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Es bleibt das Problem, wie man „Verwerfliches" noch vorübergehend tolerieren darf

Im Dokument Die Friedenslehre (Seite 86-92)

2.42 Auch in den Friedensdokumenten wird zwischen „quaestio iuris" und

„quaestio facti" deutlich unterschieden:

_Wie alle Menschen müssen auch die Christen immer danach trachten, Überzeu-gung und den Sinn für konkrete Verantwortung in Übereinstimmung zu bringen.

Die Betonung kann dabei von Person zu Person verschieden sein. Aber sie darf niemals ausschließlich auf Kosten des anderen erfolgen." (8.7,215)

„In

komplexen Situationen setzt ein moralisch verantwortliches Engagement im Gegenteil voraus, daß biblische und moralische Forderungen erst nach einer ernst-haften Faktenanalyse erhoben werden. Innerhalb bestimmter Grenzen scheint es doch verschiedene Wahlmöglichkeiten zu geben." (8.7,212)

Und dies gilt selbst für die drängenden Probleme der nuklearen Abschreckung:

„Der Besitz und die Aufstellung neuer atomarer Waffen gehören zweifellos zu den kompliziertesten Problemen. Eine solche Problematik führt zu vielen Fragen, bei denen technische und moralische Aspekte einander berühren, ergänzen oder sich gegenseitig beeinflussen." (8.7,213)

In der quaestio iuris beansprucht die Kirche Zuständigkeit, die zu hilfreichen Bei-trägen befähigt:

„Um in der heutigen schwierigen Lage eine richtige Problemstellung wie auch die beste Lösung der Fragen zu fördern, kann es eine große Hilfe sein, die ,Summe von Leitprinzipien, von Urteilskriterien und von Richtlinien für das konkrete Han-deln', die die kirchliche Lehre vorlegt, genauer zu kennen und mehr zu verbrei-ten." (18.5, Nr.51)

Die besondere Art, wie die kirchliche Lehre der quaestio iuris verpflichtet ist, wird durch die Abhebung ihrer Reflexionsart deutlich, durch die sie sich von den Ideo-logien zu unterscheiden glaubt:

"Die kirchliche Soziallehre ist kein ,dritter Weg' zwischen liberalistischem Kapi-talismus und marxistischem Kollektivismus und auch keine mögliche Alternative zu anderen, weniger weit voneinander entfernten Lösungen: Sie ist vielmehr etwas Eigenständiges. Sie ist auch keine Ideologie, sondern die genaue Formulierung der Ergebnisse einer sorgfältigen Reflexion über die komplexen Wirklichkeiten menschlicher Existenz in der Gesellschaft und auf internationaler Ebene und dies im Licht des Glaubens und der kirchlichen Überlieferung. Ihr Hauptziel ist es, sol-che Wirklichkeiten zu deuten, wobei sie prüft, ob diese mit den Grundlinien der Lehre des Evangeliums über den Menschen und seine irdische und zugleich trans-zendente Berufung übereinstimmen oder nicht, um daraufhin dem Verhalten der Christen eine Orientierung zu geben. Sie gehört daher nicht in den Bereich der Ideologie, sondern der Theologie und insbesondere der Moraltheologie. Ihre So-ziallehre vorzutragen und zu verbreiten ist Teil des Verkündigungsauftrages der Kirche. Und weil es sich um eine Lehre handelt, die darauf abzielt, das Verhalten der Personen zu beeinflussen, ergibt sich daraus auch ,der Einsatz für die Gerech-tigkeit' je nach Auftrag, Berufung und Lage des einzelnen. Die Durchführung des Verkündigungsauftrages im sozialen Bereich, der ein Aspekt der prophetischen

Dimension der Kirche ist, umfaßt auch die Offenlegung der Übel und Ungerech-tigkeiten. Doch ist die Klarstellung angebracht, daß Verkündigung wichtiger ist als Anklage, und da diese nicht von jener absehen darf, da sie nur von dort ihre wahre Berechtigung und die Kraft einer höchsten Motivation erhält." (18.5, Nr.52) Die kirchliche Lehre beansprucht keine Kompetenz, kontroverse Faktenfragen -

