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1   Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

6.1   Ergebnisse der Verbleibstudie (Karriereverläufe, akademische

6.1.1   Analyse fehlender Werte

Der Anteil der vollständig ermittelten Daten73 liegt zwischen 100 Prozent für die Kategoriengruppen „AY-Gruppen“ und „Gender“, 97,8 Prozent bei der Katego-riengruppe „Akademischer Grad“ und 95,5 Prozent bei den KategoKatego-riengruppen

„Lebensmittelpunkt“ und „Berufsumfeld“. Tabelle 5 zeigt, dass hier bei den Teil-nehmerinnen mehr Datensätze (20) fehlen als bei den Männern (10).74 Es wurden somit bezüglich der zuletzt genannten Kategoriengruppen 90,9 Prozent aller Teilnehmerinnen und 97,8 Prozent aller Teilnehmer ermittelt. Diese fehlen-den Werte ordnen wir als „zufällig fehlende Werte“75 ein, auch wenn sich der höhere Anteil der fehlenden Werte bei den Teilnehmerinnen vermutlich daraus ergibt, dass diese wegen einer Namensänderung auf Grund einer Heirat nicht mehr zu ermitteln waren.76

Besonders betrachtet werden muss die Kategoriengruppe 6 (Zensuren). Wie oben erläutert, beträgt die Anzahl der fehlenden Werte 19,5 Prozent. Auch hier kann von zufällig fehlenden Werten gesprochen werden, da sich diese über alle Jahrgänge verteilen und bezogen auf die verglichenen Gruppen (Professor/innen, Habilitierte) und (Dr. med., PhD, Dr. rer. nat., Dr. med. und Zusatz) nur geringe Differenzen zeigen. Die Gruppen liegen bei 80,6 Prozent („Habilitierte, Profes-sor/innen“) und 82,4 Prozent („Promovierte“).

73 Grundlage ist die BMEP-Datenbank der IALS. Im Rahmen dieser Arbeit wurden noch fehlende Datensätze (z.B. Dienstadresse) recherchiert. Das ist nicht für alle Datensät-ze gelungen.

74 Statistisches Bundesamt (2011), Medizinischer Fakultätentag (2011).

75 Speidel (2009) definiert zufällig fehlende Werte als solche, „wenn das Fehlen des Wer-tes vollkommen zufällig ist, und mit keiner Variablen in Verbindung steht.“ Ebenda, S.

5.

76 Frauen und Männer, die in der Industrie tätig sind, waren ebenfalls schwer zu recher-chieren. Im Gegensatz zu Universitäten und Forschungseinrichtungen sind hier Firmen deutlich weniger transparent.

41 6.1.2 Anteil der Geschlechter der BMEP-Teilnehmer/innen

Academic Year (AY) Gruppen differenziert nach Geschlechtern und Ge-schlechteranteil

AY-Gruppen Frauen Männer Summe

Anzahl Anteil w/m Anzahl Anteil w/m Anzahl

1.1 79/80 - 89/90 51 30,4% 117 69,6% 168

1.2 90/91 - 99/00 91 28,5% 228 71,5% 319

1.3 00/01 - 09/10 77 41,0% 111 59,0% 188

Summe 219 32,4% 456 67,6% 675

Tabelle 2: Academic Year (AY) Gruppen differenziert nach Geschlechtern und ge-schlechtsspezifischem Anteil (n=675)

Im zweiten Jahrzehnt steigt die Zahl der BMEP-Teilnehmer/innen von 168 auf 319 deutlich an, während sie im dritten Jahrzehnt (188 Teilnehmer/innen) wieder etwa auf das Anfangsniveau zurückfällt.77

Die Tabelle zeigt, dass der Anteil der BMEP-Teilnehmer (67,6 Prozent) deutlich höher ist als der Anteil der BMEP-Teilnehmerinnen (32,4 Prozent). In der dritten Dekade steigt der Frauenanteil. In dieser Dekade haben sich jedoch auch anteilig zunehmend mehr Frauen im Fach Medizin immatrikuliert. Insgesamt liegt der Frauenanteil deutlich (20 Prozent und höher) unter dem Anteil der Medizinstu-dentinnen, bezogen auf alle Medizinstudierenden.78

Das Programm wurde im Untersuchungszeitraum (1979–2010) zu 39,7 Prozent von Studentinnen und Studenten der Medizinischen Hochschule Hannover, zu ca.

