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EVALUATION UND COACHING ZUM FRÜHWARNSYSTEM IN BERLIN-MITTE

Im Dokument DOKUMENTATION GEMEINSAM. (Seite 83-86)

VERNETZUNG UND COACHING NETZWERK KINDERSCHUTZ ALS SOZIALES FRÜHWARNSYSTEM IN BERLIN-MITTE

Das vom Berliner Senat beschlossene Gesamtkonzept „Netzwerk Kin-derschutz Berlin“ zielt auf den Schutz von Kindern vor Verwahrlosung, Misshandlung und Gewalt durch ein integriertes Konzept zur Präven-tion, Beratung, Früherkennung, Krisenintervention und rechtzeitigen Hilfegewährung, unter anderem durch das Netzwerk „Soziales Früh-warnsystem“. Das hier vorliegende Teilprojekt „Coaching des Sozialen Frühwarnsystems in Berlin-Mitte“ möchte ein stadtteilbezogenes Zusam-menwirken von Institutionen und Einrichtungen zur Prävention und Früherkennung erreichen. Es soll dazu dienen, Kindern und ihren Fami-lien in Belastungssituationen adäquate Lösungsmöglichkeiten und recht-zeitige Hilfeangebote zur Verfügung zu stellen. Hierzu soll eine möglichst wirksame, d.h. verbindliche Vernetzung (durch Dialog- und Kooperati-onsvereinbarungen) aller regional helfenden und unterstützenden Berei-che (Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe, aber auch Bildung und Justiz) erfolgen. Dieses Projekt endete im Juni 2009.

Zielgruppen

Akteurinnen und Akteure des Bezirkes Berlin-Mitte, die sich mit dem Thema Kindesschutz befassen: Gesundheits- und Jugendverwaltung, Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Sportvereine, Kindertageseinrichtun-gen, Tagesmütter, Schulen, Polizei, freie Träger, Entbindungskliniken, Be-ratungsstellen, Stadtteilmanagement.

Kooperationspartner/-innen

Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Abteilung Jugend

Bezirksamt Mitte, Jugend- und Gesundheitsamt Berlin-Mitte

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB)

ISIS Berlin e.V. – Institut für Sozialforschung, Informatik und soziale Arbeit

Netzwerk Kinderschutz, Berlin Angebote und Hilfen

Im Zusammenspiel der drei untenstehenden Ebenen wird eine Balance zwischen Eigenaktivitäten der Akteurinnen und Akteure und der koordi-nierenden und kooperativen Steuerungsebene angestrebt. Damit die Ver-netzungsaktivitäten übersichtlich bleiben, ist von drei Handlungsebenen auszugehen:

1. Vernetzungsfeld unter Berücksichtigung aller Akteurinnen und Akteure im regionalen Raum,

2. strategischer Prozess von Information, Abstimmung und Zusammenwirken,

3. Koordination und Kooperation als organisatorische Entwicklung, inhaltliche Moderation und unterstützende Servicefunktion.

WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG EVALUATION UND COACHING ZUM SOZIALEN FRÜHWARNSYSTEM IN BERLIN-MITTE

Die Begleitforschung des Modellprojektes „Soziales Frühwarnsystem in Berlin-Mitte“ als Teil des Berliner Gesamtkonzeptes „Netzwerk Kinder-schutz“ widmet sich der Beschreibung der regionalen sozialen Situation in Form einer Sozialraumanalyse und führt eine Bestandsaufnahme von Einrichtungen und Akteurinnen und Akteuren im Kinderschutz Berlin-Mitte durch. Es werden die durch die Mitarbeitenden des Projektes des Caritas verbandes für das Erzbistum Berlin e.V. initiierten und tatsächlich schon vorhandenen sozialräumlichen Kooperationen und Vernetzungen aller (möglichen) Akteurinnen und Akteure in diesem Untersuchungs-feld beschrieben und bewertet. Hierzu nutzt die wissenschaftliche Be-gleitung eine Verbindung von quantitativen und qualitativen Methoden, wobei die Dokumentationen und Untersuchungen dazu dienen sollen, Einsichten in Problembereiche des Kinderschutzes hinsichtlich Koopera-tion und Vernetzung im regionalen Raum zu erhalten.

Träger und Förderung

Das Projekt zur wissenschaftlichen Begleitung befi ndet sich in der Trä-gerschaft des Instituts für Sozialforschung, Informatik und Soziale Arbeit (ISIS Berlin e.V.).

Das Projekt zur Vernetzung und zum Coaching befi ndet sich in der Trägerschaft des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V.

Beide Projekte werden durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramms „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und Soziale Frühwarnsysteme“ gefördert.

Die Mittelvergabe erfolgt über das NZFH.

POSTER BERLIN

AUSGANGSLAGE

Ausgehend von den bekannten Einzelfällen von Kindeswohlgefährdung und Kin-desvernachlässigungen im Bund wie auch in Berlin wurde zum Schutz der Kinder vor Verwahrlosung, Misshandlung und Gewalt ein integriertes Konzept zur Prä-vention, Beratung, Früherkennung, Krisenintervention und rechtzeitigen Hilfege-währung, das „Netzwerk Kinderschutz Berlin“ (Drs.Nr. 16/0285 vom 20.02.2007) beschlossen. Dieses Konzept enthält eine Vielzahl von Maßnahmen und Regelun-gen, wie zum Beispiel:

berlineinheitliche Verfahren standards,

verlässliche Melde- und Informations strukturen,

gemeinsame Ausführungsvorschriften für die Verwaltungen,

die „Hotline Kinderschutz“ und

Arbeitshilfen für die Bereiche Jugend-hilfe, Schule,

die es in den Berliner Bezirken umzu-setzen gilt.

