Aus den zahlreichen eFenserzählungenV die ich im aune der ahre erhoFen haFeV ragt der WunschV als Individuum gesehen und resektiert zu werdenV Fesonders deut-lich heraus. Ungeachtet aller Unterschiede ist es ein leFenslanges menschdeut-liches Be-dÅrnnisV in einem kulturellen Raum in einer gemeinsamen Welt anerkannt zu werden.
Sein zu dÅrnenV ohne uns von Ernahrungen oder ErzählungenV die wir als Teil unserer Identität emondenV distanzieren zu mÅssenV erscheint äußerst wichtig. Die Verleug-nung oder Verdrängung der VergangenheitV insFesondere wenn sie durch Dritte er-zwungen wirdV kann sehr roFlematisch seinV wie harles TaËlor FetontU
We want our lives to have meaningV or weightV or suFstanceV or to grow towards some nullnessV or however the concern is normulated that we have Feen discussing in this section. But this means our whole lives. In necessarËV we want the nuture to “redeem”
the astV to make it art on a line storË which has sense or uroseV to take it u in a meaningnul unitË h . To reudiate mË childhood as unredeemaFle in this sense is to accet a kind on mutilation as a erson· it is to nail to meet the null challenge involved in making sense on mË line 1989V S. 50V erv. i. rig. .
Ich halte es nÅr wichtigV den sozialen harakter des Sinnstintungsrozesses zu un-terstreichen. Wenn wir verwirrenden Ernahrungen aun uns allein gestellt einen Sinn geFen sollenV können wir uns leicht in Produkten unserer EinFildung verstricken.
Andererseits kann die ständige Anassung oder Assimilation an die Erwartungen unserer Umwelt eine Beschneidung mit sich FringenV die dem Wachstum nicht nör-derlich ist. AFer was heißt es eigentlichV die Person zu seinV die ich Fin¨ Was ist unter der Idee der ersonalen Identität zu verstehen¨
Die Konstruktion einer narrativen ersonalen Identität ernolgt ÅFer die eFens-geschichten. Wir können von unserem eFen und unseren Ernahrungen zu verschie-denen ZeitunktenV in verschieverschie-denen Situationen und gegenÅFer verschieverschie-denen Gesrächsartnern erzählen und somit verschiedene Versionen unserer ersonalen Identität konstruieren. Im Gegensatz zu schrintlichen TageFucheinträgen werden mÅndlich vorgetragene eFensgeschichten in der Regel erzähltV weil ein Anderer da-rum geFeten hat. emand nragt nach der eFenserzählungV und die narrative Konst-ruktion der ersonalen Identität entsteht als Antwort aun die Frage oder Bitte der an-deren Person. Das «SelFst“ Feinhaltet nolglich die Ko-Konstruktion von Erzählungen in einem interersonalen kommunikativen Raum· da wir aFer körerhante Wesen sindV gehört mehr zur Identität als die Ko-Konstruktion von Geschichten.
Ich haFe die Aunnassung vertretenV dass der kulturelle RaumV in dem eine e-Fensgeschichte erzählt wirdV eine eÊtrem wichtige Rolle sielt. Im Folgenden werde ich daher der Frage der ersonalen Identität hautsächlich unter dem Asekt der
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Interaktion im kulturellen Raum nachgehen und daFei Anregungen einiger herausra-gender Philosohen aunnehmen.
In Sources of the self diskutiert TaËlor die Bedeutung des Anderen als ursrÅng-licher )uelle unseres eFens und unserer Identität sowie die Bedeutung des Angeru-nen-Seins. Er schreiFtU
The close connection Fetween identitË and interlocution also emerges in the lace on names in human line. MË name is what I am “called”. A human Feing has to have a nameV Fecause he or she has to Fe calledV i.e. addressed. Being called into conversation is a recondition on develoing human identitËV and so mË name is usuallË given me FË mË earliest interlocutors 1989V S. 525 .
Mein Name ist ein Kennzeichen meiner ersonalen IdentitätV das mir von Dritten verliehen wurde. Wenn aFer niemand meinen Namen runtV dann Fenötige ich auch keinen.
In seinem naszinierenden Buch The self after postmodernity 1997 ostuliert Schrag ein SelFst in interaktionalen KonteÊtenU diskursive KonteÊteV andlungskon-teÊteV rituelle KonteÊte und transzendentale KonteÊte. Er möchte Fei der Konzetu-alisierung des SelFst den Fokus von der Frage des «Was“ aun die Frage des «Wer“
lenken. Zunächst sricht er ÅFer das «Wer“ des DiskursesV wie es sich in den Erzäh-lungen vom Individuum maninestiert.