17,9 Prozent von Student/innen aus dem Raum Berlin (Freie Universität, Hum-boldt-Universität und Charité) und zu ca. 42 Prozent von Student/innen aus den sonstigen Bundesländern genutzt. Insgesamt kommen die BMEP-Teilnehmer/innen von 49 Hochschulen (43 deutsche, 4 russische, eine dänische und eine Schweizer Hochschule).79

77 Die Zahl der Teilnehmer/innen (auch der Bewerbungen) geht seit dem Jahr 2001 zu-rück. Eine Ursache sieht das bearbeitende Büro darin, dass seit den Ereignissen des 11. September die Visa und Einreisemodalitäten deutlich erschwert worden sind.

78 Medizinischer Fakultätentag (2011), S. 5.

79 Siehe Anhang, Tabelle A 3.

6.1.3 Gewählte Berufsumfelder und akademischer Qualifikationserfolg

Übersicht - gewählte Berufsumfelder der untersuchten BMEP-Teilnehmer/innen

Berufsumfeld Frauen Männer Summe

Anzahl Anteil w

Tabelle 3: Übersicht: Gewählte Berufsumfelder der untersuchten BMEP-Teilnehmer/innen, differenziert nach Geschlechtern (n=675)

30,5 Prozent arbeiten in einer Klinik oder haben sich niedergelassen. Männer wählen diesen Berufsweg öfter (32,9 Prozent) als Frauen (25,6 Prozent).

56,8 Prozent der Teilnehmer/innen arbeiten in akademischen (medizinischen) Einrichtungen. Hier gibt es zwischen Frauen und Männer kaum einen Unterschied (55,3 Prozent bei den Frauen, 57,5 Prozent bei den Männern).

Detailansicht: gewählte Berufsumfelder der untersuchten BMEP- Teilnehmer/innen

Berufsumfeld Frauen Männer Summe

Anzahl Tabelle 4: Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder der untersuchten

BMEP-Teilnehmer/innen, differenziert nach Geschlechtern (n=675)

43 In den akademischen Einrichtungen arbeiten 56,8 Prozent, davon in Universi-tätskliniken 41,5 Prozent, in Forschungsinstituten 3,3 Prozent, in Lehr-krankenhäusern 12 Prozent. Während sich der Gesamtwert für die Kategorie 4.2

„Akademische Einrichtungen“ bei Männern und Frauen kaum unterscheidet, zeigt sich, dass die Frauen weniger stark in Universitätskliniken vertreten sind (36,6 Prozent) als die Männer (44,3 Prozent), dafür jedoch anteilig häufiger in akade-mischen Lehrkrankenhäusern arbeiten (15,5 Prozent bei den Frauen zu 10,3 Prozent bei den Männern). In Forschungsinstituten arbeiten Frauen zu 4,6 Pro-zent und Männer zu 2,9 ProPro-zent.

In der Kategorie „Kurative Einrichtungen“ überwiegt die Unterkategorie „Nieder-gelassen“ (23,1 Prozent). Die „Klinik“ kommt auf 7,4 Prozent.

Nimmt man die Kategorien 4.1 „Kurative Einrichtungen“ und 4.2 „Akademische Einrichtungen“ zusammen, ergeben sich 87,3 Prozent als Berufsumfeld der BMEPLer/innen. Diese beiden Kategorien sollen im Folgenden hinsichtlich mögli-cher Unterschiede zwischen den Geschlechtern, der definierten AY-Gruppen und des Lebensmittelpunkts betrachtet werden.

Die unten aufgeführten Tabellen 5-7 zeigen das Berufsumfeld jeweils für die de-finierten AY-Gruppen. Die Kategorien 4.1 und 4.2 werden mit den Unterkategorien dargestellt, die anderen Kategorien nicht. Es fällt auf, dass der Anteil derjenigen, die in akademischen Einrichtungen arbeiten, von Dekade zu Dekade stark ansteigt, während der Anteil derjenigen, die in kurativen Einrich-tungen arbeiten, deutlich sinkt (siehe Tabellen 5-7).

Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe I

Berufsumfeld Frauen Männer Summe

Anzahl Tabelle 5: Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe I (79/80–89/90) und

zusammenfassende Ansicht (Kategorien 4.1 und 4.2) (n=168)

Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe II

Berufsumfeld Frauen Männer Summe

Anzahl Tabelle 6: Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe II (90/91–99/00) und

zusammenfassende Ansicht (Kategorien 4.1 und 4.2), (n=319)

Die AY-Gruppe I (Tabelle 5) zeigt bei den „Kurativen Einrichtungen“ (4.1.) den Wert 50 Prozent und bei „Akademische Einrichtungen“ (4.2.) 35,7 Prozent. Bei der AY-Gruppe II werden 31,7 Prozent bei “Kurative Einrichtungen“ und 55,7 Prozent im Berufsumfeld „Akademische Einrichtungen“ verzeichnet. Der Unter-schied zwischen beiden Gruppen ergibt sich vor allem aus dem höheren Anteil im Berufsumfeld „Niedergelassen“ (4.1.1) von 38,1 Prozent (AY-Gruppe I) zu 22,3 Prozent (AY-Gruppe II).

Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe III

Berufsumfeld Frauen Männer Summe

Anzahl

Tabelle 7: Detailansicht: Gewählte Berufsumfelder AY-Gruppe III (00/01–09/10) und zusammenfassende Ansicht (Kategorien 4.1 und 4.2) (n=188)

Nochmal anders stellen sich die Zahlen der AY-Gruppe III dar. Hier sind 77,7 Prozent in akademischen Einrichtungen (4.2) tätig. Dem stehen 11,2 Prozent in

45 kurativen Einrichtungen (4.1) gegenüber. Dabei handelt es sich nur um „Nieder-gelassene“ (4.1.1). In der AY-Gruppe III befinden sich vor allem die späteren Jahrgänge in der Facharztausbildung. Diese wird ausschließlich in akademischen Krankenhäusern gemacht.80 Daraus erklärt sich zum Teil der höhere Wert gegen-über den anderen AY-Gruppen in den akademischen Einrichtungen.

6.1.4 Akademischer Grad

Erlangter akademischer Grad der untersuchten BMEP-Teilnehmer/innen

Akademischer Grad Frauen Männer Summe

Anzahl

Tabelle 8: Häufigkeit und Anteil des erlangten akademischen Grads der

BMEP-Teilnehmer/innen, alle Jahrgänge, differenziert nach Geschlechtern (n=675) 20,3 Prozent der Teilnehmer/innen sind mittlerweile Angehörige einer Fakultät (74 Professor/innen und 63 Habilitierte). Die Kategorie 5.5 „cand. med.“ ergibt sich ausschließlich aus dem letzten der untersuchten Jahrgänge (2009/2010).

Bezieht man sich auf die recherchierten Daten und lässt die Teilnehmer/innen außer Betracht, die die ärztliche Ausbildung zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht abgeschlossen haben,81 dann sind 205 von 207 Frauen (Anteil 99 Prozent) und 433 von 439 Männern (Anteil 98,6 Prozent) promoviert. Dem steht eine Promotionsrate bei Mediziner/innen von insgesamt ca. 67 Prozent gegenüber.82 Die Promotionsrate der BMEP-Teilnehmer/innen liegt deutlich über dem Durch-schnitt der Gesamtgruppe der Medizinstudent/innen.

80 Siehe Bundesärztekammer <http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?

his=1.109.8949>.

81 Aufgrund einer Promotionsrate von knapp 99 Prozent kann davon ausgegangen wer-den, dass auch diese Teilnehmer/innen sehr wahrscheinlich promovieren werden.

82 Die Anzahl der Promotionen in der Humanmedizin liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den Jahren 1993–2002 bei durchschnittlich 6896 und in den Jahren 2003–2012 bei durchschnittlich 6473. Bei einer jährlichen relativ konstanten Anzahl von Studienanfänger/innen von ca. 10.000 pro Jahr ergibt sich eine Promotionsquote von ca. 67 Prozent. Quellen: Statistisches Bundesamt (2010b), S.24 ff ., und Medizini-scher Fakultätentag (2011).

Dies wird durch die Tabelle 9 bestätigt. Die Mitglieder der ersten beiden definier-ten AY-Gruppen sind in einem Alter (38–58 Jahre), in dem in der Medizin in der Regel die Facharztausbildung und die Promotion abgeschlossen sind sowie die Entscheidung getroffen wurde, ob eine akademische Karriere (Habilitation) ange-strebt wird.

