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Arten und Individuenhäufigkeiten

Im Dokument iß Forschungsinstitut (Seite 100-107)

fci JLL IL I

3.2.5.1 Verteilung der Arten auf die Fallenstandorte

3.2.5.1.1 Arten und Individuenhäufigkeiten

Die Artenzahlen reichen an den einzelnen Fallenstandorten (Tab. 4) von einer an NH 90 (Farbschale blau in der Kernfläche) bzw. zwei an NH 141 (Totholzeklektor der Vergleichsfläche) bis zu 91 bzw. 74 an den Fallenstandorten NH 33 und NH 32 (beides Stammeklektoren an lebenden Buchen in der Vergleichsfläche). Hinzu kommen noch die Arten, die nur als Jungtiere gefangen und bestimmt wurden, so daß sich die gesamte Artenzahl auf 95 am Stammeklektor NH 33 erhöht. Die Individuenzahlen der adulten Tiere liegen zwischen einem in einer blauen Farbschale der Kemfläche (NH 90) und 1259 bzw. 1241 Individuen in den Stammeklektoren an den lebenden Buchen der Vergleichsfläche (NH 32 bzw. NH 31). Unter Einbeziehung der juvenilen Tiere liegen die Zahlen noch deutlich höher und erreichen 4463 Individuen in einem Stammeklektor an einer lebenden Buche (NH 31). Die Stammeklektoren erweisen sich damit als die effektivsten Fanggeräte für Spinnen. Die Artenzahlen in den Bodenfallen liegen dagegen bei maximal 62 und die Individuenzahlen bei maximal

1027 bezüglich der adulten Tiere und 1545 inklusive der juvenilen am Standort NH 9 am Wegrand der Vergieichsfläche,

Die Arten mit den höchsten Individuenzahlen an einem Fallenstandort sind Amaurobius fenestralis mit 569 und 499 adulten Individuen in Stammeklektoren an lebenden Buchen (NH 32 und NH 30). Unter Einbeziehung der juvenilen Tiere betragen die Summen sogar 1162 bzw. 1154 Tiere. Hohe Individuenzahlen unter Einbeziehung der juvenilen Tiere erreichen weiterhin Amaurobius fenestralis mit 1025 (NH 31), Evarcha falcata (überwiegend Jungtiere) mit 924 Individuen (NH 33), Drapetisca socialis mit 675 Individuen (NH31), Diaea dorsata (überwiegend Jungtiere) mit 534 Individuen (NH 33), Araneus diadematus (überwiegend Jungtiere) mit 470 Individuen (NH31) und Pardosa lugubhs s. I. mit 427 Individuen am Bodenfallenstandort NH 9 (Wegrand).

3.2.5.1.2 Dominanz

Alle Dominanzen sind in Tab. 11 im Anhang aufgeführt, wobei nur die adulten Individuen Berücksichtigung fanden.

Nach MÜHLENBERG (1989) werden unterschieden:

Eudominante (>10%), Dominante (5-<10%), Sub-dominante (2-5 %), Rezedente (1-2 %) und Subrezedente (< 1 %).

Alle Eudominanten, d. h. Arten, die mit 10 % oder mehr Individuendominanz an einem Fallenstandort gefangen wurden, und die Dominanten (5-<10%) unter der Bedingung, daß sie gleichzeitig mindestens in fünf Individuen an dem jeweiligen Standort vertreten waren, sind der Tab. 5 zu entnehmen. Sehr hohe Dominanzen (bei mindestens 5 Individuen) erreicht Amaurobius fenestralis mit jeweils mehr als 60 % in einem Stammeklektor innen an je einer aufliegenden und einer freiliegenden Buche (NH 60, NH81) sowie zwischen 40 und 50 % an acht weiteren Standorten. Weitere Arten mit sehr hohen Dominanzwerten sind Evarcha falcata in einer gelben Farbschale (NH 101) und in einer Fensterfalle (NH 161), Pardosa lugubhs s. I. in den Bodenfallen am Standort NH11 (Gras) und NH 9 (Wegrand) sowie Macrargus rufus in einem Zelteklektor (NH 151) und Drapetisca socialis an einer lebenden Buche (NH 31).