The who on discourse is an achievementV an accomlishmentV a ernormanceV whose
resence to itseln is admittedlË nragileV a ernormanceV suF ect to norgetnulness and semantic amFiguities. But in all this there is still a unitË and a secies on seln-identitËV secured not FË an aFiding suFstratum Fut rather FË an achieved seln-identitËV secured through a transversal eÊtending over and lËing across the multile norms on seech and language games without coincidence with anË on them. This transversal dËna-micsV ennecting a convergence without coincidenceV deones the unitËV resenceV and identitË on the seln. And theË are a unitËV resenceV and identitË that are concretelË maninest in narrationV in the telling on the storË FË the who on discourseV emlotting the multile and changing eisodes on her or his endeavors eFd.V S. 33 .
Eine narrative Deonition des SelFst zieht keineswegs eine nreie und autonome SelFst-erschannung nach sich. SracheV kulturelle odes und narrative Strukturen eÊistieren FereitsV Fevor die Einzelerson die BÅhne Fetritt. Das Narrative ist dialogisch. Be-deutung eÊistiert in NarrationenV die Fereits erzählt wurdenV und in NarrationenV die ÅFer das ganze eFen hinweg vom «Wer“ des Diskurses erzeugt werden. FÅr Schrag ist das SelFst edoch mehr als das «Wer“ des Diskurses. Er sricht von einem körer-hanten SelFstV das zwischen Aktivität und Passivität verortet ist.
| 149 | 11.1 Das Selbst nach der Postmoderne
The situating on seakersV authorsV and actors within an intentionalitË on emFodiment nunctioning at the interstices on activitË and assivitËV doing and sunneringV vitalizes and enriches the seln as a source on emowerment. This recognition on dËnamics on Fio-ower in the line on the seln announces a more roFust sense on seln-identitË into the domain on emFodied action. It is in this wider ersective that seln-identitË aears in the guise on seln-consistencË and eÊistential continuitË eFd.V S. 62 .
Nach Schrags konzetuellem Modell haben wir nicht einen KörerV sondern wir sind körerhant. Er wendet sich gegen Dualismus und SuF ekt- F ekt-Dichotomien· der Körer ist kein F ektV sondern ein leFendiger Körer.
Wir Fegegnen der WeltV Feteiligen uns aktiv und assiv an verschiedenen Prakti-ken und Filden ÅFer die geleFte Ernahrung ein narratives SelFst aus. Schrag versteht das Erzählen nicht im Sinne einer Reräsentation von etwasV sondern in einem on-tologischen Sinn. Eine ontologische Konzetion des Erzählens imliziertV dass unser ErleFen narrativer Natur ist. Schrag teilt arrs Ansichten zur ntologie des Narra-tiven und verweist aun dessen KommentarU «KNLarrative norm is not a dress which covers something else Fut the structure inherent in human experience and action“
eFd.V S. 43V erv. i. rig. .132
Schrag zunolge stellen unsere andlungen und Erzählungen eine Reaktion aun andere andlungen und Erzählungen dar· sie sind kreativ in Bezug aun dasV was
132 Die Diskussion darüber, ob das Narrative abbildender oder ontologischer Natur ist, wird (zugun-sten des Letzteren) z.B. von Somers und Gibson aufgegriffen: „One aspect of many new works in narrative studies, however, is especially relevant to our understanding of how identities are con-stituted, namely the shift from a focus on representational to ontological narrativity. Philosophers of history, for example, have previously argued that narrative modes of representing knowledge (telling historical stories) were representational forms imposed by historians on the chaos of lived experience (Mink 1966; Hayden White 1984). More recently, however, scholars (…) are postulating something much more substantive about narrative: namely, that social life is itself storied and that narrative is an ontological condition of social life. Their research is showing us that stories guide action; that people construct identities (however multiple and changing) by locating themselves or being located within a repertoire of emplotted stories; that ‘experience’ is constituted through nar-ratives; that people make sense of what has happened and is happening to them by attempting to assemble or in some way to integrate these happenings within one or more narratives; and that people are guided to act in certain ways, and not others, on the basis of the projections, expecta-tions, and memories derived from a multiplicity but ultimately limited repertoire of available social, public, and cultural narratives” (Calhoun 1994, S. 38). Auch Freeman behauptet: „Human life is itself narratively structured” (2004, S. 63). An die vorherigen Kapitel anschließend neige auch ich zu einer ontologischen Sichtweise. Ich stimme der These zu, dass Menschen den Geschehnissen über Erzählungen Sinn verleihen, denke jedoch nicht, dass ausnahmslos jede Erfahrung narrativ konstituiert ist. Ein ontologisches Konzept des Narrativen wird gestützt durch das in diesem Buch propagierte Verständnis des autobiografisch-episodischen Gedächtnisses, die Idee der narra-tiven Kognition, unsere Konzeption und Erfahrung eines begrenzten Zeitraumes sowie die auf neuropsychologischen Erkenntnissen basierende Theorie der stellvertretenden Erfahrung. Den-noch: Mündliche wie schriftliche Erzählungen sind symbolisch-ästhetische Konstruktionen, bei denen auf mehr oder weniger kreative Weise verfügbare kulturelle Diskursformen zur Anwendung kommen, von denen einige aus Repräsentationen der Erfahrung zusammengestellt werden und andere ursprünglich gar keine narrative Form hatten.
