH zum 12. Dezember 2006 eine eigenständige Netzgesellschaft, die Energieversorgung Halle Netz GmbH, unter Verwendung der in 2003 gegründeten IST Infrastruktur GmbH, Halle (Saale), gegründet.

Die Gesellschaft übernahm am 1. Januar 2007 die Verantwortung für den Betrieb und die Steuerung der Strom- und Erdgasnetze sowie der Info-, Fernwirk- und Leittechnik. Sie organisiert seitdem den diskriminierungsfreien Zugang aller Marktteilnehmer zu den im Stadtgebiet von Halle vorhandenen Versorgungsleitungen der EVH GmbH, vermarktet freie Kapazitäten der Netze und stellt die zur ordnungsgemäßen Abrechnung erforderlichen Verbrauchsdaten bereit.

Ver- und Entsorgung Energieversorgung Halle Netz GmbH Seite 99 von 519 Eine eigentumsrechtliche Trennung des Netzbetriebs von den übrigen Tätigkeitsbereichen der Energieversorgung („ownership unbundling“) ist nicht erforderlich. Als Variante der Überlassung der für den Netzbetrieb erforderlichen Vermögensgegenstände von der EVH GmbH an die Energieversorgung Halle Netz GmbH wurde deshalb der Abschluss eines Pachtvertrags gewählt. Ein solcher wurde mit der EVH GmbH am 8. Januar 2007 für die Energienetze geschlossen, ferner kamen Verträge zur Betriebsführung zum Abschluss. Durch diese Vorgehensweise wurde die Netzgesellschaft selbst nur mit wenig Vermögen ausgestattet.

Des Weiteren wurde mit der EVH GmbH ein Gewinnabführungsvertrag geschlossen und damit auch die körperschaft- und gewerbesteuerliche Organschaft zum 1. Januar 2007 hergestellt.

Bei der Regelung der Zuständigkeiten der Gesellschafterversammlung wurde dem Spannungsverhältnis zwischen dem Weisungsrecht der Gesellschaftsversammlung gegenüber der Geschäftsführung nach § 37 GmbHG, dem Auskunfts- und Einsichtsrecht der Gesellschafter nach § 51a GmbHG und der von § 8 Abs. 4 EnWG geforderten Unabhängigkeit des Netzbetreibers Rechnung getragen. In dem Gesellschaftsvertrag ist dargestellt, dass Weisungen des Gesellschafters zum laufenden Geschäftsbetrieb nicht erlaubt sind. Ausnahmen bilden jedoch Einzelweisungen zur Wahrnehmung der berechtigten Interessen der Gesellschafterin EVH GmbH, die im Hinblick auf die Rentabilität der Gesellschaft ergehen oder sich nicht auf Maßnahmen beziehen, die im laufenden Wirtschaftsplan enthalten sind.

Der laut Personalkonzept der EVH GmbH eingeplante Personalstand des ehemaligen Bereiches Netzbetreiber wurde aus der EVH GmbH ausgegliedert und ging entsprechend mit 44,4 VbE zum Jahresanfang 2007 in die neue Gesellschaft über.

2. Risikobericht

Den Antrag zur Genehmigung der Netzentgelte Strom reichte die EVH GmbH fristgemäß zum 30. Oktober 2005 bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn ein.

Gleichfalls fristgemäß vorgelegt wurde der Antrag zur Genehmigung der Netzentgelte Gas durch die EVH GmbH zum 31.

Januar 2006 bei der Landesregulierungsbehörde im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt.

Die Bundesnetzagentur und die Landesregulierungsbehörden haben Mitte 2005 ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgaben bestehen insbesondere in der Überwachung der diskriminierungsfreien Netzzugänge für alle Marktteilnehmer. Sie prüfen die Kalkulation und genehmigen die Höhe der Netzentgelte für Strom und Gas.

Entgegen dem durch die Bundesnetzagentur und die Landesregulierungsbehörde Sachsen-Anhalt selbst formulierten Anspruch wurden bis zum heutigen Tag keine Entgeltgenehmigungen für die Netze der EVH GmbH erteilt.

Daraus ergibt sich eine erhebliche Unsicherheit bezüglich des Preisniveaus der Netznutzungsentgelte.

Die notwendigen Modifizierungen entsprechend den Vorgaben der Entflechtung nach § 6 EnWG hinsichtlich der laufenden Netzentgeltgenehmigungsverfahren sind bei den zuständigen Behörden angefragt.

3. Prognosebericht

Die derzeit übliche Kostenkontrolle soll durch die zügige Einführung einer Anreizregulierung abgelöst werden. Die Unternehmen erhalten durch die Anreizregulierung für mehrere Jahre feste Erlösobergrenzen.

Die Energieversorgung Halle Netz GmbH wird sich ihren Aufgaben und neuen Herausforderungen pro-aktiv stellen, um zusätzlichen unternehmerischen Freiraum und Aussicht auf höhere Renditen zu erhalten.

Für das Geschäftsjahr 2007 plant die Gesellschaft ein positives Jahresergebnis (vor Gewinnabführung) von 140 TEuro.

Investitionen sind für 2007 ins Sachanlagevermögen in Höhe von 210 TEuro vorgesehen, ferner sollen die Dienstgebäude nebst Grundstück im Wege der Sacheinlage durch die Gesellschafterin eingelegt werden.

Die Gesellschaft nimmt ab 1. Januar 2007 am Cash Pool der Stadtwerke Halle GmbH teil.

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