Erlangter akademischer Grad der AY-Gruppen I und II

Akademischer Grad Frauen Männer Summe

Anzahl

Anteil w

Anteil

w/m Anzahl

Anteil m

Anteil w/m

Anzahl gesamt

Anteil gesamt

5.1.1 Professor/in 9 6,3% 12,5% 63 18,3% 87,5% 72 14,8% 27,3%

5.1.2 Habilitiert 10 7,0% 16,4% 51 14,8% 83,6% 61 12,5%

5.2.1 Dr. med. 114 80,3% 34,2% 219 63,5% 65,8% 333 68,4%

5.2.2 PhD 3 2,1% 75,0% 1 0,3% 25,0% 4 0,8%

5.2.3 Dr. rer. nat. 0 0,0% 0,0% 1 0,0% 0,0% 1 0,2%

5.3 Dr. med. +Zusatz 4 2,8% 40,0% 6 1,7% 60,0% 10 2,1%

5.4.1 Diplom 0 0,0% 0,0% 1 0,3% 0,0% 1 0,2%

5.4.1 Arzt / Ärztin 0 0,0% 0,0% 0 0,0% 0,0% 0 0,0%

5.5 cand. med. 0 0,0% 0,0% 0 0,0% 0,0% 0 0,0%

5.6 Keine Daten 2 0,0% 0,0% 3 0,0% 0,0% 5 1,0%

Summe 142 98,6% 29,2% 345 98,8% 70,8% 487 100,0%

Tabelle 9: Häufigkeit und Anteil des erlangten akademischen Grads der AY-Gruppen I und II, differenziert nach Geschlechtern, und Zusammenfassung der beiden höchsten akademischen Qualifikationsstufen (n=487)

27,3 Prozent sind Angehörige einer Fakultät,83 481 von 482 recherchierten BMEPler/innen haben promoviert (Anteil 99,8 Prozent). Betrachtet man die ers-ten 10 Jahrgänge (siehe Tabelle 15 / AY-Gruppe I), steigt der Anteil der Frauen im akademischen Karrierefeld „Habilitiert/Professur“. Hier sind 23,5 Prozent habi-litiert oder haben eine Professur, und der Geschlechteranteil der Frauen liegt bei der Kategorie 5.1.1 „Professor/in“ bei 15,2 Prozent und bei 5.1.2 „Habilitierte“

bei 33,3 Prozent (siehe Tabelle 10).

83 Habilitierte und Professor/innen sind Angehörige einer Fakultät.

47 Erlangter akademischer Grad der AY-Gruppe I

Akademischer Grad Frauen Männer Summe

Anzahl

Tabelle 10: Häufigkeit und Anteil des erlangten akademischen Grads der AY-Gruppe I, differenziert nach Geschlechtern, und Zusammenfassung der beiden höchs-ten akademischen Qualifikationsstufen (n=168)

Erlangter akademischer Grad der AY-Gruppe II

Akademischer Grad Frauen Männer Summe

Anzahl

Tabelle 11: Häufigkeit und Anteil des erlangten akademischen Grads der AY-Gruppe II, differenziert nach Geschlechtern, und Zusammenfassung der beiden höchs-ten akademischen Qualifikationsstufen (n=319)

In der AY-Gruppe II zeigt sich ein anderes Bild. Hier haben nur 7,7 Prozent der Frauen die beiden höchsten akademischen Qualifikationsstufen erreicht, und der Geschlechteranteil beim akademischen Grad „Professor/in“ beträgt 10,3 Prozent und beim akademischen Grad „Habilitation“ 7,5 Prozent. Bei den Männern zeigen

sich solche Unterschiede nicht. Angehörige einer Fakultät sind in der AY-Gruppe I 35,9 Prozent und in der AY-Gruppe II 31,5 Prozent.

Zusammenfassung: Gewählte Berufsumfelder und akademischer Qualifikationserfolg

56,8 Prozent der untersuchten BMEP-Teilnehmer/innen arbeiten aktuell in aka-demischen (medizinischen) Einrichtungen. Es ist damit der am häufigsten gewählte berufliche Karriereweg in der Gesamtgruppe. Die Unterschiede zwi-schen Frauen und Männern sind hier gering.

Unterschiede gibt es hinsichtlich der definierten AY-Gruppen. Während bei der AY-Gruppe I 35,7 Prozent in akademischen Einrichtungen arbeiten, sind es in der AY-Gruppe II 55,7 Prozent und in der AY-Gruppe III 77,7 Prozent. Die jüngeren Jahrgänge arbeiten häufiger in akademischen Einrichtungen.

