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Erhebung und Auswertung der empirischen Ergebnisse

Dieser Abschnitt der Masterthesis untersucht die eingangs gestellte Hauptforschungsfrage: „Welchen Herausforderungen müssen sich Führungskräfte in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) hinsichtlich der Digitalisierung stellen?“. Des Weiteren werden die beiden Subforschungsfragen: „Welche Kompetenzen müssen Führungskräfte in KMUs aufweisen, um im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich führen zu können?“ und „Welche Maßnahmen können KMUs aktuell schon treffen, um die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt proaktiv nutzen zu können?“, beantwortet.

6.1. Methodologie und Forschungsdesign

Jede wissenschaftliche Arbeit fordert zu Beginn die Entscheidung über die methodische Vorgehensweise zur Erkenntnisgewinnung. Ob dies quantitativ oder qualitativ ausgerichtet wird, ist eine wesentliche Entscheidung in Bezug auf die verwendete Methodik zur Erhebung und Auswertung der Daten (vgl. Hienerth et. al. 2009, S. 112).

Das Ziel dieser Masterthesis besteht darin, die Veränderungen der Arbeits- und Kommunikationsformen hinsichtlich der Digitalisierung dazulegen und daraus resultierend die Anforderungen für KMUs aufzuzeigen. Ableitend werden die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin und Tannenbaum/Schmidt den agilen Führungsstilen in Unternehmen gegenübergestellt, sodass der Vergleich angestrebt werden kann, welcher darlegen soll, wie die klassischen Führungsstile zu den veränderten Rahmenbedingungen passen. Daraus resultierend werden die Herausforderungen an die Führungskräfte in kleinen und mittelständischen Unternehmen aufgezeigt, die im Kontext der digitalen Arbeitswelt auftreten. Wesentliche Merkmale des agilen Führungsstils (Digital Leadership) sind weitere zentrale Punkte, die untersucht werden. Persönliche Erfahrungen und Meinungen der InterviewpartnerInnen stehen in dieser Masterthesis im Forschungsinteresse. Aufgrund

dieser Forschungsschwerpunkte wurde für diese Arbeit die qualitative Vorgehensweise gewählt.

Die qualitative Inhaltsanalyse erfolgt dabei nach den Methoden von Kuckartz. Hierbei handelt es sich sowohl um themenorientierte als auch um fallorientierte Verfahren, in denen die Erkenntnisse einerseits in verschiedene (Ergebnis-)Typen aggregiert werden und sich anderseits durch den Vergleich von unterschiedlichen Fällen ergeben (vgl.

Kuckartz 2016, S. 48ff).

Nach der Auslegung auf eine qualitative Durchführung war zu entscheiden, welche Erhebungsmethode und welche Auswertungsmethode zum Einsatz kommen werden.

6.2. Erhebungsmethode

Für das ExpertInneninterview, eine qualitative Erhebungsmethode, wurde ein teilstandardisierter Leitfaden für die Erhebung des Status quo zur Verfügung gestellt.

Bei dieser Form des Interviews wird lediglich die Richtung des Gesprächs bestimmt.

Formulierungen sowie die Reihenfolge der Fragen sind nicht starr gegliedert, sondern werden an den Gesprächsverlauf angepasst. Daraus ergab sich die Möglichkeit des Nachfragens, sofern bestimmte Fragen noch nicht restlos beantwortet worden waren.

Die Offenheit der Fragestellungen gewährleistete ein natürliches Gesprächsklima, darüber hinaus tauchten im offenen Dialog Themen auf, welche vorab nicht bedacht, aber dennoch in den Leitfaden aufgenommen wurden (vgl. Gläser/Laudel 2010, S. 42).

6.3. Interviewleitfaden

Der Leitfaden beinhaltet eigens entwickelte Forschungsfragen, welche aus den Inhalten des theoretischen und empirischen Teils generiert wurden. Für einen verbesserten Überblick wurden die Fragen einzelnen Themenblöcken zugeordnet. Die Kategorienbildung erfolgte deduktiv nach Kuckartz. Um die notwendige Objektivität und Validität sicherstellen zu können, erhielten die InterviewpartnerInnen weder vor noch

während des Gesprächs einen Auszug des Leitfadens, lediglich das Thema wurde vorab bekanntgegeben. Der Leitfaden legte den notwendigen Rahmen für das Interview fest, um offene, authentische und freie Antworten sicherzustellen.

Den ExpertInnen steht es dabei frei, den Schwerpunkt in ihren Erzählungen selbst festzulegen und hervorzuheben (vgl. Hienerth et. al. 2009, S. 120).

Im Interviewleitfaden wurden folgende Themenschwerpunkte festgelegt:

 Herausforderungen an Führungskräfte in der digitalen Arbeitswelt

 Anforderungen Flexibilisierung der Arbeitsformen und Kommunikationsformen in der digitalen Arbeitswelt

 Anforderungen an Führungskräfte in KMUs und deren Führungsstile

 Kompetenzen eines Digital Leaderships

6.4. Qualitätssicherung

Zentrale Qualitätskriterien für die Qualitätsbewertung von sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten sind Objektivität, Validität und Reliabilität.