-oder wie immer diese sonst umschrieben werden: Techniken, Strategien ... — zu lösen, auch nicht drängende Sachfragen der Friedenspolitik:

_Zu Art, Umfang, Zeitpunkt und Effektivität von ersten Schritten wollen wir uns nicht äußern. Wir halten uns nicht für kompetent, zu den Anregungen für erste vertrauensbildende Schritte, die in der letzten Zeit vorgebracht wurden, Stellung zu nehmen. Zu beurteilen, welche Schritte zum gesteckten Ziel führen, steht Personen zu, die politische Verantwortung tragen. Wohl drängen wir auf ein aktives Suchen nach Möglichkeiten für solche Schritte, die dann anschließend auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden müssen." (8.2,148)

„Aufgabe eines Bischofs ist nicht Entscheidungen über politische und militärstra-tegische Fragen zu treffen, sondern zur Gewissensbildung beizutragen. Das Be-wußtsein von gut und böse muß auch gegenüber Kernwaffen wachsen und wirk-sam sein. Wenn die moralische Überzeugung tief und stark genug ist, wird es der Menschheit mit größerer Wahrscheinlichkeit gelingen, ihre Würde zu bewahren und unvorstellbare Katastrophen durch Kernwaffen zu verhindern. Wir sind uns bewußt, daß über die Rüstung mit Kernwaffen auch innerhalb der katholischen Kirche unter den Gläubigen keine einheitliche Auffassung besteht, und daß wir ebensowenig bei allen Facetten der Kemvvaffenproblematik auf eine deutlich for-mulierte kirchliche Lehre zurückgreifen können." (8.2,133)

„Bei dieser Diskussion hat die katholische Kirche ihren Auftrag zu erfüllen. Sie möchte nicht über wirtschaftliche oder technische Fragen sprechen. Sie macht nicht den Versuch, konkrete Lösungen für die komplexen Realitäten vorzuschla-gen, die nicht in ihrem Verantwortungsbereich liegen. Das heißt nicht, daß die Kirche die Schwierigkeiten der Probleme, vor die diese Versammlung gestellt wird, nicht sieht ... Die Kirche spricht hier vielmehr und vor allem deshalb, weil sie Zeugnis geben will für ihr lebendiges Interesse an allem, was den Menschen selber betrifft ... Der HI. Stuhl überläßt die rein technischen und wirtschaftlichen Fragen jenen, in deren Verantwortungsbereich sie gehören. Er nimmt aber weiter an diesen Tagungen teil, um seine Stimme bei den Debatten zu Gehör zu bringen.

Er tut das, uni eine bestimmte Sicht der menschlichen Person und Gesellschaft an-zubieten. Er tut es auch, um einige hilfreiche Kriterien vorzulegen, die sicherstel-len, daß die menschlichen Werte, Werte des Geistes, der Völker und Kulturen.

nicht unversehens weniger wertvollen Zielen, rein wirtschaftlichen oder materiel-len Vorteimateriel-len, untergeordnet werden, die letztlich der Person und der Gesellschaft.

die wir fördern möchten, unwürdig wären." (7,241)

„Wir treten hier nicht in die technischen Debatten der Spezialisten über die Glaub-würdigkeit unserer Verteidigung ein ... Bei diesen sehr technischen Problemen mit ethischen Auswirkungen muß man sich vor zwei Extremen hüten: 1. Die Auslas-sung der ethischen Beurteilung, als müßte man Dinge von so großer menschlicher Bedeutung allein der technischen Logik überlassen; 2. vor endgültigen Urteilen

deduktiver Art, die die technischen Komponenten geringachten würde. Zwischen diesen beiden Extremen sollte versucht werden, ein vorsichtiges Urteil zu formu-lieren, das den zufälligen Gegebenheiten, mit äußerster Umsicht abgewogen, mög-lichst nahekommt, und das eine Differenzierung der Gewißheiten und der Fragen zuläßt: Es geht um die Achtung vor den Dingen, die auf dem Spiel stehen und um die Glaubwürdigkeit einer verantwortlichen Aussage." (8.9,242)

