• Keine Ergebnisse gefunden

1   Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

6.1   Ergebnisse der Verbleibstudie (Karriereverläufe, akademische

6.2.5   Einschätzung der Karrierechancen und Arbeitsbedingungen in

Unterschiede Karrierechancen zwischen D und USA

Häufigkeit Prozent Kum. Prozente

Ja 291 71,5% 71,5%

Nein 98 24,1% 95,6%

Keine Angabe 18 4,4% 100,0%

Gesamtsumme 407 95,6%

Tabelle 25: Einschätzungen zu Unterschieden zu Karrierechancen in Deutschland und USA, Frage 1.3 (n=407)

Gut zwei Drittel der Befragten (71,5 Prozent) sehen Unterschiede bezüglich der Karrierechancen zwischen den USA und Deutschland, 24,1 Prozent sehen keine Unterschiede.

Karrierechancen besser in …

Häufigkeit Prozent

USA 238 57,6%

Deutschland 41 9,9%

Schweiz 5 1,2%

UK 4 1,0%

Kanada 2 0,5%

NL 2 0,5%

Norwegen 1 0,2%

Schweden 1 0,2%

Keine Unterschiede 82 22,6%

Keine Angabe 26 6,3%

Gesamtsumme 413 100,0%

Tabelle 26: Häufigkeit „Karrierechancen sind besser in … “ Frage 1.3a (n=413, 6 Doppelnennungen)

57,7 Prozent der Befragten schätzen die Karrierechancen in den USA besser ein, 9,9 Prozent sehen in Deutschland bessere Chancen. 22,6 Prozent finden, dass es keine Unterschiede gibt, andere Länder nennen 4,6 Prozent.105

Gleichzeitig wurde im Fragenblock 1.3 nach Unterschieden bezüglich der Arbeits-bedingungen gefragt.

105 Die Frage ließ als Option zu, außer Deutschland und den USA noch andere Länder zu nennen.

67  Arbeitsbedingungen besser in …

Häufigkeit Prozent

USA 168 40,2%

Deutschland 114 27,3%

Schweiz 11 2,6%

UK 9 2,2%

Schweden 4 1,0%

Kanada 3 0,7%

NL 2 0,5%

Norwegen 2 0,5%

Österreich 1 0,2%

Keine Unterschiede 76 20,1%

Keine Angabe 20 4,8%

Gesamtsumme 418 100,0%

Tabelle 27: Häufigkeit „Arbeitsbedingungen sind besser in …“

Frage 1.3b (n=413, 6 Doppelnennungen)

Der Unterschied ist bei der Frage nach den besseren Arbeitsbedingungen gerin-ger. Auch hier liegen die USA im Ranking vorne (40,2 Prozent). Bessere Arbeitsbedingungen in Deutschland schätzen 27,3 Prozent ein, andere Länder nennen 7,7 Prozent und keine Unterschiede geben 20,1 Prozent an.

Genderspezifische Betrachtung

Hinsichtlich der Einschätzung, ob es Unterschiede bezüglich der Karrierechancen zwischen Deutschland und den USA gibt, zeigen sich bei den Geschlechtern kaum Unterschiede. Die Einschätzung, dass es Unterschiede gibt, ist fast identisch (Frauen 71,8 Prozent, Männer 71,3 Prozent). Differenzen kleiner 5 Prozent sind bei „keine Angabe“ und „nein“ zu verzeichnen (siehe Anhang, Tabelle A 43).

Tabelle 28 zeigt, dass beide Geschlechter die Karrierechancen mit 57,4 Prozent in den USA als besser ansehen. Während 11,7 Prozent der Männer bessere Kar-rierechancen für sich in Deutschland sehen, sind es bei den Frauen nur 5,5 Prozent. 7,1 Prozent der Frauen sehen in anderen (vor allem europäischen) Län-dern für sich bessere Karrierechancen, bei den Männern liegt der Wert hier bei 2 Prozent.

