• Keine Ergebnisse gefunden

6 Material und Methoden

6.3 Histologie

6.3.7 Auswertung Histologie

6.3.7.4 Einfluss von SNP als NO-Donor auf das Auftreten von CD117-

Von Tier 1 bis Tier 5 wurden hierfür jeweils drei Gewebeproben unterschiedlicher Lokalisation des Str. circulare und des Str. longitudinale wie unter Kap.6.2.6.2 beschrieben in KH, SNP+ und SNP- inkubiert. Die Zellen wurden wie unter 6.3.7.1 beschrieben quantifiziert. Die Auswertung der Daten fand deskriptiv statt (Excel 2007).

Ergebnisse 7 Ergebnisse

7.1 Elektrophysiologie

7.1.1 RMP (Ruhemembranpotential)

Für die Auswertungen der Potentialdifferenzen wurde die einzelne punktierte Zelle als biologische Einheit betrachtet. Die Werte für RMP im einzelnen Tier lagen weiter auseinander als zwischen den Tieren (Abb.5).

Abb.5: RMP im Str. circulare. Zellen bei einem KH-Puffer mit einem KCl-Gehalt von 5,4mmol/L. Es wurden nur Punktionen berücksichtigt, deren Quotient des Membranpotentials von Zeitpunkt 80sec und Zeitpunkt 20sec mindestens 0,75 betrug. In vertikaler Richtung ist das RMP in mV aufgetragen (y-Achse). Jeder Punkt entspricht einer Zellpunktion, die vertikal übereinandergestapelten Punkte gehören jeweils zu einem Tier (x-Achse). Die Schwankungsbreite im einzelnen Tier ist höher als die Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren.

Ergebnisse

Nach erfolgreicher Punktion kam es vom erreichten negativsten Wert (PDM Max) meist zu einem weiteren abrupten Anstieg der Potentialdifferenz.

Abb.6: Korrelation von PDM Max und RMP, es wurden alle punktierten Zellen verschiedener Versuche (ohne SNP-Tiere) verwendet, deren Quotient des Membranpotentials von Zeitpunkt 80sec und Zeitpunkt 20sec mindestens 0,75 betrug.

Der Anstieg des RMP aller relevanten erfassten Zellen (n=1695) betrug im Mittel +3,15mV von PD20 zu PD80. Nach Aussortierung derjenigen Punktionen, deren Quotient des Verhältnisses PD80sec/PD20sec kleiner als 0,75 war, betrug der Anstieg der erfassten Zellen (n=1270) nur noch +0,66mV im Mittel. Diese Filterung führte zu dem Ausschluss von 25% der im Flachschreiber erfassten Zellen.

Bei einer Gegenüberstellung von den Zellen die zu Beginn einer Messung punktiert wurden, und den Zellen, die nach teilweise mehrstündiger Messung des einzelnen Gewebes punktiert wurden (KCL-Konzentration bei 5,4mmol/L KCL, Punktion 1 gegenüber Punktion 8) ließ sich kein signifikanter Unterschied Wilcoxon Zwei-Stichprobentest ermitteln (Tab.8). Es konnte also davon ausgegangen werden, dass ein zeitlicher Unterschied innerhalb der Messungen vernachlässigt werden kann.

Ergebnisse Str. longitudinale 0,5087 0,6650 0,3153 0,1113

Die Gewebe wurden bis zu zwei Tage lang für die Untersuchung aufbewahrt (Kap.10.9). Vergleicht man die gemessenen RMP des Str. circulare aller Kaliumkonzentrationen bei jeweils drei Tieren die an unterschiedlichen Tagen in der Mikroelektrode gemessen wurden (Tag 0, Tag 1 und Tag 2), lässt sich zwar ein signifikanter Unterschied des Messtages im Kruskal-Wallis-Test feststellen, bei Betrachtung des zeitlichen Verlaufs stellt sich dies aber nicht als regelmäßige Veränderung des RMP dar (Anhang). Die Mediane für das RMP von Tag 0 (-17,4mV) und Tag 2 (-16,8mV) waren ähnlich.

