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Atypische Arbeitszeiten

Im Dokument Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (Seite 195-200)

(Autorin: M. Amlinger-Chatterjee)

Hintergrund und Fragestellung

Für zunehmend mehr Erwerbstätige gehören einheitliche Arbeitszeitmuster immer mehr der Vergangenheit an. Unter anderem demografische Veränderungen, Technologisierung und die Vernetzung weltweiter Märkte haben in den letzten Jahrzehnten zu einem großen Wandel und einer Zunahme der Vielfalt in der Arbeitszeitgestaltung beigetragen. Die „Normalarbeitszeit“

von durchschnittlich acht Stunden pro Tag und zwischen 7 bis 19 Uhr hat sich dabei immer stärker ausdifferenziert und ausgedehnt. An ihre Stelle treten Arbeitszeitsysteme, die trotz ih-rer zunehmenden Verbreitung als „atypische Arbeitszeiten“ bezeichnet werden. Schichtarbeit, lange Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und flexible Arbeitszeiten stellen solche atypischen Arbeitszeitsysteme dar. Die Gestaltung von Arbeitszeitplänen und Rahmenbedingungen, in denen zu atypischen Arbeitszeiten gearbeitet wird, kann sich – in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Mitbestimmungsmöglichkeiten – auf die psychische Gesundheit auswirken.

Methode

Der vorliegende Bericht befasst sich mit der Frage, inwieweit atypische Arbeitszeiten in Ver-bindung mit psychischer Gesundheit stehen. Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine sys-tematische Literaturrecherche in den Fachdatenbanken PSYNDEX, PsycINFO, PubMed und WISO durchgeführt. Die Studien wurden anhand von Ein- und Ausschlusskriterien in Bezug auf atypische Arbeitszeiten und Indikatoren psychischer Gesundheit ausgewählt. Aufseiten der unabhängigen Variablen (bzw. Prädiktoren) bezogen sich die Studien auf die Arbeitszeit-systeme Schichtarbeit, lange Arbeitszeiten, flexible Arbeitszeiten und Wochenendarbeit. Auf der Seite der abhängigen Variablen (bzw. Kriteriumsvariablen) wurden Indikatoren für menta-le Gesundheit, allgemeine Gesundheit/ Wohlbefinden, gesundheitliche Beschwerden, subjek-tives Stresserleben, affektive Symptomatik, Burnout, Substanzgebrauch bzw. -missbrauch, Fehlzeiten bzw. Präsentismus sowie psychische Funktionsfähigkeit berücksichtigt. Zwar sind Motivation, Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit keine Kernaspekte psychischer Gesundheit, tangieren diese jedoch. In ähnlicher Weise stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen zwar körperliche Erkrankungen dar, stehen jedoch in enger Verbindung mit psychischer Belastung und können durch diese begünstigt oder verstärkt werden. Entsprechend wurden auch Indikatoren für Motivation, Leistungsfähigkeit, Arbeits-zufriedenheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen im Rahmen der Ergebnisdarstellung von Sekundärstudien (d. h. von Literaturübersichten, systematischen Reviews und Metaanalysen) berücksichtigt.

– zumindest im europäischen Raum – flankierende Regelwerke für neuere Entwicklungen in Bezug auf Dauer, Lage, Verteilung, Stabilität bzw. Regelmäßigkeit und Vorhersagbarkeit von Arbeitszeit sowie der Dynamik von Arbeits- und Ruhezeiten. Das ArbZG und die Richt-linie 2003/88/EG sind damit für den Arbeitsschutz und mögliche Folgen für die psychische Gesundheit von größerer Relevanz als Arbeitszeitregelungen vor diesem Zeitraum. Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Schichtarbeit und psychischer Gesundheit liegt eine aktuelle und umfangreiche Übersichtsarbeit vor, die vom norwegischen Institut für Arbeitsmedizin (Statens arbeidsmiljøinstitutt) im Jahr 2014 veröffentlicht wurde und in der die neuesten Befunde aus (epidemiologischen) Studien bis 2012 zusammengestellt wurden. In das aktuelle Scoping Review wurden daher für den Faktor Schichtarbeit nur Primärstudien, die seit Anfang 2012 veröffentlicht wurden, eingeschlossen und somit die bestehende Übersichtsarbeit des norwegischen Instituts für Arbeitsmedizin aktualisiert und ergänzt.

Ergebnisse

Die Befundlage aus den Primär- und Sekundärstudien zu Schichtarbeit deutet auf einen engen Zusammenhang zwischen Nachtarbeit, affektiver Symptomatik und einem erhöhten Risiko für Erschöpfungszustände hin. Inbesondere lange Nachtschichten über zwölf Stunden scheinen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Burnout-Symptomen einher-zugehen. Außerdem lässt die Befundlage darauf schließen, dass Schichtarbeit zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt. Zu berücksich-tigen sind hier jedoch interagierende Einflüsse von Drittvariablen, wie beispielsweise unregel-mäßige Ess- und Schlafgewohnheiten.