Diese Unterscheidung gilt für alle Dokumente, wenngleich dabei auch Spielräume und Unterschiede deutlich sind. So heben die Bischöfe Frankreichs ihren Beitrag indirekt und unterschwellig von anderen teilkirchlichen Dokumenten ab, die sich recht weit auf das Feld der Strategien und konkreter Politik hinausgewagt hatten:

„Deshalb haben, nach eingehenden Gesprächen mit Sachverständigen aller Rich-tungen, die Bischöfe vieler Länder in der letzten Zeit zuweilen sehr inhaltsreiche Dokumente veröffentlicht, um den Menschen zu helfen, diese neuen Wege im Licht des Glaubens zu erkunden. Was uns betrifft, so möchten wir lediglich unse-ren Beitrag leisten als Hirten der Kirche Jesu Christi zu dem Bemühen aller um den Aufbau eines wahren Friedens." (8.9,237)

Diese politische Zurückhaltung führt jedoch zu keiner stummen Unterwerfung unter das Wort der Experten, vielmehr zu einer Präzisierung kirchenamtlicher Zu-ständigkeit:

Erstens bestehen die Bischöfe auf der Pflicht, zu den Problemen Stellung zu beziehen:

„Für den Frieden zu arbeiten, ist schwierig, aber es ist ein Auftrag an alle. Wir stellen keineswegs die entsprechende Kompetenz eines jeden in Frage, aber schweigen können wir nicht. Unser Schweigen würde aufgefaßt werden, als ob wir die Dinge laufen ließen, also doch als ein Einnehmen eines Standpunktes. Wir Bi-schöfe haben die Pflicht, in allen Situationen auf die biblische Botschaft hinzuwei-sen, die ,Licht für meine Pfade' wird. Das Evangelium gibt uns klare Leitlinien für unser moralisches Handeln." (8.7,212)

Zweitens warnen sie vor gefährlichen Grundhaltungen:

_Auf der Linie der Propheten aus dem Alten Testament warnt uns (Jesus) dabei vor einem übertriebenen Vertrauen in rein menschliche Mittel und ihre techni-schen Möglichkeiten. Er hat uns keine glasklaren Vorschriften hinterlassen. Er hat etwas Besseres getan. Er deutet uns den wirklich entscheidenden Weg an: den Weg der Liebe als Antwort auf die Liebe des Vaters im Glauben an seine Verhei-ßung, eine erfinderische Liebe, der es niemals an Kreativität und Hoffnung man-gelt." (8.7,214)

Drittens benennen sie Haltungen und Tugenden, die den Problemen adäquat sind:

„Wir beanspruchen nicht, im Evangelium fertige Lösungen zu finden, um heute be- stimmte Fortschritte in der Friedenssuche zu machen. Aber wir finden fast auf je-

der Seite des Evangeliums und der Kirchengeschichte den Geist der brüderlichen Liebe, der mit Macht zum Frieden erzieht. Wir finden in den Gaben des Heiligen Geistes und in den Sakramenten eine aus göttlicher Quelle gespeiste Kraft. Wir finden in Christus eine Hoffnung." (8.6,208)

Viertens äußern sie sich zur inneren Struktur der Probleme — etwa der Abrü-stung:

„Wir haben weder die Kompetenz noch die Autorität, Ihnen die Methoden und Mechanismen einer solchen Strategie vorzuschreiben; in jedem Fall setzt sie siche-re und wirksame internationale Kontrollsysteme voraus. Doch glauben wir, mit Ih-nen darin einig zu gehen, daß man notwendigerweise einige Prioritäten setzen muß bei dem Bemühen, den Rüstungswettlauf zu bremsen und die Gewichtigkeit der vorhandenen Waffen zu vermindern." (1,225)

Schließlich erinnern sie die Politiker daran, daß sie das Vertrauen der Bürger verdienen müssen:

„Das komplizierte Leben in der modernen Gesellschaft erfordert, daß die Men-schen die Entscheidungsvollmacht ihren Anführern übertragen. Sie müssen aber darauf vertrauen können, daß ihre Führer Entscheidungen treffen zum Wohl ihres Volkes und aller Völker ... Das gegenseitige Vertrauen zwischen den Bürgern und ihren Führern ist die Frucht praktizierter Mitwirkung, und solche Mitwirkung ist ein Grundstein für die Errichtung einer friedlichen Welt." (10.18,1046)

