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Die verwendeten Messinstrumente und Kontrollvariablen

3. Methodik und Empirie

3.2 Die Erhebung und das Studiendesign

3.2.3 Die verwendeten Messinstrumente und Kontrollvariablen

3.2.3.1 Die deutsche Version des Death-Attitude-Profile-Revised Fragebogens 2019 veröffentlichten Jansen et al. eine deutsche Version des Death-Attitude-Profile-Revised von Wong, Reker und Gesser (1994), den DAP-GR. Dieser gewährleistet eine multidimensionale und differenzierte Erfassung von sowohl der wahrgenommenen Angst vor dem Tod als auch der individuellen Todesakzeptanz, weswegen er der Untersuchung des Ansatzes der MMT gerecht werden kann. Der Fragebogen umfasst grundsätzlich 32 Items, welche anhand einer 7-stufigen Likert-Skala bewertet werden (1 = starke Zustimmung und 7 = starke Ablehnung) und sich in fünf Dimensionen unterteilen: Todesfurcht (TF; 7 Items), Vermeidungsverhalten (VV; 5 Items), Neutrale Akzeptanz (NA; 5 Items), Akzeptanz des Todes als Schwelle zum Jenseits (ATS; 10 Items) und Akzeptanz des Todes als Ausweg (ATA;

5 Items). Die Dimension der Todesfurcht bezieht sich auf bewusst wahrgenommene Ängste in Bezug auf die eigene Endlichkeit und inkludiert Items wie z.B. „Die Aussicht auf meinen eigenen Tod verursacht mir Angst“. Die Dimension des Vermeidungsverhaltens enthält Items, welche erfassen, inwieweit eine Person versucht, Gedanken zum Thema Tod generell zu vermeiden: „Ich bemühe mich stets, nicht an den Tod zu denken“. Hierbei könnte man sagen, dass sich diese Dimension gewissermaßen auf eine Art konstante Eigenschaft bezieht, welche damit einhergeht, dass eine Person das Thema Tod bevorzugt vermeidet und weniger auf den momentanen Zustand einer Person. Die Items der Dimension Neutrale Akzeptanz erheben, inwiefern der Tod als natürliches und unausweichliches Ende des eigenen Lebens akzeptiert wird: „Der Tod ist ein natürlicher Aspekt des Lebens“. Die vierte Dimension (ATS) untersucht, ob die Befragten an ein Leben nach dem Tod glauben und ob sie den Tod als Schwelle zum Jenseits verstehen – wobei dieses Jenseits in den Items oft positiv konnotiert ist: „Ich sehe den Tod als einen Übergang zu einem ewigen und gesegneten Ort“. Die letzte Dimension ist die Akzeptanz des Todes als Ausweg, wobei diese erhebt, inwieweit man den

Tod als Erlösung von weltlichem Leid betrachtet: „Der Tod wird all meinen Sorgen ein Ende bereiten“.

Jansen et al. (2019) haben den ursprünglichen Fragebogen anhand einer deutschen Stichprobe (N=216) geprüft. Insgesamt zeigten alle fünf Dimensionen eine gute Interne Konsistenz (TF: α = 0.82; VV: α = 0.79; NA: α = 0.61; ATS: α = 0.94; ATA: α = 0.75), welche mit dem originalen – englischen – Fragebogen vergleichbar sind. Des Weiteren stellten sich alle Dimensionen als relativ unabhängig voneinander dar – lediglich TF und VV standen in einem signifikant positiven korrelativen Zusammenhang und zeigten ähnliche Interkorrelationen mit den anderen Dimensionen. Insbesondere zur NA standen sowohl TF als auch VV in einem signifikant negativen Zusammenhang. Zudem bestand augenscheinlich eine Beziehung zwischen ATS und ATA, da diese positiv miteinander korrelieren, was die Überlegung mit sich brachte, ob sie durch einen höheren Faktor repräsentiert werden könnten.

Hinsichtlich der verschiedenen Fokusse, welche beide Dimensionen haben, erschien dies den Forschern jedoch nicht sinnvoll.