Die Studienlage zu langen Arbeitszeiten verdeutlicht, dass lange Arbeitszeiten besonders mit erhöhten gesundheitlichen Beschwerden (wie beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel-gefühlen, gastrointestinalen Beschwerden), verstärktem Stresserleben und Symptomen von Burnout verbunden sind. Auf der anderen Seite gehen lange Arbeitszeiten (zumindest im querschnittlichen Vergleich) jedoch mit geringeren Fehlzeiten einher. Obwohl die Datenanaly-se der Primärstudien zeigt, dass lange Arbeitszeiten nur kleine bis mittlere statistische Effekte auf die psychische Gesundheit haben, sind diese Effekte von praktischer Relevanz. Erstens wird die Arbeitszeit bereits durch nationale und internationale rechtliche Rahmenbedingun-gen geregelt, sodass kaum Daten zu Extremgruppen vorlieRahmenbedingun-gen und mögliche Effekte wahr-scheinlich unterschätzt werden. Zweitens legt die vorhandene Studienlage nahe, dass der Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und psychischer Gesundheit durch andere arbeitsbezogene Faktoren wie z. B. Pausen, Arbeitsintensität, Work-Life-Balance und Führung mitbestimmt werden kann.

Auf Arbeitszeit bezogene Flexibilität beschreibt in der gesichteten Literatur verschiedene Aspekte. Erstens kann sie sich auf die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitgestaltung (d. h.

Einfluss auf die Arbeitszeit) von Erwerbstätigen beziehen. Dieser Aspekt bezieht sich damit auf den Wunsch der Beschäftigten nach Arbeitszeitsouveränität. Zweitens kann Flexibilität als Flexibilitätsanforderung von Unternehmensseite aus im Sinne einer kapazitätsorientier-ten variablen Arbeitszeit (KAPOVAZ) verstanden werden und sich auf die variable zeitliche Verfügung über Beschäftigte beziehen. Drittens kann sich Flexibilität in der Arbeitszeit auf die Stabilität und Vorhersagbarkeit von Arbeitszeiten beziehen. Da für diese drei Teilaspek-te flexibler Arbeitszeit unTeilaspek-terschiedliche Wirkzusammenhänge mit Indikatoren psychischer Gesundheit zu erwarten waren, erfolgte eine getrennte Analyse für jeden Teilaspekt. Ein größerer Einfluss auf die Arbeitszeit war insgesamt mit einer besseren mentalen Gesundheit

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verbunden. Sowohl der Einfluss auf die Arbeitszeit als auch die Vorhersagbarkeit von Arbeits-zeit waren tendenziell mit weniger psychischen Belastungsfolgen verbunden. Die beobachtete Befundlage in Bezug auf Arbeitszeitvariabilität erwies sich dagegen als inkonsistent: Varia-bilität scheint zwar tendenziell mit einer geringeren mentalen Gesundheit, einer verstärkten affektiven Symptomatik und einem erhöhten Risiko für Burnout einherzugehen. Dennoch gibt es auch einige gegenteilige Befunde. Dagegen weist die Befundlage zu Arbeiten auf Abruf insgesamt auf einen engen Zusammenhang mit psychischen Belastungsfolgen hin.

Die Forschung zu spezifischen Auswirkungen von Wochenendarbeit ist relativ neu und dem-entsprechend ist auch die Literaturlage bislang wenig umfassend. Dennoch zeigt sich in den eingeschlossenen Studien ein tendenzieller Zusammenhang zwischen Wochenendarbeit und verstärktem Stresserleben sowie einem erhöhten Burnout-Risiko.

Bewertung der Studienlage und der Zusammenhänge

Ein genauerer Blick in die existierenden Primärstudien zeigt, dass erstens in vielen Studien die genaue Ausgestaltung der Schichtsysteme, die Länge der Arbeitszeit und das Ausmaß an Arbeitszeitflexibilität nicht detailliert beschrieben werden. Das betrifft beispielsweise die fehlende Abgrenzung zwischen langen Arbeitszeiten und Überstunden. Zweitens basieren die berichteten Befunde größtenteils auf Querschnittstudien. Da Querschnittstudien kaum eine kausale Interpretation zulassen, bleiben langfristige Wirkzusammenhänge größtenteils un-geklärt. Drittens wurden die meisten Daten an Klinikpersonal (vor allem Krankenschwestern und Ärzten) erhoben. Die Verteilung der Berufsgruppen in den Stichproben deckt sich nicht mit der zu beobachtenden Verteilung derjenigen Berufsgruppen, die tatsächlich zu atypischen Arbeitszeiten arbeiten. Dennoch lassen sich atypische Arbeitszeiten auf Grundlage der vor-handenen Studienlage als Risikofaktor für gesundheitliche Beschwerden, für ein erhöhtes Stresserleben und für ein erhöhtes Risiko für Burnout-Symptome bewerten.

