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11.1. Interviewleitfaden

Der nachstehende Interviewleitfaden dient der Beantwortung der Hauptforschungsfrage der Masterthesis „Welchen Herausforderungen müssen sich Führungskräfte in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) hinsichtlich der Digitalisierung stellen?“

sowie der beiden empirischen Subforschungsfragen „Welche Kompetenzen müssen Führungskräfte in KMUs aufweisen, um im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich füh-ren zu können?“ und „Welche Maßnahmen können KMUs aktuell schon treffen, um die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt proaktiv nutzen zu können?“

Das Interview wird halbstandardisiert geführt – das bedeutet, dass bei einzelnen Frage-stellungen, weitere in die Tiefe gehende gestellt werden, um die Antwort kritisch be-trachten zu können.

Zu Beginn möchte ich Ihnen sehr danken, dass Sie sich die Zeit für das Interview dafür nehmen. Das Thema dieser Arbeit lautet „Digital Leadership“ Führung in Zeiten der Digitalisierung.

Einstieg in das Gespräch Zeitlichen Rahmen erläutern

Einverständnis zur Tonaufzeichnung einholen

Persönliche Anonymisierung gewünscht Ja Nein

Anonymisierung des Unternehmens gewünscht Ja Nein

Aufgaben und Tätigkeitsgebiet des IP darf verarbeitet werden Ja Nein Persönliche Vorstellung meinerseits auch über Inhalte des Studiums

Einstiegsfragen

I. Können Sie sich kurz vorstellen, wie berufliches Aufgabengebiet und die wesent-lichen Geschäftsfelder des Unternehmens?

II. Was bedeutet für Sie Digitalisierung?

III. Was meinen Sie laut Ihrer Erfahrung nach sind KMUs bereits auf den richtigen Weg in die Digitalisierung?

a. Wenn ja, warum?

b. Wenn nein, warum?

Kategorie 1: Herausforderungen an Führungskräfte in der digitalen Arbeitswelt

1. Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in Zukunft stark verändern. Was werden Ihrer Meinung nach die Trends der Zukunft in KMUs sein? Beispiele Kommunika-tion, flexible Arbeitszeiten

2. Was wird bezüglich der Veränderungen und Trends bereits heute unternommen, um den digitalen Wandel von morgen in KMUs voranzutreiben?

3. In welchen Bereichen wird sich das Bildungsniveau der zukünftigen Mitarbeite-rinnen in KMUs verändern?

4. Nach ihrer Erfahrung nach, müssen Jobprofile der MitarbeiterInnen angepasst werden?

5. Nach ihrer Erfahrung nach, müssen Aus- und Weiterbildungen der MitarbeiterIn-nen angepasst werden?

6. Was glauben Sie sind die konkreten Herausforderungen für KMUs im Zeitalter der Digitalisierung?

Kategorie 2: Anforderung Flexibilisierung der Arbeitsformen und Kommunikati-onsformen in der digitalen Arbeitswelt

1. Welchen Einfluss werden neue Arbeitszeitmodelle für KMUs darstellen? Und wa-rum?

2. Sehen Sie bereits einen Zusammenhang zwischen Flexibilisierung und Qualität der Arbeit?

3. Welchen Unterschied stellen flexible Arbeitszeiten und reine Präsenzkulturen für Führungsverantwortliche in KMUs dar?

4. Welchen Einfluss hat die flexible Arbeitszeit auf die MitarbeiterInnen?

5. Welchen Einfluss hat die flexible Arbeitszeit auf KMUs?

6. In welchen Bereichen wird sich die Kommunikation in KMUs verändern?

7. Was meinen Sie laut ihrer Erfahrung nach, wird die direkte (verba-le)Kommunikation auch noch in Zukunft wichtig sein?

a. Wenn ja, warum b. Wenn nein, warum

8. Ist Kommunikation eine Meta–Kompetenz (besondere Kompetenz) und wird in der digitalen Arbeitswelt immer essentieller?

a. Wenn ja, warum b. Wenn nein, warum

9. Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Kommunikationsformen in KMUs ak-tuell?