7.1.2 Unterschiedliche Typen des Membranpotentials

Die neun PDM-Typen (Tab.3) waren je nach Gewebetyp (Str. circulare bzw. Str.

longitudinale) oder Trächtigkeitsstatus unterschiedlich verteilt (Tab.9). Der insgesamt am häufigsten vertretene PDM-Typ war der PDM-Typ 0, die anderen Typen zeigen je nach Gewebe oder Trächtigkeit mehr oder weniger große Schwankungen.

Die PDM-Typen wurden für die weiteren Auswertungen zusammengefasst. Die Gruppen PDM-Typ 5 und PDM-Typ 8 wurden aus methodischen Gesichtspunkten ausgeschlossen und nicht weiter berücksichtigt, da sie als fehlgeschlagene Punktionen angesehen wurden, durch die sich keine eindeutige Aussage treffen ließ.

Die weiteren PDM-Typen wurden je nach Auftreten von spontanen Schwankungen des RMP in zwei Gruppen unterteilt:

1.) Zellen ohne Potentialschwankungen PDM-Typen 0 und 4

2.) Zellen mit Potentialschwankungen PDM-Typen 1; 2; 3; 6 und 7 7.1.3 Anteil von Zellen MIT und OHNE Potentialschwankungen

Der Anteil von Zellen mit Potentialschwankungen schien im Str. circulare bei trächtigen Tieren höher zu sein als der von nicht trächtigen Tieren (Abb.7). Im Str.

longitudinale ließ sich ein solcher Trend nicht vermuten, hier schien der Anteil an

Ergebnisse

Zellen mit Potentialschwankungen außer bei den nicht trächtigen Tieren geringer zu sein als im Str. circulare.

Tab.9: Verteilung von PDM-Typen nach Gewebe und Trächtigkeit in %. N. tr.=nicht trächtig; M 1-4=Monat 1-4; M 5-9=Monat 5-9; KS=Kaiserschnitt. n=Anzahl der punktierten Zellen bei einem KH-Puffer mit einem KCl-Gehalt von 5,4mmol/L. Es wurden nur Punktionen berücksichtigt, deren Quotient des Membranpotentials von Zeitpunkt 80sec und Zeitpunkt 20sec mindestens 0,75 betrug. Die Verteilung der PDM-Typen variierte je nach Gewebe und Trächtigkeitsstatus.

Str. circulare Str. longitudinale

PDM N. tr. M 1-4 M 5-9 KS N. tr. M 1-4 M 5-9 KS

0 47,8 26,7 29,2 25,0 23,4 35,1 33,3 36,8

1 4,3 2,2 10,4 0,0 3,9 2,7 4,5 2,6

2 5,4 6,7 2,1 10,0 6,5 5,4 1,5 10,5

3 4,3 0,0 4,2 7,5 1,3 10,8 9,1 2,6

4 4,3 6,7 8,3 5,0 16,9 0,0 12,1 18,4

5 6,5 2,2 2,1 5,0 2,6 2,7 7,6 7,9

6 9,8 15,6 8,3 10,0 18,2 10,8 6,1 2,6

7 8,7 26,7 25,0 30,0 6,5 13,5 12,1 15,8

8 8,7 13,3 10,4 7,5 20,8 18,9 13,6 2,6

n = 92 45 48 40 77 37 66 38

Abb.7: Anteil der Zellen mit Potentialschwankungen in % der punktierten Zellen bei einem KH-Puffer mit 5,4mmol/L KCl. Es wurden nur Punktionen berücksichtigt, deren Quotient des Membranpotentials von Zeitpunkt 80sec und Zeitpunkt 20sec mindestens 0,75 betrug. x-Achse:

Trächtigkeitsverlauf, Anzahl der punktierten Zellen: Str. circulare: n=78; n=38; n=42; n=35 Zellen; Str.

longitudinale: n=59; n=29; n=52; n=34 Zellen. y-Achse: prozentuale Verteilung von Zellen mit und ohne Schwankungen. Der Anteil der Zellen mit Potentialschwankungen betrug je nach Gewebe und Trächtigkeitsstatus 40–60%.

