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Projektbeschreibung

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Academic year: 2022

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An vielen Hochschulen und Schulen wird nur mäßig forschend oder projektorientiert gelernt, dabei bieten gerade diese Methoden und Vor- gehensweisen vielfältige Möglichkeiten der Wissensaneignung, die zudem einen „Blick über den Tellerrand“ ermöglichen. So werden ungeahnte Zugänge und Schnittstellen zu an- deren Fachrichtungen sichtbar und es ergeben sich neue berufliche Perspektiven, zumal in vielen Firmen Projektarbeit wesentlich ist. Aus diesem Grunde ist es wichtig, frühzeitig mit forschendem oder projektorientiertem Lernen zu beginnen.

Heterogenität und Forschendes Lernen

Projektorientiertes Lernen gibt es in vielfälti- gen Formen, Ausprägungen und Definitionen.

Dies hat den Vorteil sehr viele Möglichkeiten und Wege aufzeigen zu können, um den Un- terricht an projektorientierten oder forschen- den Fragestellungen auszurichten. Es kann zudem die steigende Heterogenität an Bil- dungseinrichtungen nutzen oder ausgleichen.

Die intensive Beschäftigung mit einer Aufgabe oder einem Vorhaben verlangt von allen Betei- ligten, neben der fachlichen Auseinanderset- zung, ein hohes Maß an Selbstreflexion und (Selbst-)Motivation. Die vielfältige Zusammen- setzung von Schulen und Hochschulen könnte als Nachteil betrachtet werden, wenn mit ver- schiedenen Vorkenntnissen oder Lerntempi gearbeitet werden muss, aber gerade im Hin- blick auf forschendes oder projektorientiertes Lernen stellt sie einen großen Vorteil dar. He- terogene Gruppen verfügen über einen großen Pool an Expertenwissen in den unterschied- lichsten Bereichen, die in das Curriculum ein- gebunden werden können.

Projekte an der Schnittstelle Schule-Hochschule

Das Hamburger Projekt „e-Truck“ lebt von der Heterogenität der Teilnehmenden, indem es Schüler_innen, Auszubildende und Studieren- de verschiedener Fachrichtungen in heteroge- ne Teams zusammenfasst. Diese Teams erar- beiten in einem gesetzten zeitlichen Rahmen eigenständige Lösungsansätze und Prototypen zu einer Aufgabe, die von einer ebenfalls fach- lich gemischten Jury gestellt wurde. Das Projekt wird von unterschiedlichen Fachbereichen zweier Hamburger Hochschulen, zwei Ausbil- dungsfirmen und einer Schule gestützt. Die Aufgabe hat einen Bezug zu aktuellen Proble- men und Begebenheiten, sodass ein direkter Anknüpfungspunkt für die Beteiligten herge- stellt werden kann. Dieser stark heterogene Ansatz stellt eine große Herausforderung dar, birgt aber auch große Chancen. Berufsorientie- rung, Verknüpfung von Theorie und Praxis, generationsübergreifendes Arbeiten und For- schendes Lernen vereinen sich in diesem Pro- jekt, fordern aber ein großes Maß an (Selbst-) Motivation und Durchhaltevermögen. Dabei sind jedoch die Selbstwirksamkeitserfahrung ¹, die „Könnenserfahrung“ ² und der überfachli- che Kompetenzerwerb nicht zu unterschätzen.

Trotz vieler Schwankungen zwischen Euphorie und Frustation im allgemeinen Arbeitsablauf treten alle Beteiligten gestärkt aus den Projekt hervor. An der wichtigen Schnittstelle Schule- Hochschule arbeitet neben „e-Truck“ auch das

„Robot-Building-Lab“ der HAW Hamburg. Das

„Robot-Building-Lab“ unterstützt Hamburger Schulen in der Etablierung von mobilen Robo- terlaboren, dabei werden Schüler_innen und Lehrkräfte von Student_innen und Professor_

innen der HAW Hamburg betreut. Durch den Umgang mit Studierenden erhalten die Schü- ler_innen eine andere Einsicht in die fachlichen Hintergründe und eine andere Art der Berufs-

orientierung. Das „Robot-Building-Lab“ nutzt diese Möglichkeit, um Schüler_innen für MINT- Fächer zu begeistern, indem es Theorie und Praxis in der eigenständigen Arbeit mit Robo- tern zusammenführt.

Herausforderungen und Möglichkeiten für Lehrende und Lernende

Für Studierende ergibt sich aus solch einer Kon- stellation die Möglichkeit ihr hochschulisches Wissen direkt anzuwenden und weiterzugeben.

Sie begeben sich aus der Rolle des Lernenden in die Rolle des Lehrenden. Dieser Wechsel zwi- schen Lehre an der Schule und Lernen an der Hochschule ermöglicht auf beiden Ebenen selbstreflexiv zu arbeiten. Die Schüler_innen erhalten einen anderen Zugang zum Wissen.

Sie verbinden konkrete fachliche Inhalte mit praktischen Aufgaben, damit nutzen sie „höhe- re kognitive Strukturen“ ³, bzw. gewinnen neue Erkenntnisse und lernen, indem sie sich mit der Umwelt auseinandersetzen, kurz indem sie Er- fahrungen machen. „Entscheidend dabei ist jedoch der Nachvollzug dieser Erfahrungen im Denken.“ 4. So unterstützt projektorientiertes oder forschendes Arbeiten nicht nur die Metho- denvielfalt im Unterricht, sondern ermöglicht es den Teilnehmenden, erweitertes Lernen stattfinden zu lassen. Für Lehrkräfte bringen diese Projekte einen Rollenwechsel mit sich, da sie sich von einer leitenden Funktion im Unter- richt in die Rolle des Lernbegleitenden bege- ben. Das kann eine Herausforderung für das Selbstverständnis der Lehrkraft und für die Si- cherung der Lernergebnisse sein.

Fazit

Projekte in Gruppen bieten die Möglichkeit mit der steigenden Heterogenität im schulischen Bereich umzugehen und sie zu nutzen. Gerade

Projektorientiertes Lehren und Lernen an Schulen und Hochschulen Fachhochschule Kiel

Hochschulen bieten viel Raum für forschendes, projektorientiertes Arbeiten, da hier schon Forschungsprojekte durch Professor_innen angesiedelt sind. Die Schnittstelle Schule-Hoch- schule hat viel Potential um den Nachwuchs zu fördern und vertiefendes Lernen anzuregen.

Diese Möglichkeit sollte genutzt werden, da nicht nur die Studierenden oder die Schüler- schaft Vorteile daraus ziehen, sondern auch die Lehrkräfte beider Institutionen in einen engen fachlichen, didaktischen Dialog treten können, um ihre Erfahrungen zu ergänzen.

PROJEKTPRÄSEnTATIOn — 17

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PROJEKTPRÄSEnTATIOn — 17

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INgA mäHL

Fachhochschule Kiel Lern- und Lehrprojekte (Projekt MeQS)

Heikendorfer Weg 31 24149 Kiel

MAIL: inga.maehl@fh-kiel.de

LITERATUR

1 A. Bandura, Self-Efficacy.The Exercise of Control.

New York: Freeman 1997

2 H. Gudjons, Pädagogisches Grundwissen, 2003 3 vgl.: „Solo Taxonomie“ John Biggs

4 vgl.: John Dewey, „Demokratie und Erziehung“, Weinheim Basel, Beltz 1993

(Nachdruck der 3. Aufl. 1964)

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