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Demokratie lernen

Im Dokument Leben erzählen – Leben verstehen (Seite 173-200)

12.1 3olitiVFhe %ildung

12.3 Demokratie lernen

12.3 Demokratie lernen

Das Forschungsro…ekt Feschäntigte sich auch mit der FrageV wo und wie Menschen lernenV aktive BÅrger zu sein. Die Interviews Fekräntigten die erste These aus der Budaester ErklärungU «Education nor democratic citizenshi constitutes a line-long learning eʝerience and a articiating rocess develoed in various conteÊts”

Ÿouncil on Euroe 1999 . Zu diesen verschiedenen KonteÊten gehören normaleV nicht-normale und innormelle KonteÊte. Viele Kometenzen werden durch die PraÊis aktiver Partiziation selFst erworFen. AFer sehr häuog nimmt Partiziation ihren Ausgang in ProFlemen und erausnorderungen in der unmittelFaren eFenswelt. Die Situation im ier und etzt ernordert ein andeln. unge Menschen werden Eltern und Feteiligen sich an der VerFesserung der Situation nÅr Kinder. Auch die Not-wendigkeitV an einem neuen rt neue VerFindungen zu knŝnenV kann Auslöser nÅr eigene Aktivitäten sein. rger ÅFer Ungerechtigkeit oder das BedÅrnnisV in der Ver-gangenheit emnangene ilne zurÅckzugeFenV kann eFennalls eine Motivation nÅr En-gagement darstellen. Sehr häuog wird aktive Partiziation …edoch von älteren Fami-lienmitgliedern «geerFt“ oder entsteht durch den Einquss von wichtigen Personen im engeren Freundes-V Verwandten- und Bekanntenkreis. Die WahrscheinlichkeitV dass Menschen sich nÅr das Gemeinwohl engagierenV ist deutlich höherV wenn sie in einem Umneld leFen oder aungewachsen sindV in dem aktive Partiziation die natÅrlichste Sache der Welt istV im Gegensatz zu anhaltender PassivitätV die ein schweres inder-nis nÅr die demokratische Beteiligung darstellt. AFer auch der Zunall sielt eine Rolle.

Was einer Person zunällig aun ihrem eFensweg FegegnetV kann unter Umständen einen erheFlichen Einquss aun ihre zukÅnntigen Entscheidungen haFen.

Viele der Benragten haFen es gelerntV als SchausielerV MusikerV Tänzer oder Er-zähler aun einer BÅhne zu stehen. In der age zu seinV vor ein PuFlikum zu treten und vor anderen Menschen etwas vorzutragenV trägt neFen der Freude am kreativen Engagement zur Entwicklung von ersönlichem und gesellschantlichem Mut FeiV der nÅr eine demokratische Beteiligung sehr wichtig ist. Die Fähigkeit zu lanenV zu or-ganisieren und verschiedene Tätigkeiten auszunÅhrenV ist eine weitere KometenzV die in Zusammenhang mit Freizeitaktivitäten und nicht-normaler Bildung erwähnt wird. Es steht völlig außer ZweinelV dass die nicht-normale Bildung eine entscheidende Rolle Fei der Entwicklung von Kometenzen nÅr eine aktive StaatsFÅrgerschant sie-len kann. In Dänemark haFen seit der ersten demokratischen Staatsvernassung die Volkshochschulen (folkehøjskoler) diese Rolle ÅFernommenV wenngleich sich die e-rausnorderungen an die demokratische PartiziationV und mit ihnen die entsrechen-den BildungsannorderungenV ÅFer die ahre natÅrlich verändert haFen.