Ergebnisse

7.1.4 RMP in Abhängigkeit von Trächtigkeit und Gewebe

7.1.4.1 Zellen OHNE Potentialschwankungen

Die Höhen der Potentialdifferenzen über der Membran in Zellen ohne Potentialschwankungen im RMP (Abb.8) waren vom jeweiligen Trächtigkeitsstatus abhängig (Abb.9). Sowohl im Str. circulare als auch im Str. longitudinale ergab sich ein signifikanter Unterschied für die Trächtigkeit. Aus der graphischen Darstellung heraus ist ersichtlich, dass die RMP mit zunehmender Trächtigkeit negativer wurden (Abb.9). Während die Medianwerte für die RMP bei nicht trächtigen Tieren bei -15,2mV (Str. circulare) bzw. -14,5mV (Str. longitudinale) lagen, nahmen sie bei Kaiserschnitttieren -22,1mV (Str. circulare), bzw. -22,0mV (Str. longitudinale) an. Die beiden Gewebelokalisationen zeigten nur bei Tieren in der ersten Hälfte der Trächtigkeit einen signifikanten Unterschied. In diesem Trächtigkeitsstadium betrug der Medianwert von RMP im Str. circulare -19,3 mV und im Str. longitudinale -14,6 mV (Abb.9).

Abb.8: Beispiel eines RMP einer Zelle ohne Potentialschwankungen.

Nach der Punktion (Stern) fiel das RMP abrupt auf einen bestimmten Wert ab (Pfeilspitze). x-Achse: Zeit; y-Achse:

RMP in mV.

Ergebnisse

Abb.9: RMP der Zellen OHNE Potentialschwankungen des bovinen Myometrium in vitro. Auf der x-Achse ist die fortschreitende Trächtigkeit aufgetragen. Gewebe: C=Str. circulare, L=Str. longitudinale, Die Anzahl bezieht sich auf die ausgewerteten Zellen. Box-Whiskers-Plots, Balken entsprechen Medianen, Whiskers dem 1,5fachen des Interquartilabstandes. Ausreißer sind als Punkte dargestellt.

Einfluss von Trächtigkeit: Im Str. circulare: P=0,0022; Im Str. longitudinale: P=0,0001. Einfluss von Gewebe: Nicht trächtig: P=0,1426; Monat 1-4: P=0,0046; Monat 5-9: P=0,3379; KS: P=0,9254

7.1.4.2 Zellen MIT Potentialschwankungen

Bei den Zellen, die Potentialschwankungen des Grundpotentials zeigten, wies nur das Str. circulare einen signifikanten Einfluss des Trächtigkeitsstadiums auf das RMP auf (Abb.11). Auch hierbei nahm RMP mit fortschreitender Trächtigkeit negativere Werte an, der Medianwert für RMP bei Zellen des Str. circulare nicht trächtiger Tieren betrug hier -17,7mV und nahm bei Kaiserschnitttieren einen Wert von -33,1mV an. Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Muskelschichten konnte nicht ermittelt werden, hier gab es jedoch eine Tendenz für die Kaiserschnittgruppe. Den -33,1mV im Str. circulare standen hierbei -23,4mV als Medianwert für das Str. longitudinale gegenüber.

Ergebnisse

Abb.10: Beispiel eines RMP mit spontanen Depolarisationen (Potentialschwankungen). Nach der Punktion (Stern) fiel das RMP abrupt auf einen bestimmten Wert ab. Vom RMP gingen Depolarisationen mit unterschiedlichen Amplitudenhöhen aus (Pfeilspitzen). Neben den Depolarisationen waren bei einzelnen Messungen auch Artefakte zu verzeichnen, die bei der Sichtkontrolle im Oszilloskop kein regelmäßiges Muster zeigten (ausgehölte Pfeile). x-Achse: Zeit; y-Achse: RMP in mV.