10. Und wie werden sie sich in Zukunft entwickeln?

11. Welche Maßnahmen außerhalb der Kommunikation können KMUs heute noch treffen, um fit für die Zukunft zu bleiben?

Kategorie 3: Anforderungen an Führungskräfte in KMUs und deren Führungsstile

1. Wo liegen schwerpunktmäßig die Aufgaben einer Führung von heute?

2. Welche Veränderungen ergeben sich daraus für Führungskräfte in KMUs von morgen?

3. Was bedeutet das für deren Führungsstil von morgen?

4. Was sollte heute schon dahingehend gemacht werden?

5. Werden klassische Führungsstile, z.B. autoritäre Führung, in der digitalen Ar-beitswelt überhaupt noch passend sein?

a. Warum nicht?

6. Welche Führungsstile sind ihrer Meinung nach in Zukunft entsprechender, z.B.

empathisch, kooperativ und vertrauensbasiert und warum?

7. Daraus ergibt sich die Frage, wie können ihrer Meinung nach MitarbeiterInnen im Rahmen der Digitalisierung geführt werden?

Kategorie 4: Kompetenzen für Digital Leadership

1. Welche Schlüsselkompetenzen (fachlich, sozial oder methodisch) benötigen Führungskräfte in KMUs, um in Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich und nach-haltig führen zu können?

a. Warum ist das wichtig?

b. Und wie können Sie gefördert werden?

2. Müssen Führungskräfte von morgen zunehmend mehr an soziale Kompetenzen mitbringen?

3. Welche Charaktereigenschaften zeichnet eine Führungskraft von morgen aus?

4. Welche Kompetenzen müssen ihrer Meinung nach Führungskräfte von heute im Vergleich zu morgen mitbringen?

Bestehen von Ihrer Seite noch Fragen oder möchten sie noch etwas hinzufügen?

Auszug Transkriptionsprotokoll Interview 01

BN: Was bedeutet für Sie Digitalisierung?

IP: Das ist eine Zeitepoche, die im Entstehen ist und wo eine große Veränderung auf die Arbeitswelt zukommt.

BN: Was meinen Sie laut Ihrer Erfahrung nach sind KMUs bereits auf den richtigen Weg in die Digitalisierung? Wenn ja, warum?

Wenn nein, warum?

IP: Aufgrund der Geschwindigkeit hinken wir hinterher. Digitalisierung bringt eine große Beschleunigung mit sich und deshalb ist es sehr schwierig, der Geschwindigkeit stand-zuhalten.

BN: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in Zukunft stark verändern. Was werden Ihrer Meinung nach die Trends der Zukunft in KMUs sein? Beispiele: Kommunikation, flexible Arbeitszeiten

IP: Ich glaube, dass sich das Berufsfeld sehr stark verändern wird. Einerseits, dass sich die Berufsfelder sehr stark verändern werden, andererseits, dass Berufe neu dazu-kommen und es alte nicht mehr geben wird. Die Herausforderung für KMUs wird sein, dass man auf sein eigenes Berufsbild schaut, ob das den Anforderungen der Zukunft entspricht.

BN: Was wird bezüglich der Veränderungen und Trends bereits heute unternommen, um den digitalen Wandel von morgen in KMUs voranzutreiben?

IP: Ich habe schon den Eindruck, dass etwas unternommen wird. Die Digitalisierung ist angekommen. Jetzt geht es darum, wie man rechtzeitig auf die Veränderung reagiert.

BN: In welchen Bereichen wird sich das Bildungsniveau der zukünftigen Mitarbeiterin-nen in KMUs verändern?

IP: Ich glaube, dass Mitarbeiter gefordert sind, sich gut zu qualifizieren, dass die Quali-fizierung in Modultechnik sein wird, weil es ständig etwas Neues gibt und Aus- und Fortbildungen in der Zukunft ein großes Thema darstellen werden.