Vergleich Gender: Karrierechancen besser in …

Geschlecht (G) USA D

Andere

(Europa) gleich

keine

Angabe Gesamt

Frauen Anzahl 66 6 8 25 8 113

% G 57,4% 5,2% 7,1% 21,7% 7,0% 100,0%

Männer Anzahl 171 35 6 68 18 298

% G 57,4% 11,7% 2,0% 22,8% 6,0% 100,0%

Gesamt-summe Anzahl 237 41 14 93 26 411

% G 57,7% 10,0% 3,4% 22,6% 6,3% 100,0%

Tabelle 28: Kreuztabelle Gender: Einschätzung Unterschiede Karrierechancen (n=407), Zuordnungen (n=411)

Die Arbeitsbedingungen werden von beiden Geschlechtern ähnlich eingeschätzt (Differenz kleiner als 5 Prozent). Lediglich bei „anderen Ländern“ steht einem anteiligen Wert bei den Frauen von 11,4 Prozent ein Wert von 5,6 Prozent bei den Männern gegenüber (siehe Anhang, Tabelle A 38).

Betrachtung der AY-Gruppen

Die anteilige Beantwortung der Frage nach Unterschieden hinsichtlich der Karrie-rechancen zeigt Unterschiede vor allem bei dem Item „Ja“. Die AY-Gruppe II liegt bei 76,1 Prozent, die AY-Gruppe III bei 69,6 Prozent und die AY-Gruppe I bei 66,4 Prozent. Umgekehrt fallen die Werte für „Nein“ aus. Sie liegen mit 27,2 Prozent am höchsten bei der AY-Gruppe I und mit 21,1 Prozent am niedrigsten bei der AY-Gruppe II. 6,5 Prozent der Befragten aus der AY-Gruppe I machen keine Angabe (niedrigster Wert hier 2,2 Prozent AY-Gruppe II).106

Alle AY-Gruppen schätzen mit ähnlichen Werten die Karrierechancen besser in den USA ein. Die Werte liegen zwischen 60,2 Prozent (AY-Gruppe II) und 54 Pro-zent (AY-Gruppe I). Die Karrierechancen in Deutschland sehen 14,6 ProPro-zent der AY-Gruppe III als besser an, 11,1 Prozent der AY-Gruppe II, jedoch nur 4,8 Pro-zent der AY-Gruppe I. Diese Gruppe hat den höchsten Wert bei „gleichen Karrierechancen“ (28,2 Prozent). Die anderen Gruppen liegen hier bei ca. 20 Prozent. 10,5 Prozent der AY-Gruppe I machen hier keine Angabe.107

Während die AY-Gruppen II und III die Arbeitsbedingungen in den USA und Deutschland sehr ähnlich einschätzen (ca. 42 Prozent USA besser und 29 Prozent Deutschland besser), weichen die Werte der AY-Gruppe I um ca. 6 Prozent ab (37,0 und 23,6 Prozent). Deutlich mehr Befragte aus dieser Gruppe schätzen die Arbeitsbedingungen gleich gut ein (24,4 Prozent gegenüber 16 Prozent bei den AY-Gruppen II und III).108 Bei „Andere“ (Länder) gibt es kaum Unterschiede.

Betrachtung der Gruppen Berufsumfeld

Die Befragten, die in der Wirtschaft arbeiten, sehen am ehesten Unterschiede (83,3 Prozent) hinsichtlich der Karrierechancen. Die Berufsumfelder „Niederge-lassen“ (73,6 Prozent) und „Universitätsklinik“ (72,4 Prozent) zeigen ähnliche

106 Siehe Anhang, Tabelle A 40.

107 Siehe Anhang, Tabelle A 41.

108 Siehe Anhang, Tabelle A 42.

69 Werte, ebenso wie die Felder „Akademisches Lehrkrankenhaus“ (66,7 Prozent) und „Klinik“ (64,0 Prozent). Die Befragten, die in Kliniken arbeiten, sagen amhäufigsten, dass es keine Unterschiede gibt (32 Prozent).109

Die Einschätzung, dass die Karrierechancen in den USA besser sind, wird von den Mitgliedern aller Berufsumfelder geteilt. Die Werte bewegen sich in ähnlichem Rahmen (62,4 Prozent „Niedergelassene“ bis 55 Prozent „Akademisches Lehr-krankenhaus“). Nur 5 Prozent der Befragten aus dem Berufsumfeld

„Akademisches Lehrkrankenhaus“ sehen in Deutschland bessere Karrierechan-cen, am ehesten schätzen dies Mitglieder der Gruppe „Universitätsklinik“ ein (12,6 Prozent). Allerdings zeigt das Berufsumfeld „Akademisches Lehrkranken-haus“ den höchsten Wert im Bereich „gleich“ (28,3 Prozent), der niedrigste Wert findet sich hier im Berufsumfeld „Wirtschaft“ mit 16,7 Prozent.110

Relativ geringe Unterschiede gibt es in der Bewertung der Arbeitsbedingungen.