Nachdem dieses Forschungsro…ekt Feendet warV nahm eine dänische Volkshoch-schule gemeinsam mit Partnern aus nÅnn euroäischen ändern die erausnorderung an und rien die TEAh-Kurse ŸTeaching Euroean Active itizenshi  ins eFenV die aun Grundlage der Benunde des erwähnten Forschungsro…ekts gestaltet wurden. Die Kurse entwickelten sich mit der Zeit weiterV insiriert durch die ronessionelle Ernah-rung der Dozenten. Der In-Service-Training-Kurs ist heute Bestandteil des

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us-Grundtvig-KursangeFots der Euroäischen Kommission und wird nÅr ehrende und AusFildende aus ganz Euroa an verschiedenen Standorten angeFoten. Bis …etzt wurden insgesamt 15 Kurse durchgenÅhrt· der letzte nand im FeFruar 2010 in Mai-land statt. Das Ziel des Programms wird in den Kursunterlagen und aun der WeFsite nolgendermaßen normuliertU

The general aim on the TEAh ourses is to imrove the training on ersons invol-ved in non-normal education in the area on teaching active citizenshi. The teachersº trainers articiating in the courses will ac§uire orst-hand knowledge aFout the

com-etencies related to active citizenshi and methods nor teaching these comcom-etencies.

Thus e§uiedV theË will imrove the §ualitË on education in their home institu-tionsV will raise the awareness on citizens and increase articiation in democracË.

The course addresses such cometencies and atitudes asU

| seln-eʝression

| intercultural dialogueV negotiation

| FelongingV inclusion

| attentiveness und sensitivitË

| oennessV eÊternalization

| emowerment

| knowledge

| values und attitudes

Aus den genannten Kometenzen und Werten wird ersichtlichV wie eng der Kurs inhaltlich an den ErgeFnissen des vorangegangenen Forschungsro…ekts angelehnt ist. Außerdem zeigt sich eine deutliche hnlichkeit zwischen den im Kursrogramm genannten KometenzenV den oFen aungenÅhrten Kometenzen nÅr eine aktive Staats-FÅrgerschant und einigen der in Kaitel 7 FeschrieFenen Elemente narrativer

Kom-etenz. Im Folgenden möchte ich nun einige 0Ferlegungen zu den GrÅnden nÅr diese 0Fereinstimmungen anstellen.

Bei unserer Forschung entdeckten wir die Kometenzen anhand der Auswertung der InterviewsV und wir ernuhren auch etwas ÅFer ihren ErwerF. Die meisten

Kom-etenzen erwuchsen aus der PraÊis. Trotz der unvermeidFaren Frustrationen schun das gemeinsame aktive Engagement nÅr eine ositive Entwicklung der nahen Zukunnt neue BindungenV lokale VerankerungV Sinnhantigkeit und Kohärenz· zugleich nÅhrte es Fei den Beteiligten zu einer VerFesserung ihres Wissens und ihrer Fertigkeiten.

AFer auch die nicht-normale Bildung war von BedeutungV nicht zuletzt als KonteÊtV um neue eute kennenzulernen und etwas gemeinsam aun die Beine zu stellen. Diese Benunde Fekräntigen die ErgeFnisse nrÅherer ArFeiten aus der Biograoenorschung im inFlick aun die Bedeutung einer komleÊen und olËkonteÊtuellen Identitäts-Fildung. Es scheintV dass )ualität und BandFreite des Fiograoschen ernens151 nÅr

151 Vgl. Kapitel 9. Der Begriff „biografisches Lernen“ bezieht sich auf die erzählte Erfahrung von

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die Entwicklung von Kometenzen und FähigkeitenV wie sie oFen aungenÅhrt sindV immens wichtig sind.

Die Interviews zeigten zudem ganz deutlich zwei Stolernallen aun. Zum einen können rasante Transnormationen und Bewegungen zwischen vielen verschiedenen KonteÊten zu StressV Unsicherheit und Angst vor Fragmentierung und dem Verlust des sicheren Bodens nÅhrenV wenn …emand nicht ÅFer die Werkzeuge vernÅgtV um diese Ernahrungen zu integrieren. Zum anderen stellt auch ein zurÅckgezogenes e-Fen ohne Engagement und mit verengtem Blick eine große Genahr dar.

Die Genahr ist natÅrlichV dass man ins andere EÊtrem nällt und viel mehr als nötig in sich gehtV und dass man sich dann umdreht und sagtV dass man sich nur noch um die Dänen kÅmmertV oder dass man sich nur noch um die eigene Familie kÅmmertV oder dass man sich nur noch um den Berun kÅmmertV und das war’s. Das ist eine Genahr in der heutigen ZeitV und manche eute sind darin genangen Ÿdänischer MannV geF. 1972 .