Ergebnisse

Abb.11: RMP der Zellen MIT Potentialschwankungen des bovinen Myometrium in vitro. Auf der x-Achse ist die fortschreitende Trächtigkeit aufgetragen. Gewebe: C=Str. circulare, L=Str. longitudinale, Die Anzahl bezieht sich auf die ausgewerteten Zellen. Box-Whiskers-Plots, Balken entsprechen Medianen, Whiskers dem 1,5fachen des Interquartilabstandes. Ausreißer sind als Punkte dargestellt.

Einfluss von Trächtigkeit: Im Str. circulare: P=0,0242; Im Str. longitudinale: P=0,4637. Einfluss von Gewebe: Nicht trächtig: P=0,7088; Monat 1-4: P=0,2779; Monat 5-9: P=0,7498; KS: P=0,0628.

Zusammenfassend ließ sich für den Trächtigkeitsverlauf feststellen, dass Zellen ohne Schwankungen des RMP mit fortschreitender Trächtigkeit signifikant negativer werdende RMP aufwiesen. Für Zellen mit Potentialschwankungen konnte dies nur im Str. circulare gezeigt werden. Für das Gewebe ließ sich kein eindeutiger Einfluss feststellen, nominell hatten Zellen des Str. longitudinale ein etwas positiveres RMP gegenüber den Zellen des Str. circulare.

Ergebnisse 7.1.5 Schwankungen des RMP

7.1.5.1 Frequenzen der RMP-Schwankungen in Abhängigkeit von Trächtigkeit und Gewebe

Die Punktionskurven der PDM-Typen 1; 2; 3; 5; 6 und 7 zeigten spontane Depolarisationen der Potentialdifferenz über der Zellmembran (Tab.3). PDM-Typ 5 wurde aus methodischen Gründen aussortiert (Kap.6.2.8), bei Typ 3 und PDM-Typ 7 handelte es sich um Potentialschwankungen mit einer im Vergleich zu den anderen Gruppen hohen Frequenz (über 10 pro Minute), diese Potentialschwankungen waren aufgrund ihres Erscheinungsbildes zum Teil nicht von Aktionspotentialen zu unterscheiden. Die Punktionskurven der PDM-Typen 1; 2 und 6 entsprachen graphisch dem Erscheinungsbild von vorangegangenen Untersuchungen zu slow waves im Labmagen, die mit gleicher Methode erfasst wurden (Zurr, 2012). Zur Auswertung der Potentialschwankungen wurden deshalb diese PDM-Typen erfasst.

Die Dauer der einzelnen Potentialschwankungen betrug in Punktionen der PDM-Typen 1 und 6 jeweils wenige Sekunden, die Potentialschwankungen des Typs 1 neigten bei einigen Punktionen dazu in der Nähe des Grundpotentials miteinander zu verschmelzen. Die Punktionen vom PDM-Typ 2 wiesen länger andauernde Potentialschwankungen auf, die je nach Verschmelzungsgrad Ihrer Einzelschwankungen auch über 10 sec dauern konnten.

Das Auftreten von Potentialschwankungen schien in einigen Punktionen mit fortschreitender Punktionsdauer schon nach einigen Minuten abzunehmen oder komplett zum Erliegen zu kommen. Einige andere Punktionen zeigten hingegen auch nach über 20min Messung noch ein ungemindertes Auftreten von Potentialschwankungen.

Für die Betrachtung der Frequenzen und Amplituden wurden im Gegensatz zur Betrachtung des RMP die Mittelwerte verwendet. Zwar war hier auch nicht bei allen Gruppen eine Normalverteilung gegeben, aber bei Verwendung der Medianen wären hierbei die Schwankungen mit höheren Amplituden unterrepräsentiert gewesen (Vergleiche dazu Kap.10.3-6).

