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4 ERGEBNISSE

4.3 E RGEBNISSE DER PASSIVEN , MEDIKAMENTELLEN S TRESSINDUKTION

4.3.2 Dobutamin und Atropin

Bei der passiven Stressinduktion mit Dobutamin (7,5 µg/kg/min) und Atropin (5µg/kg) wurden Herzfrequenz und Lungenkapillardruck alle 10 Sekunden mit folgendem Ergebnis ermittelt:

4.3.2.1 Herzfrequenz

Bei 18 Pferden wurde eine durchschnittliche Herzfrequenz von 93,3 ± 40,4 Schlägen pro Minute erzielt.

30 50 70 90 110 130 150

0 10 20 30 40 50

Zeit (min) HF

(Schläge/min)

Mittelwerte der Herzfrequenz

Abbildung 23: Mittelwerte, Standardabweichung und Verlauf der Herzfrequenz von 18 Pferden unter dem Einfluss von Dobutamin und Atropin

HF> 100 Schläge/min

Atropinapplikation

HF> 80 Schläge/min

Dobutamin

Maximale Herzfrequenzen

Durchschnittlich wurde im Rahmen der passiven Stressinduktion mit Dobutamin und Atropin eine maximale Herzfrequenz von 156 ± 52 Schläge pro Minute gemessen. Das absolute Maximum betrug 280 Schläge pro Minute.

Die maximalen Herzfrequenzen wurden durchschnittlich 7,21 Minuten nach Atropingabe und somit 11,21 Minuten nach Beginn der Dobutamininfusion erreicht.

Zwischen den Maximalwerten von Herzfrequenz und Lungenkapillardruck bestand eine positive Korrelation (r = 0,5).

Dauer der Herzfrequenzsteigerung

Im Durchschnitt wurde während der medikamentellen Stressinduktion mit Dobutamin und Atropin eine Herzfrequenzerhöhung von mehr als 100 Schlägen pro Minute für einen Zeitraum von 7,5 Minuten erreicht (Abb. 23).

Diese lag mindestens für 1,5 Minuten und maximal für 14,5 Minuten vor.

Mehr als 80 Schläge pro Minute wurden durchschnittlich 11 Minuten, mindestens 2,3 Minuten und maximal 20,6 Minuten beobachtet.

Einfluss des Trainingszustandes

Während der medikamentellen Stressinduktion mit Dobutamin und Atropin war die Herzfrequenz im Verlauf nach Applikation des Atropinbolus bei den Untrainierten lediglich tendenziell höher als bei den Trainierten (Abb. 24).

30 50 70 90 110 130 150

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55

Zeit (min)

HF

(Schläge/min)

"HF-untrainiert"

"HF-trainiert"

Atropin

Dobutamininfusion

Abbildung 24: Mittelwerte und Verlauf der Herzfrequenz von 18 Pferden in

Abhängigkeit des Trainingszustandes unter dem Einfluss von Dobutamin und Atropin

Bei den untrainierten Pferden lag die Herzfrequenz durchschnittlich für 10,1 Minuten und bei den trainierten Pferden durchschnittlich für 4,5 Minuten über 100 Schlägen pro Minute.

Dieser Unterschied war schwach signifikant (p ≤ 0,05).

Die trainierten Pferde zeigten für die Dauer von 7,95 Minuten und die untrainierten Pferde für die Dauer von 13,5 Minuten eine Herzfrequenz über 80 Schläge/min. Dieser Unterschied war nicht signifikant.

Die trainierten Pferde erreichten durchschnittlich 11,9 Minuten (7,9 Minuten nach Atropingabe) und die untrainierten Pferde schon 10,6 Minuten (6,6 Minuten nach Atropingabe) nach Beginn der Dobutamininfusion die maximale Herzfrequenz.

Die maximalen Herzfrequenzen der trainierten Pferde (129 ± 35 Schläge/min) unterschieden sich signifikant von denen der untrainierten Pferde (177 ± 127 Schläge/min) (p≤ 0,01) (Abb.

25).

Drei Pferden wurde aufgrund einer übermäßigen Herzfrequenzerhöhung (>180 Schläge/min) β-Blocker verabreicht (Propranolol, Obsidan®). Die Maximalwerte wurden bei diesen Pferden durchschnittlich nach 11,16 Minuten registriert.

1

2

R1

129 177

0 50 100 150 200

trainiert (n = 8) untrainiert (n = 10)

HF (Schläge/min) **

Abbildung 25: Durchschnittliche maximale Herzfrequenzen trainierter und

In der Beruhigungsphase, nach Erreichen der maximalen Herzfrequenz, Plateaubildung und Abfall der Herzfrequenz, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen trainierten und untrainierten Pferden.

Tendenziell benötigten die untrainierten Pferde jedoch einen längeren Zeitraum zur Beruhigung der Herzfrequenz (52,5 Minuten) als die trainierten Pferde (40,5 Minuten).

In der Beruhigungsphase bestand lediglich tendenziell eine positive Korrelation zwischen der Herzfrequenz und dem Lungenkapillardruck (r = 0,46).

4.3.2.2 Lungenkapillardruck

Der Lungenkapillardruck lag während der passiven Stressinduktion im Durchschnitt bei 26,79

± 8,64 mmHg.

