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1Analyse und Interpretationen

1 Analyse und Interpretationen

Bildungsstand: Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II

Der Anteil Erwachsener (25- bis 64-Jährige) mit einer Ausbildung unterhalb Sekundar-bereich II sinkt seit 2000. In den OECD-Ländern ist ihr Anteil von 35 Prozent im Jahr 2000 auf 29 Prozent im Jahr 2005, 26 Prozent im Jahr 2010 und 22 Prozent im Jahr 2016 gesunken (OECD-Bildungsdatenbank).

Während in den meisten OECD- und Partnerländern höchstens 5 Prozent der Erwachsenen noch nicht einmal den Primarbereich besucht haben, gibt es doch einige beachtenswerte Ausnahmen: Brasilien (17 Prozent), Costa Rica (13 Pozent), Indien (46 Prozent), Mexiko (14 Prozent) und Südafrika (15 Prozent). Im Durchschnitt der OECD-Länder verfügen 6 Prozent der Erwachsenen nur über eine Ausbildung im Primarbereich, in einigen OECD- und Partnerländern ist dieser Prozentsatz jedoch wesentlich höher, insbesondere in China (25 Prozent), Costa Rica (29 Prozent), Indonesien (43 Prozent), Portugal (30 Prozent), Saudi-Arabien (24 Prozent) und der Türkei (43 Prozent) (Tab. A1.1).

Bei den jüngeren Erwachsenen (25- bis 34-Jährige) ist im Durchschnitt der OECD-Länder der Anteil derjenigen mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II von 25 Prozent im Jahr 2000 auf 21 Prozent im Jahr 2005, 19 Prozent im Jahr 2010 und 16 Prozent im Jahr 2016 zurückgegangen (Tab. A1.2).

2016 betrug der Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbe-reich II im Durchschnitt der OECD-Länder 16 Prozent. Es gibt jedoch einige Länder, in denen mehr als die Hälfte der jungen Bevölkerung nicht über einen Abschluss mindestens im Sekundarbereich II verfügt: China (64 Prozent), Costa Rica (51 Prozent), Indien (64 Pro-zent), Indonesien (53 ProPro-zent), Mexiko (53 Prozent) und Südafrika (51 Prozent) (Abb. A1.2).

1. Referenzjahr nicht 2016. Einzelheiten s. zugrunde liegende Tabelle. 2. Die Daten für den Bildungsstand Sekundarbereich II enthalten Personen, die ausreichend viele Standardbildungsgänge abgeschlossen haben, die jeweils einzeln als Teilabschluss des Sekundarbereichs II gelten (17 Prozent der 25- bis 64-Jährigen zählen zu dieser Gruppe). 3. Daten sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Angewandte Methodik.

Anordnung der Länder in aufsteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 34-Jähriger (in %) mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II.

Quelle: OECD/ILO/UIS, OECD-Bildungsdatenbank, http://stats.oecd.org/. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (www.oecd.org/

education/education-at-a-glance-19991487.htm). StatLink: http://dx.doi.org/10.1787/888933556957 Abbildung A1.2

Bildungsstand 25- bis 34-Jähriger (2016)

Tertiärbereich Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich Unterhalb Sekundarbereich II

Korea Russische Föd.1 Polen Slowenien Tschechien Slowakei Kanada Litauen Israel Vereinigte Staaten Schweiz Irland1 Finnland Österreich Australien Estland Ver. Königreich2 Deutschland Lettland Frankreich Luxemburg Niederlande Ungarn EU22-Durchschnitt Griechenland OECD-Durchschnitt Neuseeland Dänemark Chile1 Schweden Belgien Norwegen Island Italien Portugal Saudi-Arabien1 Kolumbien Argentinien1,3 Spanien Brasilien1 Türkei Costa Rica Südafrika1 Indonesien1 Mexiko Indien1 China1 100

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

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Bildungsstand: Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich

Im Durchschnitt der OECD-Länder verfügten 2016 (bzw. im letzten verfügbaren Jahr) 43 Prozent der Erwachsenen (25- bis 64-Jährige) über einen Abschluss im Sekundarbe-reich II oder postsekundaren, nicht tertiären BeSekundarbe-reich als höchsten Bildungsabschluss.

