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5   Empirische Untersuchung: Ziele und Herausforderungen von

5.2   Methodik

5.2.4   Datenauswertung

Für die Auswertung der im Rahmen der Experteninterviews gesammelten Daten und Doku-mente wird die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse verwendet. Ziel einer Inhaltsanalyse ist die Analyse von Material (Texte, Bilder, Filme etc.), das aus irgendeiner Form der Kommuni-kation stammt (Mayring 2015, 11). Die Inhaltsanalyse soll als eine Methode verstanden werden, die „[…] die sprachlichen Eigenschaften eines Textes objektiv und systematisch identifiziert und beschreibt, um daraus Schlussfolgerungen auf nicht-sprachliche Eigenschaften von Perso-nen und gesellschaftlichen Aggregaten zu ziehen.“ (Mayntz 1974, 151). Die qualitative Form der Inhaltsanalyse orientiert sich am interpretativen Paradigma der Sozialforschung und dient daher der Auswertung bereits erhobenen Materials (Lamnek 2010, 460). Dabei werden aus den auszuwertenden Materialien Rohdaten extrahiert, aufbereitet und ausgewertet (Gläser/Laudel 2010, 199).

In der Literatur existieren verschiedene Techniken zur qualitativen Inhaltsanalyse, die verschie-dene Schwerpunkte bei der Analyse von Kommunikationsinhalten setzen (vgl. Lamnek 2010, 466 ff.). Die Datenauswertung im Rahmen der vorliegenden Untersuchung orientiert sich an der Methode zur qualitativen Inhaltsanalyse nach Gläser/Laudel (2010). Dabei steht die Extrak-tion der benötigten InformaExtrak-tionen aus dem vorliegenden Material im Zentrum der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Datenextraktion erfolgt anhand eines Suchrasters, welches ausgehend von den theoretischen Überlegungen und somit von dem hypothetischen Untersuchungsmodell kon-struiert ist (Gläser/Laudel 2010, 200). Die extrahierten Informationen werden zum Zweck der Analyse und Interpretation den verschiedenen Kategorien des Suchrasters zugeordnet. Diese Kategorien orientieren sich an den im Rahmen der theoretischen Vorüberlegungen definierten Untersuchungsvariablen und deren Kausalbeziehungen. Somit wird sichergestellt, dass die the-oretischen Vorüberlegungen die Informationsbasis strukturieren und die Beantwortung der zu Beginn definierten Forschungsfragen unterstützen (Gläser/Laudel 2010, 201). Die Offenheit des für die Auswertung genutzten Kategoriensystems gehört zu den Gründen für die Wahl die-ser Auswertungsmethode. Dadurch, dass die Merkmalsausprägungen der einzelnen Kategorien frei verbal beschrieben und anhand einer Nominalskala erhoben werden, können diese an den Besonderheiten der theoretischen Variablen ausgerichtet werden und ermöglichen dadurch die Beschreibung komplexer Zusammenhänge (Gläser/Laudel 2010, 201).

5.2 Methodik 109 Die qualitative Inhaltsanalyse besteht aus fünf Schritten (vgl. Abbildung 14): Theoretische Vor-überlegungen, Vorbereitung der Extraktion, Extraktion, Aufbereitung und Auswertung (Gläser/Laudel 2010, 203ff.).

Abbildung 14: Ablauf der qualitativen Inhaltsanalyse

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Gläser/Laudel (2010, 203)

Im Rahmen der theoretischen Vorüberlegungen wurden die zu untersuchenden Variablen und deren Kausalbeziehungen in einem hypothetischen Untersuchungsmodell aufgestellt (vgl. Ka-pitel 5.2.1). Diese bilden den Ausgangspunkt für die qualitative Inhaltsanalyse. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte der Datenauswertung näher erläutert.

5.2.4.1 Vorbereitung der Extraktion

Bei der Vorbereitung der Datenextraktion werden die im Rahmen der theoretischen Vorüberle-gungen definierten Variablen und Kausalmechanismen überprüft und bei Bedarf angepasst.

Darüber hinaus wird das zu analysierende Material fixiert und Indikatoren für die Datenextrak-tion definiert. Man unterscheidet daher zwischen der inhaltlichen, methodischen und techni-schen Vorbereitung der Datenanalyse (Gläser/Laudel 2010, 206ff.).

