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Die Frage nach der Ätiologie der Internetabhängigkeit ist bislang noch nicht hinreichend beantwortet. Aber angesichts der schnellen und ubiquitären Verfügbarkeit der neuen digitalen Medien scheint sich eine für Medien neuartige Dimension der Beziehung zu ihrem Konsumenten auszubilden, die eine Abhängigkeitsentwicklung befördern kann (te Wildt 2004). Die verstärkte Anziehungskraft im Vergleich zu herkömmlichen medialen Formaten beruht im Wesentlichen auf drei Eigenschaften. Die für das Internet charakteristischen Wechselwirkungen zwischen Medium und Benutzer und die immer größer werdende Realitätsnähe führen zu einem gesteigertem Erleben (erhöhte Intensität). Gleichzeitig wird durch die Einführung einer Beziehungsebene und dem Gefühl der Kontrolle über das virtuelle Geschehen erhöhte Interaktivität erzielt. Durch die gesteigerte Beanspruchung der Wahrnehmungsorgane wird eine Ausblendung von störenden Außenreizen erreicht, dies wird als erhöhte Immersion bezeichnet (Heim 1998).

Neben diesen abhängigkeitsfördernden Eigenschaften der neuen Medien wird aber auch der Frage nachgegangen, welche Einflüsse auf Seiten der Nutzer exzessives Medienverhalten begünstigen und aufrecht erhalten. Es gibt Ansätze, das Phänomen mit Hilfe eines biopsychosozialen Modells der Abhängigkeit zu erklären (Beard 2005). In diesem Modell werden biochemische, genetische, psychologische, soziale und gesellschaftliche Einflussgrößen integriert. Im Folgenden soll auf einige dieser Aspekte genauer eingegangen werden.

1.3.1 Neurobiologische Aspekte der Abhängigkeit

Einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Abhängigkeitsentstehung liefern neurobiologische Erklärungsversuche. Hierbei werden pharmakologische Metabolisation, biochemische Signalwege und genetische Veranlagungen hinsichtlich ihrer Relevanz für das Störungsbild untersucht. In diesem Fall soll dies für die substanzgebundenen Abhängigkeiten am Beispiel des Alkohols dargestellt werden.

Auf der Suche nach Prädiktoren einer späteren Alkoholabhängigkeit erscheint vor allem das Ausmaß akuter zentraler Auswirkungen des Alkoholkonsums als entscheidender Faktor. Je geringer die akuten Auswirkungen des Alkoholkonsums, wie beispielsweise sedierende Effekte und Ataxie, ausfallen, desto höher liegt das Risiko für eine Abhängigkeitsentwicklung (Schäfer, Heinz 2005). Diese erhöhte Alkoholtoleranz könnte Folge einer Unterfunktion der serotonergen Neurotransmission sein. Dadurch wird auf sedierende (GABAerge; Gamma-Aminobuttersäure) Wirkungen des Alkohols vermindert reagiert (Mann, Heinz 2001). Bei Menschen mit einer genetisch bedingten Verlangsamung der Alkoholmetabolisation und einem damit einhergehenden Anstieg der Konzentration des toxischen Metaboliten Acetaldehyd treten hingegen die unangenehmen Wirkungen des Alkoholkonsums in den Vordergrund und bewahren die Betroffenen vor einer Alkoholabhängigkeit. Die entsprechenden Genotypen,

Varianten der Alkoholdehydrogenase (ADH) und der Aldehyddehydrogenase (ALDH) finden sich beispielsweise häufiger bei Asiaten und könnten somit helfen geographische Unterschiede in Trinkmustern und Abhängigkeitsraten zu erklären (Reich et al. 1998).

Alkohol vermittelt über GABAerge Rezeptoren eine sedierende Wirkung. Bei dauerhafter Aktivierung durch ständige Alkoholzufuhr kommt es zu einer Herunterregulation („down-regulation“) der GABA-A-Rezeptoren, um die sedierende Wirkung zu vermindern. Zudem hemmt Alkohol den glutamatergen NMDA-Rezeptor (N-Methyl-D-Aspartat). Glutamat ist ein wichtiger exzitatorischer Neurotransmitter. Bei chronischem Alkoholkonsum kommt es zu einer Hochregulation („up-regulation“) der NMDA-Rezeptoren.

