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Das neue Handelssegment «Sponsored Funds» erlaubt es allen Teilnehmern von SIX Swiss Exchange und deren Kunden, welche bisher Fonds nur ausserbörslich oder via Primär-markt handeln konnten, diese neu über die regulierte, elektronische Handelsplattform der Börse abzuwickeln. Das neue Segment wurde von SIX Swiss Exchange und der Bank Julius Bär gemeinsam realisiert. Julius Bär als Sponsor und Market Maker der ersten Stun-de trug zu einem grossen Teil dazu bei, dass zahlreiche Produkte von vielen renommier-ten Anbietern an die Börse gelangrenommier-ten. Die B2B-Redaktion kontaktierte Beat Auerbach, einen Spezialisten für das neue Handelssegment, und sprach mit ihm über Reaktionen nach der Einführung von Sponsored Funds an der Schweizer Börse.

FONDS

service

Beat Auerbach Spezialist für Funds Secon-dary Market Making bei der Bank Julius Bär

& Co. AG, Zürich.

Vorteile von «Sponsored Funds» auf einen Blick

• Sämtliche Vorteile des geregelten Börsenhandels

• Fonds wie andere Produkte han-deln

• Täglich von 09.15 bis 17.30 Uhr (CET)

• Automatisierter Zugang

• Sofortige und standardisierte Auf-tragsabwicklung

• Ausschalten der zeitlichen Verzö-gerung

• Einfache Portfolio-Bewirtschaf-tung

• Kontinuierliche, verbindliche Kauf- und Verkaufspreise

• Marktgerechte und faire Preisbil-dung

• Regulierte Handelsbedingungen

• Transparenz und kontinuierliche Überwachung

Beat Auerbach, wieso entschied sich die Börse, den Handel von traditionel-len Anlagefonds anzubieten? Wo lie-gen die Unterschiede zur Abwicklung am Primärmarkt?

Traditionelle Anlagefonds sind die ein-zigen Finanzprodukte, welche die Inves-toren bei der Auftragsaufgabe zu einem noch nicht bekannten Preis kaufen res-pektive verkaufen. Unterschiedliche An-nahmefristen, das Fair Value Pricing 1 und Swinging Single Pricing 2 sowie die ver-schiedenartige Berechnung der Nettoin-ventarwerte erschweren respektive ver-unmöglichen dem Investor eine sorgfäl-tige und transparente Auftragsabwick-lung. Verglichen mit sämtlichen anderen Finanzprodukten erwächst dem klassi-schen Anlagefonds in dieser Hinsicht ein entscheidender Nachteil.

Wie sieht die Rolle von Sponsor und Market Maker aus?

Das Segment für Sponsored Funds hat SIX Swiss Exchange gemeinsam mit der Bank Julius Bär lanciert. Als erster Sponsor und Market Maker hat die Privatbank eine brei-te Paletbrei-te an die Börse gebracht. Es kön-nen total 304 Anlagefonds von 60 ver-schiedenen, renommierten Anbietern über das Sponsored Funds Segment gehandelt werden. Derzeit betreuen zwei Market Ma-ker das Sponsored Funds Segment, die Bank Julius Bär und die Zürcher Kantonal-bank. Der Market Maker verpflichtet sich für alle von ihm gesponserten Produkte

kontinuier lich verbindliche Kauf- und Ver-kaufskurse zu stellen. So ist die Liquidität jederzeit gewährleistet und die Aufträge werden zu aktuellen und marktgerechten Preisen abgerechnet. Über weitere Spon-soren möchte SIX Swiss Exchange dieses Angebot ausbauen.

Und welche Funktion obliegt der SIX Swiss Exchange?