Im Rahmen der inhaltlichen Vorbereitung der Extraktion wird das im Rahmen der theoretischen Vorüberlegungen zu Beginn der Untersuchung aufgestellte hypothetische Untersuchungsmo-dell, im Lichte der bei der Datenerhebung gesammelten Erfahrungen überprüft (Gläser/Laudel 2010, 206). Im Rahmen dieser Untersuchung wurde das in Kapitel 5.2.1 aufgestellte hypothe-tische Untersuchungsmodell überprüft und geringfügig angepasst. Dabei wurden die Variab-lendefinitionen kritisch hinterfragt und die vermuteten Kausalmechanismen überprüft. Nach diesen Vorüberlegungen kann das Untersuchungsraster konstruiert werden.

Das Kategoriensystem, auf dem die Datenanalyse basiert, umfasst die im Rahmen der theoreti-schen Vorüberlegungen definierten Variablen. Dabei entspricht jede Variable einer Auswer-tungskategorie, welche einen Abschnitt der untersuchten sozialen Realität beschreibt. Die Va-riablendefinitionen sind in Tabelle 17 beschrieben.

Theoretische Vorüberlegungen Vorbereitung der Extraktion

Extraktion Aufbereitung

Auswertung

110 5 Empirische Untersuchung: Ziele und Herausforderungen von Mobilisierungsvorhaben

Variable Variablendefinition

Ziele der Mobilisierung Gründe für die Einführung mobiler Technologie in Unternehmen

Herausforderungen der Mobilisierung

Organisatorische und technische Hindernisse bei der Einführung mobiler Technologie in Unternehmen Ansätze/Vorschläge/Best Practices für den Umgang mit technischen und organisatorischen Hindernissen bei Mobilisierungsprojekten

Potenziale mobiler Technologie Eigenschaften/Merkmale/Funktionen mobiler Techno-logie, die einen Mehrwert bei der Prozessausführung versprechen

Ansätze/Vorschläge/Best Practices für die Ausschöp-fung der Potenziale mobiler Technologie bei der Pro-zessausführung

Einschränkungen mobiler

Technologie Besondere Eigenschaften/Merkmale mobiler Techno-logie, die das Mobilisierungspotenzial von Geschäfts-prozessen negativ beeinflussen

Vorgehen bei Mobilisierungspro-jekten in der Praxis

Planung und Durchführung von Mobilisierungspro-jekten

Geschäftsprozesse mit

Mobilisie-rungspotenzial Geschäftsprozesse, die vom Einsatz mobiler Techno-logie profitieren können

Vorhandene mobile Infrastruktur Endgeräte/Software/Kommunikationsnetze und Kon-figurationen, die im Unternehmen bereits genutzt wer-den8

Strategische Verankerung Das Ausmaß, in dem das Mobilisierungsprojekt zur Erreichung unternehmensweiter Ziele beiträgt Reichweite des

Mobilisierungs-projekts Beschreibt die Anzahl verschiedener Geschäftspro-zesse/Unternehmensbereiche/Mitarbeiter, die durch das Mobilisierungsprojekt beeinflusst werden

Tabelle 17: Variablendefinitionen Quelle: Eigene Darstellung

Die Variablen werden durch verschiedene Dimensionen beschrieben – Zeit-, Ursachen-, Sach- und Wirkungsdimensionen. Abhängig von ihrer Bedeutung bei der Datenauswertung und den

8 Diese Variable umfasst auch im Unternehmen eingesetzte Endgeräte, die der dieser Arbeit zugrundeliegenden Definition mobiler Endgeräte nicht entsprechen. Das können bspw. neben Tablets und Smartphones auch Hand-helds, proprietäre Endgeräte, Notebooks etc. sein, die zu Unterstützung mobiler Szenarien im Unternehmen bereits eingesetzt werden.

5.2 Methodik 111 zur Beantwortung der Forschungsfrage relevanten Informationen werden im Rahmen der Aus-wertung auch Kausalketten erfasst. Diese werden in Ursachen und Wirkungen unterteilt und dementsprechend unter der Ursachen- bzw. Wirkungsdimension erfasst. Diese können wiede-rum unterschiedliche Dimensionsausprägungen haben. Im Rahmen der inhaltlichen Vorberei-tung der Extraktion wurde die Liste mit Dimensionsausprägungen erstellt, welche eine struktu-rierte Datenanalyse ermöglicht.

Alle im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse verwendeten Auswertungskategorien (die Va-riablen im Untersuchungsmodell repräsentieren), ihre Definitionen sowie die Zeit- und Sachdi-mensionen, sind in Tabelle 18 beschrieben.