Die eute werden ganz schnell engstirnigV und Fald interessieren sie sich nur noch nÅr die eigene NasensitzeV das eigene kleine aus oder die EigentumswohnungV weil ihnen das reichtV aFer ich onde es wichtigV raus in die Welt zu gehen Ÿdänischer MannV geF. 1979 .

Angesichts dieser doelten erausnorderung nÅr die heutige Gesellschant wird deut-licherV warum die Anonität zwischen narrativer Kometenzentwicklung und aktiver demokratischer Beteiligung so wichtig ist. Erzählungen ermöglichen stellvertretenden Zugang zu anderen und zu unterschiedlichen eFensverläunen. Sie können Verständ-nis und Bindungen vermittelnV und narrative Kometenz hilnt unsV Sinnzusammen-hänge herzustellenV Ernahrungen zu integrierenV Bedeutungen auszuhandeln und in einer diversiozierten Welt ein gewisses Maß an Kohärenz zu schannenV daFei …edoch gegenÅFer dominanten und ausschließenden Geschichten weiterhin eine kritisch-re-qektierte altung einzunehmen. Dennoch gilt esV noch einmal die Bedeutung der nar-rativen UmgeFung nÅr die AusÅFung narrativer Praktiken zu Fetonen Ÿvgl. Ka. 3 .

Ich Fin gerne mit euten zusammenV die relativ onnen und tolerant sind. Ÿh  a. Also euteV die viel gereist sindV ont umgezogen sindV verschiedene Dinge gesehen haFenV eine gewisse Reine haFenV eine gewisse nnenheitV eine gewisse Toleranz gegenÅFer Unterschieden. Es sind doch die UnterschiedeV die in dieser Welt nÅr ProFleme sor-gen· genauer gesagt das Unwissen ÅFer den AnderenV der unterschiedlich ist. Ÿh  Es kommt daraun an nachzudenkenV zu analËsieren und dann etwas anzunehmen oder aFzulehnen. AFer viele Menschen sind dazu nicht in der age. Weil sie in einer ziem-lich engen Welt leFenV wollen sie sich nicht önnnen. Und dann. Wiederholen sie und nÅhren das nortV was ihnen gezeigt wurde Ÿnranzösische FrauV geF. 1968 .

prozessen in den verschiedenen „communities of practice“, an denen eine Person im Laufe ihres Lebens teilnimmt.

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Eine entscheidende FrageV sowohl im inFlick aun den Einzelnen wie aun die Gesell-schantV lautetU Wie viel kannst du Ÿum- nassen¨ Wie weit und weiträumig kannst du seinV ohne den Zusammenhang zu verlieren¨ Der Zusammenhang einer Gesellschant hängt von aktiven BÅrgern aF. Politische Bildung und demokratische Erziehung mÅssen daher in hohem Maße daraun ausgelegt seinV die eFenswelt der Einzelnen zu erweitern und ihre Fähigkeit zur Bedeutungsaushandlung zu stärken. Narrative Kometenz sielt daFei eine wichtige RolleV nicht zuletzt im inFlick aun die Frage des AndersseinsV die im Zitat oFen Fetont wurde. Die Vision der Budaester Erklä-rungV dass die staatsFÅrgerliche Bildung Menschen daraun vorFereiten sollV in einer multikulturellen Gesellschant zu leFen und mit Unterschieden aun wissendeV sensiFleV tolerante und moralische Weise umzugehenV erscheint heute weit entnernt von der Aussage im InterviewU «Es sind doch die UnterschiedeV die in dieser Welt nÅr ProF-leme sorgen· genauer gesagt das Unwissen ÅFer den AnderenV der unterschiedlich ist“

j ein ProFlemV das auch Ricoeur nestgestellt hat.

Es liegt eine gewisse traurige Ironie in dem scheinFaren Widersruch zwischen einerseits dem BedÅrnnisV als Individuum gesehen und resektiert zu werdenV das sich Fei der AnalËse der zahlreichen eFenserzählungen herauskristallisiert hatV und andererseits dem Mangel an BereitschantV dem nremden Anderen dasselFe Recht zu-zuFilligen.