Die Art mit den insgesamt höchsten Fangzahlen ist Amaurobius fenestralis mit 2597 Individuen (adulte Tiere), gefolgt von Drapetisca socialis (1110), Pardosa lugubhs s.

I. (913) und Coelotes terresths (588). Während Pardosa lugubhs und Coelotes terresths weitgehend auf den Boden beschränkt sind, sind die beiden anderen Arten hauptsächlich im Stammbereich zu finden, erste allerdings auch in den Bodenfallen.

Zu den insgesamt häufigeren Arten, die in Tab. 5 nicht aufgeführt werden, d. h. an keiner Fangstelle dominant auftraten, gehören Paidiscura pallens mit 163, Diaea dorsata mit 150, Xysticus audax mit 115, Labulla thoracica mit 98 und Zora spinimana mit 91 Individuen. Diese Arten sind in der Regel im Untersuchungsgebiet weit verbreitet und stetig in den Fallen zu finden, waren aber an keiner Fangstelle dominant.

Tab. 4: Arten- und Individuen-zahlen an den einzelnen Fallen-standorten

Tab. 5: Aufstellung der dominanten Arten

(Es ist die Anzahl der Failenstandorte angegeben, an denen bei diesen Arten eine Individuendominanz

>10 % (= eudominant) bzw. zwischen 5-<10 % (= dominant) mit mindestens fünf adulten Individuen festgestellt wurde,

Spalte 1 = Rangfolge der Gesamthäufigkeit in dieser Untersuchung. Die nicht aufgeführten Arten waren an keiner Fangstelle eudominant oder dominant und mit mindestens fünf Individuen vertreten.

Spalte 2 = Anzahl der Fallenstandorte an denen die Art gefangen wurde. SD = Stammeklektor an Dürrständer, SL= Stammeklektoren an lebender Buche, SAA = Stammeklektor aufliegenden außen, SFA = Stammeklektor freiliegend außen; eu = eudominant (>10 %), d = dominant (5-<10 %).)

1 Amaurobius fenestralis Drapetisca socialis

Pardosa lugubris Coelotes terrestris Philodromus collinus Micrargus herbigradus Lepthyphantes tenebricola Tapinocyba insecta Xysticus lanio

Monocephalus castaneipes Centromerus sylvaticus Callobius claustrarius Philodromus aureolus Histopona torpida Trochosa terricola Macrargus rufus Pardosa pullata Zelotes subterraneus Asthenargus paganus Panamomops affinis Entelecara erythropus Xerolycosa nemoralis

Cicurina cicur Saloca diceros Pocadicnemis pumila Lepthyphantes alacris Ceratinella brevis Lepthyphantes cristatus Lepthyphantes mansuetus Lepthyphantes menget Diplostyla concolor Evarcha falcata Diplocephalus latifrons Meioneta rurestris Microneta viaria Coelotes inermis Cryphoeca silvicola Maso sundevalli

13 Standorte Bodenfallen

-6 Standorte SD und

-3 Standorte SAA und SFA

In der Tab. 5 ist in der Spalte 1 gleichzeitig zu entnehmen, an wie vielen Standorten die jeweilige Art unabhängig von der Individuenzahl präsent ist. Eine sehr weite Verbreitung im Gebiet zeigen Cicurina cicur mit Fängen an 25 Fallenstandorten, gefolgt von Amaurobius fenestralis und Pardosa lugubris s. I.

mit jeweils 24 und Micrargus herbigradus an 29 Fallenstandorten. Die geringste Verbreitung innerhalb der dominanten Arten zeigt Xerolycosa nemoralis, die nur an stärker belichteten Fallenstandorten, insbesondere am Wegrand der Vergleichsfläche (NH 9) gefangen wurde.