SIX Swiss Exchange legt grossen Wert auf einheitlich und umfassend geregelte Handelsbedingungen. Die kontinuierliche Überwachung des Börsenhandels, bei der jeder Abschluss auf die faire Preisbildung hin geprüft wird, bietet grösstmöglichen Schutz und garantiert die Gleichbehand-lung aller Marktakteure. Zudem über-wacht die Schweizer Börse, dass im Mar-ket Making bestimmte Mindestvolumen und Maximalabweichungen der Geld-Brief-Kursspanne eingehalten werden.

Wer entscheidet über die Aufnahme neuer Produkte?

Prinzipiell lanciert der Sponsor neue Pro-dukte. Als Market Maker sind wir grund-sätzlich offen für die Aufnahme neuer Pro-dukte.

In welchen Situationen benutzen die Kunden typischerweise das neue Seg-ment?

Bei volatilen Finanzmärkten sind insbe-sondere professionelle Investoren immer weniger bereit, die Katze im Sack zu kau-fen – sprich: den Anlagefonds zu einem nicht bekannten Preis zu erwerben res-pektive zu veräussern. Im Weiteren wird unser Service vor allem bei Switch-Trans-aktionen rege benützt, also beim Wech-sel von Fonds zu Fonds, Fonds zu ETFs, Fonds zu strukturierten Produkten oder Fonds zu Einzelaktien. Der Investor kann bei einer korrekten Umschichtung davon ausgehen, dass die Ausführung auf glei-chem Marktniveau stattfindet, sodass die Transaktionen vor allem keinen negativen Einfluss auf die Performance des Portfo-lios haben. Und nicht zu vergessen ist die Möglichkeit, limitierte Aufträge zu erfas-sen, was bei der Ausgabe und

Rücknah-me von Fondsanteilen über die Fondsge-sellschaft nicht möglich ist.

Bei der Ausgabe und Rücknahme von Fondsanteilen über die Fondsgesell-schaft wird ein Auftrag zum offiziellen Nettoinventarwert ohne Spreads abge-wickelt. Inwiefern macht eine zusätzli-che Auftragsabwicklung da Sinn?

Der Nettoinventarwert eines Fondsanteils entspricht dem inneren Wert des Fonds an einem bestimmten Stichtag zu einem be-stimmten Zeitpunkt. Die übliche Metho-de für diese Preisfeststellung ist bekannt-lich das Forward Pricing. Ein Auftrag darf nur bis zu einer bestimmten Annahmefrist – beispielsweise 12.00 Uhr – platziert wer-den, die Preisbestimmung und die effekti-ve Ineffekti-vestition erfolgen aber zu einem spä-teren Zeitpunkt. Nehmen wir im Aktien-handel den Titel Novartis zum Vergleich.

Beim Forward Pricing müsste ein Investor seinen Auftrag bei der Hausbank bis um

service

12.00 Uhr platzieren, damit er eine Aus-führung zum Börsenschlusskurs um 17:30 Uhr erhält. Verpasst er die Deadline, würde er eine Auftragsausführung zum Börsen-schlusskurs des nächsten Tages erhalten.

Beim Sponsored Funds-System kann der Investor seinen Investitionsentscheid un-mittelbar zum aktuellen Preis an der Börse umsetzen – also nicht zum Börsenschluss.

Durch den Wegfall von Annahmefristen und verzögerten Berechnungen entgeht er einem potenziellen Verlustrisiko. Kun-den profitieren von einer laufenKun-den Preis-feststellung mit kontinuierlich verbindli-chen Kauf- und Verkaufspreisen während des ganzen Handelstages. Eine Auftrags-abwicklung über den Börsenhandel kann also absolut Sinn machen.

Wie werden die Spreads beurteilt?

Die Differenz zwischen Geld- und Brief-kurs variiert je nach Produktkategorie.