Ergebnisse

Abb.12: Mittlere Frequenz der spontanen Depolarisationen mit Amplituden 1mV; 3mV und

8mV im Str. circulare und Str. longitudinale im Trächtigkeitsverlauf. Die Frequenzen wurden in 1-6 min je nach Stabilität der Punktion ausgewertet. x-Achse: Trächtigkeit; Anzahl der ausgewerteten Zellen: Str. circulare: n=14; n=11; n=10; n=8 Zellen; Str. longitudinale: n=18; n=6; n=8; n=5 Zellen. y-Achse Frequenz der spontanen Depolarisationen/min. Die Frequenzen der Potentialschwankungen

≥3mV (Nicht trächtig bzw. am Anfang der Trächtigkeit) bzw. ≥8mV (Ende der Trächtigkeit, Kaiserschnitt) entsprechen nominell ungefähr den in vitro ermittelten Kontraktionsfrequenzen. (Martina Münch, Hannover, persönliche Kommunikation, unveröffentlicht). Weitere Werte siehe Anhang.

Die mittleren Frequenzen der Potentialschwankungen nahmen im Trächtigkeitsverlauf nominell zu, was am deutlichsten an den Frequenzen der Schwankungen von ≥3mV zu erkennen war (Abb.12). Im Str. circulare kam es von Geweben nicht trächtiger Tiere bis zu Geweben von Kaiserschnitttieren zu einer Steigerung von 1,5/min auf 2,5/min. Im Str. longitudinale kam es erst zu einer Abnahme von nicht trächtig zu Monat 1-4 und dann zu einem Anstieg auf 3,1/min in Geweben von Kaiserschnitttieren. Die Frequenz der Potentialschwankungen mit einer Amplitude von ≥8mV stellte sich im Str. longitudinale im Trächtigkeitsverlauf signifikant unterschiedlich dar (Tab.10).

Tab.10: Kruskal-Wallis-Test zum Einfluss des Trächtigkeitsstatus auf die Frequenzen von Potentialschwankungen mit unterschiedlicher Amplitudenhöhe im Str. circulare und Str.

longitudinale. n=Anzahl der punktierten Zellen.

Nicht

trächtig Monat 1-4 Monat 5-9 Kaiserschnitt 1mV 3mV 8mV

P P P

Str. circ n=14 n=11 n=10 n=8 0,7316 0,4636 0,5594

Ergebnisse

7.1.5.2 Amplituden der RMP-Schwankungen in Abhängigkeit von Trächtigkeit und Gewebe

Neben den Frequenzen änderten sich im Trächtigkeitsverlauf auch die Amplituden der auftretenden Potentialschwankungen (Abb.13). Im nicht trächtigen Zustand betrug der Anteil an Potentialschwankungen mit Amplituden bis 5mV im Str. circulare 75% und im Str. longitudinale 71%. Zu Beginn der Trächtigkeit steigerten sich diese Wert auf 85% bzw. 90% und nahmen im weiteren Trächtigkeitsverlauf dann zugunsten von Potentialschwankungen mit größeren Amplituden von über 5mV ab.

Zum Zeitpunkt des Kaiserschnittes hatten im Str. circulare 35% der auftretenden Schwankungen eine Amplitude von über 5mV, im Str. longitudinale betrug dieser Anteil 47%.

Abb.13: Verteilung der Amplituden der spontanen Depolarisationen im Trächtigkeitsverlauf. x-Achse: Trächtigkeitsverlauf; Anzahl der ausgewerteten Zellen: Str. circulare: Nicht trächtig: n=14;

Monat 1-4: n=11; Monat 5-9: n=10; Kaiserschnitt: n=8 Zellen; Str. longitudinale: Nicht trächtig: n=18;

Monat 1-4 n=6; Monat 5-9: n=8; Kaiserschnitt: n=5 Zellen. y-Achse: Anteil der jeweiligen Amplitudenhöhe in %. Den überwiegenden Anteil haben Potentialschwankungen mit kleinen Amplituden (bis 5mV). Der Anteil an Potentialschwankungen mit höherer Amplitude nimmt im Trächtigkeitsverlauf zu. Weitere Werte siehe Anhang.

Zusammenfassend ließ sich zu den Potentialschwankungen feststellen, dass sie sich im Verlauf der Trächtigkeit änderten. Es kam zu einer Zunahme der Frequenz, der

Ergebnisse

Anteil an Potentialschwankungen mit höheren Amplituden nahm im Laufe der Trächtigkeit zu.