BN: Sie meinen, wenn ein Mechaniker nie eine Fortbildung gemacht hat, dass der sich jetzt schwertun wird?

IP: Genau. Das Zukunftsbild aus meiner Sicht wird so sein, dass man flexibel sein muss und ganz einfach die Berufsfelder an die Anforderungen angepasst werden müssen.

BN: Was glauben Sie sind die konkreten Herausforderungen für KMUs im Zeitalter der Digitalisierung?

IP: Die Kommunikation wird eine große Rolle spielen – die fordert uns sicher noch mehr als in der Vergangenheit. Ich glaube auch, dass man ganz einfach auch ein bisschen Bedacht nimmt auf die neuen Anforderungen und auf das soziale Umfeld der Mitarbei-ter. Man muss neue Chancen schaffen. Gerade bei Frauen wird man wesentlich groß-zügiger agieren müssen. Der autoritäre Führungsstil – da wird es einige Veränderungen geben müssen, weil das neue Feld ein Vernetztes sein wird, aus meiner Sicht. Man muss die Kommunikation steigern und auf die Bedürfnisse eingehen.

BN: Welchen Einfluss werden neue Arbeitszeitmodelle für KMUs darstellen? Und wa-rum?

IP: Es wird aus meiner Sicht sehr schwierig werden, weil sich unsere rechtlichen Rah-menbedingungen zu schwer anpassen. Umgekehrt muss man auch darauf achten, dass dadurch nicht das Ausbeuterdenken entsteht. Ich glaube auch, dass das Arbeitsumfeld einen neuen Stellenwert haben wird. Wenn es mir gut geht, werde ich gute Arbeit erbringen. Wenn ich einen Mitarbeiter habe, der produktiv ist, ist er leistungsstärker als einer der sich unwohl fühlt.

BN: Sehen Sie bereits einen Zusammenhang zwischen Flexibilisierung und Qualität der Arbeit?

IP: Ich glaube schon, dass das eine wesentliche Veränderung bewirken wird. Es gibt nicht mehr diese Führungsstruktur wie früher, sondern dass man viel mehr miteinander kommuniziert und dass man sich ein Feedback einholt, ob der Mitarbeiter das verstan-den hat, was ich von ihm verlange.

BN: In welchen Bereichen wird sich die Kommunikation in KMUs verändern?

IP: Ich glaube, wir haben gute Kommunikationsmodelle. Wir müssen die nur schärfen und nachjustieren. Es wird viel mehr E-Mail-Verkehr passieren, es wird mehr Sprach-computer aufgezeichnet werden. Trotz allem werden wir miteinander kommunizieren können. Je besser wir das schaffen, desto besser werden wir das Instrument der digita-len Welt steuern können. Die direkte Kommunikation wird nach wie vor ein wesentlicher Faktor sein.

BN: Ist Kommunikation eine Meta–Kompetenz (besondere Kompetenz) und wird in der digitalen Arbeitswelt immer essentieller? Wenn ja, warum?

Wenn nein, warum?

IP: Ich glaube schon, ja.

BN: Wo liegen schwerpunktmäßig die Aufgaben einer Führung von heute?

IP: In der Vergangenheit war es sehr autoritär gestaltet. In Zukunft werden alle Stile der Kommunikation Berechtigung haben. es ist nur die Frage, wie man sie einsetzt.

BN: Welche Veränderungen ergeben sich daraus für Führungskräfte in KMUs von mor-gen?

IP: Ich glaube, in den klassischen Bildern ist die fachliche Kompetenz eine Wesentliche – aber auch die Kommunikation. Ich glaube, dass die Qualität einer Führungspersön-lichkeit alle Bereiche abdecken muss. Das muss der autoritäre, aber auch der koopera-tive und der Laissez-Faire-Stil sein, denn man zur richtigen Zeit anwendet. Auch in Zu-kunft.