Lediglich das Berufsumfeld „Wirtschaft“ schätzt die Arbeitsbedingungen in Deutschland (33,3 Prozent) besser ein als in den USA (28,6 Prozent). Die ande-ren Berufsumfelder liegen hier für die USA zwischen 42,3 Prozent („Universitätsklinik“) und 37,7 Prozent („Akademisches Lehrkrankenhaus“) und für Deutschland zwischen 30,8 Prozent („Klinik“) und 23,9 Prozent („Niedergelas-sen“). 111

Kommentare zur Frage „Karrierechancen besser in ...“

Obwohl bei dieser Fragestellung kein freies Feld für weitere Aspekte vorhanden war, haben 62 Befragte zusätzlich zu ihrem Ranking noch schriftliche Kommenta-re zu der Fragestellung abgegeben112. Die Antworten wurden in den folgenden Tabellen zu Themenclustern zusammengefasst und die Häufigkeit der Nennung wurde zugeordnet. Es wurden vier Tabellen mit Kommentaren bezogen auf die USA, Deutschland, andere Länder und Hinweisen zur Fragestellung erstellt. Zu-weisungen eines bzw. einer Befragten zu mehreren Themen waren möglich. Die Themen sind nach Häufigkeit der Nennung aufgelistet.

109 Siehe Anhang, Tabelle A 43.

110 Siehe Anhang, Tabelle A 44.

111 Siehe Anhang, Tabelle A 45.

112 Siehe Anhang, Tabelle A 35.

Thematische Kategorisierung der „spontanen“ Kommentare zur Frage „Karrierechancen besser in …“ bezogen auf die USA

Nr. Thema Anzahl

1 Aufstieg über Erfahrung, persönlichen Einsatz, Befähigung 8 2 Flache Hierarchien, höhere Flexibilität, mehr Möglichkeiten

(bei höherem Risiko)

7

3 Forschungsmöglichkeiten (Förderung) 4

4 Geregelte Curricula (Weiterbildung hat Relevanz) 4

5 Harte Arbeitsbedingungen 4

6 Individuelle Förderung (Mentoring) 3

7 Einfacherer Aufstieg (Karrierebeginn) 3

8 Kombination Klinik / Forschung (bessere Möglichkeiten) 2

9 Bessere Bezahlung 2

10 USA (allgemein) 1

11 Für Frauen (als Ärztin) besser

12 Asoziales Land (bei aller Faszination) 1

Tabelle 29: Thematische Kategorisierung der „spontanen“ Kommentare zur Frage 1.3

„Karrierechancen besser in …“ bezogen auf die USA, Zuordnungen (n=39) Besonders betont wird, dass in den USA sich Karrierechancen eher an der eige-nen Leistungsfähigkeit bzw. gezeigten Leistung orientieren (Themen 1, 2 und 10). Die Forschungsbedingungen und die Schnittstelle Klinik/Forschung werden als besser eingeschätzt (Thema 3 und 8) sowie die geregelten Curricula in der Weiterbildung als Vorteil gesehen (Thema 4). Gerade am Karrierebeginn werden bessere Karrierechancen konstatiert und die individuelle Förderung (Mentoring) positiv erwähnt (Themen 6 und 7). Zwei Befragte berichten von besserer Bezah-lung in den USA (Thema 9), und vier Befragte weisen auf die harten Arbeitsbedingungen hin (Thema 5). Eine Befragte äußert, dass für Ärztinnen die USA der bessere Standort , und ein Befragter schreibt, dass die USA ein asozia-les Land seien, trotz aller Faszination.

71 Thematische Einordnung der Kommentare zur Frage

„Karrierechancen besser in …“ bezogen auf Deutschland

Nr. Thema Anzahl

1 Starke Hierarchie (Seilschaften, Abhängigkeit vom Chef) 5

2 Harte Arbeitsbedingungen 4

3 Klinik besser 2

4 Besser zum Leben 2

5 Aktuell gut hier 1

6 Besser für wissenschaftliches Arbeiten 1

7 Diskriminierung von Frauen 1

Tabelle 30: Thematische Einordnung Kommentare zur Frage „Karrierechancen besser in …“ bezogen auf Deutschland, Zuordnungen (n=16)

Als karrierehemmend werden die starken Hierarchien in Klinik und Wissenschaft empfunden (Thema 1). Es wird von harten Arbeitsbedingungen berichtet (Thema 2). Die Klinik und das Umfeld für wissenschaftliches Arbeiten werden als besser eingeschätzt (Thema 3 und 6). Die Lebensbedingungen werden als Standortvor-teil empfunden, und es wird auf die Diskriminierung von Frauen hingewiesen (Thema 7).