Kategorie Dimension Dimensionsausprägung

Ziele der Mobilisierung

Zeitdimension Zeitphase, in der das das Ziel definiert wurde

Ursachendimension Freitext

Sachdimension Prozessbezug, Mitarbeiterbezug, sonstiger Bezug

Wirkungsdimension Freitext Herausforderungen

der Mobilisierung

Zeitdimension Zeitphase, in der die Herausforderung erkannt wurde/aufgetreten ist

Ursachendimension Freitext

Sachdimension Organisatorische Herausforderungen, Technische Herausforderungen, Sonstige Herausforderungen

Wirkungsdimension Freitext Potenziale mobiler

Technologie Zeitdimension Zeitphase, in der Potenziale mobiler Technologie betrachtet werden

Sachdimension Mobile Endgeräte, Kommunikations- und Lokalisierungsdienste, sonstige

Potenziale Wirkungsdimension Freitext Einschränkungen

mobiler Technolo-gie

Zeitdimension Zeitphase, in der Einschränkungen mobiler Technologie betrachtet werden Ursachendimension Freitext

Sachdimension Mobile Endgeräte, Kommunikations- und Lokalisierungsdienste, sonstige

Einschränkungen Wirkungsdimension Freitext

112 5 Empirische Untersuchung: Ziele und Herausforderungen von Mobilisierungsvorhaben

Tabelle 18: Kategoriensystem für die Datenauswertung Quelle: Eigene Darstellung

Bei der methodischen Vorbereitung wird das auszuwertende Material fixiert, d.h. es wird ent-schieden, auf welche Texte und Dokumente die Inhaltsanalyse angewendet werden soll (Gläser/Laudel 2010, 209). Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde das auszuwer-tende Material auf die Transkripte der dreizehn Experteninterviews sowie vier Projektdoku-mentationen, die durch die Experten bereitgestellt wurden (vgl. Kapitel 5.2.3.2), fixiert.

Die technische Vorbereitung besteht in der Auswahl von Auswertungsprogrammen zur Unter-stützung der Inhaltsanalyse (Gläser/Laudel 2010, 211). Im Rahmen der vorliegenden

Untersu-Geschäftsprozesse mit Mobilisierungs-potenzial

Zeitdimension Zeitphase, in der das Mobilisierungspo-tenzial von Geschäftsprozessen

betrachtet/bewertet wird Ursachendimension Freitext

Sachdimension Prozesseigenschaften, die auf ein hohes Mobilisierungspotenzial deuten, Prozesseigenschaften, die auf niedriges Mobilisierungspotenzial deuten

Wirkungsdimension Freitext Vorhandene mobile

Infrastruktur Zeitdimension Zeitraum, in dem die vorhandene Infrastruktur benutzt wurde/wird

Sachdimension Mobile Endgeräte, Kommunikations- und Lokalisierungsdienste, Sonstiges

Wirkungsdimension Freitext Strategische

Verankerung

Zeitdimension Zeitphase, in der die strategische

Verankerung des Mobilisierungsprojekts überprüft/betrachtet wird

Sachdimension Managementunterstützung, Beitrag zur Erreichung von Unternehmenszielen Wirkungsdimension Freitext

Reichweite des Mobilisierungs- projekts

Zeitdimension Zeitphase, in der die beschriebene Reichweite des Mobilisierungsprojekts gegeben ist

Sachdimension Beteiligte Unternehmensbereiche, beteiligte Mitarbeiter

Wirkungsdimension Freitext

5.2 Methodik 113 chung wurde das von Gläser/Laudel (2010) entwickelte Auswertungsprogramm Makrosamm-lung für die qualitative Inhaltsanalyse (MIA)9 verwendet. Dabei findet die gesamte Inhaltsan-alyse innerhalb einer Software statt - die extrahierten Informationen können als separate, in-haltlich strukturierte Ergebnisse abgelegt werden. Im Folgenden wird das eigentliche Vorgehen bei der Datenextraktion beschrieben.