BN: Werden klassische Führungsstile, z.B. autoritäre Führung, in der digitalen Arbeits-welt überhaupt noch passend sein?

IP: Der hat eine Berechtigung. Ich denke überhaupt in der Kommunikation muss ich mich auf die Situation einstellen. Jedes Gespräch beinhaltet immer alles. Wir haben in der Erziehung schon jeden Führungsstil miterlebt und es hat keiner die Berechtigung, der Beste zu sein. In der Kommunikation werden immer alle Platz haben. auch in der Digitalisierten Welt müssen alle Platz haben. Wichtig ist nur, dass man das Feedback einholt, ob der Mitarbeiter das verstanden hat. Wichtig ist nur, dass man eine Ge-sprächsbasis schafft und dass jeder seine Anforderungen stellen darf.

Auszug Transkriptionsprotokoll Interview 02

BN: Was glauben Sie sind die konkreten Herausforderungen für KMUs im Zeitalter der Digitalisierung?

IP: Die Kommunikation wird eine große Rolle spielen – die fordert uns sicher noch mehr als in der Vergangenheit. Ich glaube auch, dass man ganz einfach auch ein bisschen Bedacht nimmt auf die neuen Anforderungen und auf das soziale Umfeld der Mitarbei-ter. Man muss neue Chancen schaffen. Gerade bei Frauen wird man wesentlich groß-zügiger agieren müssen. Der autoritäre Führungsstil – da wird es einige Veränderungen geben müssen, weil das neue Feld ein Vernetztes sein wird, aus meiner Sicht. Man muss die Kommunikation steigern und auf die Bedürfnisse eingehen.

BN: Welchen Einfluss werden neue Arbeitszeitmodelle für KMUs darstellen? Und wa-rum?

IP: Es wird aus meiner Sicht sehr schwierig werden, weil sich unsere rechtlichen Rah-menbedingungen zu schwer anpassen. Umgekehrt muss man auch darauf achten, dass dadurch nicht das Ausbeuterdenken entsteht. Ich glaube auch, dass das Arbeitsumfeld einen neuen Stellenwert haben wird. Wenn es mir gut geht, werde ich gute Arbeit erbringen. Wenn ich einen Mitarbeiter habe, der produktiv ist, ist er leistungsstärker als einer der sich unwohl fühlt.

BN: Sehen Sie bereits einen Zusammenhang zwischen Flexibilisierung und Qualität der Arbeit?

IP: Ich glaube schon, dass das eine wesentliche Veränderung bewirken wird. Es gibt nicht mehr diese Führungsstruktur wie früher, sondern dass man viel mehr miteinander kommuniziert und dass man sich ein Feedback einholt, ob der Mitarbeiter das verstan-den hat, was ich von ihm verlange.

BN: In welchen Bereichen wird sich die Kommunikation in KMUs verändern?

IP: Ich glaube, wir haben gute Kommunikationsmodelle. Wir müssen die nur schärfen und nachjustieren. Es wird viel mehr E-Mail-Verkehr passieren, es wird mehr Sprach-computer aufgezeichnet werden. Trotz allem werden wir miteinander kommunizieren können. Je besser wir das schaffen, desto besser werden wir das Instrument der digita-len Welt steuern können. Die direkte Kommunikation wird nach wie vor ein wesentlicher Faktor sein.

BN: Ist Kommunikation eine Meta–Kompetenz (besondere Kompetenz) und wird in der digitalen Arbeitswelt immer essentieller? Wenn ja, warum?

Wenn nein, warum?

IP: Ich glaube schon, ja.

BN: Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Kommunikationsformen in KMUs ak-tuell?

IP: Ich glaube, dass es ganz wichtig sein wird, dass man sagt welche Ziele man ver-folgt, dass man Feedback geben muss und dass man als Führungskraft genau hinhören muss, was der Mitarbeiter sagt. Weil erst dann kann ich sehen, ob der Mitarbeiter die Aufgabe verstanden hat, die er von mir übertragen bekommen hat.