Auf andere Länder wird zweimal hingewiesen. Einmal wird die Schweiz wegen besserer Arbeitsbedingungen erwähnt, ein Befragter schreibt, dass für den Kar-rierestart die USA gut sind und mittelfristig Europa bessere Chancen bietet (siehe Anhang, Tabelle A 36).

Es sind auch zwölf Hinweise zur Fragestellung zu verzeichnen. Fünf Befragte konstatieren, die Frage nicht beantworten zu können. Drei Befragte hätten gerne einen klareren Bezug (Labor oder Klinik) der Frage gehabt, und jeweils zwei Be-fragte schreiben, dass die Beantwortung vom beruflichen Schwerpunkt sowie von dem Ort bzw. der Klinik abhängt (siehe Anhang, Tabelle A 37).

Zusammenfassung: Einschätzung der Karrierechancen und Arbeitsbe-dingungen

57,7 Prozent der Befragten sehen in den USA bessere Karrierechancen. Alle un-tersuchten Teilgruppen (Geschlechter, AY-Gruppen, Berufsumfeld) geben einen Wert über 50 Prozent an. Aus den spontanen Kommentaren zur Fragestellung lassen sich drei mögliche Gründe für diese Wertung ableiten: die Aufstiegschan-cen durch gezeigte Leistung, bessere Forschungsbedingungen und ein geregeltes Curriculum in der Fortbildung.

Die befragten Frauen sehen im europäischen Ausland mit 7,1 Prozent bessere Karrierechancen als in Deutschland (5,2 Prozent). Bei den Männern ist das um-gekehrt (Deutschland 11,7 Prozent und europäisches Ausland 2,0 Prozent).

Das Berufsumfeld „Universitätsklinik“ wertet mit 12,6 Prozent am höchsten hin-sichtlich des Items „Karrierechancen“ in Deutschland.

40,2 Prozent der Befragten sehen bessere Arbeitsbedingungen in den USA, 27,3 Prozent in Deutschland, 20,1 Prozent sehen keine Unterschiede.

73 Unterschied ist signifikant (p=0,033.) Er liegt unter dem Signifikanzniveau von p<0,05 (Mann-Whitney-U-Test).

Betrachtung der AY-Gruppen

Bei der Frage nach der Wichtigkeit der „Karrierechancen“ zeigt sich bei den Wer-ten eine Differenz von 12,4 Prozent.114 Die AY-Gruppe I hat hier den niedrigsten Wert mit 27,7 Prozent („ziemlich“ und „sehr“), die AY-Gruppe III 32,6 Prozent („ziemlich und sehr“) und die AY-Gruppe II den Wert 40,0 Prozent.

Der Unterschied ist signifikant mit p=0,038 (Kruskal-Wallis-Test). Der AY-Gruppe II sind Karrierechancen am wichtigsten.

Ansonsten sind die Unterschiede der Verteilung der Häufigkeiten bezogen auf die Items „privater Bezug“ (p=0,491), „soziokultureller Bezug“ (p=0,524) und „Ar-beitsbedingungen“ (p=0,138) nicht signifikant unterschiedlich. Die Nullhypothese einer identischen Verteilung wird beibehalten (Kruskal-Wallis-Test).

Betrachtung der Gruppen Lebensmittelpunkt

Vergleich: Gewählter Lebensmittelpunkt – Beweggründe für die Wahl des Lebensmittelpunkts

Tabelle 31: Vergleich gewählter Lebensmittelpunkt: Beweggründe für die Wahl des Le-bensmittelpunkts, Vergleich der Einschätzungen für „ziemlich“ und „sehr“, D (n=330), Eu (n=32), NA (n=34), D+ (n=6), Gesamt (n=407)

Hier zeigen sich klare Unterschiede. Für alle Items wird mit p<0,001 die Nullhy-pothese einer identischen Verteilung abgelehnt (Kruskal-Wallis-Test).