Offene Forschungsfragen

Offene Forschungsfragen ergeben sich aus der Bewertung der Studienlage in Bezug auf die genauere Beschreibung von Arbeitszeiten, auf fehlende Verlaufs- und Längsschnittstudien und darauf, dass Anteile bestimmter Berufsgruppen in den Stichproben über- oder unter-repräsentiert sind (siehe oben). Daran schließt sich zudem die Frage nach Forschung zu Interventionen und der Implementierung von gesundheitsorientierten Arbeitszeitregimen an.

Gestaltungsaussagen

Aus der im Scoping Review berücksichtigten Datenlage lassen sich ausschließlich Gestal-tungsaussagen für die Zusammenhänge zwischen atypischen Arbeitszeiten und zentralen Indikatoren psychischer Gesundheit ableiten. Wichtige Gestaltungsaussagen schließen sich an bereits bestehende Richtlinien und Empfehlungen zur Arbeitszeitgestaltung auf nationaler Ebene (Arbeitszeitgesetz) und auf internationaler Ebene (EU-Arbeitszeitrichtlinie) an. Darü-ber hinaus verdeutlicht die Studienlage, dass atypische Arbeitszeiten in enger Verbindung mit

Zu bedenken ist jedoch, dass eine ausführliche Diskussion von Gestaltungsempfehlungen zu Arbeitszeit über die Fragestellung des vorliegenden Scoping Reviews hinausreicht und eingebettet sein sollte in eine Diskussion über Wirkzusammenhänge weiterer arbeitsbezoge-ner Faktoren (z. B. Arbeitsintensität, Work-Life-Balance oder Führung), weiteren Belastungs-indikatoren (z. B. soziale Teilhabe, Fehlleistungen, Unfälle oder körperliche Erkrankungen) und grundlegenden sozialen Bedürfnissen im Arbeitskontext (z. B. Anerkennung, soziale Unterstützung und Handlungsspielräume).

Das vollständige Review findet sich unter

www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F2353-3a.html

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Pausen

(Autoren: J. Wendsche & A. Lohmann-Haislah)

Fragestellung und Ziele

In dieser Übersichtsarbeit werden Befunde zur Wirkung von Arbeitspausen (direkte Effekte von Arbeitspausen, Wirkung des Pausenregimes, Wirkung zeitlicher Freiheitsgrade bei der Pausenorganisation, Wirkung des Pauseninhalts und Pausenorts) auf die Gesundheit, das Befinden, die Motivation und die Leistung gesichtet. Dabei werden zusätzlich Einflüsse von individuellen Merkmalen und Merkmalen des Arbeitssystems geprüft. Nach einer syste-matischen deutsch- und englischsprachigen Literatursuche von Beschäftigtenstichproben (Zeitraum: 1990 bis 2014) betrug das finale Sample an gesichteten Publikationen k = 157.

Dieses umfasst k = 10 systematische narrative Reviews, k = 135 Primärstudien mit k = 129 unabhängigen Stichproben sowie k = 12 Publikationen, deren qualitative Aussagen zusätz lich für die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen genutzt wurden. Insgesamt wurden aus den Primärstudien (N = 87.891) 726 Einzeleffekte kodiert.

Definition des Arbeitsbedingungsfaktors

Die Untersuchung von Arbeitspausen gehört zu einem der ältesten arbeitswissenschaftlichen Themengebiete. Arbeitspausen beschreiben Arbeitsunterbrechungen, die die Ausführung von Arbeitstätigkeiten ausdrücklich nicht verlangen. Sie erfüllen diverse Funktionen, z. B.

Erholung, Tätigkeitsausgleich, Motivierung, soziale Interaktion und Wahrnehmung kultureller und individueller Bedürfnisse. Arbeitspausen sind konzeptionell unterscheidbar von längeren Erholungsphasen außerhalb der Arbeitszeit (z. B. Ruhezeit, Wochenende) und ungeplanten Arbeitsunterbrechungen ohne organisational beabsichtigte Erholungsintention (z. B. Warte-zeiten, Arbeitsablaufstörungen). Sie lassen sich nach verschiedenen Kriterien (Pausenregime, Bezahlung von Pausen, Pausenauslösung, Pauseninhalt und Pausenort) beschreiben. Dar-über hinaus werden gesetzlich vorgeschriebene längere Ruhepausen von betrieblich organi-sierten und willkürlich eingelegten verdeckten Pausen unterschieden. Es existiert eine Vielzahl theoretischer Modelle aus der Arbeitszeit-, Belastungs- und Beanspruchungs-, Erholungs-, Motivations-, Emotions-, Kognitions- sowie Lernforschung, die differenzierte Aussagen zur Wirkung dieser Organisationselemente liefern. Es ist davon auszugehen, dass tätigkeits-immanente (z. B. mentale und physische Anforderungen), organisationale (z. B. Führungsver-halten, Erholungskultur) und individuelle (z. B. Alter, Geschlecht) Merkmale die Wirkung von Arbeitspausen mitbestimmen.