BN: Welche Maßnahmen außerhalb der Kommunikation können KMUs heute noch tref-fen, um fit für die Zukunft zu bleiben?

IP: Ich denke, dass neben der Kommunikation der soziale Faktor eine wesentliche Rolle spielt. Ich glaube, dass wir auf das Gesundheitsmanagement achten müssen, dass er gesund ist. Dass man auch die Arbeitsgegebenheiten anpasst – ich denke auch an Home-Office. Aber die Voraussetzung dafür ist einfach gegenseitiges Vertrauen und ein gegenseitiges Verständnis. Das basiert wieder auf einer guten Kommunikation und so kann man das System auch besser steuern.

BN: Wo liegen schwerpunktmäßig die Aufgaben einer Führung von heute?

IP: In der Vergangenheit war es sehr autoritär gestaltet. In Zukunft werden alle Stile der Kommunikation Berechtigung haben. es ist nur die Frage, wie man sie einsetzt.

BN: Welche Veränderungen ergeben sich daraus für Führungskräfte in KMUs von mor-gen?

IP: Ich glaube, in den klassischen Bildern ist die fachliche Kompetenz eine Wesentliche – aber auch die Kommunikation. Ich glaube, dass die Qualität einer Führungspersön-lichkeit alle Bereiche abdecken muss. Das muss der autoritäre, aber auch der koopera-tive und der Laissez-Faire-Stil sein, denn man zur richtigen Zeit anwendet. Auch in Zu-kunft.

BN: Werden klassische Führungsstile, z.B. autoritäre Führung, in der digitalen Arbeits-welt überhaupt noch passend sein?

IP: Der hat eine Berechtigung. Ich denke überhaupt in der Kommunikation muss ich mich auf die Situation einstellen. Jedes Gespräch beinhaltet immer alles. Wir haben in der Erziehung schon jeden Führungsstil miterlebt und es hat keiner die Berechtigung, der Beste zu sein. In der Kommunikation werden immer alle Platz haben. auch in der Digitalisierten Welt müssen alle Platz haben. Wichtig ist nur, dass man das Feedback einholt, ob der Mitarbeiter das verstanden hat. Wichtig ist nur, dass man eine Ge-sprächsbasis schafft und dass jeder seine Anforderungen stellen darf.

BN: Ist Empathie wichtig?

IP: Sehr wichtig. Wenn ich nicht Empathie fähig bin – wie soll der Mitarbeiter erkennen, ob sie etwas richtiggemacht haben.

BN: Welche Schlüsselkompetenzen (fachlich, sozial oder methodisch) benötigen Füh-rungskräfte in KMUs, um in Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich und nachhaltig füh-ren zu können? Warum ist das wichtig?

IP: Fachkompetenz ist die erste Voraussetzung überhaupt um eine Führungskompetenz in Anspruch zu nehmen. Ich denke, die Zukunft wird – die Führungspersönlichkeit muss alles können, wenn sie bestehen will. Von der technischen Unterstützung her hat man alles. Ich denke aber an Crowd - das setzt eine ganz andere Kommunikation voraus.

Ich denke, die Anforderungen werden steigen, es wird noch schneller werden und die Frage ist, wie man den sozialen Ausgleich schafft.

BN: Und wie können Sie gefördert werden, dass er die Eigenschaften bekommt?

IP: Man muss schauen, welcher Persönlichkeitstyp man ist und wo die eigenen Stärken liegen. Ich glaube, dass jemand, der nicht als Führungspersönlichkeit passt – dann wird er es nicht sein. Wenn diese Voraussetzungen stimmen, dann kann man sich die

fachli-chen Kompetenzen aneignen und wenn die intrinsische Motivation dementsprefachli-chend ist, dann wird er das umsetzen wollen. Dann hängt es noch von dem Verständnis für die Mitarbeiter ab – das ist eine Eigenschaft, die man als Führungskraft haben muss.

BN: Müssen Führungskräfte von morgen zunehmend mehr an soziale Kompetenzen mitbringen?