3.2.3.2 Der Dimensions of Secularity (DoS)

Der Dimensions of Secularity (DoS) wurde von Tatjana Schnell (2015) entwickelt, um einer differenzierten Erfassung säkularer Weltanschauungen gerecht zu werden, anhand welcher einzelne Positionen sowie der Grad der persönlichen Identifizierung mit diesen vertiefend untersucht werden kann (siehe 2.2.3.4). Im DoS beurteilen die Befragten bestimmte Aussagen hinsichtlich ihres Grades an Zustimmung/Ablehnung zu diesen, wobei dies anhand einer 6-stufigen Likert-Skala geschieht (0 = Stimme überhaupt nicht zu und 5 = Stimme vollkommen zu). Auf diesem Wege lassen sich zum einen Überschneidungen bestimmter weltanschaulicher Positionen untersuchen als auch spezifische Gemeinsamkeiten und Gegensätze dieser. Der Fragebogen ist als offenes Inventar gestaltet und versucht keineswegs den Anspruch zu haben, sämtliche säkularen Weltanschauungen abzudecken. Die erste Version des DoS ließ sich in zwei Skalengruppen unterteilen, welche wiederum mehrere Subskalen innehaben.

Die erste Skalengruppierung konstituierte sich aus Aussagen, welche die persönliche Einstellung hin zur Existenz einer höheren Macht/Gottheit erfragen. Diese Gruppierung lässt sich in zwei Subskalen (bzw. Dimensionen) mit jeweils fünf zu bewertenden Aussagen unterteilen. Eine Subskala untersucht, inwieweit ein Mensch eine atheistische Weltanschauung hat und wie stark diese ausgeprägt ist, während sich die andere Subskala auf das Vorhandensein einer agnostizistischen Weltanschauung bezieht.

Die zweite Gruppierung an Subskalen, welche sich als philosophische Orientierung bezeichnen lässt, konstituiert sich aus drei Skalen, welche das Vorhandensein von Humanismus, Szientismus und persönlicher Verantwortung erfragen. Unter Humanismus wird das Glauben an das menschliche Potenzial und das Gute im Menschen verstanden und damit einhergehend ein ethisches Grundverständnis, welches auf Toleranz, Gleichheit und Hilfsbereitschaft basiert. Diesbezüglich ist der Humanismus eine säkularisierte Facette einer Weltanschauung, welche zwar Werte betont, welche von religiösen Glaubensgemeinschaften hochgehalten werden, allerdings definiert er sich im Ganzen dennoch nicht durch zwangsläufig religiöse oder spirituelle Inhalte. Der Szientismus beschreibt das Glauben an das Potenzial der Wissenschaft und daran, dass die Wissenschaft zum einen oder anderen Zeitpunkt in der Lage sein wird, alle Probleme der Menschen zu lösen. Die Dimension der persönlichen Verantwortung erfasst, inwieweit ein Mensch der Aussage zustimmt, dass er selbst bzw. jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist. Dies steht gewissermaßen auch konträr zu religiösen und spirituellen Glaubenssystemen, da hier zusätzlich eine höhere Macht in Verantwortung gezogen werden kann und der Mensch zwangsläufig nicht nur auf sich selbst zurückgeworfen wird.

In den ersten Untersuchungen der ersten Version des DoS zeigte sich, dass seine fünf Dimensionen eine hohe interne Konsistenz hatten (α = 0.75 – 0.90) sowie, dass sie größtenteils unabhängig von den soziodemographischen Variablen waren und auch, dass sie die fünf Facetten säkularer Weltanschauungen differenziert erfassen konnten (vgl. Schnell, 2015). Für die Betrachtung weitere Interaktionen der einzelnen Facetten sowie derer mit dem Konstrukt der Religiosität/Spiritualität und ebenso der Zusammenhänge dieser mit verschiedenen Lebensbedeutungen und Sinnquellen siehe Schnell (2015).

In der aktuellen Version des DoS werden ebenso die Facetten des Naturalismus, Skeptizismus und des ökonomischen Materialismus inkludiert (vgl. Faerber, Pollet, Roth, Schmid & Schnell, 2013). Des Weiteren beinhaltet die neuste Version des DoS drei zusätzliche Dimensionen, welche die Art und Weise, wie jemand seine persönliche Weltanschauung kommuniziert – offen-propangierend, institutionalisiert oder privat –, untersuchen (Schnell, de Boer & Alma, under review).