Die Objektivität dieser Arbeit wird dadurch gewährleistet, dass die einzelnen

(Lehr-) Meinungen unvoreingenommen und sachlich neutral dargestellt werden. Das Qualitätskriterium Validität wird durch die empirische Untersuchung erfüllt, insbesondere durch die Auswahl geeigneter Methodiken. Eine Sicherstellung der Reliabilität erfolgt durch die Replizierbarkeit der Forschungsergebnisse (vgl. Hienerth et.

al. 2009, S. 20).

Die ExpertInnen, welche sich im Rahmen der Erstellung dieser Masterthesis für die Interviews zur Verfügung gestellt haben, kommen aus den Bereichen des öffentlichen Diensts, der Steuerberatung, der Autoindustrie, der Ziegelindustrie und der österreichischen Tageszeitung.

6.5. Sampling

Die Auswahl der ExpertInnen erfolgte aufgrund von deren leitenden Position in unterschiedlichsten Branchen bzw. Institutionen, die in der Arbeitswelt bereits Maßnahmen im Kontext der Digitalisierung getroffen bzw. diesbezüglich Erfahrungen haben. Aufgrund der Leitungsfunktion der InterviewpartnerInnen (s. Tabelle 4) kann dieser Personenkreis die zukünftigen Herausforderungen realistisch einschätzen. Es wurde der Versuch unternommen, möglichst viele Sichtweisen in den empirischen Teil einfließen zu lassen, um eine repräsentative Untersuchung zu gewährleisten.

Insgesamt wurden elf Interviews geführt. Die gesamte Dauer der ExpertInneninterviews beläuft sich auf mehr als zehn Stunden.

Interview Branche Position

Interview 1 Öffentlicher Dienst GeschäftsführerIn eines

mittelständischen

Dienstleistungsunternehmens

Interview 2 Autoindustrie GeschäftsführerIn eines

mittelständischen Betriebs

Interview 3 Öffentlicher Dienst DirektorIn eines

mittelständischen

Dienstleistungsunternehmens

Interview 4 Fachhochschule Kaufmännische/r

GeschäftsführerIn

Interview 5 Öffentliche Zeitung Mitglied der Chefredaktion,

RedakteurIn, RessortleiterIn

Interview 8 Ziegelindustrie Technische/r DirektorIn

Interview 9 Steuerberatung GeschäftsführerIn einer

Kanzlei

Interview 10 Öffentlicher Dienst ProkuristIn eines

mittelständischen

Dienstleistungsunternehmens

Interview 11 Steuerberatung GeschäftsführerIn einer

Kanzlei

Tabelle 4: InterviewpartnerInnen Quelle: eigene Darstellung

6.6. Interviewsituation

Die für diese Arbeit gewonnenen InterviewpartnerInnen sind beruflich in der Steiermark tätig. Nach persönlicher Kontaktaufnahme wurde mit den ExpertInnen ein Termin vereinbart. Das Forschungsvorhaben wurde vorab kurz erläutert und eine konzise begriffliche Erklärung erfolgte vor jedem Interview. Sämtliche InterviewpartnerInnen waren mit der Tonaufzeichnung des Interviews einverstanden. Nach Hienerth ist es notwendig, eine natürliche Interviewsituation zu schaffen, um eine hohe Validität der erhobenen Daten zu gewährleisten (vgl. Hienerth et. al. 2009, S. 120). Darüber hinaus wurde bei der Terminvergabe darauf geachtet, dass kein zeitlicher Druck entsteht. Das Interesse der ExpertInnen sowie der offene Zugang zum Thema der Masterthesis waren schlussendlich für den Erfolg der qualitativen Erhebungsmethode mitverantwortlich.

6.7. Auswertungsmethode

Die Auswertung des Interviews erfolgt nach den Methoden von Kuckartz. Dabei folgt die Zusammenfassung einem systematisch geregelten Vorgehen, welches eine resümierende Fallbeschreibung aus der Perspektive der Forschungsfragen darlegt (vgl.

Kuckartz 2016, S. 58).

6.8. Qualitative Inhaltsanalyse

Wie schon eingangs erwähnt, erfolgt die qualitative Inhaltsanalyse nach den Methoden von Kuckartz. Hierbei handelt es sich sowohl um themenorientierte als auch um fallorientierte Verfahren, in denen die Erkenntnisse einerseits in verschiedene (Ergebnis-)Typen aggregiert werden und sich anderseits durch den Vergleich von unterschiedlichen Fällen ergeben (vgl. Kuckartz 2016, S. 48ff).

Diese Methode eignet sich hervorragend für die Datenaufbereitung umfangreicher Textmaterialien (vgl. Hienerth et. al. 2009, S. 131). Die qualitativen Interviews wurden digital aufgezeichnet und transkribiert, sodass die Wiedergabe einen realen Tatbestand gewährleistet. Nach der Transkription wurden die Daten zu einem Protokoll zusammengefasst und paraphrasiert. Anschließend wurde das Textmaterial auf aussagekräftige und wesentliche Aussagen reduziert und den gebildeten Kategorien zugeordnet. Danach wurde ein quantitativer Vergleich dargelegt, welcher schlussendlich für die Beantwortung der Hauptforschungsfrage sowie der Subforschungsfragen entscheidend war.

7. DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE DER QUALITATIVEN