Ein Emerging Markets Fund weist in der Regel einen breiteren Spread auf als ein Produkt, das beispielsweise den ameri-kanischen Aktienmarkt nachbildet. Die Spreads liegen bei Aktienfonds zwischen 0.4 % und 1.0 %, bei einigen speziellen Pro-dukten noch ein wenig höher. Dies

bedeu-Informationen zum handelbaren Produktuniversum

Mehr zum «Sponsored Funds»-Handelssegment und Produktuniversum finden Sie unter der Website www.six-swiss-exchange.com (Rubrik ETFs & Fonds / Marktdaten / Sponsored Funds)

Auswahl von kürzlich aufgenommenen Produkten

Produktname Valor ISIN-Code Währung

Aberdeen (Swiss) Funds – Global Energy Equity Fund 278920 CH0002789201 USD

AMG Gold – Minen & Metalle A 2468677 CH0024686773 CHF

AMG Substanzwerte Schweiz A 1959753 CH0019597530 CHF

BCGE Synchrony Fund – BCGE Synchrony Small & Mid Caps CH 2651796 CH0026517968 CHF Credit Suisse Select Fund (CH) – Swiss Real Estate Sec 1 1 01 7 741 CH0110177414 CHF Franklin Templeton SICAV – Franklin Biotechnology Discovery 1065508 LU0109394709 USD

LLB Aktien Regio Bodensee (CHF) 945366 LI0009453668 CHF

Lombard Odier Funds II SICAV – Convertible Bond CHF 10301403 LU0437702334 CHF

Lombard Odier Funds SICAV – Convertible Bond 1520802 LU0159201655 EUR

UBS (CH) Equity Fund – UBS 100 advanced 1704395 CH0017043958 CHF

tet also, dass der Preis im Moment der Ab-rechnung zwischen 0.2 % und 0.5 % vom fairen Wert abweicht. Die Kunden erach-ten die Spreads als überaus fair, vor al-lem wenn man diese im Verhältnis zu den Leistungen des Sekundärhandels betrach-tet – man denke da mitunter an die Eli-minierung des Preisrisikos, die verzöge-rungsfreie Umsetzung des Investitions-entscheids oder die mögliche Eingabe von Limiten bzw. den Handel nach Zeich-nungsschluss.

Und welche Reaktionen gab es bislang von Seiten der Fondsmanager?

Die Resonanz war bis anhin ausschliess-lich positiv. Die Fondsmanager erkennen, dass dieser Service sämtliche Nachtei-le eliminiert, die ein traditionelNachtei-ler Anla-gefonds gegenüber seinen Konkurrenz-vehikeln – ETFs, strukturierte Produkte, Aktien etc. – aufweist. Es gibt sogar Pro-dukte, bei denen das neue Segment die Funktion eines «Filters» einnehmen kann:

So reduziert sich mitunter durch den Han-del an der Börse die Zahl der Transaktio-nen im Primärhandel, was zu einem ge-ringeren Aufwand und somit zu tieferen Kosten führt. Dies wirkt sich auch posi-tiv auf die Performance des Fonds aus.

Insgesamt sehen Fondsmanager den Ser-vice als Zusatznutzen für ihre Kunden und ihr Produkt – die Attraktivität von Fonds steigt dadurch.

1 Bei Märkten, die zur Zeit der Berechnung des Netto-inventarwertes geschlossen sind, darf die Fondsgesell-schaft die zukünftige Entwicklung schätzen und diese Schätzung in den offiziellen Preis einfliessen lassen.

2 Falls an einem Auftragstag die Summe der Zeichnun-gen und Rücknahmen des Anlagefonds zu einem Net-tovermögenszufluss bzw. -abfluss führt, kann der Be-wertungs-Nettoinventarwert des Anlagefonds erhöht bzw. reduziert (Swinging Single Pricing) werden. Die maximale Anpassung kann sich teilweise auf 2 % des Bewertungs-Nettoinventarwertes belaufen.

Kontakte Interessenten kontaktieren für die Lancierung eines Fonds im Sponso-red Funds-Segment das Fund Secon-dary Trading Team der Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich unter fundssecondary@juliusbaer.com.

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