Im Folgenden werden die in dieser Erhebung verwendeten Skalen des DoS – sowie ein jeweiliges Item dieser – aufgelistet:

1) Agnostizismus (5 Items; α = 0.87) – Item 1: „Es könnte sein, dass es eine höhere Macht/einen Gott gibt, aber wir werden es nie wirklich wissen.“

2) Atheismus (5 Items; α = 0.90) – Item 6: „So etwas wie einen Gott/eine höhere Macht gibt es nicht.“

3) Persönliche Verantwortung (5 Items; α = 0.88) – Item 11: „Jeder Mensch ist selbst für sein Leben verantwortlich.“

4) Szientismus (4 Items; α = 0.83) – Item 16: „Zur Lösung der Probleme der Menschheit vertraue ich auf Wissenschaft und Technik.“

5) Humanismus (4 Items; α = 0.75) – Item 20: „Ich begegne anderen Menschen mit Güte und Freundlichkeit.“

6) Ökonomischer Materialismus (5 Items; α = 0.70) – Item 24: „Für mich ist das Streben nach Wohlstand Bestandteil eines guten Lebens.“

7) Private Kommunikation der Weltanschauung (4 Items; α = 0.78) – Item 38: „Meine Weltanschauung halte ich für zu persönlich, um sie mit Fremden zu diskutieren.“

8) Offene Kommunikation der Weltanschauung (3 Items; α = 0.81) – Item 46: „Andere sollen meine Überzeugungen über die Welt erfahren.“

In dieser Erhebung werden somit acht Dimensionen des DoS mit insgesamt 35 Items verwendet.

3.2.3.3 Das Multidimensionale Spiritualitätsinventar (MDSI)

Das Multidimensionale Spiritualitätsinventar (MDSI) wurde von Schnell und Geidies (2016) entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Fragebögen, welche versuchen Spiritualität zu erheben, erfasst dieser Spiritualität nicht als eindimensionales Konstrukt, sondern gewährleistet viel eher eine differenzierte Untersuchung einzelner – dem Konstrukt der Spiritualität untergeordneten – Facetten (siehe Kap. 2.2.2). Der Fokus des MDSI liegt somit nicht darauf, zu sagen, ob und wie stark eine Person spirituell ist. Dies hat den Nachteil, dass anhand dessen Spiritualität nicht als Weltanschauung an sich untersucht werden kann, allerdings hat es den Vorteil, dass so einzelne Facetten von Spiritualität genauer betrachtet werden können.

Gleichzeitig sind die Ergebnisse des MDSI weniger abhängig von der individuellen Definition von Spiritualität, was dabei hilft den in Kap. 2.2.2 genannten methodischen Schwierigkeiten entgegen zu treten. Die acht Dimensionen des MDSI – Religiosität/Gottesglaube; Esoterische Ideologien; Existenzielle Offenheit und Suche; Mitmenschlichkeit; Achtsame Selbstannahme;

Einheitserfahrung; Außersinnliche Erfahrung; Selbstvergessenheit – werden jeweils durch drei bis vier Items repräsentiert, welche mit Hilfe einer 6-stufigen Likert-Skala anhand des Grades von Zustimmung zu bewerten sind (0 = Trifft überhaupt nicht zu und 5 = Trifft voll und ganz zu) oder anhand davon, wie oft ein bestimmter Zustand auf eine Person selbst

zutrifft (0 = nie und 5 = sehr häufig). Die in dieser Untersuchung verwendeten Dimensionen werden im Folgenden genannt und anhand eines ihrer Items beschrieben (vgl. Schnell &

Geidies, 2016):

1) Esoterische Ideologien (4 Items; α = 0.73): „Ich glaube, dass Dinge wie Glücksbringer, Amulette oder Edelsteine mir helfen.“

2) Existenzielle Offenheit/Suche (3 Items; α = 0.71): „Ich finde es wichtig, meine Weltanschauung immer wieder kritisch zu hinterfragen.“