Den Befragten, die in Nordamerika arbeiten, sind Karrierechancen mit 82,3 Pro-zent („ziemlich“ und „sehr“) wichtiger als den in Europa (59,4 ProPro-zent, „ziemlich“

und „sehr“) oder den in Deutschland (26,6 Prozent, „ziemlich“ und „sehr“) Be-schäftigten. Auch die Arbeitsbedingungen sind der Gruppe „Nordamerika“ mit 85,3 Prozent („ziemlich“ und „sehr“) wichtiger als der Gruppe „Europa“ (78,3 Prozent, „ziemlich“ und „sehr“) und „Deutschland“ (33,4 Prozent, „ziemlich“ und

„sehr“).

114 Siehe Anhang, Tabelle A 71.

Für die Gruppe „Deutschland“ dagegen sind der „private Bezug“ mit 90,3 Pro-zent („ziemlich“ und „sehr“) und der „soziokulturelle Bezug“ mit 76,9 ProPro-zent („ziemlich“ und „sehr“) bei der Wahl des Lebensmittelpunkts entscheidend. Die Gruppe „USA“ wertet hier signifikant niedriger mit „privatem Bezug“ (50,0 Pro-zent, „ziemlich“ und „sehr“) und „soziokulturellem Bezug“ (26,4 Prozent

„ziemlich“ und „sehr“). Gleiches gilt für die Gruppe „Europa“ für „privaten Bezug“

(59,4 Prozent „ziemlich“ und „sehr“) und „soziokulturellen Bezug“ (62,5 Prozent

„ziemlich“ und „sehr“).

Den Befragten, die im Ausland arbeiten, sind Karrierechancen (vor allem der Gruppe „Nordamerika“) und Arbeitsbedingungen wichtiger bei der Wahl des Le-bensmittelpunkts als denjenigen, die in Deutschland arbeiten.

Weitere Aspekte

Die Möglichkeit, weitere Aspekte zu nennen, wurde von 41 Befragten genutzt.115 Die Antworten beziehen sich auch auf die oben beschriebenen abgefragten Be-weggründe. Es werden jedoch auch neue Aspekte genannt. Doppelte Zuordnungen wurden vorgenommen.

115 Alle Eintragungen hierzu sind im Anhang in der Tabelle A 69 dokumentiert.

75 Thematische Einordnung „Weiterer Aspekte“ zu den Beweggründen zur Wahl des Lebensmittelpunkts

Nr. Aspekte (Themen)

An-zahl

1 Familie (privater Bezug) 8

2 Berufung, Stellenangebot 6

3 Hohe Ausbildungsstandards und Kosten (USA), Breite der Anfor-derungen (D)

6 4 Soziokulturelle Rahmenbedingungen (Gesundheitssystem, soziale

Standards)

5 5 Sonstiges (Netzwerke, falsche Wahl getroffen, noch im Studium) 5

6 Freie Wahl der Fachrichtung (Facharzt) 4

7 Gender (Frauen haben bessere Chancen in den USA) 2

8 Arbeitsbedingungen (Wettbewerbsdruck USA) 2

9 Karrierechancen 2

10 Gehalt 1

11 Keine 1

Tabelle 32: Thematische Zuordnung anderer Aspekte, Beweggründe für die Wahl des Lebensmittelpunkts (n=41), Zuordnungen (n=42)

Die Familie hat einen hohen Stellenwert (Thema 1), ebenso ein konkretes Stel-lenangebot (Thema 2). Die USA überzeugen mit guten Ausbildungsstandards, Deutschland mit der Breite der Anforderungen (Thema 3) und der freien Wahl der Fachrichtung (Thema 6). Die sozialen Standards sprechen eher für Deutsch-land (Thema 4). Zwei Frauen sehen bessere Chancen für Ärztinnen in den USA (Thema 7). Karrierechancen sind ein Grund für die Wahl des Lebensmittelpunkts, ebenso wie die Bezahlung (Themen 9 und 10). Die Arbeitsbedingungen in den USA werden mit einem hohen Wettbewerbsdruck verbunden (Thema 8).