Dieser Anteil ist über die Generationen hinweg sehr stabil, mit einem Anteil von etwa 42 Prozent sowohl bei den 25- bis 34- als auch bei den 55- bis 64-Jährigen. In einigen Ländern beträgt dieser Anteil jedoch bei den 25- bis 34-Jährigen mehr als 50 Prozent – 53 Prozent in Chile, 56 Prozent in Deutschland, 51 Prozent in Polen, 60 Prozent in der Slowakei, 51 Prozent in Slowenien, 61 Prozent in Tschechien und 55 Prozent in Ungarn, während er in anderen unter 30 Prozent liegt – in Korea (28 Prozent), Mexiko (25 Prozent), Spanien (24 Prozent) und der Türkei (24 Prozent) (Abb. A1.2; OECD-Bildungsdatenbank).

Im Durchschnitt ist im Sekundarbereich II oder postsekundaren, nicht tertiären Bereich der Anteil Erwachsener mit einem Abschluss in einem berufsbildenden Bildungsgang höher als der mit einem Abschluss in einem allgemeinbildenden Bildungsgang. Bei den 25- bis 34-Jährigen bestehen jedoch zwischen den Ländern große Unterschiede. Der An-teil jüngerer Erwachsener mit einem berufsbildenden Abschluss im Sekundarbereich II oder postsekundaren, nicht tertiären Bereich reicht von 2 Prozent in Costa Rica, 4 Prozent in Israel und 2 Prozent in Mexiko bis zu mehr als 49 Prozent in Deutschland, 41 Prozent in Österreich, 56 Prozent in der Slowakei und 42 Prozent in Slowenien. In den meisten Ländern dienen allgemeinbildende Bildungsgänge in der Regel dazu, die Schüler auf einen weiterführenden Bildungsgang vorzubereiten, und diejenigen, die diesen Abschluss er-werben, setzen ihre Ausbildung häufig im Tertiärbereich fort (Abb. A1.3).

1. Referenzjahr nicht 2016. Einzelheiten s. Tabelle A1.1. 2. Daten sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Angewandte Methodik. 3. Die Daten für den Bildungsstand Sekundarbereich II enthalten Personen, die ausreichend viele Standardbildungsgänge abgeschlossen haben, die jeweils einzeln als Teilabschluss des Sekundarbereichs II gelten (17 Prozent der 25- bis 64-Jährigen zählen zu dieser Gruppe).

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 34-Jähriger (in %) mit dem Bildungsstand Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich.

Quelle: OECD/ILO/UIS, OECD-Bildungsdatenbank, http://stats.oecd.org/. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (www.oecd.org/

education/education-at-a-glance-19991487.htm). StatLink: http://dx.doi.org/10.1787/888933556976 Abbildung A1.3

Anteil 25- bis 34-Jähriger (in %), deren höchster Bildungsabschluss ein Abschluss im Sekundarbereich bzw. post-sekundaren, nicht tertiären Bereich ist, nach Ausrichtung des Bildungsgangs (2016)

70 60 50 40 30 20 10 0

%

Tschechien Slowakei Deutschland Ungarn Chile1 Slowenien Polen Finnland Österreich Argentinien1,2 EU22-Durchschnitt Italien Brasilien1 OECD-Durchschnitt Estland Lettland Israel Vereinigte Staaten Griechenland Saudi-Arabien1 Frankreich Schweiz Kolumbien Niederlande Neuseeland Australien Irland1 Südafrika1 Belgien Dänemark Litauen Island Schweden Ver. Königreich3 Russische Föd.1 Luxemburg Portugal Indonesien1 Norwegen Kanada Korea Mexiko Spanien Türkei Indien1 Costa Rica China1 Allgemeinbildend Berufsbildend Keine Unterscheidung nach Ausrichtung