27,3 Prozent der untersuchten BMEP-Teilnehmer/innen der AY-Gruppen I und II haben mittlerweile die höchsten akademischen Qualifikationsstufen erreicht (72 Professuren, 61 Habilitationen). In der AY-Gruppe I sind es 32,1 Prozent, in der AY-Gruppe II 24,7 Prozent.

Klare Unterschiede gibt es beim Anteil der Frauen an den höchsten akademi-schen Qualifikationsstufen. In der AY-Gruppe I sind es 23,5 Prozent, während es in der AY-Gruppe II nur 7,7 Prozent sind. Bei den Männern sind kaum Unter-schiede zu verzeichnen (AY-Gruppe I 35,9 Prozent und AY-Gruppe II 31,5 Prozent).

6.1.5 Beruflicher Lebensmittelpunkt der BMEP-Teilnehmer/innen

Beruflicher Lebensmittelpunkt der BMEP-Teilnehmer/innen

Lebensmittelpunkt Frauen Männer Summe

Anzahl Anteil w

Tabelle 12: Häufigkeit und Anteil des beruflichen Lebensmittelpunkts, alle Jahrgänge, differenziert nach Geschlechtern (n= 675)

Die Tabelle zeigt, dass 73,3 Prozent zur Zeit der Erhebung ihren Lebensmittel-punkt in Deutschland haben. 22,2 Prozent leben und arbeiten im Ausland, davon 9,2 Prozent in europäischen Ländern und 12,4 Prozent in den USA oder Kana-da.84

84 Von den 84 BMEPLer/innen, die in Nordamerika leben, arbeiten 81 in den USA. Von den 62 BMEPer/innen, die in Europa arbeiten, sind 24 in der Schweiz tätig (siehe Ta-belle 14).

49 Genderspezifischer Überblick: Beruflicher Lebensmittelpunkt aller AY-Gruppen

Lebensmittelpunkt Frauen Männer Summe

Anzahl Anteil w

Tabelle 13: Überblick85 Beruflicher Lebensmittelpunkt, alle Jahrgänge, genderspezifisch, ohne fehlende Daten (n= 645)

Es zeigt sich bezogen auf das Geschlechterverhältnis ein Unterschied zwischen den in Deutschland (28,3 Prozent weiblich zu 71,7 Prozent männlich) und den im Ausland (40,0 Prozent weiblich zu 60,0 Prozent männlich) arbeitenden BMEP-Teilnehmer/innen. 30,2 Prozent der Frauen leben im Ausland, während es bei den Männern 20,2 Prozent sind.

6.1.6 Berufsumfeld und Lebensmittelpunkt

Gewähltes Berufsumfeld und beruflicher Lebensmittelpunkt Deutschland und Ausland im Vergleich – alle AY-Gruppen

Berufsumfeld Gesamt USA/Can EU CH Andere D

Tabelle 14: Häufigkeit und Anteil gewähltes Berufsumfeld und Lebensmittelpunkt, Aus- land und Deutschland im Vergleich, ohne fehlende Daten, alle AY-Gruppen, (Überblick)86 (n=675)

Hinsichtlich der in Deutschland und im Ausland arbeitenden BMEPler/innen zei-gen sich Unterschiede bezogen auf die Ausprägung der einzelnen Berufsumfelder. Die Schweiz (CH) zeigt einen Sonderfall. Sie ist für deutschspra-chige Mediziner/innen ein interessantes Karrierefeld.87 Hier zeigen sich ähnliche Zahlen wie in Deutschland; „kurative Einrichtungen“: Deutschland 34,5 Prozent

85 Die Kategorien 3.2 (Europa), 3.3 (Nordamerika), 3.4 (Andere) sind hier unter „Aus-land“ zusammengefasst.

86 Hier werden die Unterkategorien zu den jeweiligen Kategorien zusammengefasst.

87 Siehe Gerlach (2012).

und Schweiz 37,5 Prozent; „Akademische Einrichtungen“: Deutschland 56,8 Pro-zent und Schweiz 50 ProPro-zent.