3) Achtsame Selbstannahme (4 Items; α = 0.70): „Ich bin innerlich ruhig, auch in schwierigen Zeiten.“

4) Einheitserfahrung (4 Items; α = 0.85): „Ich war eins mit dem Universum“

5) Außersinnliche Erfahrung (4 Items; α = 0.82): „Ich habe so etwas wie einen ‚siebten Sinn‘.“

6) Selbstvergessenheit (4 Items; α = 0.81): „Ich habe mich so in eine Sache vertieft, dass ich alles andere außer Acht gelassen habe.“

In der vorliegenden Untersuchung wurden somit 23 Items des MDSI eingesetzt, wobei diese sechs verschiedenen Facetten des Konstrukts der Spiritualität repräsentieren.

3.2.3.4 Die Zentralitäts-Skala (Z-Skala)

Die Zentralitäts-Skala (Z-Skala) von Huber (Huber, 2008b) ist ein Teil des umfangreichen Religiositäts-Struktur-Tests (RST; Huber, 2008a). Die gesamte Version des RST besteht aus 127 Items, welche anhand der Untersuchung von verschiedenen Kerndimensionen von Religiosität eine differenzierte Erfassung des Konstrukts ermöglichen. Um ein zuverlässiges Screeningverfahren zu etablieren, welches auch in der religionspsychologischen Praxis ohne zu großen Aufwand eingesetzt werden kann, entwickelte Huber zusätzlich mehrere Zentralitätsskalen, welche ebenfalls die entsprechenden Kerndimensionen untersuchen, jedoch anhand deutlich weniger Items – die Z-15-Skala, Z-10-Skala, Z-7-Skala und Z-5-Skala.

Diese Screeningverfahren dienen an erster Stelle einer kategorialen Einteilung davon, ob Menschen nicht-religiös, religiös oder hoch-religiös sind, und ermöglichen hierdurch eine Beschreibung, wie zentral der jeweilige individuelle Glaube eines Menschen in seinem Leben ist und somit auch darüber, inwieweit dieser andere Lebensbereiche einer Person tangiert.

Sowohl der RST als auch die unterschiedlichen Z-Skalen wurden in der empirischen Forschung bis heute vielfach eingesetzt und bilden unteranderem die Grundlage des Religionsmonitors, dessen Ergebnisse im Theorieteil häufig angesprochen wurden (vgl.

Pollack & Müller, 2013; Pickel, 2013; Bertelsmann-Stiftung, 2008).

In der vorliegenden Untersuchung wurde eine angepasste Version der Z-10-Skala (Z-10) verwendet (vgl. Huber, 2008b; Huber & Huber, 2012). Diese inkludiert 10 Items, welche insgesamt fünf Kerndimensionen anhand von jeweils zwei Items erfragen: Intellekt, Ideologie, öffentliche Praxis, private Praxis und Erfahrung. Ein Item der Dimension Intellekt (Item 1) wäre bspw. „Wie oft denken Sie über religiöse Fragen nach?“. Acht der 10 Items werden anhand einer 5-stufigen Likert-Skala bewertet – wobei hier in Abhängigkeit davon, ob nach der Häufigkeit oder der Wichtigkeit gefragt wurde, die Likert-Skala unterschiedlich beschriftet ist. Die übrigen zwei Items (Item 3 und Item 4) erfragen die Regelmäßigkeit des Gottesdienstbesuches sowie die des Gebets und werden anhand einer Skala mit acht Skalenpunkten abgefragt, die diese Regelmäßigkeit beschreiben (1 = nie; 5 = wöchentlich; 8 = mehrmals am Tag). Huber (2008b) gibt an, dass die interne Konsistenz der Ergebnisse der Z-10-Skala in verschiedenen Untersuchungen durchweg sehr hoch ist (α = 0.89 – 0.94), wobei sie im Religionsmonitor z.B. bei α = 0.93 lag (vgl. Huber & Huber, 2012). Dies spricht für eine hohe Reliabilität der Ergebnisse der Z-Skala trotz der reduzierten Anzahl an Items. Die Z-Skala zielt zwar in erster Linie auf das Untersuchen von christlicher Religiosität ab, allerdings gibt es auch die Möglichkeit die Skala so weit anzupassen, dass auch eine interreligiöse Untersuchung möglich wird (bspw. um auch die Ausgeprägtheit von hinduistischem, buddhistischem oder muslimischen Glauben zu erfassen). Um diesem zumindest teilweise gerecht zu werden, wurden in der vorliegenden Erhebung zwei Items (Item 9 und Item 4) der Z-10-Skala leicht angepasst, indem zusätzlich zur Frage danach, wie häufig eine Person betet und wie wichtig dies für sie ist, danach gefragt wurde, wie häufig sie meditiert und ebenso wie wichtig diese Meditation für sie ist.