Zusammenfassung: Gründe zur Wahl des Lebensmittelpunktes

Der „private Bezug“ zeigt sich als wichtigstes Entscheidungskriterium für die Wahl des Lebensmittelpunkts (84,1 Prozent „ziemlich“ und „sehr“), gefolgt vom

„soziokulturellen Bezug“ (71,1 Prozent „ziemlich“ und „sehr“), den Arbeitsbedin-gungen (40,6 Prozent „ziemlich“ und „sehr“) und den Karrierechancen (34,4 Prozent „ziemlich“ und „sehr“). Die Reihenfolge ist hinsichtlich der Geschlechter und der AY-Gruppen stabil. Den Frauen ist der „private Bezug“ etwas wichtiger als den Männern, und der AY-Gruppe II sind Karrierechancen etwas wichtiger als den anderen AY-Gruppen.

Dagegen sind denjenigen, die in Nordamerika leben, Karrierechancen (82,3 Pro-zent „ziemlich“ und „sehr“) und Arbeitsbedingungen (85,3 ProPro-zent „ziemlich“ und

„sehr“) signifikant wichtiger als der private (50,0 Prozent „ziemlich“ und „sehr“) und soziokulturelle Bezug (26,4 Prozent „ziemlich“ und „sehr“) . Den Befragten, die im europäischen Ausland leben, sind die Arbeitsbedingungen am wichtigsten (78,1 Prozent, „ziemlich“ und „sehr“).

6.2.7 Vergleich: Medizinische Ausbildung USA / Deutschland

Die Fragestellung 1.4 „Medizinische Ausbildung“ enthält 14 Unterfragen, die sich mit verschiedenen Aspekten der medizinischen Ausbildung beschäftigen. Die Be-fragten konnten Schulnoten von „1“ (sehr gut) bis „6“ (sehr schlecht) jeweils für die USA oder Deutschland vergeben. Bei jeder Frage gibt es die Möglichkeit,

„kann ich nicht beurteilen“ anzukreuzen. Dies gilt auch für die Fragenblöcke 1.5–1.7.

Von dieser Möglichkeit, „kann ich nicht beurteilen“ anzukreuzen, wurde bezogen auf die verschiedenen Fragestellungen unterschiedlich oft Gebrauch gemacht (siehe Anhang, Abbildung A 2). Bei den meisten Fragestellungen liegt der Anteil von „kann ich nicht beurteilen“ zwischen 15 und 20 Prozent. Ausnahmen sind die Fragen nach „Bedside teaching“ (1.4 d), dem „Engagement der Student/innen für die Lehre“ (1.4. l.) und die Frage nach „Aktivitäten außerhalb der Universität“

(1.4 n.). Hier liegt der Anteil über 20 Prozent. Die Antworten bezogen auf die USA weisen im Schnitt ca. 2 Prozent höhere Werte bei „kann ich nicht beurteilen auf“ als die auf Deutschland bezogenen Antworten.

(1.4d), Differenz 1,2 – Note 2,1 (USA) zu Note 3,3 (D), „Engagement der Do-zent/innen bezogen auf die Betreuung der Patienten“ (1.4g), Differenz 1,2 – Note 1,8 (USA) zu 3,0 (D), „Engagement der Dozent/innen bezogen auf die Leh-re“ (1.4i), Differenz 1,6 – Note 1,8 (USA) zu 3,4 (D) und „Gute Verknüpfung von Lehre, Forschung und Patienten-Betreuung in der Klinik“ (1.4m), Differenz 1,2 – Note 2,2 (USA) zu 3,4 (D).

Bis auf die Fragestellungen „Grundlegendes Wissen der Medizin-Student/innen“

(1.4f) und „Möglichkeit der Student/innen, sich außerhalb der Universität zu en-gagieren“ (1.4n), bekommt die amerikanische medizinische Ausbildung bessere Noten.

Genderspezifische Betrachtung

Es gibt bezüglich der Bewertungen, die sich auf die medizinische Ausbildung in den USA beziehen, zwischen den Geschlechtern kaum Unterschiede bei den Mit-telwerten (nicht größer als 0,2 Notenpunkte).116 Die Nullhypothese, dass die Verteilung der Geschlechter als identisch anzusehen ist, wird für alle Items der Frage 1.4 „Medizinische Ausbildung“ beibehalten (Mann-Whitney-U-Test, p-Werte zwischen 0,106 und 0,963).