Dass unsere FähigkeitV auch kleinste Unterschiede und Variationen an einem F-…ekt zu erkennenV zunimmtV …e länger und Fesser wir das Fetrennende FF-…ekt kennenV ist ein wohlFekanntes Phänomen. Wenn ich mir ein Feld anschaueV stelle ich vielleicht nestV dass dort Getreide wächst. Wenn ich etwas mehr darÅFer weißV erkenne ich vielleichtV um welche Art von Getreide es sich handeltV z.B. Gerste. Mit noch mehr Wissen kann ich sogar sagenV oF es Winter- oder Sommergerste istV und wie gut das Wachstum verläunt. Wir haFen kein ProFlem damitV Unterschiede zwischen Men-schen zu erkennenV die wie wir selFst aussehen· anders verhält es sich mit MenMen-schen aus anderen Teilen der Welt. Unwissenheit kann dazu nÅhrenV dass wir geneigt sindV die nremde Person anzusehenV ohne ihre einzigartige Individualität zu FerÅcksichti-gen. ören wir …edoch den eFenserzählungen nremder Anderer zuV so können wir eine Menge lernen· die Erzählungen können einen Weg darstellenV die Unwissenheit ÅFer den Anderen zu Fekämnen und unser Wissen zu FereichernV was wiederum die Wertschätzung gesellschantlicher Diversität erleichtert. Den Erzählungen anderer Menschen zuzuhörenV könnte in weitaus größerem Umnang möglich seinV als nur in der transnationalen und interkulturellen olitischen BildungV an denen nur wenige das GlÅck haFenV teilnehmen zu können.

Ein ErgeFnis der Forschung zur aktiven StaatsFÅrgerschant war die Betonung des WissensU olitischesV kulturellesV gesellschantliches und historisches Wissen. Es ist daher dringend nötigV die olitische Bildung aun verschiedenen EFenen Ÿeinschließlich der normalen Bildung  zu intensivierenV um die im Memorandum ÅFer Lebenslanges Lernen und in der Budaester Erklärung normulierte Vision ernolgreich umzusetzen.

Wenn zu viele assive BÅrger sich warum auch immer entscheidenV sich nicht aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens zu FeteiligenV ist der gesellschantliche

Zusam-| 177 | Bildungsperspektiven und Abschlussbemerkungen

menhalt in Genahr. Eine weitere Konse§uenz Festeht darinV dass zu vielen BÅrgern die Möglichkeit vorenthalten wirdV sich als Menschen zu nÅhlenV die durch ihre Mit-arFeit an ihrer ersönlichen und unserer gemeinsamen Zukunnt einen Beitrag zur Gesellschant leisten und dazugehören· ganz zu schweigen von den MenschenV denen in manchen ändern sogar die nundamentalen BÅrgerrechte verwehrt werden.

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13 %ildungVperVpektiven und $bVFhluVVbemer-kungen

«We neelV therenore we learn“ lautet die 0Ferschrint eines Beitrags von Immordi-no-5ang und Dam9sio ÅFer «The Relevance on annective and social neuroscience to education” Ÿ2007 . Die Autoren halten nestU

Modern FiologË reveals humans to Fe nundamentallË emotional and social creatures.

And Ëet those on us in the oeld on education onten nail to consider that the high-level cognitive skills taught in schoolsV including reasoningV decision makingV and rocesses related to languageV readingV and mathematicsV do not nunction as rationalV disem-Fodied sËstemsV somehow inquenced FË Fut detached nrom emotion and the FodË.

Ÿh  In FrienV learningV in the comleÊ sense in which it haens in schools or the real worldV is not a rational or disemFodied rocess· neither is it a lonelË one Ÿ2007V S. 3n. .