7.1.6 Einfluss von Kalium auf das Membranpotential

7.1.6.1 Einfluss von Kalium auf das RMP

Die punktierten Zellen ohne Potentialschwankungen zeigten mit einer Ausnahme keinen statistisch nachweisbaren Effekt der veränderten Kaliumkonzentration auf das RMP (Tab.11). Bei dieser Ausnahme handelte es sich um Zellen ohne Potentialschwankungen aus dem Str. longitudinale von Tieren zum Zeitpunkt des Kaiserschnitts. Die graphische Darstellung der Werte zeigte einen Anstieg der RMP bei einer extrazellulären Kaliumkonzentration von 1mmol/L KCl (Abb.14). Weiterhin ergab sich im Str. circulare bei Geweben von Tieren im Monat 1-4 eine Tendenz (Tab.11). Auch hierbei war das RMP bei 1mmol/L KCl im Vergleich zu den anderen Kaliumkonzentrationen erhöht. Bei den anderen Gruppen von Zellen ohne Potentialschwankungen ließ sich graphisch keine einheitliche Änderung des RMP durch erniedrigte sowie erhöhte Konzentrationen an KCl feststellen (Abb.14).

Die punktierten Zellen mit Potentialschwankungen ließen graphisch einen markanteren Einfluss von niedrigen Konzentrationen an KCl vermuten (Abb.15). Bei den nicht trächtigen Tieren lag RMP bei einer extrazellulären Konzentration von 1mmol/L KCl niedriger als bei den übrigen Kaliumkonzentrationen. Im Str. circulare betrug der Medianwert bei 1mmol/L KCl -21,6 mV, der bei 5,4mmol/L KCl -17,7 mV.

Im Str. longitudinale war dieser Unterschied noch größer, hier betrug der Medianwert bei 1mmol/L KCl -27,3 mV, dem bei einer Konzentration von 5,4mmol/L KCl ein Wert von -17,5 mV gegenüberstand.

Bei Tieren in der ersten Trächtigkeitshälfte (Monat 1-4) lagen die Mediane der RMP bei unterschiedlichen Kaliumkonzentrationen nahezu auf einer Linie. Im Str. circulare war eine Einknickung bei 2,5mmol/L KCl zu beobachten, die Mediane betrugen -23,4 mV bei 1mmol/L KCl, -29,3 mV bei 2,5mmol/L KCl und -20,3 mV bei 5,4mmol/L KCl (Abb.15).

Bei Tieren in der zweiten Trächtigkeitshälfte (Monat 5-9) nahmen die Differenzen im RMP zwischen hypo- und normokaliämischen Kaliumkonzentrationen weiter zu. Im

Ergebnisse

5,4mmol/L KCl. Im Str. longitudinale war auch hier ein Abknicken der Kurve bei 2,5mmol/L zu sehen. Das RMP war dort um mehr als 17mV negativer als beim entsprechenden normokaliämischen Zustand (Abb.15). Für das Str. longitudinale in der zweiten Trächtigkeitshälfte ließ sich dieser Effekt auch darstellen (P=0,025) (Tab.11).

Kaiserschnitttiere zeigten für circuläre Myometriumzellen mit Potentialschwankungen ein ähnliches Verhalten. Auch hier kam es zum Einknicken der Kurve bei Werten von 2,5mmol/L KCl. Mit einem Median von -50,1mV wurde für das RMP hier der negativste Wert erreicht der um 11mV negativer lag als bei 5,4mmol/L KCl. Im Str.

longitudinale war bei Kaiserschnitttieren dahingegen wieder ein gleichmäßiger Abfall des RMP bei hypokaliämischen Konzentrationen an KCl zu beobachten. Der negativste Wert wurde hier bei 1mmol/L KCl erreicht. Sowohl im Str. circulare als auch im Str. longitudinale ließen sich die Effekte für Kaiserschnitttiere als statistisch signifikant darstellen (Tab.11).