Messmethodik und Messgenauigkeit

Im ausgewerteten Primärstudien-Sample überwiegen Interventionsstudien. Allerdings ist die für die Ableitung kausaler Aussagen notwendige Randomisierungsbedingung in diesen nur zum Teil erfüllt. Aufgrund der geschilderten Vielzahl an Determinanten bei der Pausen-organisation sind diese Studien teilweise nur bedingt vergleichbar. Bei Studien ohne Inter-vention setzt sich das Problem fort. Es erfolgt hier überwiegend keine komplexe Analyse der

Befindensindikatoren stellen Skalen zum Ermüdungs- und Erschöpfungserleben, zur erlebten Anstrengung und Erholtheit sowie zur positiven und negativen Stimmungslage dar. Bei den Fragebogenverfahren werden psychometrische Kennwerte nur selten berichtet. Zusätzlich handelt es sich oftmals um Single-Item-Messungen. Motivationale Konstrukte werden in den wenigsten Fällen berichtet (in nur 3 % der Studien). Die Erhebung von Leistungs daten erfolgt in den Studien sehr differenziert (überwiegend objektive Daten; quantitative und qualitative Arbeitsleistung, eingeschätzte Arbeitsleistung, Leistung in Referenz-/Sekundär aufgaben, Arbeitsunfälle).

Zusammenhänge zu Beanspruchungsfolgen

Die Studien umfassen zum größten Teil Tätigkeiten mit dominant psychischen Anforderungen.

Im ersten Schritt wurden direkte Effekte von Arbeitspausen analysiert. Insbesondere Kurz-pausenregime (häufige Pausen unter 15 Minuten Länge) beugen Muskel-Skelett-Beschwerden und – mit kleinerer Effektstärke – psychosomatischen Beschwerden und physiologischen Destabilisierungsprozessen vor. Zusätzlich fanden sich protektive Effekte auf das Ermüdungs-erleben, die Stimmung und die Arbeitsleistung. Der letzte Befund zeigte eindeutig, dass mit Kurzpausen, die mit einer Reduktion der tatsächlich produktiven Gesamtarbeitszeit einher-gehen, kein Produktivitätsverlust verbunden ist. Die Studienergebnisse zeigen weiterhin, dass eine längere Gesamterholdauer mit geringeren körperlichen Beschwerden assoziiert ist. Die förderlichen Effekte von Kurzpausenregimen auf Gesundheitsindikatoren waren bei Tätigkei-ten mit körperlichen Anforderungen ausgeprägter. Es fanden sich kaum Hinweise auf Effekte des Pausenregimes für befindensmäßige und motivationale Variablen. Aufgrund der vorlie-genden Befunde ist es nicht möglich, generalisierbare Empfehlungen zu optimalen Pausen-regimen für spezifische Tätigkeiten festzulegen.

Die Studien zeigen weiterhin, dass sich die Wirkungen selbst- und fremdorganisierter Pausen-regime nicht unterscheiden. Eine Ausnahme bilden hier präventive Effekte selbst organisierter Pausen für das Ausmaß körperlicher Beschwerden.

Es ergab sich insgesamt wenig Evidenz, dass sich Aktivpausen und Entspannungspausen in ihrer Wirkung unterscheiden. Teilweise gesichtete Unterschiede sind vermutlich durch Tätigkeitsmerkmale bedingt, wobei sich Vorteile kompensatorischer Pausen andeuten. Solche Kontextfaktoren wurden bisher allerdings kaum systematisch untersucht.

Es gibt erste Hinweise, dass soziale Pausen mit einer höheren Arbeitszufriedenheit und stärkerer organisationaler Bindung einhergehen. Die Wirkungen auf Befindensvariablen sind allerdings inkonsistent. Vorteile kollektiver Pausen scheinen dann vorzuliegen, wenn diese einen Tätigkeitsausgleich implizieren (z. B. bei geringen Interaktionsmöglichkeiten während der Arbeit).

Sowohl das Ausführen von Arbeitstätigkeiten während der Pausen als auch von Tätigkeiten mit sehr hohen Selbstkontrollanforderungen hat eher negative Effekte auf das Befinden.

Es wurden nur vier Studien zur Wirkung des Erholungsorts gesichtet. Es gab Hinweise, dass Pausen in der Natur mit einer besseren Stimmung einhergehen und dass Pausen am Arbeits-platz die subjektive Erholung einschränken.

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