Bei der Auswertung der Z-10-Skala werden die Items 3 und 4 in ihrem Antwortformat an die restlichen Items angepasst, um somit einen interpretierbaren Wert für die Gesamtskala zu erhalten (vgl. Huber, 2008b).

3.2.3.5 Die Subskalen des Fragebogens zu Lebensbedeutungen und Lebenssinn (LeBe)

Anhand der Verwendung von zwei Subskalen des LeBe-Inventars (vgl. Schnell & Becker, 2007) lässt sich die wahrgenommene Sinnerfüllung zweidimensional erheben, was wiederum den in Kap. 2.3.1 genannten methodischen Schwierigkeiten entgegentritt, welche aufkommen, wenn Sinnerfüllung eindimensional erhoben wird (siehe hierzu auch Spitzenstätter & Schnell, 2020a; Schnell, 2016). Anhand der Subskala Sinnerfüllung lässt sich erfassen, als wie sinnerfüllt ein Individuum sein Leben wahrnimmt und anhand der Subskala Sinnkrise kann

untersucht werden, ob eine befragte Person bewusst das Erleben von Sinnerfüllung in dem eigenen Leben vermisst. Zudem kann durch die Verwendung beider Skalen gezeigt werden, wenn eine Person keinen – oder wenig – persönlichen Sinn in ihrem Leben wahrnimmt, diesen gleichzeitig jedoch nicht vermisst und somit existenziell indifferent ist. Beide Skalen werden durch jeweils fünf Items repräsentiert, die anhand einer 6-stufigen Likert-Skala bewertet werden (0 = Trifft überhaupt nicht zu und 5 = Trifft voll und ganz zu). Die Skala der Sinnerfüllung beschreibt sich durch Items wie: „Ich erlebe das, was ich tue, als bedeutungsvoll.“. Die Skala der Sinnkrise hingegen inkludiert Items wie: „Ich leide darunter, dass ich in meinem Leben keinen Sinn entdecken kann.“.

3.2.3.6 Die deutschsprachige Skala zum Selbstwertgefühl von Rosenberg (RSES-D) Für die Erfassung des individuellen Selbstwerts wird in der folgenden Erhebung die weitverbreitete und bereits häufig angewendete deutsche Version der Rosenbergskala eingesetzt – die RSES-D (vgl. Collani & Herzberger, 2003). Diese besteht aus zehn Items – mit einer guten internen Konsistenz von α = .84 –, welche anhand einer 4-stufigen Likert-Skala (1 = trifft gar nicht zu und 4 = trifft voll und ganz zu) den dispositionalen Selbstwert einer Person erfragen. Zwei dieser zu bewertenden Aussagen (Item 1 und Item 3) sind bspw.:

„Alles in allem bin ich mit mir selbst zufrieden“ und „Ich besitze eine Reihe guter Eigenschaften“.