Durch diese Autoregulation zeigen Alkoholabhängige trotz hoher Blutalkoholspiegel häufig nur ein geringes Maß an Sedierung und Intoxikation (Schäfer, Heinz 2005).

Diese Anpassung ergibt allerdings auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegen eine Unterbrechung der Alkoholzufuhr. Im akuten Entzug trifft somit der exzitatorische Transmitter Glutamat auf eine erhöhte Zahl von Rezeptoren, wohingegen der inhibierende Transmitter GABA auf eine verminderte Rezeptoranzahl trifft.

Als Folge kann es aufgrund einer massiven Übererregung des Gehirns zu Krampfanfällen und anderen zentralen Entzugssymptomen, wie Agitation, Halluzinationen und Schlafstörungen kommen (Mann, Heinz 2001).

Alkohol beeinflusst nicht nur die Wirkung inhibitorischer und exzitatorischer Botenstoffe wie GABA und Glutamat, sondern auch die Ausschüttung von Katecholaminen wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin sowie ihre Interaktion mit dem Neurotransmitter Acetylcholin (Mann, Heinz 2001). Das so genannte dopaminerge System ist ein entwicklungsgeschichtlich altes System und wird durch überlebensnotwendiges Verhalten des alltäglichen Lebens, wie beispielsweise Nahrungsaufnahme oder Sexualität aktiviert (Grusser et al. 2007). Alkohol stimuliert ebenfalls die Dopaminfreisetzung im Nucleus accumbens, dem ventralen Anteil des Striatums (Bäwert, Fischer 2005, Everitt, Dickinson & Robbins 2001). Die alkoholinduzierte Dopaminausschüttung könnte demnach eine wesentliche Rolle in der Entstehung des Alkoholverlangens („Cravings“) spielen (Mann, Heinz 2001).

Zudem aktiviert Alkohol auch das endogene Opiat-System. So scheinen insbesondere die angenehmen Gefühle bei Alkoholkonsum über Opiatrezeptoren vermittelt zu werden. Bei einer Blockade der µ-Opiat-rezeptoren mittels Naltrexon, stellt sich ein Wohlbefinden nicht mehr ein (Volpicelli et al. 1995).

Über die neurobiologischen Korrelate von stoffungebundenen Abhängigkeiten ist bisher wenig bekannt, da sich die Forschung momentan hauptsächlich auf die Beschreibung des klinischen Bildes konzentriert. In Bezug auf Internet- und Computernutzung führen vermeintlich besonders die verstärkte sinnesphysiologische Ansprache und die interaktive Beteiligung über Tastatur, Maus und Joystick zu einer

erhöhten gesamtphysiologischen Stimulation und damit auch zu einer Stimulation des endogenen Belohnungssystems (te Wildt 2004). Bei unkontrolliertem Konsum wirken die dabei entstehenden neurochemischen Veränderungen ebenfalls potentiell verhaltensprägend (Greenfield 1999).

Grüsser sieht außerdem eine mögliche Gemeinsamkeit zwischen abhängigem Verhalten und Substanzabhängigkeit in den genetischen Voraussetzungen der Betroffenen. Polymorphismen des Dopamin-D2-Rezeptor-Gens, des Monoaminooxidase-A-Gens und des Serotonintransportergens könnten an der Abhängigkeitsentstehung mitwirken (Grusser et al. 2007). Auch Beard beschreibt die Möglichkeit, dass bestimmte genetische Voraussetzungen und insuffiziente Spiegel von Hormonen wie Serotonin oder Dopamin zur Entwicklung einer Internetabhängigkeit beitragen könnten (Beard 2005).