Sie weisen daraun hinV dass die KulturV in der wir eingeFettet sindV emotionalesV so-ziales und moralisches FeedFack zu unseren andlungen giFtV das uns daFei unter-stÅtztV mit der UmgeFung zurechtzukommen und aun angemessene Weise aun sie zu reagieren. Unsere von sozialen und moralischen Verhaltensregeln gerägte Ernahrung von Freude und Schmerz hilnt unsV in einer amFivalenten Welt zu ÅFerleFen. Emoti-onale und soziale FunktionstÅchtigkeit ist eÊtrem wichtigV um in komleÊen Situati-onen aun dinnerenzierte Weise reagieren zu können.152 Immordino-5ang und Dam9-sio schreiFen weiterU «KTLhe asects on cognition that are recruited most heavilË in educationV including learningV attentionV memorËV decision makingV motivationV and social nunctioningV are Foth ronoundlË annected FË emotion and in nact suFsumed within the rocesses on emotion” ŸeFd.V S. 7 .

Sie schließen mit dem inweis aun das Innovationsotenzial in der ehr-ºernnor-schung und -raÊis im icht dieser neuroFiologischen Erkenntnisse zur grundlegen-den Bedeutung der EmotionenV und sie nordern weitere Forschung zu grundlegen-den Imlikati-onen dieser Erkenntnisse nÅr die Bildung.

AnzuerkennenV dass emotionales und soziales FeedFack Ÿauch  kulturell gerägt istV nÅhrt allerdings in der heutigen Gesellschant zu einem zusätzlichen ProFlem. Da viele Menschen einen Zusammenrall der Kulturen153 erleFenV erhalten sie auch wi-dersrÅchliches FeedFack aus den verschiedenen communities of practiceV an denen sie im aune ihres eFens teilnehmen. Dies stellt eine weitere erausnorderung nÅr

152 Die Autoren sprechen über Patienten mit Gehirnschäden, die für die Reaktionen anderer Men-schen auf ihr Verhalten unempfänglich sind. Diesen Patienten fehlt „der emotionale Kompass“; im Gegensatz zu Personen ohne derartige Gehirnschäden verlieren sie die Fähigkeit, angemessene Entscheidungen zu treffen. Wahrscheinlich sind die in Kapitel 4 diskutierten angenehmen und unangenehmen allgemeinen Erfahrungsmuster – Katherine Nelsons MER (mental event represen-tation) – in hohem Maße durch kulturelles Feedback beeinflusst.

153 Vgl. in Kapitel 10 den Abschnitt „Sich selbst finden“.

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die Bildung dar. Manche SchÅler reagieren voller 0Ferraschung und Erstaunen aun das FeedFackV das sie in neuen ernumgeFungen erhaltenV wenn dieses FeedFack sich stark von dem unterscheidetV was sie gewohnt sind. Manche SchÅler sind vielleicht verwirrt oder verängstigt oder emonden zumindest amFivalente GenÅhle FezÅglich des Unterschieds zwischen den erwarteten und erleFten Reaktionen. Der starke Ein-quss des nrÅhen und Ÿmöglicherweise  imliziten ernens kann das ProFlem noch verschärnen. Viele SchÅler j und Menschen im Allgemeinen j sehen sich neFen der intensiven Ernahrung von Freude und Schmerz auch mit der erausnorderung mora-lischer und kultureller Aushandlungsrozesse konnrontiert.

Der Grundgedanke hinter der normalen Bildung ist die zukÅnntige RekonteÊtua-lisierung des Gelernten. Wir sollten in der age seinV unser Wissen und unsere Fertig-keiten in unterschiedlichen KonteÊten einzusetzen. Dies gilt nicht nur nÅr die normale BildungV sondern auch nÅr die ernerträge aus der nicht-normalen und innormellen BildungV die honnentlich eFennalls aun neueV assende Situationen ÅFertragFar sein sollten. AFer wie sollen wir mit den Emotionen umgehenV die eventuell mit uner-wartetem oder widersrÅchlichem kulturellem FeedFack einhergehen¨ Eine Gegen-maßnahme gegen ÅFertragene negative oder angsteinqößende Elemente könnte darin FestehenV die verschiedenen communities of practice scharn zu trennenU Dies kannst du nur hier tunV aFer nicht dortV und umgekehrt. Andererseits könnte eine solche Reaktion auch den möglichen erntransner vermindern.