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Bildungsstand: Tertiärbereich

Im Durchschnitt der OECD-Länder ist der Anteil der 25- bis 64-Jährigen mit einem Ab-schluss im Tertiärbereich seit 2000 um 14 Prozentpunkte gestiegen, von 22 Prozent im Jahr 2000 auf 27 Prozent im Jahr 2005, 31 Prozent im Jahr 2010 und 36 Prozent im Jahr 2016. Bei den jüngeren Erwachsenen (25- bis 34-Jährige), die von der in den letzten Jahr-zehnten in vielen Ländern erfolgten Ausweitung des Tertiärbereichs profitiert haben, ist dieser Anstieg sogar noch höher. Zwischen 2000 und 2016 ist ihr Anteil um 17 Prozent-punkte gestiegen, von 26 Prozent im Jahr 2000 auf 32 Prozent im Jahr 2005, 37 Pro-zent im Jahr 2010 und 43 ProPro-zent im Jahr 2016. Der Anstieg betrug in Korea 33 ProPro-zent- Prozent-punkte, in Lettland 25 ProzentProzent-punkte, in Portugal 22 ProzentProzent-punkte, in der Slowakei 22 Prozentpunkte, in Tschechien 21 Prozentpunkte und in der Türkei 22 Prozentpunkte (Tab. A1.2).

2016 haben mehr als 43 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in den OECD-Ländern einen Abschluss im Tertiärbereich erworben, wobei ihr Anteil in einigen Ländern mehr als 50 Prozent betrug – Irland (52 Prozent), Japan (60 Prozent), Kanada (61 Prozent), Korea (70 Prozent), Litauen (55 Prozent) und die Russische Föderation (60 Prozent) (Abb. A1.2).

Entwicklungstendenzen beim Bildungsstand

In den letzten Jahren ist der Bildungsstand in sämtlichen OECD- und Partnerländern ge-stiegen. Im Jahr 2000 verfügten in etwa 20 der 35 OECD-Länder 80 Prozent der jüngeren Erwachsenen über einen Abschluss mindestens im Sekundarbereich II, im Jahr 2016 hat-ten bis auf 5 alle Länder diese Schwelle erreicht, ein Hinweis auf einen wichtigen Schritt hin zu einer besser ausgebildeten Bevölkerung. Im Durchschnitt der OECD-Länder haben 84 Prozent der 25- bis 34-Jährigen im Jahr 2016 einen Abschluss mindestens im Sekun-darbereich II erworben, verglichen mit 75 Prozent im Jahr 2000 und etwa 50 Prozent im Jahr 1970.1 Der Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw.

postsekundaren, nicht tertiären Bereich als höchstem Abschluss ist von unter 35 Prozent im Jahr 1970 auf etwa 50 Prozent im Jahr 2000 gestiegen und 2016 wieder auf 42 Prozent gesunken. Auf der anderen Seite nimmt der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit einem Ab-schluss im Tertiärbereich ständig zu, von etwa 15 Prozent im Jahr 19701 auf 26 Prozent im Jahr 2000 und 43 Prozent im Jahr 2016 (OECD-Bildungsdatenbank).

Die Länder haben bei der Ausweitung des Bildungssystems unterschiedliche Wege ge-wählt, und die sich dabei entwickelnde Dynamik war nicht einheitlich. Einige OECD-Län-der haben sich für einen nacheinanOECD-Län-der ablaufenden Bottom-up-Ansatz entschieden, bei dem die Ausweitung zuerst im Sekundar- und anschließend im Tertiärbereich stattfand.

Die Bildungspolitik in Korea beispielsweise hat sich während der 1960er- und 1970er-Jahre auf die Ausweitung des Bildungswesens im Sekundarbereich konzentriert, mehr Möglichkeiten im Bereich der Hochschulbildung gab es erst 1980. Die Auswirkungen der Bildungsreformen in Korea zeigen sich deutlich in dem von aufeinanderfolgenden Generationen der 25- bis 34-Jährigen erreichten Bildungsstand. Zwischen 1965 und 2016 sank der Anteil jüngerer Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II von mehr als 75 Prozent im Jahr 1965 auf 7 Prozent im Jahr 2000 und 2 Prozent im Jahr 2016.

