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Anforderungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten bzw. -formen und

7. Darstellung der Ergebnisse der qualitativen Foschung

7.2. Anforderungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten bzw. -formen und

-formen und Kommunikationsformen in der digitalen Arbeitswelt

Mittels der Fragen in dieser Kategorie wurde erörtert, ob KMUs die Chancen bzw.

Potenziale nutzen, welche sich durch die Digitalisierung bzw. durch vermehrten Einsatz von IKT eröffnen und eine flexible Gestaltung der Arbeitsformen bzw. Prozesse in Betrieben ermöglichen. Außerdem war es für diese Arbeit wichtig, wie im Kapitel (3.2) bereits erläutert, die Kommunikation zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen als interaktives Führungsinstrument zu beleuchten. Hinzu kommt, wie im Kapitel (3.2.1) beschrieben wurde, dass die Ausrichtung und die Qualität dieser Form der Kommunikation wesentlich zum Unternehmenserfolg in KMUs beisteuern kann, denn ein substanzieller Erfolgsfaktor in KMUs sind deren MitarbeiterInnen (vgl. www.bmbf.de 2016, S. 14).

Aus der grafischen Darstellung (Abb. 5) lässt sich ableiten, in welchen Kategorien viele bzw. wenige Segmente der befragten InterviewpartnerInnen zu finden sind.

Abbildung 5: Auswertung „Anforderungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten bzw.

-formen und Kommunikationsformen in der digitalen Arbeitswelt“

Quelle: eigene Darstellung

Alle der befragten Personen, welche sich zu flexiblen Arbeitszeiten geäußert haben, sind der Auffassung, dass MitarbeiterInnen flexible Arbeitszeiten fordern. Einige der ExpertInnen sind der Meinung, dass dies auch erhebliche Vorteile für das Unternehmen darstellen könnte, denn wenn MitarbeiterInnen ihre Arbeitszeit flexibel gestalten und auch von zuhause aus arbeiten können, steigt die Motivation der ArbeitnehmerInnen wesentlich. Damit einher geht eine gleichzeitige Qualitätssteigerung der Arbeit. Zwei Befragte vertreten die Auffassung, dass das derzeitige Arbeitszeitmodell abgeschafft werden sollte und starre Arbeitszeiten wie z.B. Nine-to-five in Zukunft nicht mehr bestehen werden. Darüber hinaus ist ein/e ExpertIn der Meinung, je flexibler man sein Unternehmen gestaltet, desto einfacher wird man es haben, junge talentierte Menschen zu bekommen.

Einige der InterviewpartnerInnen geben jedoch zu bedenken, dass die Gestaltung von flexiblen Arbeitsformen von Branche zu Branche unterschiedlich ist, denn ein gewisser MitarbeiterInnengrundbestand muss in den Betrieben vor Ort die Tätigkeit verrichten.

Die Kunden würden dafür kein Verständnis haben, wenn z.B. in der Autobranche der/die MechanikerIn seine/ihre fachliche Arbeit nicht in der Werkstätte verrichtet.

Ebenso wird es nicht möglich sein, Telearbeit in der Lebensmittelbranche zu integrieren. Außerdem sieht ein/e ExpertIn eine Schwierigkeit darin, die ältere Generation, welche an strikte Anweisungen gewöhnt ist, für flexible Arbeitszeitmodelle zu begeistern.

Bei der Befragung, welchen Unterschied flexible Arbeitszeiten und reine Präsenzkulturen für Führungskräfte in KMUs darstellen, geben einige der InterviewpartnerInnen zu bedenken, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich starr gehalten werden, was eine Implementierung der flexiblen Modelle der Arbeitszeiten bzw. -formen in KMUs verkompliziert. Nennenswert ist auch, dass bei dieser Frage vier ExpertInnen die Auffassung vertreten, dass sie sich wesentlich wohler fühlen, wenn alle MitarbeiterInnen die Präsenzkultur wahren und im Unternehmen anwesend sind.