3.2.5.1.3 Exklusive Arten

Einige Arten zeigen deutliche Präferenzen für bestimmte Fallenstandorte. Arten, die mit mehr als zwei Individuen nur an einem Fallenstandort gefangen wurden, sind: Bianor aurocinctus (NH 33), Clubiona caerulescens (NH 40), Diplocephalus permixtus (NH 1) Heliophanus cupreus (NH 33) und Maso sundevalli (NH 130). Der Stammeklektor an der lebenden Buche NH 33 ist hier mit zwei Arten

vertreten und fällt auch im Rahmen der anderen Auswertungen durch seine große Arten- und Individuenzahl auf. Beim Bodenfallenstandort NH 1 (Wegrand) handelt es sich um eine offene und gleichzeitig die feuchteste Fläche im Rahmen der vorliegenden Untersuchung, was nicht nur die Fänge von Diplocephalus permixtus, sondern auch die von Pachygnatha listeri und Pirata hygrophilus belegen.

Exklusiv für Kern- bzw. Vergleichsfläche mit mehr als zwei Individuen waren in der Kernfläche Centromerus cavernarum, Clubiona caerulescens, C. pallidula, Cryphoeca siivicola, Dicymbium brevisetosum, Diplocephalus permixtus und Oreonetides quadridentatus. Die exklusiven Arten der Vergleichsfläche sind Agelena labyrinthica, Alopecosa inquilina, A. pulverulenta, A. taeniata, Bianor aurocinctus, Centromerita bicolor, Centromerus pabulator, Crustulina guttata, Evarcha falcata, Haplodrassus signifer, H. sylvestris, Maso sundevalli, Philodromus praedatus, Phrurolithus festivus, Salticus cingulatus, Walckenaeria furcillata, Zelotes clivicola, Z. erebeus und Z. petrensis. Vor allem in der Vergleichsfläche wurden viele exklusive Arten festgestellt. Dies liegt an der klimatischen Besonderheit dieser Fläche. Im Bereich der Vergleichsfläche finden sich stark besonnte und deutlich wärmere Bereiche. Dabei hebt sich insbesondere der Bodenfallenstandort NH 9 heraus, ein Wegrand, der das wärmste und trockenste Habitat in Neuhof darstellt. Bei der Analyse der ökologischen Ansprüche der aufgelisteten Arten zeigt sich der wärmere und offenere Charakter an diesem

Fallenstandort der Vergleichsfläche.

3.2.5.1.4 Ähnlichkeiten zwischen den Arteninventaren der Fallenstandorte

Es wurden zwei unterschiedliche Indizes ausgewertet: Zum einen die Ähnlichkeit nach SOERENSEN, die nur die Zahl der gemeinsamen Arten berücksichtigt und zum einfachen Vergleich von zwei Artengemeinschaften dient, und zum anderen der Ähnlichkeitsindex nach WAINSTEIN, bei dem nicht nur die gemeinsamen Arten, sondern auch ihre relativen Häufigkeiten berücksichtigt werden. Die Ähnlichkeit der einzelnen Fallen ist in den Tab. 6 und 7 anhand des SOERENSEN- und des WAINSTEIN-Indexes dargestellt.

Nach dem SoERENSEN-lndex wird die größte Artenidentität mit fast 75 % zwischen den nahe beieinander stehenden Stammeklektoren NH 31 an einer lebenden Buche und NH 40 an einem Dürrständer erreicht. Aber auch die anderen Eklektoren an den lebenden Buchen und an den Dürrständern erreichen eine große Ähnlichkeit von meist deutlich über 60, aber auch bis über 70 %.