Im Zentrum aller Bemühung steht hierbei die Vernetzung der unter-schiedlichen und oft nebeneinander existie ren den Hilfesysteme in ein sozialräumliches Netzwerk als „soziales Frühwarnsystem“. Dies bildet den An-knüpfungspunkt für das praktische Modellprojekt vom Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Institut für Sozialforschung, Informatik und Soziale Arbeit (ISIS Berlin e.V.).

FRAGEN …

Da das „Netzwerk Kinderschutz Berlin“ die Vernetzung von unterschiedlichen Hilfesystemen, professionellen Akteuren und Einrichtungen zum Ziel hat, be-schäftigte sich das Projekt mit folgenden Fragestellungen:

Wie kann die Vernetzung gelingen? Welche Voraussetzungen sollten gegeben sein? Welche Organisationsform ist für die Koordination von Akteurinnen und Akteuren und Maßnahmen geeignet?

Welche Empfehlungen für Akteurinnen und Akteure und Einrichtungen kön-nen aus dem Projekt generiert werden?

Wie ist die Arbeit des Projektes im Hinblick auf selbst gesetzte Ziele zu bewerten?

... UND WEGE ZU DEN ANTWORTEN

Ziel des Teilprojektes „Coaching“ war die Beratung, Begleitung, Unterstützung und Motivation zur Implementierung des regionalbezogenen Netzwerks Kinder-schutz in Berlin Mitte.

Gleichzeitig erfolgte durch das Teilprojekt „Evaluation“ die wissenschaftliche Be-gleitung:

Auswertung quantitativer Daten (u. a. des statisti-schen Landesamtes und der bezirklichen Verwal-tung)

Quantitative Erhebung potentieller Akteure im Netzwerk Kinderschutz (N = 1041); Rücklauf-quote: 18,2 Prozent (Aus-wertung mit SPSS und BabstSoft Relations)

Problemzentrierte Inter-views mit 20 zentralen Akteuren (Expertinnen und Experten) (inhalts-analytische Auswertung mit ATLAS.ti)

AUSGEWÄHLTE ERGEBNISSE

Es gibt eine gute Vernetzung innerhalb der Bereiche (Jugend, Gesundheit, etc.), jedoch wenig „Brücken“ zueinander.

Interdisziplinäre „Kinderschutzkonferenzen“ als „Brückenschlag“ werden als fruchtbringend erlebt.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen von „Frühe Hilfe“ und von „Netz werken“.

Es gibt professionsabhängige Unterscheidungen von Vernetzungszielen.

www.kinderschutznetzwerk-berlin.de

Abbildung 1: Regionales Netzwerk „Soziales Frühwarnsystem“

regionales Netzwerk

„Soziales Frühwarnsystem“

Vernetzung der Bereiche Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe anregen

Vermittlung des einheitlichen Melde- und

Erfassungsverfahrens Vermittlung der

berlineinheitlichen Qualitätsstandards

Entwicklung geeigneter Kooperationsformen Katholische Hochschule für

Sozialwesen Berlin, ISIS-Berlin:

Evaluation

Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.:

Coaching, Begleitung, Moderation von Dialogen

und Konflikten

Selbsttragende regionale Struktur aufbauen

Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit Präventiver

Kinderschutz

Abbildung 2: Kooperationsbeziehungen bzw. Zusammenarbeit der erfassten Einrichtungen im Überblick (n=125) Jugendamt

Einrichtungen codiert

Jugendarbeit Schulen Kita, Hort

überregionale Notdienste Einrichtung des

Gesundheits-dienstes

innerh. eig.

Organisation

Jugendamt Eltern Kita, Hort

überregionale Notdienste

Gesundheits-dienste

innerh. eig.

Organisation

Jugendamt Jugendarbeit

Schulen Polizei Kita, Hort

überregionale Notdienste

Gesundheits-dienste

innerh. eig.

Organisation

Jugendamt

Schulen Polizei Eltern Kita, Hort

überregionale Notdienste

Gesundheits-dienste

innerh. eig.

Organisation

Jugendamt

Schulen Polizei Eltern Kita, Hort

Gesundheits-dienste

BERLIN

FAZIT

Die interdisziplinäre Kooperation und Vernetzung im Sinne präventiven Kinder-schutzes kann gelingen:

wenn die personellen wie zeitlichen Ressourcen bei den Akteuren zur Verfü-gung gestellt werden,

wenn strukturell die Rahmenbedingungen geschaffen werden, z.B. durch eine

„Koordinierungsstelle Kinderschutz“ incl. Netzwerkkonzept mit den sächlichen Ressourcen für Schulung, Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit,

wenn ein persönliches Interesse und Engagement vorliegen und tragfähige, in-formelle und persönliche Beziehungen bestehen,

wenn durch Zieldefi nitionen, Aufgaben, Arbeitsprogramme, Geschäftsordnung für „Kinderschutzkonferenzen“ eine verbindliche Kommunikation und Er-reichbarkeit gestaltet wird,

wenn regelmäßige Treffen und ein ressourcenschonender Austausch der Akteu-re stattfi ndet.

Leitung:

Diplom-Sozialarbeiter Jens-Uwe Scharf Projektkoordination, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.

Prof. Dr. Jürgen Gries

wissenschaftliche Begleitung; Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin Mitarbeiter/-innen:

Diplom-Sozialpädagogin Susen Molter, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.

Dr. Vincenz Leuschner, Institut für Sozialforschung, Informatik und Soziale Arbeit – ISIS Berlin e.V.

Dr. Gerhard Wenzke, Institut für Sozialforschung, Informatik und Soziale Arbeit – ISIS Berlin e.V.

Netzwerkveranstaltung „MoNet“

POSTER BRANDENBURG

BRANDENBURG

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