Etwas größer sind die Unterschiede bezogen auf die deutsche medizinische Aus-bildung. Hier wird für 6 Items die Nullhypothese einer identischen Verteilung der AY-Gruppen abgelehnt (Mann-Whitney-U-Test). Dies ist erstens das Item „Mög-lichkeiten für eigenständiges Arbeiten“ (1.4a, p=0,024). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 3,0 besser als die Frauen (3,3). Zweitens das Item „Einbe-ziehung der Student/innen durch das Klinikpersonal...“ (1.4b, p=0,007). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 3,6 besser als die Frauen (4,0). Drittens das Item „Praxisorientierte Ausbildung“ (1.4c, p=0,029). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 3,6 besser als die Frauen (3,7). Viertens „Bedside-Teaching mit patho-mechanistischem Ansatz“ (1.4d, p=0,015). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 3,2 besser als die Frauen (3,5). Fünftens „Gute Verknüpfung von Lehre, Forschung und Patientenbetreuung“ (1.4m, p=0,041). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 3,4 besser als die Frauen (3,6). Sechstens „Möglich-keiten der Student/innen, sich außerhalb zu engagieren“ (1.4n, p=0,022). Hier werten die Männer mit dem Notenwert 2,4 besser als die Frauen (2,8).

Insgesamt bewerten die BMEP-Teilnehmer das deutsche medizinische Ausbil-dungssystem etwas besser als die BMEP-Teilnehmerinnen.

Betrachtung der AY-Gruppen

Es gibt bezüglich der Bewertungen, die sich auf die medizinische Ausbildung in den USA beziehen, zwischen den definierten AY-Gruppen kaum Unterschiede bei den Notenwerten (nicht größer als 0,2 Notenpunkte).117

Die Nullhypothese, dass die Verteilung der AY-Gruppen als identisch anzusehen ist, wird für alle Items der Frage 1.4 „Medizinische Ausbildung“, die USA betref-fend, beibehalten (Kruskal-Wallis-Test, p-Werte zwischen 0,054 und 0,926).

Nur leicht über dem Signifikanzniveau von p<0,05 ist der Wert für das Item

„Möglichkeiten der Student/innen, sich außerhalb der Universität zu engagieren“

(p=0,054, Kruskal-Wallis-Test). Hier gibt es eine Differenz von 0,5 Notenpunkten – Notenwert 2,8 (AYG I) zu Note 2,7 (AY-Gruppe II) und zu 2,3 (AY-Gruppe III)

116 Siehe Anhang, Tabelle A 46.

117 Siehe Anhang, Tabelle A 47.

79 und der Wert für das Item „Einbeziehung der Student/innen durch das Klinikper-sonal“ (1.4b, p=0,055, Kruskal-Wallis-Test). Hier wertet die AY-Gruppe I mit dem Notenwert 1,5 besser als die AY-Gruppe II (1,7) und die AY-Gruppe III (1,8).

Ähnlich verhält es sich bei der Bewertung der deutschen medizinischen Ausbil-dung. Die Nullhypothese, dass die Verteilung der AY-Gruppen als identisch anzusehen ist, wird für fast alle Items der Frage 1.4 „Medizinische Ausbildung“

beibehalten (Kruskal-Wallis-Test, p-Werte zwischen 0,071 und 0,943). Eine Aus-nahme bildet das Item „Engagement der Dozent/innen bezogen auf die Patienten“ (1,4g, p=0,002). Hier wird die Nullhypothese einer identischen Vertei-lung abgelehnt. Die AY-Gruppe III wertet mit dem Notenwert 2,6 besser als die AY-Gruppe I (3,0) und die AY-Gruppe II (3,2).

Insgesamt bewertet die AY-Gruppe III das deutsche System etwas besser als die anderen beiden AY-Gruppen.

Betrachtung der Gruppen Berufsumfeld

Betrachtet man die Auswertung der Notenwerte der Kategorien „Berufliches Um-feld“, so unterscheidet sich die Gruppe derjenigen, die in der Klinik arbeiten, in der Bewertung des US-amerikanischen medizinischen Ausbildungssystems von den anderen dahingehend, dass sie es fast durchgehend schlechter bewerten als die anderen Gruppen. Die Abweichung vom Notenwert der Gesamtgruppe beträgt bis 0,7 Noten (Frage 1.4b).118 Bezogen auf die Verteilung der Gruppen Berufsum-feld sind diese Abweichungen jedoch nicht signifikant.

Die Nullhypothese, dass die Verteilung der Gruppen Berufsumfeld als identisch anzusehen ist, wird für alle Items der Frage 1.4 „Medizinische Ausbildung“, die USA betreffend, beibehalten (Kruskal-Wallis-Test, p-Werte zwischen 0,079 und 0,993).