10 15 20 25 30 35

0 5 10 15 20 25 30 35

Zeit (min) Mittelwerte des PWP

PWP (mm Hg)

Abbildung 26: Mittelwerte und Verlauf des Lungenkapillardruckes von 18 Pferden unter dem Einfluss von Dobutamin und Atropin

Atropinapplikation

Dobutamin

Maximale Lungenkapillardruckwerte

Der durchschnittliche Maximalwert für den Lungenkapillardruck lag bei 42,8 ± 12,2 mmHg.

Der absolute Höchstwert von 70 mmHg wurde nicht synchron mit der maximalen Herzfrequenz gemessen. Die maximalen Lungenkapillardruckwerte wurden im Mittel 11,21 Minuten nach Beginn der Dobutamininfusion und 7,21 Minuten nach Atropingabe erreicht.

Einfluss des Trainingszustandes

Bei den untrainierten Pferden stieg der PWP gegenüber den trainierten Pferden schon unter Dobutaminwirkung deutlich schneller an und blieb während des gesamten Versuches signifikant über dem Niveau der trainierten Probanden (p ≤ 0,01) (Abb. 27).

10 15 20 25 30 35 40

0 5 10 15 20 25 30

Zeit (min)

"PWP-untrainiert"

"PWP-trainiert"

Dobutamininfusion Atropinapplikation

PWP (mm Hg)

Abbildung 27: Mittelwerte, Standardabweichung und Verlauf des Lungenkapillar-druckes bei 18 Pferden unter dem Einfluss von Dobutamin und Atropin

Der Abfall des Lungenkapillardruckes unterschied sich in der Beruhigungsphase nicht signifikant. Der Lungenkapillardruck der trainierten Pferde zeigte im Durchschnitt 25 Minuten und der der untrainierten Pferde 29 Minuten nach Versuchsbeginn wieder Ruhewerte. Danach erfolgte kein erneuter Druckanstieg (Abb. 27).

Druckwerte in Atrium und Ventrikel in der Beruhigungsphase

Die atrialen und ventrikulären Drücke im rechten Herzen fielen in der Beruhigungsphase zunächst auf Ruhewerte ab und zeigten ca. 20 Minuten später einen erneuten Druckanstieg, während die Herzfrequenz weiter abfiel (Abb. 28).

0

Abbildung 28: Mittelwerte und Standardabweichungen des Druckverlaufes im rechten Atrium und rechten Ventrikel in der Beruhigungsphase (Beginn: >1,5 min. nach HF-maximal)

Beginn der Beruhigungsphase

4.3.2.2.1 Vergleich der Verläufe mit und ohne Propranololeinsatz

Herzfrequenz

Bei drei Pferden stieg die Herzfrequenz über 180 Schläge pro Minute an. Die Maximalwerte dieser Pferde lagen deutlich über denen der übrigen Probanden. Nach Propranololapplikation (Obsidan®) fiel die Herzfrequenz bei diesen drei Pferden innerhalb von 60 Sekunden schnell ab und unterschied sich danach nicht von der Herzfrequenz der übrigen Probanden.

0 50 100 150 200 250 300

0 4 8 12 17 23 29 35 Zeit (min)

HF (Schläge/min)

HF Nr. 4 HF Nr. 7 HF Nr. 3

Abbildung 29: Verlauf der Herzfrequenz der 3 Pferde, die Propranolol erhielten Dobutamin

Atropin

Propranolol

Lungenkapillardruck

Der Lungenkapillardruck (PWP) der Pferde die Propranolol erhielten, zeigte bereits unter Dobutamin ohne Atropin deutlich höhere Werte als bei den übrigen Probanden. Der maximale PWP stieg bei diesen Pferden sogar bis auf den doppelten Wert der übrigen Pferde.

0 10 20 30 40 50 60

0 4 8 12 17 23 29 35

Zeit (min) PWP (mmHg)

PWP Nr. 4 PWP Nr. 7 PWP Nr. 3

Abbildung 30: Verlauf des Lungenkapillardruckes der 3 Pferde, die Propranolol erhielten.

In der Beruhigungsphase fiel der Lungenkapillardruck 3,5 Minuten nach Propranololapplikation auf das Niveau der übrigen untrainierten Pferde ab und zeigte danach einen ähnlichen Verlauf wie bei diesen bis zum Ende der Aufzeichnung (Abb. 30).

Dobutamin Atropinapplikation

Propranolol

Im weiteren Verlauf der Beruhigung verhielten sich Herzfrequenz und Lungenkapillardruck der untrainierten Pferde, denen Propranolol verabreicht wurde, sowie der untrainierten Pferde, die kein Propranolol bekamen, ähnlich. Weder der Verlauf der Herzfrequenz, noch der Verlauf des Lungenkapillardruckes zeigte in dieser Versuchsphase signifikante Unterschiede zwischen den Pferden, die Propranolol erhielten und den Pferden ohne Propranolol.

4.3.2.3 Troponinmessung

Bei insgesamt zehn Pferden wurde drei Stunden nach der medikamentellen Stressinduktion mit Dobutamin + Atropin ein Troponintest durchgeführt. Alle im Rahmen dieser Studie durchgeführten Tests fielen negativ aus. Der Troponinwert im Blutplasma lag bei allen Pferden unterhalb der Nachweisgrenze von 0,08 ng/mL.