Gleichzeitig nahm der Anteil jüngerer Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbe-reich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären BeSekundarbe-reich ständig zu. Mitte der 1990er-Jahre setzte jedoch mit der Zunahme der tertiären Bildungsabschlüsse eine Trendwende ein.

1. Der Anteil der Bevölkerung mit einem bestimmten Bildungsstand bei den 25- bis 34-Jährigen im Jahr 1970 wurde anhand des im Jahr 2000 bestehenden entsprechenden Anteils bei den 55- bis 64-Jährigen berechnet.

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Im Jahr 2000 war ein Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiä-ren Bereich bei den jüngetertiä-ren Erwachsenen noch der am meisten verbreitete Bildungsab-schluss (56 Prozent), während dieser Anteil bis 2016 zugunsten der tertiären Bildung auf 28 Prozent sank. Während dieses Zeitraums stieg der Anteil der Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich von 37 Prozent auf 70 Prozent. Dies ist der höchste Anteil in den OECD- und Partnerländern (OECD, 2017a; OECD-Bildungsdatenbank).

Im Gegensatz dazu haben viele andere OECD-Länder einen parallel verlaufenden Bottom-up-Ansatz verfolgt und Sekundarbereich II und Tertiärbereich gleichzeitig ausgeweitet.

Dies trifft insbesondere auf Länder zu, in denen die Ausweitung des Bildungswesens erst relativ spät einsetzte, vor allem Mexiko, Portugal, Spanien und die Türkei (OECD, 2017a).

Fächergruppen bei Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich Bei Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich sind bestimmte Fächergruppen besonders stark vertreten. Im Durchschnitt der OECD- und Partnerländer mit verfügbaren Daten haben 23 Prozent der 25- bis 64-jährigen Absolventen des Tertiärbereichs einen Abschluss in Wirtschaft, Verwaltung und Recht erworben. Dieser Anteil reicht von 16 Pro-zent in Schweden und 17 ProPro-zent in der Slowakei bis zu mehr als 30 ProPro-zent in Costa Rica, Frankreich, Mexiko und der Türkei. In den meisten Ländern, für die untergliederte Daten für diese Fächergruppe verfügbar sind, hat ein höherer Anteil der Erwachsenen einen Abschluss in Wirtschaft und Verwaltung als in Recht erworben (Abb. A1.1).

In Belgien, Griechenland, Italien, Polen, Tschechien, Ungarn und den Vereinigten Staaten gehören die Geisteswissenschaften und Künste sowie die Sozialwissenschaften, Journa-listik und Informa tionswesen zu den beliebtesten Fächergruppen. In Deutschland, Öster-reich und der Slowakei verfügt der größte Anteil der Absolventen des TertiärbeÖster-reichs über einen Abschluss in Ingenieurwesen, dem verarbeitenden Gewerbe oder Baugewerbe, in Norwegen und Schweden hingegen ist die am stärksten belegte Fächergruppe Gesundheit und So zialwesen (Tab. A1.3).

Der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), der die Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik, Informatik und Kommunikationstech-nologie sowie Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe umfasst, gilt als besonders wichtig für die Förderung von Innovationen und wirtschaftlichem Wachstum.

Viele Länder versuchen, das Interesse ihrer Bürger für die MINT-Bildungsgänge zu stei-gern oder hoch qualifizierte Immigranten mit entsprechenden Abschlüssen anzuziehen.

Von den Absolventen des Tertiärbereichs in den OECD-Ländern haben durchschnittlich 25 Prozent einen Abschluss in den MINT-Fächern erworben. Jedoch bestehen zwischen den Ländern starke Unterschiede – von höchstens 20 Prozent in Costa Rica, Island und den Niederlanden bis zu mindestens 30 Prozent in Deutschland, Estland, Österreich und Spanien (Abb. A1.1).