Die BMEPler/innen mit dem Lebensmittelpunkt in den USA / Kanada zeigen mit 76,2 Prozent ebenso wie die in Europa Tätigen mit 68,4 Prozent einen höheren Anteil im Berufsfeld „Akademische Einrichtungen“ als die in Deutschland tätigen BMEPler/innen (56,8 Prozent).88

Zusammenfassung: Beruflicher Lebensmittelpunkt der BMEP-Teilnehmer/innen

22,2 Prozent der BMEP-Teilnehmer/innen arbeiten im Ausland, davon der größte Teil in den USA. Frauen gehen anteilmäßig häufiger ins Ausland (30,2 Prozent) als ihre männlichen Kollegen (20,2 Prozent). Die im Ausland arbeitenden BMEP-Teilnehmer/innen wählen häufiger das Berufsumfeld „Akademische Einrichtun-gen“ (USA 76,2 Prozent und Europa 68,4 Prozent) als diejenigen, die in Deutschland tätig sind (56,8 Prozent).

6.1.7 Vornoten im Vergleich zur akademischen Qualifikation

Durchschnittsnoten im Vorfeld der Bewerbung differenziert nach aka-demischen Qualifikationsstufen

Alle (n=395)

Promoviert (n=291) (Kategorien 5.2/5.3)

Habilitiert/Prof (n=104) (Kategorie 5.1)

Note 2,48 Note 2,49 Note 2,43

Tabelle 15: Durchschnittsnoten89 der BMEP-Jahrgänge 80/81–99/00 im BMEP–

Bewerbungsverfahren differenziert nach erlangten akademischen Qualifikationsstufen (n=395)

Die Durchschnittsnoten90 zum Zeitpunkt der Bewerbung beim BMEP unterschei-den sich nur minimal zwischen der Gruppe der promovierten Mediziner/innen (Kategorie 5.2/5.3) und der Habilitierten und Professor/innen (Kategorie 5.1).

Die Notenziffern entsprechen den in Deutschland üblichen Schulnoten (1=sehr gut bis 6=ungenügend). Die Notenverteilung zeigt bei beiden Gruppen ein ähnli-ches Bild.

88 Der Unterschied zu den prozentualen Anteilen der Berufsumfelder in der Tabelle 4 re-sultiert daraus, dass hier die fehlenden Daten nicht einbezogen werden konnten. Sie können keinem Lebensmittelpunkt zugeordnet werden.

89 Die Prüfungen, auf die sich die Noten beziehen, sind in der Tabelle 1 beschrieben. Es handelt sich in der Mehrzahl um Physikumsnoten.

90 Ob von Noten aussagekräftige arithmetische Mittelwerte gebildet werden können, ist umstritten; siehe Atteslander (2010), S. 260. Ich gehe davon aus, dass die Notenab-stände annähernd gleichmäßige Leistungsunterschiede repräsentieren, zumal zwei Drittel der Noten sich auf den schriftlichen Test beziehen, der vom Institut für medizi-nische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) zentral für alle medizimedizi-nischen Fakultäten erstellt wird.

ckung (n=55) und durch nicht beantwortete Fragebögen (n=213). Die Ergebnis-se sind also eine Stichprobe bezogen auf die Grundgesamtheit BMEP-Teilnehmer/innen der Jahrgänge 1979/80–2009/10 (n=675). Für eine „Reprä-sentativität“ der Stichprobe für die Gesamtgruppe wird bei einem Vertrauensintervall von 95 Prozent für eine Grundgesamtheit von n=675 eine Stichprobengröße von n=246 benötigt.91 Wird die schiefe Verteilung der Ergeb-nisse der Untersuchung berücksichtigt, ergibt sich eine Stichprobengröße von n=219. Bei einem Rücklauf von n=407 bedeutet das einen Stichprobenfehler von 2,81 Prozent.

„Repräsentativität“ kann sich hier nur auf die BMEP-Teilnehmer/innen beziehen.

Diese sind jedoch eine Teilgruppe der Mediziner/innen. Um hier Missverständnis-sen vorzubeugen, dass die Untersuchungsergebnisse repräMissverständnis-sentativ für Mediziner/innen als Gesamtgruppe verstanden werden können, soll im Folgenden von „Aussagekraft“ bezogen auf die untersuchte Gruppe gesprochen werden.

Es ist noch zu klären, ob die Befragten, die geantwortet haben, in ihrer anteiligen Zusammensetzung den Non-Respondern entsprechen.