Die Werte für das RMP bei extrazellulären Kaliumkonzentrationen von 10mmol/L KCl zeigten in den meisten Gruppen keine starke Abweichung von denen bei 5,4mmol/L KCl (Abb.14+15). Bei Zellen ohne Potentialschwankungen von Kaiserschnitttieren war dieser Wert im Str. circulare und Str. longitudinale jeweils positiver als bei 5,4mmol/L KCl (Abb.14).

Ergebnisse

Abb.14: Einfluss von Kalium auf das RMP, Zellen OHNE Potentialschwankungen, Legende siehe

Ergebnisse

Abb.15: Einfluss von Kalium auf das RMP, Zellen MIT Potentialschwankungen, Legende siehe Seite 78.

Ergebnisse

Abb.14 (Seite 76) und Abb.15 (Seite 77): Einfluss unterschiedlicher extrazellulärer Kaliumkonzentrationen (1mmol/L KCl; 2,5mmol/L KCl; 5,4mmol/L KCl und 10mmol/L KCl) auf das RMP von bovinen Myometriumzellen im Trächtigkeitsverlauf im Str. circulare und Str.

longitudinale.

Abb.14: Zellen OHNE Potentialschwankungen, Abb.15: Zellen MIT Potentialschwankungen. Die jeweils linken Graphiken der Abbildungen geben die Zellen des Str. circulare, die jeweils rechten Graphiken die Zellen des Str. longitudinale wieder. x-Achse: Kaliumkonzentration in mmol/L, y-Achse:

RMP in mV (beachte die unterschiedliche Graduierung der y-Achsen). Der Einfluss unterschiedlicher extrazellulärer Kaliumkonzentrationen auf das RMP fällt sehr unterschiedlich aus. Die größten Effekte ließen sich bei Zellen mit Potentialschwankungen feststellen. In Geweben von Tieren fortgeschrittener Trächtigkeitsstufen wurden die RMP durch niedrige extrazelluläre Kaliumkonzentrationen signifikant negativer.

Tab.11: Anzahl der punktierten Zellen der Abb.14 und Abb.15 und die entsprechenden P-Werte für den Faktor Kaliumkonzentration im Kruskal-Wallis-Test. n=Anzahl der punktierten Zellen.

PS=Potentialschwankung; KCl 1=1mmol/L KCl; KCl 2,5=2,5mmol/L KCl; KCl 5,4=5,4mmol/L KCl; KCl 10=10mmol/L KCl. Signifikante Ergebnisse sind fett, Tendenzen kursiv gedruckt. Für nicht ausgefüllte Felder bei KCl 2,5 lagen keine Werte vor.

Gewebe Trächtigkeit PS KCl 1 KCl 2,5 KCl 5,4 KCl 10 P= Str. longitudinale Kaiserschnitt Ohne n=16 n=21 n=14 0,0437 Str. longitudinale Kaiserschnitt Mit n=17 n=7 n=13 n=24 0,0074

Zusammenfassend ließ sich der Einfluss erniedrigter extrazellulärer Kaliumkonzentrationen im hypokaliämischen Bereich auf Zellen des bovinen Myometriums als sehr unterschiedlich feststellen. Nennenswerte Effekte traten nur bei Zellen mit Potentialschwankungen auf. Das RMP wurde durch niedrigere

Ergebnisse

extrazelluläre Kaliumkonzentrationen bei Tieren in fortgeschritteneren Trächtigkeitsstadien negativer.

7.1.6.2 Einfluss von Kalium auf die Frequenzen der Potentialschwankungen Die mittleren Frequenzen der Potentialschwankungen zeigten die nominell höchsten Werte im Str. longitudinale. Bei Potentialschwankungen mit einer Amplitude von

≥1mV wurde die höchste mittlere Frequenz mit 4,72/min bei einer Kaliumkonzentration von 2,5mmol/L KCl in Geweben von Tieren im Monat 5-9 erreicht. Die geringste mittlere Frequenz bei Amplituden ≥1mV war ebenfalls im Str.

longitudinale bei Monat 5-9 bei 10mmol/L KCl mit 1,99/min zu finden (Abb.16).