Weitere Forschung ist nötigV um die Auswirkungen eines unerwarteten emoti-onalen und sozialen FeedFacks innolge eines Zusammenralls der Kulturen zu Fe-schreiFen und zu verstehen. Auch mÅssen wir herausondenV wie wir dieses ProFlem in BildungskonteÊten angehen könnenV damit ernrozesse nicht Fehindert werden.

Aunmerksamkeit und SensiFilität nÅr unterschiedliche odesV im vorherigen Kaitel als eine der Kometenzen nÅr demokratische StaatsFÅrgerschant erwähntV sind im inFlick aun dieses ProFlem vermutlich von Interesse.

NeuroFiologie und NeurosËchologie werden die Bildung zweinellos weiter Fe-einqussenV …e Fesser wir verstehenV wie sich soziale Interaktionen aun unser Gehirn auswirken und wie und was wir lernen. Die FreudeV die wir Feim AusÅFen Festimmter Tätigkeiten emondenV und auch unsere AFneigung gegenÅFer anderen TätigkeitenV zeigen Suren des emotionalenV sozialen und moralischen FeedFacksV das wir in ver-schiedenen communities of practice im aune unseres Fiograoschen ernens erhalten haFenV womöglich vor langer Zeit oder längst vergessen. In den eFenserzählungen sind mir diesFezÅglich mehrere erstaunliche BegeFenheiten aungenallen. Die Erzähler Ferichten von Erinnerungen an ositive Interaktionen in ihrer Kindheit j SituationenV in denen sie gemeinsam mit einer PersonV die sie sehr mochtenV einer Festimmten Aktivität nachgegangen sind j und säter zeigt ihre Berunswahl oder ein wichtiges oFFË eine VerFindung zu dieser Kindheitsernahrung. Das ErleFnis von negativen Interaktionen in ernkonteÊten kann eFennalls einen schwerwiegenden Einquss aun die zukÅnntige ernFegeisterung haFen.

Ein von Sandra ohnson und Kathleen TaËlor Ÿ2006  herausgegeFener Band mit dem Titel New directions for adult and continuing education Feschäntigt sich mit The

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neuroscience of learning. In diesem Band verweist PerrË in einem Kaitel zum Thema Furcht und ernen aun den menschlichen DrangV Neues zu erkunden. Er schreiFtU

timal learning deends on this rocess j a cËcle on curiositËV eʝlorationV disco-verËVracticeV and masterËj which leads to leasureV satisnactionV and the conodence to once again set out and eʝlore. With each success comes more willingness to eÊ

-loreV discoverV and learn. The more the learner eʝeriences this cËcle on discoverËV the more he or she can create a linelong eÊcitement norV and love onV learning Ÿ2006V S. 26 .

Im Anschluss erläutert erV wie Angst und Furcht die Neugierde zunichtemachen und das ernen Fehindern können. Negative Ernahrungen rägen sich tien ein und ver-ringern die menschliche Erkundungsnreude. Der Fokus aun der ernumgeFung ist ein wichtiger Asekt der sozialen und emotionalen EinqÅsse aun ernrozesse und die kognitive Entwicklung. In einem anderen Kaitel diskutieren ozolino und SrokaË

Ÿ2006  im Zusammenhang mit der ErwachsenenFildungV wie ein ernumneldV das die Gehirnentwicklung nördertV idealerweise gestaltet werden mÅsste. Sie Fetonen die enge VerFindung zwischen den erninhalten und den interersonalen Beziehungen in der ernsituation. Viele Erwachsene haFen negative Erinnerungen an die SchuleV Erinnerungen an schlechte eistungen oder negative Beziehungen mit ihren ehrern oder Klassenkameraden. Die Autoren weisen daraun hinV dass negative Erinnerungen

Ÿ2006  im Zusammenhang mit der ErwachsenenFildungV wie ein ernumneldV das die Gehirnentwicklung nördertV idealerweise gestaltet werden mÅsste. Sie Fetonen die enge VerFindung zwischen den erninhalten und den interersonalen Beziehungen in der ernsituation. Viele Erwachsene haFen negative Erinnerungen an die SchuleV Erinnerungen an schlechte eistungen oder negative Beziehungen mit ihren ehrern oder Klassenkameraden. Die Autoren weisen daraun hinV dass negative Erinnerungen

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