Manchmal aber überspringen Bischofskonferenzen diese selbstgesetzten Grenzen und geben Urteile (Klugheitsurteile)22 zu kontroversen Fragen ab — jedoch nicht ohne dabei deutlich zu vermerken, daß sie dann eben ihre Einschätzung und nicht

Gerade diese Kategorie der „Klugheitsurteile" (prudential judgements) dürfte für kirchenamt-liche Verlautbarungen interessant, aber auch nicht unproblematisch sein. Es handelt sich um den Fall, daß Prinzipienkonsens verbunden mit einer ..Tatsachenprüfung" (8.1,73), deren Er-gebnisse divergieren, zu sich ausschliessenden sittlichen Urteilen führen. Die US-Bischöfe beherzigen dabei GS Nr.43 ausdrücklich: Sie äußern „größte Skepsis hinsichtlich der Aussichten.

einen atomaren Schlagabtausch unter Kontrolle zu halten, wie begrenzt auch immer der Ersteinsatz sein mag" (8.1,64) und kommen darum zu dem Urteil, „daß der Rückgriff auf Nuklearwaffen als Antwort auf einen konventionellen Angriff moralisch nicht zu rechtfertigen ist". (BzF 64) Fairer- und zutreffenderweise konzedieren sie, daß über die entscheidende Sachfrage, ob man nämlich eine nukleare Eskalation kontrollieren kann. „eine ernste Debatte im Gange ist". (8.1,63) Daraus ziehen sie richtigerweise — aber vielleicht etwas verborgen in der Fußnote — den Schluß: „Unsere Folgerungen und Urteile auf diesem Gebiet beruhen zwar auf sorgfältigem Studium und auf Überlegungen, was die Anwendung der moralischen Prin-zipien betrifft, haben aber natürlich nicht das gleiche Gewicht wie die PrinPrin-zipien selbst und gestatten daher verschiedene Meinungen ..." (8.1.125 Fußnote 69) Ähnliches meinen wohl die niederländischen Bischöfe: „Manchmal wird unser ethisches Urteil denn auch die Gültig-keit und den bindenden Charakter von allgemein kirchlicher Lehre haben und manchmal sind unsere Gedanken mehr als moralische Beurteilungen zu betrachten, von einzelnen Personen und Gruppen. die in der Kirche mit dem Dienst der Führung beauftragt sind." (8.2.133) Hier wird deutlich der Bezug zum doppelten Amt des Bischofs als Lehrer und als flirte angespro-chen.

Lehre der Kirche vortragen. So die US-Bischöfe zum Ersteinsatz von Nuklearwaf-fen und die Bischöfe der Niederlande zur Neutronenbombe:

Die US-Bischöfe fügen der Verwerfung des nuklearen Ersteinsatzes (vgl. 8.1,63-65) die Fußnote 69 hinzu, um zu dokumentieren, daß es sich lediglich um ein sol-ches Klugheitsurteil handelt: _Unsere Folgerungen und Urteile auf diesem Gebiet beruhen zwar auf sorgfältigem Studium und auf Überlegungen. was die Anwen-dung der moralischen Prinzipien betrifft, haben aber natürlich nicht das gleiche Gewicht wie die Prinzipien selbst und gestatten daher verschiedene Meinungen.

wie die Zusammenfassung deutlich macht." (8.1,125)

_Die Kirchen wissen, daß die Fachleute über die Vor- und Nachteile der Einftih-rung dieser Neutronenbombe geteilter Meinung sind. Sie wollen sich nicht in diese Diskussion mischen ... Über dieser Diskussion steht aber die Tatsache, daß mit dieser Waffe wieder eine weitere Entwicklung eingeleitet, ein neuer Schritt gesetzt wird, der nicht nur vom Weg zum Frieden wegführt. sondern den Frieden und die Sicherheit in noch größere Gefahr bringt ... Darum ersuchen die Kirchen die Nie-derländische Regierung mit großer Dringlichkeit, darauf einzuwirken, daß diese Waffe nicht in die westliche Verteidigung aufgenommen wird und daß sie interna-tional verboten wird. Die Kirchen sind sich bewußt, daß mit diesem - Nein - ge-gen die Neutronenbombe und gege-gen jede weitergehende Entwicklung und den Ausbau der Atomrüstung nicht alle Aspekte des Problems zur Diskussion gestellt sind." (8.2,159)