Ein zentrales Merkmal substanzgebundener Abhängigkeiten ist die Toleranzentwicklung. Sie kann sowohl mit der verstärkten Verstoffwechselung der Substanz (metabolische Toleranz) als auch mit der Herauf- oder Herunterregulierung von Rezeptoren im Gehirn (funktionelle Toleranz) erklärt werden (Kiefer, Mann 2007).

Bei substanzungebundenen Abhängigkeiten wäre hingegen, wenn überhaupt, nur von einer funktionellen Toleranz auszugehen, da ja kein metabolisierbares Agens in den Körper aufgenommen wird. Dennoch wird sowohl bei substanzgebundener, als auch bei substanzungebundener Abhängigkeit eine Toleranzentwicklung mit entsprechender Dosissteigerung beobachtet (Grusser et al. 2007).

Es ist offensichtlich, dass die direkten Wirkungen, die sich im Gehirn nach Konsum einer psychotropen Substanz zeigen, durch abhängige Verhaltensweisen nicht erzielt werden können. Dennoch gibt es einige Anhaltspunkte dafür, dass substanzungebundene Abhängigkeiten neurobiologische Vorgänge im Gehirn langfristig auf eine ähnliche Art verändern, wie es psychotrope Substanzen tun.

1.3.2 Psychologische Aspekte der Abhängigkeit

Neben den erwähnten neurobiologischen Faktoren muss davon ausgegangen werden, dass Lernprozesse entscheidend zu der Entstehung und Aufrechterhaltung von süchtigem Verhalten beitragen.

Dabei spielen neben dem Lernen am Modell besonders die klassische und operante Konditionierung eine Rolle (Grusser et al. 2007, Beard 2005). Angenehme Effekte der Internetnutzung wirken demnach positiv verstärkend, wohingegen unangenehme Situationen in der realen Welt zusehends gemieden oder mit einer Flucht in die virtuelle Welt beantwortet werden. Dieses Verhalten wirkt dann im Sinne einer negativen Verstärkung. Diese Verstärkungsvorgänge tragen dazu bei, dass die Verhaltenssequenzen wiederholt werden.

Die Verankerung der Reizpräsentation im mesolimbischen Dopaminsystem führt zur Bildung eines so genannten impliziten Gedächtnisses, das der bewussten Verarbeitung nicht zugänglich ist. Dies könnte das neurobiologische Korrelat des „Suchtgedächtnisses“ sein, das auch nach jahrelanger Abstinenz bei

einmaliger Exposition des Suchtmittels beziehungsweise assoziierter Stimuli zum überwältigenden Verlangen führt, das süchtige Verhalten zu wiederholen (Kiefer, Mann 2007, Grusser et al. 2007). Dies gilt gleichermaßen für stoffgebundene und stoffungebundene Abhängigkeiten.

Das lerntheoretische Modell wird mit tiefenpsychologischen Modellvorstellungen zur Genese von Abhängigkeit ergänzt. Es lassen sich verschiedene Erklärungsansätze finden, wie beispielsweise die psychoanalytische Betrachtungsweise, in der triebpsychologische, narzissmustheoretische, ich-psychologische und objektbeziehungstheoretische Konzepte unterteilt werden können (Subkowski 2000).

Diese beziehen sich zwar zum Großteil auf substanzgebundene Abhängigkeiten. Jedoch formulierte Fenichel schon 1945: „Ursprung und Wesen der Sucht werden also nicht durch die chemische Wirkung der Rauschmittel bestimmt, sondern durch die seelische (Fenichel 1983).“