5.2.4.2 Extraktion

Um die Informationen zu extrahieren, die zur Beantwortung der die Untersuchung leitenden Fragestellungen beitragen, müssen diese zunächst identifiziert und anschließend einer entspre-chenden Auswertungskategorie zugeordnet werden (Gläser/Laudel 2010, 212). Als Entschei-dungshilfe dienen dabei die Variablendefinitionen und Dimensionsausprägungen. Im Falle, dass eine Information nicht eindeutig einer Auswertungskategorie zugeordnet werden kann, werden zusätzliche Regeln aufgestellt, die als Entscheidungsunterstützung bei auftretenden Zu-ordnungsproblemen genutzt werden. Die Extraktionsregeln geben vor, wie Zuordnungsprob-leme gelöst werden sollen und erleichtern dadurch die spätere Analyse der Daten, indem sie Klarheit darüber schaffen, wo die jeweiligen Informationen zu finden sind (Gläser/Laudel 1999, 15). Die im Rahmen der Datenextraktion angewendeten Regeln sind in Tabelle 19 dargestellt.

Für die Extraktion von Informationen, welche Kausalzusammenhänge beschreiben, werden die beiden Kausaldimensionen – Ursachendimension und Wirkungsdimension verwendet. Dabei werden im Text enthaltene Informationen über Einflussfaktoren, die die jeweilige Ausprägung der Sachdimension verursachen, in die Ursachendimension aufgenommen. Informationen über den Einfluss von Merkmalsausprägungen auf andere Variablen werden der Wirkungsdimension zugeordnet (Gläser/Laudel 1999, 13). Durch die Nutzung von Kausaldimensionen können In-formationen über Einflüsse auf die Untersuchungsvariablen aufgenommen werden, die im Rah-men der theoretischen Vorüberlegungen nicht vorhergesehen wurden.

Bezeichnung Beschreibung Geltungsbereich

Extraktionsregel 1:

Keine Zusammenfas-sung von Informatio-nen, die derselben Kategorie angehören

Sollten im Rahmen eines Interview-abschnitts mehrere Informationen enthalten sein, welche zur gleichen Auswertungskategorie gehören, werden diese getrennt erfasst.

Alle

Die Nennung von Vorteilen, welche durch die Nutzung mobiler Technolo-gie in Unternehmen erreicht werden können, werden zur Auswertungskate-gorie Ziele der Mobilisierung zugeord-net.

Beschreibungen für den Umgang mit organisatorischen oder prozessbezoge-nen Herausforderungen im Rahmen von Mobilisierungsprojekten werden

Auswertungskategorie:

Herausforderungen der Mobilisierung

9 Das Auswertungsprogramm MIA ist auf der Webseite http://www.laudel.info/downloads/mia frei zugänglich.

114 5 Empirische Untersuchung: Ziele und Herausforderungen von Mobilisierungsvorhaben der Kategorie Herausforderungen der

Mobilisierung zugeordnet.

Extraktionsregel 4:

Vorgehen bei Mobili-sierungsprojekten

Informationen, welche das Vorgehen bei der Identifikation und Bewertung von Geschäftsprozessen für die Mobilisierung beschreiben, werden der Kategorie Geschäftsprozesse mit Mobilisierungspotenzial zugeordnet.

Auswertungskategorie:

Geschäftsprozesse mit Mobilisierungspotenzial

Extraktionsregel 5:

Behandlung von Kausalketten

Kausalketten mit bis zu zwei Stufen werden innerhalb der Auswertungska-tegorie in den Dimensionen Ursachen-dimension, SachUrsachen-dimension,

Wirkungsdimension erfasst.

Längere Kausalketten werden in meh-reren Extraktionsvorgängen erfasst.

Auswertungskategorie:

Ziele der Mobilisierung,

Herausforderungen der Mobilisierung,

Geschäftsprozesse mit Mobilisierungspotenzial

Tabelle 19: Extraktionsregeln Quelle: Eigene Darstellung

Die Datenextraktion erfolgt computergestützt unter Verwendung der Makrosammlung für die qualitative Inhaltsanalyse (MIA), die von (Gläser/Laudel 2010, 212) entwickelt wurde und frei verfügbar ist. Die als Textdokument vorliegenden Interviewtranskripte werden dabei automa-tisch vom entsprechenden Makro markiert, um später automaautoma-tisch wieder aufgerufen werden zu können. Beim Lesen eines Absatzes aus dem auszuwertenden Material werden relevante Aussagen identifiziert und – unter Verwendung eines Makros – der entsprechenden Auswer-tungskategorie zugeordnet. Um das zu erreichen, wird zu jeder AuswerAuswer-tungskategorie mit Hilfe des Auswertungsprograms MIA ein entsprechendes Makro generiert. Das Vorgehen bei der Datenextraktion ist in Abbildung 15 dargestellt.