Bandbreite subnationaler Unterschiede im Bildungsstand

Im Durchschnitt der OECD-Länder verfügen rund 22 Prozent der 25- bis 64-Jährigen nur über eine Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II, innerhalb der einzelnen Länder gibt es jedoch große subnationale Unterschiede. In 8 der 16 OECD- und Partnerländer, die subnationale Daten zum Bildungsstand gemeldet haben, verdoppelt sich der Anteil 25- bis 64-Jähriger mit diesem Bildungsstand bei einem Vergleich der Region mit dem niedrigsten Anteil und der Region mit dem höchsten Anteil. Wenn man den jeweils höchsten Anteil zum jeweils niedrigsten Anteil ins Verhältnis setzt, ergibt sich nur in Kanada und der

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sischen Föderation ein Wert größer 6. In Kanada gibt es eine Region, in der 46 Prozent der 25- bis 64-Jährigen nicht über einen Abschluss im Sekundarbereich II verfügen, in einer anderen Region beträgt ihr Anteil nur 7 Prozent. Während in der Russischen Föderation das Verhältnis sogar noch größer ist, ist der Unterschied in Prozentpunkten zwischen der Region mit dem höchsten Anteil und der Region mit dem niedrigsten Anteil weniger groß: 15 Prozent in der Region mit dem höchsten Anteil und 1 Prozent in der Region mit dem niedrigsten Anteil. Demgegenüber ist in den OECD- und Partnerländern, die subna-tionale Daten gemeldet haben, der Unterschied in Slowenien am niedrigsten: 14 Prozent in der Region mit dem höchsten Anteil und 11 Prozent in der Region mit dem niedrigsten (OECD/NCES, 2017).

Im Vergleich zum Bildungsstand Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II sind die re-gionalen Unterschiede beim relativen Anteil junger Menschen mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich weniger groß. Unter den Ländern, die entsprechende Daten gemeldet haben, verdoppelt sich der Anteil bei einem Vergleich der Region mit dem niedrigsten Anteil und der Region mit dem höchsten Anteil nur in Kanada, der Russischen Föderation, der Türkei und den Vereinigten Staaten (OECD/NCES, 2017).

Der prozentuale Anteil 25- bis 64-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich ist in Brasilien, Griechenland, der Russischen Föderation, der Türkei und den Vereinigten Staa-ten in der subnationalen Einheit mit dem höchsStaa-ten Anteil mehr als doppelt so hoch wie in der subnationalen Einheit mit dem niedrigsten Anteil. Im Gegensatz hierzu sind Irland und Slowenien die beiden Länder mit den geringsten Unterschieden innerhalb des Landes.

Dies kann jedoch auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass es in diesen zwei Ländern jeweils nur zwei subnationale Einheiten gibt (Abb. A1.4).

Anmerkung: Der Landesdurchschnitt ist der gewichtete Durchschnitt der einzelnen Regionen für 25- bis 64-Jährige. Alle OECD- und Partnerländer beziehen sich auf die Länderdurchschnitte in Tabelle A1.1.

1. Referenzjahr 2015. 2. Die Provinz Ontario ist als reguläre Region aufgenommen, da die Hauptstadt Ottawa ein relativ kleines städtisches Zentrum in der Provinz On-tario ist.

Anordnung der Länder in aufsteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 64-Jähriger (in %) mit einem Abschluss im Tertiärbereich (Landesdurchschnitt).