Triebtheoretische Modelle sehen Abhängigkeit als Ersatz für sexuelle Spannungsabfuhr (Freud 1898). Sie rufe einerseits eine unmittelbare Lustempfindung hervor und mache den Menschen gleichzeitig für die Aufnahme von Unlustregungen untauglich (Freud 1930). So ermögliche oft erst Alkohol, neurotisch gehemmte libidinöse und/oder aggressive Impulse freier auszuleben (Rost 1987). Narzissmustheoretische Ansätze sehen als Ausgangspunkt das instabile Selbstgefühl des Abhängigen. Dieses werde im Rausch kompensiert, was einem kindlich-narzisstischen Zustand magischer Größe und Unversehrtheit entspricht (Rado 1934). Das erneute Versagen in der folgenden Ernüchterung entfache den Wunsch nach einem neuen Rausch. Hieraus könne sich ein Circulus vitiosus von Rauschzuständen und Selbstentwertungsgefühlen entwickeln (Subkowski 2000). Aus zeitgenössischer Ich-psychologischer Sicht dient Abhängigkeit nicht primär der gesteigerten Lustgewinnung, sondern als Versuch der Unlustvermeidung und der Selbstheilung bei einer unterschiedlich ausgeprägten Störung der Ich-Struktur (Subkowski 2000). Ausgangspunkt sei eine unzureichende Affekttoleranz, ein allumfassender schmerzlicher Uraffekt. Der Gebrauch des Suchtmittels diene der Abwehr dieser Gefühle (Krystal, Raskin 1970). Bei Abhängigkeit verbinde sich das Ich mit dem Es gegen die unerfüllbaren Ansprüche des Über-Ichs (Subkowski 2000). Als letztes soll nun noch auf die objektpsychologischen Ansätze eingegangen werden. Demnach finde der Abhängige in seinem Suchtmittel einen Ersatz für ein menschliches Liebesobjekt. Das unbelebte Objekt erlaube die Illusion einer unbegrenzten Befriedigung und einer maßlosen Enttäuschung, ohne jedoch von jemandem enttäuscht zu werden. Die wahre lebendige traumatische Enttäuschung bleibe verdrängt (Voigtel 1996).

Rost betont, dass sich diese einzelnen psychoanalytischen Modelle, die auch auf andere Formen der Abhängigkeit angewendet werden können, keineswegs gegenseitig ausschließen (Rost 1987). Sie können je nach Grad der Ich-Regression von ein und demselben Patienten in verschiedenen Phasen der Abhängigkeit durchlaufen werden (Subkowski 2000). Stoffgebundene Abhängigkeit kann demnach aus

tiefenpsychologischer Sicht als ein missglückter neurotischer Selbstheilungsversuch interpretiert werden. Für das Phänomen Internetabhängigkeit hingegen finden sich bislang nur wenige psychoanalytische Deutungen, die eine solche Interpretation vornehmen (te Wildt et al. 2007).

Neurobiologische, lerntheoretische und tiefenpsychologische Ansätze schließen einander keinesfalls aus, sondern ergänzen sich. Während neurobiologische Aspekte die somatischen Korrelate psychischer Vorgänge darstellen, beschreibt die Lerntheorie in diesem Zusammenhang eher die psychologische Funktionsebene und die Tiefenpsychologie eher die psychologische Bedeutungsebene.

1.3.3 Soziokulturelle Aspekte der Abhängigkeit

Neben den neurobiologischen und psychologischen Aspekten spielt das soziokulturelle Umfeld eine Rolle bei der Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen. Nach Faktoren, die eine stoffgebundene Abhängigkeit bedingen, wird seit langem geforscht. Zu stoffungebundenen Abhängigkeiten im Allgemeinen und zu Internetabhängigkeit im Speziellen ist hingegen weit weniger bekannt.