5.2 Methodik 115

Abbildung 15: Vorgehen bei der Datenextraktion Quelle: Eigene Darstellung

Als Ergebnis der Datenextraktion entsteht ein umfangreiches Rohmaterial, welches sämtliche Informationen über die Ausprägungen der einzelnen Variablen und deren subjektiv wahrge-nommenen Kausalzusammenhänge umfasst. Diese sind in eigenen Extraktionstabellen gespei-chert. Das Rohmaterial wird im nächsten Schritt weiter zusammengefasst und komprimiert (Gläser/Laudel 1999, 15).

5.2.4.3 Aufbereitung

Die Datenaufbereitung umfasst die Zusammenfassung und Bereinigung des extrahierten Roh-materials. Dabei werden im Rahmen eines ersten Schrittes bedeutungsgleiche Informationen unter Beibehaltung der ursprünglichen Quellenangaben zusammengefasst (Gläser/Laudel 1999, 19). In einem weiteren Schritt findet die Korrektur offensichtlicher Fehler in den Daten statt.

Grundlage für die Datenaufbereitung sind die für jede Auswertungskategorie erstellten Extrak-tionstabellen. Diese enthalten die Dimensionsausprägungen der jeweiligen Auswertungskate-gorie und Quellenangaben, welche die Reproduzierbarkeit der Informationen ermöglichen. Die Datenaufbereitung umfasste folgende Schritte:

- Zunächst wurde das Rohmaterial in den einzelnen Extraktionstabellen von Rechtschreib-fehlern bereinigt.

116 5 Empirische Untersuchung: Ziele und Herausforderungen von Mobilisierungsvorhaben - Im nächsten Schritt wurden bedeutungsgleiche Informationen zu den einzelnen

Untersu-chungsvariablen zusammengefasst.

- Zum Zweck der Datenauswertung wurden die zusammengefassten Informationen inhaltlich sortiert. Für die Auswertungskategorien Ziele der Mobilisierung und Herausforderungen der Mobilisierung wurden die Daten anhand der Ausprägungen der Sachdimensionen sor-tiert, da die einzelnen Ziele bzw. Herausforderungen später mit den Ergebnissen der Aus-wertungskategorie Potenziale mobiler Technologie bzw. Einschränkungen mobiler Tech-nologie verknüpft werden.

- Um sicherzustellen, dass nur Ausprägungen berücksichtigt werden, die einen Einfluss auf andere Variablen haben, wurden für die Kategorien Reichweite des Mobilisierungsprojekts, Strategische Verankerung und Vorhandene Infrastruktur alle Datensätze eliminiert, die kei-nen Eintrag in der Dimension Wirkung haben.

Ein Beispiel über die Zusammenfassung und Sortierung der Informationen zu Auswertungska-tegorie Herausforderungen der Mobilisierung ist in Tabelle 20 dargestellt. Die inhaltliche Sor-tierung wurde anhand der Ausprägungen der Sachdimension durchgeführt. Das unten aufge-führte Beispiel umfasst die Herausforderung Identifikation von Prozessschwachstellen.

Quelle 37-U6E6 48-U6E6 45-U4E4 71-U9E9 49-U5E5 105-U11E11 29-U12-E11 29-U9E9 55-U10E10

Zeit Gegenwart

Sachdimension Identifikation von Prozessschwachstellen

- Identifikation von Prozessschwachstellen ist schwierig bis fast unmöglich

Ursache Allgemein:

- Die Identifikation von Prozessschwachstellen bedarf: Mitarbeiterbe-fragungen, Messungen, Erfassung von Fehlerquoten, Dokumentation von Prozessdurchlaufzeiten

Mitarbeiter/Betriebsrat:

- Leistungserbringung der Mitarbeiter wird messbar - Mitarbeiter fühlt sich überwacht

- Die Messung der Prozess-/Mitarbeiterleistung ist nicht erwünscht und wird vom Betriebsrat blockiert

- Betriebsrat baut absichtlich Hürden auf Umsetzbarkeit:

- Prozessdokumentation nicht vorhanden - Alles ist in den Köpfen der Facharbeiter - Keine Spezifikation von Prozessschnittstellen Wirkungen Mitarbeiter/Betriebsrat:

- Mitarbeiter gibt falsche Angaben bei Befragungen

- Akzeptanz gegenüber der Einführung mobiler Technologie sinkt schon seit Beginn des Mobilisierungsprojekts

5.3 Ziele der Mobilisierung 117