3.2.3.7 Die DJG-Einsamkeits-Skala

Die DJG-Einsamkeits-Skala (de Jong Gierveld & Kamphuis, 1985) dient an erster Stelle der Messung eines globalen Gefühls von Einsamkeit, wobei sich die Skala bei Bedarf in zwei Dimensionen unterteilen lässt, welche die soziale Einsamkeit und die emotionale Einsamkeit getrennt erheben können (vgl. Bannwitz, 2009). Die Skala besteht aus elf Items, von welchen sechs die emotionale Einsamkeit erfassen (z.B. Item 4: „Ich vermisse Geborgenheit und Wärme“) und fünf die soziale Einsamkeit (z.B. Item 9: „Ich kenne viele Menschen, auf die ich mich wirklich verlassen kann“). Diese Items werden anhand einer 4-stufigen Likert-Skala beantwortet (1 = Trifft gar nicht zu und 4 = Trifft genau zu). Eine Untersuchung der Skala von Bannwitz (2009) zeigt, dass beide Subskalen eine gute interne Konsistenz haben (α = 0.87 und α = 0.85). Zudem zeigt Bannwitz anhand einer explorativen und einer konfirmatorischen Faktorenanalyse, dass die beiden Skalen zwar an sich dafür geeignet sind, die zwei Formen von Einsamkeit zu erheben, diese beiden Formen sich allerdings sehr nahestehen. Insofern laden alle Items relativ hoch auf beiden Faktoren und zudem korrelieren die beiden Skalen stark miteinander, was dafürspricht, dass emotionale und soziale Einsamkeit oft miteinander

einhergehen und die DJG-Einsamkeits-Skala auch als eindimensionaler Fragebogen zu verwenden ist.

3.2.3.8 Psychedelische Drogen und Berührungspunkte mit dem Tod

Zur Erfassung der bisherigen persönlichen Erfahrungen in Bezug auf den Konsum von Psychedelika und Ketamin, wurden vier eigene Items entwickelt. Dies hat seinen Ursprung darin, dass diese Erfahrungen nur oberflächlich und explorativ untersucht werden sollten. Im Allgemeinen interessierte es lediglich, ob jemals ein Konsum stattgefunden hat, wie lange dieser zurücklag, wie häufig dieser stattgefunden hat und um welche psychedelische Substanz es sich hierbei genau gehandelt hat. Die Beantwortung dieser Items war in der vorliegenden Untersuchung zudem freiwillig, um so auch ethischen Richtlinien gerecht zu werden und den Proband:innen die Möglichkeit zu geben, diesen Fragenblock zu überspringen, wenn sie sich bei der Beantwortung unwohl fühlten.

Ähnlich verhält es sich auch bei der Erhebung bisheriger persönlicher Berührungspunkte mit dem Tod. Auch für diesen Fragenblock wurden selbstkreierte Items verwendet, in welchen die Proband:innen nach der Art der persönlichen Erfahrung befragt wurden und, wie weit diese zum Zeitpunkt der Beantwortung des Fragebogens zurücklag.

Dementsprechend wurden sie danach gefragt, ob in letzter Zeit eine ihnen nahestehende Person verstorben ist und, ob sie in ihrem Leben bereits persönliche Erfahrungen mit dem Thema Tod gemacht haben, sowie, ob sie berufliche Erfahrungen mit dem Thema Tod haben.

Zusätzlich wurden die Proband:innen darauf hingewiesen, dass die Beantwortung dieser Fragen ebenfalls optional und freiwillig ist, da sie bei den Proband:innen zum Hervorrufen von negativ besetzten Erinnerungen hätten führen können.

3.2.3.9 Der soziodemographische Fragebogen

In der Soziodemographie werden mehrere Daten erfragt, welche dabei helfen die Stichprobe zu erkunden und bestimmte Kontrollvariablen zu ermitteln. Diese erschien im vorgefertigten Online-Fragebogen auf der letzten Seite. Die Proband:innen wurden hier nach ihrem Geschlecht (weiblich/männlich/divers), ihrer Nationalität (Deutschland/Österreich/Schweiz) und ihrem Alter befragt. Überdies wurden sie dazu aufgefordert, ihren Beziehungsstatus und die momentane Art ihrer Beschäftigung zu nennen sowie den höchsten von ihnen erlangten Bildungsabschluss und die Anzahl ihrer Kinder (falls welche vorhanden). Zudem wurden sie an einer anderen Stelle im Fragebogen dazu befragt, zu welcher Weltanschauung oder Religion sie sich als offiziell zugehörig beschreiben würden und zu welcher sie sich

zugehörig fühlen. Letztlich sollten sie zusätzlich selbst beurteilen, ob sie religiös und/oder spirituell sind oder, ob sie sich selbst als weder religiös noch spirituell beschreiben.