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Arbeiten mit SCORM

Im Dokument MatchWare Mediator 9 Dokumentation (Seite 164-167)

SCORM ist eine Abkürzung für Sharable Content Object Resource Model. Es besteht aus einer Reihe von Spezifikationen, die das Erzeugen, Weitergeben und Wiederverwenden von E-Learning Kursen erleichtern sollen.

Dieses Kapitel beschreibt, wie man einen SCORM kompatiblen Kurs mit Mediator aufbauen kann.

SCORM ist nur für Projekte vom Typ HTML oder Flash verfügbar.

Definition eines SCORM Systems

Vereinfacht gesagt besteht ein SCORM System aus einem Lern Management System (LMS), das wiederum verschiedene E-Learning Kurse (SCOs, oder Sharable Content Objects) bereithält und verwaltet. Das LMS verwaltet auch die Zugänge der Lernenden und Informationen über sie, z.B. den Namen, die belegten Kurse sowie den Leistungsstand, d.h. die Ergebnisse, die bei in der Vergangenheit durchgeführten Kursen/Prüfungen erzielt wurden. Die verschiedenen LMS Systeme auf dem Markt können in ihren unterschiedlichen Details natürlich hier nicht besprochen werden. Ein SCORM kompatibles LMS enthält auch einen Webserver, über den der Kurs heruntergeladen und via Browser (z.B. Internet Explorer oder Firefox) auf dem Computer des

Lernenden ausgeführt werden kann.

Um an einem E-Learning Kurs teilzunehmen, sitzt der Lernende an einem (Remote) Computer - bei geöffnetem Web Browser: Er loggt sich in das System ein und wählt einen Kurs. Der Kurs (SCO) heruntergeladen und im Browser dargestellt. Kurse (SCOs) bestehen grundsätzlich aus HTML Dateien, Flash Dateien, Videodateien und anderen, damit verbundenen Dateien.

Sobald der Kurs im Browser angezeigt wird, sendet der Browser eine Meldung zurück ans LMS, die aussagt, dass die Lernsession begonnen hat. Ähnlich wird bei Verlassen des Kurses durch den Lernenden, z.B. durch Schließen des Browserfensters oder durch Wechseln zu einer anderen, nicht zum Kurs gehörenden Seite eine Meldung an das LMS gesendet, die besagt, dass die aktuelle Lernsession beendet wurde.

Auch während der Lernsession kann der Kurs (SCO), der im Browser angezeigt wird, mit dem LMS

kommunizieren. Das SCO kann zum Beispiel bestimmte Variablen vom LMS abrufen, z.B. den Namen und die ID-Nummer, mit dem der Lernende aktuell eingeloggt ist - sowie weitere Werte, etwa die bevorzugte Sprache des aktuell Lernenden. Das Erlaubt dem Autor des Lerninhalts den Lernstoff und dessen Darstellung speziell auf den aktuell Lernenden anpassen (z.B. durch Vorhalten der Texte in Deutsch, Englisch und Französisch - und durch dynamische Auswahl der richtigen Sprache zur Laufzeit). Das SCO kann außerdem Informationen ans LMS senden, die die Fortschritte des Lernenden innerhalb des Kurses betreffen. Diese speziellen Informationen werden im LMS gespeichert, sodass der Lehrende später die Leistungen des Lernenden analysieren und feststellen kann, wie gut dieser den aktuellen Kurs durchgeführt hat. Typische Werte dieser Art, die ans LMS gesendet werden, sind Punktestände bei Tests sowie die Zeit, die zum Durcharbeiten des Kurses benötigt wurde.

Der Lehrende (derjenige, der den Kurs definiert hat) kann dem Lernenden außerdem erlauben, Kommentare zum Kurs in Textform zu übermitteln.

Erzeugen eines SCORM kompatiblen Kurses

Wenn Sie ein Mediator Projekt erzeugen, das als Flash oder HTML SCO (d.h. als SCORM kompatibler Kurs) exportiert werden soll, müssen Sie nichts spezielles beachten - außer den Dingen, die Sie auch bei einem anderen, einschlägigen Kurs, einem Test oder einer Onlinehilfe beachten würden, die auf einen normalen Webserver hochgeladen werden soll. Es ist nicht notwendig, die Daten des Lernenden (Name, ID, etc.) vom LMS zu beziehen, noch ist es nötig, Daten vom Kurs aus ans LMS zu senden (Punktestand, benötigte Zeit etc.).

Die einzigen benötigten Werte bzgl. der Kommunikation zwischen SCO und dem LMS sind die Meldungen zu Beginn und zum Ende der Lernsession. Diese beiden Daten werden automatisch vom von Mediator erzeugten SCO ans LMS versendet.