Da mögliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, den AY-Gruppen, der Gruppen des Lebensmittelpunkts und der Berufsumfelder untersucht werden, ist die anteilige Antworthäufigkeit dieser definierten Teilgruppen von Interesse.

Genderspezifische Betrachtung der Antworthäufigkeit

Gesamtgruppe Aussendung Rücklauf

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil

Frauen 219 32,4% 188 30,3% 110 27,0%

Männer 456 67,6% 432 69,7% 297 73,0%

Gesamt 675 100,0% 620 100,0% 407 100,0%

ohne Angabe 0 55 268

Gesamtsumme 675 675 675

Tabelle 16: Genderspezifische Betrachtung der Antworthäufigkeit (n=675)

Schon in der Aussendung ist der Anteil der Frauen gesunken, da hier, wie oben beschrieben, weniger Adressen recherchiert werden konnten. Auch die Rücklauf-quote ist bei den Frauen geringer. Anteilmäßig sinkt sie von 30,3 Prozent (Aussendung) auf 27,0 Prozent (Rücklauf). Die Differenz zur Gesamtgruppe be-trägt 5,4 Prozent.

Betrachtet man die Gruppe der Responder (n=407) und Non-Responder (n=268) bezüglich des Anteils der Geschlechter, dann zeigt sich ein Pearson-Chi-Quadrat-Wert von 13,7, df=1. Die Verteilung hinsichtlich der Geschlechter ist in den Gruppen Responder, Non-Responder signifikant unterschiedlich. Bezüglich der Geschlechter können die Ergebnisse und festgestellten Unterschiede nur für die Responder interpretiert werden.

91 Die Zahlen sind mit einem Stichprobenrechner ermittelt worden; siehe

<http://www.bauinfoconsult.de/Stichproben_Rechner.html>.

53 Aussendungs- und Rücklaufquoten der AY-Gruppen

Kat. AY-Gruppen Gesamtgruppe Aussendung Rücklauf Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil

1.1 AY-Gruppe I 168 24,9% 158 25,5% 125 30,7%

1.2 AY-Gruppe II 319 47,3% 284 45,8% 180 44,2%

1.3 AY-Gruppe III 188 27,9% 178 28,7% 102 25,1%

Gesamt 675 100,0% 620 100,0% 407 100,0%

nicht zuordbar 0 55 268

Gesamtsumme 675 675 675

Tabelle 17: Aussendungs- und Rücklaufquoten der definierten AY-Gruppen (n=675) Die AY-Gruppe I antwortete etwas häufiger als die anderen beiden Gruppen. Ihr Anteil steigt von 24,9 Prozent in der Gesamtgruppe auf 30,7 Prozent Anteil bei den beantworteten Fragebögen. Das ist auch die maximale Differenz (5,8 Pro-zent).

Betrachtet man die Gruppe der Responder (n=407) und Non-Responder (n=268) bezüglich des Anteils der AY-Gruppen, dann zeigt sich ein Pearson-Chi-Quadrat-Wert von 17,4, df=2. Die Verteilung hinsichtlich der AY-Gruppen ist in den Grup-pen Responder, Non-Responder signifikant unterschiedlich. Bezüglich der AY-Gruppen können die Ergebnisse und festgestellten Unterschiede nur für die Res-ponder interpretiert werden.

Ausendungs- und Rücklaufquoten gegliedert nach Lebensmittelpunkt

Kat.

Lebensmittel-punkt Gesamtgruppe Aussendung Rücklauf

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil

3.1 Deutschland 495 73,3% 480 71,1% 335 82,3%

3.2-3.4 Ausland 150 22,2% 140 20,7% 72 17,7%

Gesamt 645 620 407

ohne Angabe 30 4,4% 55 8,1% 268 0,0%

Gesamtsumme 675 100,0% 675 100,0% 675 100,0%

Tabelle 18: Aussendungs- und Rücklaufquoten gegliedert nach Lebensmittelpunkt (n=675)

Die BMEP-Teilnehmer/innen, die im Ausland arbeiten, antworten weniger häufig als die in Deutschland Lebenden. Ihr Anteil sinkt um sechs Prozent.

Betrachtet man die Gruppe der Responder (n=407) und Non-Responder (n=268) bezüglich des Anteils der Gruppen Lebensmittelpunkt, dann zeigt sich ein Pear-son-Chi-Quadrat Wert von 18,4, df=1. Die Verteilung hinsichtlich der Gruppen Lebensmittelpunkt ist in den Gruppen Responder, Non-Responder signifikant un-terschiedlich. Bezüglich der Gruppen Lebensmittelpunkt können die Ergebnisse und festgestellten Unterschiede nur für die Responder interpretiert werden.