Dagegen bewerten die Befragten, die in akademischen Lehrkrankenhäusern tätig sind, das deutsche medizinische Ausbildungssystem fast durchgängig besser als die anderen definierten Gruppen.119 Die Gruppe „Akademisches Lehrkranken-haus“ zeigt bei den Items die besten Notenwerte, bei denen die Nullhypothese (Kruskal-Wallis-Test) einer identischen Verteilung der Gruppen Berufsumfeld ab-gelehnt wird. Das sind erstens „Grundlegendes Wissen der Medizin-Student/innen“ (1,4e, p=0,028). Hier wertet die Gruppe „Akademisches Lehr-krankenhaus“ mit dem Notenwert 2,0 gegenüber dem niedrigsten Ranking der Gruppe „Klinik“ (Notenwert 2,4). Zweitens „Engagement der Dozent/innen bezo-gen auf die Lehre“ (1.4i, p=0,035). Hier wertet die Gruppe „Akademisches Lehrkrankenhaus“ mit dem Notenwert 2,0 gegenüber dem niedrigsten Ranking der Gruppe „Universitätsklinik“ (Notenwert 3,5). Drittens „Engagement der Stu-dent/innen bezogen auf die Behandlung von Patienten“ (1.4j, p=0,013). Hier wertet die Gruppe „Akademisches Lehrkrankenhaus“ mit dem Notenwert 2,5 ge-genüber dem niedrigsten Ranking der Gruppe „Universitätsklinik“ (Notenwert 2,7).

Betrachtung der Gruppen Lebensmittelpunkt

Das medizinische Ausbildungssystem in den USA bewerten alle Gruppen (Deutschland, Europa, Nordamerika) ähnlich (Abweichungen vom Notenwert der

118 Siehe Anhang, Tabelle A 48.

119 Siehe Anhang, Tabelle A 49.

Gesamtgruppe nicht größer als 0,2).120 Lediglich beim Item „Grundlegendes Wis-sen der Medizin-Student/innen“ ist der Notenwert der Gruppe „Nordamerika“ mit 2,8 um 0,3 schlechter als der der Gesamtgruppe (2,5).

Die Nullhypothese, dass die Verteilung der Gruppen Lebensmittelpunkt als iden-tisch anzusehen ist, wird für alle Items bezüglich der Frage 1.4 „Medizinische Ausbildung“, die USA betreffend, beibehalten (Kruskal-Wallis-Test, p-Werte zwi-schen 0,06 und 0,926).

Auch das deutsche medizinische Ausbildungssystem wird ähnlich eingeschätzt.

Für fast alle Items wird die Nullhypothese, dass die Verteilung der Gruppen Be-rufsumfeld als identisch anzusehen ist, hinsichtlich des Fragenblocks 1.4

„Medizinische Ausbildung“ beibehalten (Kruskal-Wallis-Test, p-Werte zwischen 0,115 und 0,946). Anders ist es beim Item „Engagement der Student/innen be-zogen auf die Behandlung von Patienten“ (1.4j, p=0,002). Hier wertet die Gruppe „Deutschland“ mit dem Notenwert 2,5 signifikant besser als die Gruppe

„Europa“ (2,7) und die Gruppe „Nordamerika“ (3,4).

Zusammenfassung: Vergleich Medizinische Ausbildung USA/Deutschland Das medizinische Ausbildungssystem in den USA wird fast durchgängig besser bewertet. Die größten Notenunterschiede ergeben sich vor allen in der Frage der Einbeziehung der Student/innen im Rahmen des klinischen Alltags, bei der Pra-xisorientierung, der Möglichkeit selbstständig zu arbeiten, der Frage des Engagements der Dozent/innen für die Betreuung der Patient/innen und die Leh-re sowie die Verknüpfung von LehLeh-re, Forschung und Versorgung. Das grundlegende Wissen der Medizinstudent/innen wird im deutschen System bes-ser eingeschätzt (Note 2,3 Deutschland zu Note 2,5 USA). Besonders die Gruppe

„Europa“ wertet hier mit 2,0 für das deutsche System am höchsten.

Diejenigen, die im Berufsumfeld „Klinik“ arbeiten, bewerten das

Diejenigen, die im Berufsumfeld „Klinik“ arbeiten, bewerten das