Lediglich der Stammeklektor an einer lebenden Buche NH 33, der offen in einem Jungwuchs steht, fällt etwas aus dem Rahmen, und die Ähnlichkeiten zu anderen Stämmen liegt bei ihm nur zwischen 50 und maximal 63 %. Die zweitgrößte Artenidentität findet sich zwischen der Bodenfalle NH 3 (Blaubeeren) und NH 5 (Gras) mit 73 %. Besonders auffällig ist die häufig große Ähnlichkeit beim Bodenfallenstandort N H 1 1 (Gras) im Vergleich mit den anderen Bodenfallen. Allein sieben mal erreicht diese Fallengruppe eine Ähnlichkeit von über 60 %, was bei anderen Bodenfallen sonst maximal fünfmal bei der Fallengruppe NH 3 (Blaubeeren) zu finden ist. Das Arteninventar dieser Untersuchungsflächen ist besonders typisch für den untersuchten Waldbereich. In diesen Flächen finden sich wahrscheinlich Habitatmerkmale, wie sie in mehreren unterschiedlichen Untersuchungsflächen zu finden sind. Insgesamt eine relativ geringe Ähnlichkeit zu den anderen Bodenfallenstandorten haben die vegetationsarmen Habitate "Fichten" (NH 2) und "Streu" (NH 4, NH6, NH13), wohingegen sie untereinander, insbesondere im Vergleich von NH 4 und NH 6, recht groß ist.

Dies zeigt, daß an den einzelnen Standorten ganz spezielle Bedingungen vorherrschen, die nur einem Teil der Spinnenfauna zum Leben ausreicht. In sehr ähnlichen Strukturen finden wir folglich auch eine ähnliche Spinnenfauna vor. Bei einem Vergleich der Spinnenfauna "gleicher" Strukturen der Kern- und der Vergleichsfläche zeigt sich beim SoERENSEN-lndex in der Regel eine relativ große Ähnlichkeit von über 50 %. Der Stammeklektor aufliegend außen (NH 50) ist dem Stammeklektor an einem freiliegenden Stamm außen ( N H 7 1 ) mit über 6 0 % sehr ähnlich, was auf die gleiche Stratenzugehörigkeit zurückzuführen ist. Bei der großen Ähnlichkeit der gelben Farbschale der Kernfläche (NH 100) mit der weißen Farbschale (NH 110) ist dies hauptsächlich auf die geringe Individuenzahl von fünf bzw. nur drei Spinnen zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der Häufigkeiten beim WAINSTEIN-Index ist diese große Ähnlichkeit nicht mehr gegeben (Tab. 7). Beim WAINSTEIN-Index errechnet sich die größte Ähnlichkeit zwischen Eklektoren an den lebenden Buchen NH 30 und NH 32 mit knapp über 5 0 % und liegt damit weit vor allen anderen Vergleichspaaren.

Ansonsten wird eine Ähnlichkeit von maximal knapp unter 40 % bei den Vergleichen der

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Stammeklektoren untereinander erreicht. Bei den Bodenfalien liegt die Ähnlichkeit bei maximal 35 % zwischen den beiden Habitaten "Streu" in der Kernfläche (NH 4, NH 6) bzw. nächst hoch mit gut 31 % zwischen den Habitaten "Blaubeeren" (NH 3) und "Gras" (NH 5) in der Kernfläche. Die geringste Ähnlichkeit erreicht die Fallengruppe NH 4 (Streu) mit den Fallengruppen NH 7 (Gras, Binsen) und NH 9 (Wegrand). Die Untersuchungsflächen Streu sind die artenärmsten Bodenfallenstandorte der Untersuchung und zeigen, daß die Krautschicht einen ganz entscheidenden Einfluß auf die Diversität der Spinnenfauna hat.

Tab. 6: Ähnlichkeit der Fallenstandorte nach dem Soerensen-Index

Tab. 7: Ähnlichkeit der UntersuchungssteSlen nach dem Wainstein-Hndex

" >30% I 1 -20%

I>40% >io% >0% keine Ähnlichkeit

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