Ausendungs- und Rücklaufquoten gegliedert nach Berufsumfeldern

Kat. Berufsumfelder Gesamtgruppe Aussendung Rücklauf

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil

4.1.1 Niedergelassen 156 23,1% 148 21,9% 91 22,4%

4.1.2 Klinik 50 7,4% 48 7,1% 25 6,1%

4.2.1 Universitätsklinik 280 41,5% 277 41,0% 196 48,2%

4.2.2 Forschungsinstitut 22 3,3% 18 2,7% 5 1,2%

4.2.3 Lehrkrankenhaus 81 12,0% 78 11,6% 60 14,7%

4.3 Wirtschaft 35 5,2% 30 4,4% 18 4,4%

4.4.1 Öffentlicher Dienst 14 2,1% 14 2,1% 8 2,0%

4.4.2 NGO 3 0,4% 3 0,4% 3 0,7%

4.4.3 Andere 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0%

4.5 Student/in 4 0,6% 4 0,6% 0 0,0%

Gesamt 645 620 406

4.6 ohne Angabe 30 4,4% 55 8,1% 269 0,2%

675 100,0% 675 675 100,0%

Tabelle 19: Aussendungs- und Rücklaufquoten gegliedert nach Berufsumfeldern (n=675)

Es zeigen sich nur geringe Abweichungen bezogen auf die definierten Berufsum-felder hinsichtlich der anteiligen Antworthäufigkeit und des Anteils an der Gesamtgruppe. Lediglich die Befragten, die im Berufsumfeld „Universitätsklinik“

arbeiten, haben einen höheren Anteil bei den beantworteten Fragebögen (48,2 Prozent), als ihr Anteil an der Gesamtgruppe (41,5 Prozent) ist.

Betrachtet man die Gruppe der Responder (n=407) und Non-Responder (n=268) bezüglich der Gruppen Berufsumfeld, dann zeigt sich ein Pearson-Chi-Quadrat-Wert von 17,1, df=4. Die Verteilung hinsichtlich der Gruppen Berufsumfeld ist in den Gruppen Responder, Non-Responder signifikant unterschiedlich. Bezüglich der Gruppen Berufsumfeld können die Ergebnisse und festgestellten Unterschie-de nur für die ResponUnterschie-der interpretiert werUnterschie-den.

Es zeigt sich bei allen definierten Gruppen eine ungleiche Verteilung hinsichtlich der Gruppen Responder und Non-Responder. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine hohe Teststärke vorliegt und dass bei den meisten Auswertungen der abgefragten Items schiefe Verteilungen vorliegen.

57 Betrachtung der AY-Gruppen

Die Einschätzungen auf der Fünfpunkteskala zeigen bei den Fragestellungen

„Persönliche Entwicklung“ und „Erweiterung des kulturellen Horizonts“ nur gerin-ge Unterschiede bezüglich der Häufigkeit (Unterschiede kleiner als 5 Prozent).

Der Median ist identisch (siehe Anhang, Tabellen A 12 und A 13). Die niedrigsten Werte sind der AY-Gruppe II zuzuordnen. Die Unterschiede sind statistisch nicht signifikant. Die Nullhypothese, dass die Verteilung identisch ist, wird für beide Items beibehalten (Kruskal-Wallis-Test ; p liegt zwischen 0,09 und 0,58).

Größere Unterschiede sind bei der Fragestellung „Bildung von Freundschaften“ zu beobachten. Die anteilige Häufigkeit („ziemlich“ und „sehr“) liegt in der Gruppe I bei 48,4 Prozent, bei der Gruppe II bei 52,0 Prozent und bei der AY-Gruppe III bei 63,7 Prozent (siehe Anhang, Tabelle A 14). Der Median ist bei

Größere Unterschiede sind bei der Fragestellung „Bildung von Freundschaften“ zu beobachten. Die anteilige Häufigkeit („ziemlich“ und „sehr“) liegt in der Gruppe I bei 48,4 Prozent, bei der Gruppe II bei 52,0 Prozent und bei der AY-Gruppe III bei 63,7 Prozent (siehe Anhang, Tabelle A 14). Der Median ist bei