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Fereits eÊistiert. Diskurse und andlungen sind eng miteinander verknÅntV wenn wir Versrechen aFgeFen und unser Wort halten. Zur SelFst-Identität gehört ein ge-wisses Maß an Kohärenz in unseren Diskursen und andlungen ÅFer einen längeren Zeitraum. Das heißtV dass die FrageV wer wir sindV untrennFar mit der Frage verFun-den istV wie wir in unserer Beziehung zu anderen sind. In Anlehnung an Descartes normuliert SchragU «We interactV therenore we are“ eFd.V S. 78 . AFer wer ist dieser AndereV der mir in meiner Interaktion mit der UmgeFung FegegnetV und Fin ich Fe-reitV mich der Andersheit des Anderen zu stellen¨ Schrag verweist aun cvinas 1996 und erläutertU
The otherness on the other needs Fe granted its intrinsic integritËV so that in seeing the nace on the other and hearing the voice on the other I am resonding to an eÊterior gaze and an eÊterior voice rather than carrËing on a conversation with mË alter ego
eFd.V S. 84 .133
Die angemessene Reaktion Festeht nicht einnach nur aus Anassung oder Entge-genkommenV und er Fetont den Unterschied zwischen KonteÊtkonditionierung und KonteÊtdetermination. Nach seiner Aunnassung sind wir weder konteÊtkonditioniert noch konteÊtlos. Er lehnt sowohl den Relativismus wie auch einen ahistorischen Universalismus aF.
Die Srache ist ein ZeichensËstemV das den individuellen Srechakt transzendiert·
eFenso geht das SelFst durch andeln ÅFer den gegenwärtigen Status §uo hinaus.
AFer Schrag sricht ÅFer Transzendenz noch in einem radikaleren Sinne und Fezieht sich daFei aun die Diskussion der «radikalen EÊteriorität“ Fei cvinas. Wir Fenöti-gen TranszendenzV so SchragV «in its guise on radical alteritËV as a critical rincile.
h It relativizes the culture-sheres and installs a vigilance over their claims and
resuositionsV curtailing anË temtations to achieve a God’s-eËe view on the an-orama on human historË” eFd.V S. 124 . In dieser radikalen insicht und in ihrer Funktion als kritisches Prinzi hilnt uns die TranszendenzV ideologische egemonien in eder Shäre zu vermeiden. Er lädiert nÅr eine dËnamische Transversalität als Gegenentwurn zu Relativismus und Einheit und nÅhrt in Anlehnung an Kierkegaard und cvinas noch einen weiteren Asekt der Transzendenz einU «an ethic on the otting resonse“ eFd.V S. 92 ÅFer Rezirozität und RÅckzahlung hinaus. AFschließend Femerkt erU
133 Als körperhafte, kontextuell situierte Lebewesen verfügen wir nicht über eine allwissende, aukto-riale Sicht auf das Panorama der Menschheitsgeschichte. Sowohl historische Schriften wie auch die bescheideneren Lebenserzählungen sind jeweils aus einer bestimmten Perspektive heraus erzählt; in der Fiktion allerdings ist es ironischerweise möglich, einen allwissenden Erzähler zu erschaffen.
| 151 | 11.2 Das Selbst als ein Anderer
Transcendence in its threenold nunction as a rincile on rotest against cultural hege-monËV as a condition nor a transversal uniocation that ennects a convergence without coincidenceV and a ower on giving without eÊectation on return stands outside the economies on scienceV moralitËV artV and religion as culture-sheres eFd.V S. 148 .
Schrag lienert uns «a revised narrative on seln-understanding h that sets north a who on discourseV engaged in actionV communallË situatedV and temered FË trans- cendence” eFd. . Zu den wichtigen )uellen der Insiration nÅr dieses Buch zählt neFen Kierkegaard und cvinas auch Paul RicoeurV der einige ahre zuvor sein unge-mein anregendes Buch ÅFer die IdentitätV Soi-même comme un autre dt. Das Selbst als ein AndererV 1994º1996 V verönnentlicht hat. Sowohl in den erangehensweisen wie in den Schlussnolgerungen giFt es zahlreiche hnlichkeiten zwischen diesen Fei-den nast zeitgleich verönnentlichten Werken zum Thema IdentitätV eines von einem AmerikanerV eines von einem Franzosen vernasst j ein UnterschiedV der sich unwei-gerlich aun den eweiligen SchreiFstil auswirkt.