IP: Ich glaube, vom Persönlichkeitsprofil her wird es die Voraussetzung immer geben.

Ich glaube aber, dass in Zukunft die soziale Kompetenz eine große Rolle spielen wird.

BN: Welche Kompetenzen müssen ihrer Meinung nach Führungskräfte von heute im Vergleich zu morgen mitbringen?

IP: Es ist individuell. Ich glaube, dass es zukünftig wesentlich stärker in der kooperati-ven Welt bewegen wird. Ich muss einfach schauen, wie ich meinem Gegenüber mitteile, was ich überhaupt brauche. Es ist wesentlich schwieriger, bei meinem Gegenüber das Verständnis zu bekommen und ihm mitzuteilen, warum ich das brauche. Das ist für mich eine gewisse Grundhaltung, die ich einhalten muss. Besser, als wenn ich etwas anordne.

BN: Bestehen von Ihrer Seite noch Fragen oder möchten sie noch etwas hinzufügen?

IP: Ich glaube, dass es nach wie vor wichtig ist, dass es die Sozialpartnerschaften gibt, die gewisse Sachen regeln. Das wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, dass es übergeordnete Personen gibt, die bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes mitwirken.

Der Prozess steht uns ins Haus, davon muss man ausgehen. Die Industrie hat da sehr viel getan. Die Verlierer werden der Handel, die Banken sein – alle Dienstleister werden sehr reduziert werden. Weil man sie einfach nicht mehr braucht. Es wird noch sehr viel passieren. Man kann gar nicht abschätzen, was da alles sein wird.

Auszug Transkriptionsprotokoll Interview 03

BN: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in Zukunft stark verändern. Was werden Ihrer Meinung nach die Trends der Zukunft in KMUs sein? Beispiele: Kommunikation, flexible Arbeitszeiten

IP: Ich glaube, dass es mehr flexible Arbeitszeiten gibt. Home-Office ist heute schon fast etwas Übliches. Ich muss nicht am gleichen Ort sein, um zu kommunizieren. Ich kann auch am anderen Ende der Welt sein um zu kommunizieren. Es wird viel weniger persönliche Kommunikation geben, viel mehr technische Kommunikation – wie zum Beispiel eine Mail. Ich glaube, dass da sehr viel passieren wird. Es wird sehr viel in die-se Richtung geben.

BN: Was wird bezüglich der Veränderungen und Trends bereits heute unternommen, um den digitalen Wandel von morgen in KMUs voranzutreiben?

IP: Ich glaube schon, dass es sowas wie eine technische Aufrüstung gibt. Meiner Mei-nung nach wird viel zu wenig zum Thema Sicherheit getan. Diese ganzen Wege bedeu-ten, dass Informationen unterwegs ist und man weiß nicht, ob der Weg sicher ist. Das wird ein großer Punkt sein, wo viel zu wenig unternommen ist. Aber auch durch fort-schreitende Digitalisierung im Privatleben. Keiner lässt heutzutage mehr das Handy aus der Hand. Das schlägt dann ins berufliche über.

BN: In welchen Bereichen wird sich das Bildungsniveau der zukünftigen Mitarbeiterin-nen in KMUs verändern?

IP: Ich glaube schon, in allen administrativen Bereichen. Da wird es notwendig sein, dass man da auch das digitale Knowhow schult. Das ist neues Handwerkszeug. Wenn ich mir anschaue, wie umfangreich Computerprogramme sind. Wobei man da sehr viel Richtung Digitalisierung gemacht wird in den Schulen. Wir haben noch mühsam Win-dows lernen müssen. Das stellt für einen Jugendlichen heute kein Thema mehr dar.

Trotz allem muss man bei Berufsumsteigern viel investieren, dass das auf einem hohen Niveau bleibt. Ein Computerprogramm zu bedienen ist etwas anderes als ein Compu-terprogramm zu beherrschen. Da wird man sehr viel in Bildung investieren müssen.