¾ Um das SCO Projekt in Flash oder HTML zu exportieren, wählen Sie die Option Erzeugen als SCORM kompatibles Paket im Erweiterten Export-Dialog zu Flash oder HTML.

¾ (optional) Klicken Sie auf SCORM Einstellungen.

Dadurch wird der Dialog SCORM Manifest Einstellungen geöffnet, in dem Sie weitere Informationen zum Kurs eingeben können.

Die SCORM Manifest Datei wird bei allen mit Mediator erzeugten SCO Paketen automatisch mit

eingebunden. Unter anderem enthält sie Details über den SCO Kurs, die vom LMS verwendet werden, um sie zu katalogisieren, sodass Lehrende und Lernende mit Hilfe von Stichwörtern nach bestimmten Inhalten suchen können.

Katalogname: Damit wird der Name der Gruppe/Kategorie innerhalb des LMS (z.B. Mathe, Physik, Chemie, etc.) angegeben, in der das SCO platziert werden soll.

Kurstitel: Hier geben Sie den Namen des Kurses ein, unter dem im LMS gefunden werden kann.

Kursbeschreibung: Hier können Sie eine genauere Beschreibung des Kurses - sowie seinen Zweck - eingeben.

Kommaseparierte Stichwörter: In dieses Feld können Sie Stichwörter (durch Kommas getrennt) eingeben, womit Lehrende und Lernende mit Hilfe von Stichwörtern nach bestimmten einem bestimmten Kurs suchen können, sobald dieser auf dem LMS vorliegt.

Manifest Identifier: Diese obligatorische ID dient dazu, den betreffenden Kurs eindeutig innerhalb aller Kurse (SCOs) zu identifizieren. Jeder Kurs muss also eine andere ID besitzen.

¾ Klicken Sie auf 'OK'.

Nach dem Export wird eine Zip-Datei erzeugt, die allen Flash oder HTML Inhalt sowie andere SCORM-bezogene Hilfsdateien enthält. Dieses Paket (das technisch gesprochen den SCO darstellt) kann zum LMS (das SCORM 2004 kompatibel sein muss) hochgeladen werden. Wie das SCO im LMS platziert wird, hängt vom speziellen LMS ab; in aller Regel wird es von einem Lehrenden mit Hilfe der Web-Oberfläche des LMS platziert. Bitte lesen Sie Genaueres dazu in der Anleitung des LMS nach.

Arbeiten mit SCORM Variablen

Ein SCORM 2004 kompatibles LMS hält eine Anzahl von Variablen bereit, die sich auf jeden Lernenden beziehen, der einen Kurs durchführt. Sie erlauben dem SCO Informationen über jeden Lernenden zu

speichern/abzurufen, der einen Kurs durchführt. Sie erlauben außerdem den Lehrenden, Informationen über die Fortschritte der Lernenden zu sammeln.

All diese SCORM Variablen besitzen Namen, die mit "cmi." beginnen. Einige von ihnen sind Arrays, die eine Reihe von Sub-Variablen enthalten, während andere einfache Variablen sind.

Einige von diesen Variablen, z.B. "cmi.learner_id" und "cmi.learner_name" haben den Status "nur lesen (read only)" - gesehen vom Standpunkt des SCO. Andere, z.B. "cmi.score.raw", sind vom SCO aus sowohl lesbar als auch beschreibbar. Einige wenige Variablen, z.B. "cmi.session" und "cmi.exit", sind vom Typ "write only" (nur beschreibbar).

In Mediator bietet der Karteireiter SCORM im Ereignisdialog zwei spezielle Aktionen, die sich auf diese Variablen beziehen:

SCORM Variable setzen listet alle beschreibbaren Variablen auf und erlaubt das Setzen von neuen Werten.

Alles dazu erfahren Sie unter "SCORM Variable setzen".

SCORM Variable auslesen listet alle auslesbaren Variablen auf und erlaubt das Auslesen dieser Variablen.

Alles dazu erfahren Sie unter "SCORM Variable auslesen".

Die detaillierte Beschreibung aller SCORM Variablen und deren Einsatzmöglichkeiten führt an dieser Stelle zu weit; eine komplette Beschreibung in englischer Sprache finden Sie aber im Dokument

SCORM_RunTimeEnv.pdf, das Sie von der Seite "SCORM 2004 3rd Edition Documentation" auf kostenlos downloaden können.

Im Dokument MatchWare Mediator 9 Dokumentation (Seite 164-167)