Quelle: OECD/NCES, Education at a Glance Subnational Supplement, http://nces.ed.gov/surveys/AnnualReports/oecd/. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). StatLink: http://dx.doi.org/10.1787/888933556995

Abbildung A1.4

Anteil 25- bis 64-Jähriger (in %) mit einem Abschluss im Tertiärbereich, nach subnationalen Einheiten (2016)

Brasilien1 Italien Türkei Polen Deutschland Slowenien Griechenland Alle OECD- und Partnerländer Spanien Belgien Schweden Irland Finnland Ver. Staaten1 Russische Föd.1 Kanada1,2

80 70 60 50 40 30 20 10 0

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Landesdurchschnitt Regionaler Durchschnitt Hauptstadtregion

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Über einen Abschluss im Tertiärbereich zu verfügen wird oft mit hohen Kompetenzen und großem Können assoziiert, und Erwachsene mit einem solchen Abschluss sind in vielen Ländern vor allem in der Hauptstadtregion stark vertreten. In allen Ländern, die subna-tio nale Daten gemeldet haben, ist die Region mit dem höchsten Anteil 25- bis 64-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich diejenige, in der die Hauptstadt liegt; Spanien ist die einzige Ausnahme (Abb. A1.4).

Definitionen

Altersgruppen: Erwachsene bezieht sich auf 25- bis 64-Jährige, jüngere Erwachsene auf 25- bis 34-Jährige und ältere Erwachsene auf 55- bis 64-Jährige.

Der Erwerb einer Zwischenqualifikation entspricht in Bezug auf den Bildungsstand (ISCED 2011) dem erfolgreichen Abschluss eines Bildungsgangs einer ISCED-2011-Stufe, der als nicht ausreichend für den Abschluss dieser ISCED-2011-Stufe selbst angesehen und als niedrigere ISCED-2011-Stufe klassifiziert wird. Darüber hinaus ermöglicht dieser erfolg-reiche Abschluss keinen unmittelbaren Zugang zu Bildungsgängen auf einer höheren ISCED-2011-Stufe.

Bildungsstand bezieht sich auf den höchsten Bildungsabschluss, den eine Person erworben hat.

Bildungsbereiche: Erläuterungen zu den einzelnen ISCED-2011-Bildungsbereichen s. Hin-weise für den Leser im vorderen Teil des Buches.

Berufsbildende Bildungsgänge: Gemäß der Internationalen Standardklassifikation des Bil-dungswesens (ISCED 2011) sind berufsbildende Bildungsgänge von der Definition her Bildungsgänge, die den Lernenden Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie Kompe-tenzen vermitteln sollen, die sie für einen bestimmten Beruf oder ein Berufsfeld benötigen.

Diese Bildungsgänge können betriebliche Komponenten enthalten (z. B. im Rahmen einer Lehrlings- oder dualen Ausbildung). Der erfolgreiche Abschluss dieser Bildungsgänge führt zu arbeitsmarktrelevanten beruflichen Qualifikationen, die von den zuständigen nationalen Bildungsbehörden und/oder dem Arbeitsmarkt als beruflich ausgerichtet an-erkannt werden.

Angewandte Methodik

Der Bildungsstand der Bevölkerung bezieht sich auf den Prozentsatz der Erwachsenenbe-völkerung (25- bis 64-Jährige) in einer spezifischen Altersgruppe, der einen bestimmten Bildungsbereich erfolgreich abgeschlossen hat.

In OECD-Statistiken werden erfolgreiche Abschlüsse von Bildungsgängen auf ISCED-2011-Stufe 3, deren Dauer nicht für den Abschluss eines ISCED-2011-Bildungsgangs Stu-fe 3 ausreicht, als ISCED-2011-StuStu-fe 2 klassifiziert (s. Hinweise für den Leser). Wo Länder eine Äquivalenz zwischen dem für den Arbeitsmarkt bestehenden Wert eines formal als

„Zwischenabschluss in einem Bildungsgang des Sekundarbereichs II“ (z. B. durch 5 gut bestandene GCSE-Prüfungen oder ein Äquivalent im Vereinigten Königreich) und einem

„vollwertigen Abschluss des Sekundarbereichs II“ nachweisen konnten, wird der

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reiche Abschluss dieser Bildungsgänge in den Tabellen, die drei aggregierte Stufen des Bildungsstands aufführen, als Abschluss von ISCED-2011-Stufe 3 angegeben (UNESCO-Institut für Statistik [UIS], 2012).