Bisweilen werden auch Möglichkeiten - mit all ihrer Problematik - in Erinnerung gebracht, von denen vielleicht mehr Gebrauch gemacht werden sollte. So die US-Bischöfe zu gradualistischen Vorleistungen:

_Wir haben diese ersten Schritte in unserer Erklärung vom 13. Januar 1976 bereits in Erwägung gezogen. Solche Schritte werden mit der Absicht unternommen, daß die Gegenseite dies in richtiger Weise versteht und darauf mit einem vergleichba-ren Schritt antwortet und die Situation nicht zur Beibehaltung oder Erreichung eines Rüstungsübergewichts ausnützt." (8.2,148)

Bisweilen scheint es, daß unbemerkt oder ungewollt Äußerungen gemacht wer-den, die in der Fachdebatte keineswegs so eindeutig akzeptiert werden: „Abrü-stungsverhandlungen sind für wirkliche Abrüstung unerläßlich." (8.2,147) Das trifft in dieser Form sicherlich nicht zu. Im Gegenteil - so M. Kampelman - Abrü-stung muß nicht stets über Verhandlungen verlaufen, bisweilen kann ein „tacit understanding" mehr Erfolg versprechen. Dem wollten die Bischöfe der Nieder-lande gewiß nicht widersprechen.

Gerade weil in der katholischen Soziallehre stets Grundsatz- und Faktenfragen aufeinandertreffen, ist diese Lehre einerseits von hoher Konstanz, andererseits notwendigerweise offen für neue Entwicklungen:

Die kirchliche Lehre „muß sich heute mehr als früher einer internationalen Sicht in der Linie des II. Vatikanischen Konzils, der jüngsten Enzykliken und besonders

derjenigen, an die wir hier gerade erinnern, öffnen. Es wird deshalb nicht über-flüssig sein, deren Themen und charakteristische Weisungen, die das Lehramt in diesen Jahren aufgegriffen hat, in diesem Licht erneut zu überprüfen und zu vertie-fen. Ich möchte hier auf eines davon besonders hinweisen: auf die Option oder vorrangige Liebe für die Armen. Dies ist eine Option oder ein besonderer Vorrang in der Weise, wie die christliche Liebe ausgeübt wird; eine solche Option wird von der ganzen Tradition der Kirche bezeugt. Sie bezieht sich auf das Leben eines je-den Christen, insofern er dem Leben Christi nachfolgt; sie gilt aber gleichermaßen für unsere sozialen Verpflichtungen und daher auch für unseren Lebensstil sowie für die entsprechenden Entscheidungen, die hinsichtlich des Eigentums und des Gebrauchs der Güter zu treffen sind." (18.5, Nr.52)

„In der Tat, Kontinuität und Erneuerung bestätigen den bleibenden Wert der Lehre der Kirche. Diese doppelte Eigenart ist ein charakteristisches Zeichen ihrer Lehre im sozialen Bereich. Sie ist einerseits konstant, weil sie sich gleichbleibt in ihrer Grundidee, in ihren ,Leitprinzipien', in ihren ,Urteilskriterien', in ihren wesentli-chen ,Richtlinien für das konkrete Handeln' und vor allem in ihrer lebendigen Verbindung mit der Botschaft des Herrn; sie ist andererseits immer neu, weil sie die notwendigen und ratsamen Anpassungen erfährt, die vom Wandel der ge-schichtlichen Bedingungen und vom unaufhörlichen Fluß der Ereignisse nahege-legt werden, in dem das tägliche Leben der Menschen und Gesellschaften ver-läuft." (18.5, Nr.6)

2.5 Zur Objektbestimmung der katholischen Friedenslehre

Es ist die Lehre über einen anspruchsvollen, an einer qualifizierten

Im Dokument Die Friedenslehre (Seite 86-92)

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