Potentialschwankungen mit einer Amplitude ≥3mV hatten die höchste Frequenz bei 1mmol/L KCl im Str. longitudinale in Geweben von nicht trächtigen Tieren (3,39/min).

Die geringste Frequenz bei Potentialschwankungen dieser Amplitudenhöhe war bei einer Kaliumkonzentration von 2,5mmol/L in circulären Geweben von Tieren im Monat 1-4 zu beobachten (Abb.16).

Potentialschwankungen mit hohen Amplituden (≥8mV) hatten die größte Schwankungsbreite, hier war die Frequenz bei 2,5mmol/L KCl (Str. longitudinale, Monat 1-4) mit 1,42/min am höchsten, wohingegen sie bei gleicher Kaliumkonzentration und Trächtigkeitsstufe im Str. circulare den niedrigsten Wert aufwies (0,08/min) (Abb.16).

Anhand dieser ermittelten Daten ließ sich ein regelmäßiger Kaliumeffekt auf die mittlere Frequenz der Potentialschwankungen nicht sicher feststellen. Ähnlichkeiten in den Frequenzen von Potentialschwankungen mit unterschiedlichen Amplitudenhöhen können darin begründet sein, dass es sich bei den höheren Amplituden jeweils um eine Teilgruppe der niedrigeren Amplituden handelte.

Statistisch konnte jedoch kein einheitlicher Effekt ermittelt werden (Tab.12).

7.1.6.3 Einfluss von Kalium auf die Amplituden der Potentialschwankungen Die Amplitudenhöhen der einzelnen Potentialschwankungen zeigten ebenso wie die Frequenzen kein einheitliches Bild in Bezug auf die jeweilige extrazelluläre Kaliumkonzentration. Es ließ sich generell feststellen, dass der Anteil an

Ergebnisse

Potentialschwankungen mit kleinen Amplituden (1-2,5mV) gegen Ende der Trächtigkeit in beiden Gewebeanteilen in allen Behandlungsgruppen abzunehmen schien. Ein klarer Trend ließ sich jedoch auch hier nicht mit Sicherheit ableiten.

Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass die extrazellulären Kaliumkonzentrationen von 1mmol/L KCl; 2,5mmol/L KCl; 5,4mmol/L KCl und 10mmol/L KCl zu sehr uneinheitlichen Ergebnissen bezüglich Frequenz und Amplitude der Potentialschwankungen des RMP in bovinen Myometriumzellen führten.

Abb.16 (Seite 81): Einfluss unterschiedlicher extrazellulärer Kaliumkonzentrationen (1mmol/L KCl; 2,5mmol/L KCl; 5,4mmol/L KCl und 10mmol/L KCl) auf die Frequenz der Potentialschwankungen mit Amplituden 1mV; 3mV und 8mV von bovinen Myometriumzellen im Trächtigkeitsverlauf. x-Achse: Trächtigkeitsverlauf. N tr=Nicht trächtig; M 1-4= Monat 1 – 4; M 5-9= Monat 5 – 9; KS=Kaiserschnitt. 1 KCl 1=1mmol/L KCl; KCl 2,5=2,5mmol/L KCl; KCl 5,4=5,4mmol/L KCl; KCl 10=10mmol/L KCl. y-Achse: Frequenz/min (beachte die unterschiedliche Graduierung). Für KCl 2,5 lagen in der Kaiserschnittgruppe keine Werte vor. Die Anzahlen der evaluierten Zellen lag zwischen 3 und 18. Genaue Aufstellungen sind in Kap.10.2-Kap.10.6 zu finden.

Abb.17 (Seite 82): Einfluss unterschiedlicher extrazellulärer Kaliumkonzentrationen (1mmol/L KCl; 2,5mmol/L KCl; 5,4mmol/L KCl und 10mmol/L KCl) auf die Amplituden der

Abb.17 (Seite 82): Einfluss unterschiedlicher extrazellulärer Kaliumkonzentrationen (1mmol/L KCl; 2,5mmol/L KCl; 5,4mmol/L KCl und 10mmol/L KCl) auf die Amplituden der