Auf gesellschaftlicher Ebene sind hauptsächlich zwei Aspekte von Bedeutung. Zum einen ist die finanzielle und strukturelle Situation in Deutschland bei der Entwicklung des Mediennutzungsverhaltens von Bedeutung. Der gute infrastrukturelle Ausbau der Kommunikationsnetze und die moderaten Kosten für Hardware und Internetanschlüsse ermöglichen es großen Teilen der Bevölkerung am Internet zu partizipieren. Zum anderen spielt die Einstellung der Gesellschaft gegenüber dem Internet eine Rolle. In einer medienpermissiven Gesellschaft kann es leichter zu Abhängigkeitsentwicklungen kommen als in einer dahingehend restriktiven Gesellschaft. In Bezug auf das Internet schreibt Eidenbenz, „dass das Netz in unserer Gesellschaft mit Eigenschaften wie modern, interessant, gewinnbringend und erfolgversprechend verknüpft ist. Kaum eine andere Sucht, außer vielleicht die Arbeitssucht, hatte einen derart günstigen Nährboden, um sich unauffällig auszubreiten (Eidenbenz 2001).“ Neben dem positiven Bild der Internetnutzung kann auch die häufig unabdingbare Präsenz des Internetzugangs am Arbeitsplatz die Abhängigkeitsentwicklung fördern (Beard 2005). Aber nicht nur am Arbeitsplatz, sondern besonders im privaten Umfeld finden sich weitere Faktoren, die zu einer Flucht in die Virtualität führen können. Dabei können insbesondere familiäre Konflikte und Vorwürfe von Angehörigen eine Rolle spielen. Nicht zuletzt spielt, insbesondere bei Heranwachsenden, die Peer-Group eine Rolle. So ist es vorstellbar, dass Jugendliche ein bestimmtes Online-Spiel nur deshalb beginnen, um nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden (Petersen 2008). Auch die Teilnahme an bestimmten sozialen Netzwerken im Internet ist unter Jugendlichen geradezu unabdingbar, um nicht als sozial isolierter Einzelgänger zu gelten. Die Abhängigen fühlen sich als Folge häufig von ihren Mitmenschen missverstanden und tauchen immer tiefer in die virtuelle Welt ein. So entsteht eine immer weitere Entfernung vom ursprünglichen sozialen Umfeld (Farke 2003).

Neben diesen theoretischen Erklärungsansätzen gibt es noch eine Reihe weiterer Beobachtungen, die prädisponierende Faktoren für die Entstehung einer Abhängigkeitserkrankung beschreiben und ergänzend zum Verständnis beitragen können.

Es scheint sowohl für Internetabhängigkeit als auch für Alkoholabhängigkeit bestimmte persönliche Voraussetzungen und Lebensumstände zu geben, die die Entwicklung der Problematik begünstigen. So erwiesen sich niedriges Alter und männliches Geschlecht als Merkmale, die bei der überwiegenden Mehrheit der Internetabhängigen vorliegen (Hahn, Jerusalem 2001a, Chou, Condron & Belland 2005). Teilweise zeigte sich jedoch auch, dass es sich bei älteren Internetabhängigen eher um Betroffene weiblichen Geschlechts handelte (Hahn, Jerusalem 2001b). Beim pathologischen Glücksspiel ist der Großteil der Betroffenen (Geldautomatenspieler) ebenfalls männlich und im jungen Erwachsenenalter. Ältere Spieler findet man hingegen unter den deutlich seltener vorkommenden Casinospielern. Aber auch diese Gruppe besteht hauptsächlich aus Männern (Petry 1998). Alkohol ist in allen Altersgruppen und Gesellschaftsschichten präsent. Aber besonders der Konsum unter Heranwachsenden hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Großteil der Abhängigen ist jedoch zwischen 40 und 65 Jahre alt (Nowack 2002). Betrachtet man die Geschlechtsverteilung von Alkoholabhängigen, so zeigt sich, dass es mehr männliche Betroffene gibt (Küfner, Kraus 2002).

Soziale Aspekte nehmen bei der Entstehung von alkoholbedingten Erkrankungen ebenfalls eine wichtige Rolle ein. So sind Arbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit anerkannte Risikofaktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Alkoholabhängigkeit (Nowack 2002).

Zur Beschreibung der Ätiologie des Phänomens Internetabhängigkeit existieren eine Reihe von Erklärungsansätzen. Sie orientieren sich größtenteils an Modellvorstellungen, die ursprünglich für substanzgebundene Abhängigkeiten entwickelt wurden. Es bedarf noch genauerer Untersuchungen, inwieweit diese Ansätze übernommen werden können oder ob eine gänzlich andere Herangehensweise bei der Interpretation der Ätiologie des Phänomens Internetabhängigkeit von Nöten ist.