„Es hat gewisse Vorteile, wenn man nicht immer in einer Bürozentrale ist. Wir versuchen eher das Home-Office zu vermeiden, weil es schwer kontrollierbar ist.“

(Interview 09, S. 3)

„Mir ist es nach wie vor lieber, wenn alle da sind.“ (Interview 12, S. 3)

„Mir ist es lieber, wenn ich eine reine Präsenzkultur habe, dann tu‘ ich mir schon leichter.“ (Interview 11, S. 3)

Bei der Frage, welche Kommunikationsformen in Zukunft essenziell sein werden, sind fünf der ExpertInnen aus unterschiedlichsten Branchen der Meinung, dass die direkte bzw. verbale Kommunikation ein wesentliches Instrument ist, um MitarbeiterInnen zu motivieren bzw. zu fördern und gerade in den Zeiten des Wandels ein unverzichtbares Kommunikationsmittel darstellt. Auch gibt eine Person an, dass es MitarbeiterInnen sehr schätzen, wenn man sie persönlich anspricht.

Das direkte, klare Gespräch zwischen Führungskraft und MitarbeiterIn wird in Zukunft verstärkt eingesetzt werden, da die MitarbeiterInnen aufgrund des Paradigmenwechsels über höhere Qualifikationen verfügen und selbstständig arbeiten und entscheiden werden, wie schon eingangs in dieser Arbeit erwähnt. Demzufolge werden die MitarbeiterInnen zunehmend in betriebliche Entscheidungsprozesse eingebunden, wodurch offene, klare und direkte Gespräche zum Arbeitsalltag gehören werden.

Infolgedessen sind auch gemeinsame Aktivitäten wie Betriebsausflüge, Bürofrühstück,

Sportprogramme oder Gespräche am Kaffeeautomaten wertvolle Maßnahmen, um die Motivation der MitarbeiterInnen zu steigern und für den sozialen Ausgleich der ArbeitnehmerInnen zu sorgen. Darüber hinaus ist das Feedback ein zentrales Instrument, welches in KMUs eingesetzt wird, um den MitarbeiterInnen Klarheit bzw.

Transparenz über ihre Arbeitsleistung zu verschaffen und um Missverständnisse ausräumen zu können. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wurde das unter Punkt (3.3) genauer beleuchtet. Zwei der ExpertInnen werden auch in Zukunft in ihren Unternehmen die typischen Dienstbesprechungen abhalten, sei es papierlos oder mit der Unterstützung des neuesten technischen Know-hows. Hinsichtlich dessen wird auch das Mitarbeitergespräch ein zentrales Führungsinstrument der Zukunft darstellen.

Dadurch können Vertrauen, Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften und ihren MitarbeiterInnen verstärkt aufgebaut werden.

„Man muss darauf achten – sowohl als Kollege, als auch als Führungskraft – dass man den direkten Kontakt nicht verliert.“ (Interview 11, S. 3)

….“direkten Kommunikation kommen auch immer Diskussionen auf. Auch das Betriebsklima verbessert sich durch die direkte Kommunikation.“ (Interview 06, S. 3)

„Die direkte Kommunikation wird nach wie vor ein wesentlicher Faktor sein.“ (Interview 01, S. 3)

„Auch das Betriebsklima verbessert sich durch die direkte Kommunikation.“ (Interview 06, S. 2)

Vier ExpertInnen geben zu bedenken, dass die direkte bzw. verbale Kommunikation aufgrund der digitalen Arbeitswelt in Zukunft vermehrt abnehmen wird. Eine befragte Person ist der Meinung, dass die Digitalisierung zur verstärkten Einrichtung digitaler Kommunikationskanäle führt und dadurch wird der direkte Kontakt zu den MitarbeiterInnen vermehrt abnehmen. Auch wurde angegeben, dass die zwischenmenschliche Kommunikation aktuell hautsächlich über E-Mail, Telefon oder WhatsApp passiert und somit kaum noch auf direkten Weg.

„Die direkte Kommunikation wird innerhalb des Betriebes weniger werden.“ (Interview 06, S. 2)

„Gute Führungskräfte loten das im Moment komplett aus.“ (Interview 03, S. 2)

„Man muss Besprechungszeiten eindämmen, weil wenn sie nichts bringen, sie verlorene Zeit sind.“ (Interview 08, S. 3)

7.3. Anforderungen an Führungskräfte in KMUs und deren