Die Länder haben die allgemeinbildende oder berufsbildende Ausrichtung anhand der Merkmale des Bildungsgangs und der daraus resultierenden Befähigungsnachweise und Qualifikationen definiert. Einige Länder verwenden vielleicht auch Variablen, die auf den von den Bildungsteilnehmern gewählten Fächergruppen und ihren nach Abschluss der Ausbildung gewählten Zielen basieren, da diese Variablen ebenfalls die Verteilung der Bildungsteilnehmer auf allgemeinbildende und berufsbildende Bildungsgänge wider-spiegeln.

In den meisten OECD-Ländern werden Personen ohne Schulbildung (d. h. Analphabeten) dem ISCED-2011-Bereich 0 zugeordnet; daher sind die Durchschnittswerte für die Gruppe

„Bildungsstand unterhalb Primarbereich“ vermutlich hierdurch beeinflusst.

Weiterführende Informationen s. OECD Handbook for Internationally Comparative Education Statistics: Concepts, Standards, Definitions and Classifications (OECD, 2017b) sowie für länder-spezifische Hinweise Anhang 3 (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm).

Quellen

Die Daten zu Bevölkerung und Bildungsstand stammen für die meisten Länder aus Daten-banken der OECD und Eurostat, die vom OECD-Netzwerk zu den Arbeitsmarktergebnis-sen sowie den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Lernens (LSO) aus natio-nalen Arbeitskräfteerhebungen zusammengetragen sind. Daten zum Bildungsstand für Indonesien, Saudi-Arabien und Südafrika stammen aus der Datenbank der Internationalen Arbeitsorganisation, die Daten zu China aus der Datenbank des UNESCO-Instituts für Statistik (UIS).

Die Daten zu subnationalen Regionen für bestimmte Indikatoren wurden von der OECD, mit Unterstützung des U.S. National Centre for Education Statistics (NCES), zur Verfü-gung gestellt und sind derzeit für 15 Länder verfügbar: Belgien, Brasilien, Deutschland, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Kanada, Polen, die Russische Föderation, Schwe-den, Slowenien, Spanien, die Türkei und die Vereinigten Staaten. Subnationale Schätzun-gen wurden von den Ländern auf der Grundlage nationaler Datenquellen oder von Eurostat auf der Grundlage von Daten für die NUTS-2-Ebene der NUTS-Klassifikation (Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik) zur Verfügung gestellt.

Hinweis zu den Daten aus Israel

Die statistischen Daten für Israel wurden von den zuständigen israelischen Stellen bereitgestellt, die für sie verantwortlich zeichnen. Die Verwendung dieser Daten durch die OECD erfolgt unbeschadet des völkerrechtlichen Status der Golanhöhen, von Ost-Jerusalem und der israelischen Siedlungen im Westjordanland.

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Weiterführende Informationen

OECD (2017a), „Educational attainment: A snapshot of 50 years of trends in expanding education“, Education Indicators in Focus, No. 48, OECD Publishing, Paris, http://dx.doi.

org/10.1787/409ceb2b-en.

OECD (2017b), OECD Handbook for Internationally Comparative Education Statistics: Concepts, Standards, Definitions and Classifications, OECD Publishing, Paris, http://dx.doi.org/ 10.1787/

9789264279889-en.

OECD (2016), Skills Matter: Further Results from the Survey of Adult Skills, OECD Publishing, Paris, http://dx.doi.org/10.1787/9789264258051-en.

OECD/NCES (2017), Education at a Glance Subnational Supplement, OECD/National Center for Education Statistics, Paris and Washington DC, https://nces.ed.gov/surveys/annualreports/oecd/.

UNESCO Institute for Statistics (2012), International Standard Classification of Education: ISCED 2011, UNESCO Institute for Statistics, Montreal, www.uis.unesco.org/Education/Documents/

isced-2011-en.pdf.