rung des betreffenden Säuglings un- verzüglich mit kupferfreiem Wasser (abgepacktes Wasser oder Entnah- me des Wassers aus einer Zapfstelle vor den Kupferleitungen) zubereitet werden. Eine Woche nach der Um- stellung müssen die Labor- untersuchungen wiederholt werden.
Die erbetenen Meldungen sollen helfen, weitere Hinweise für die Er- forschung dieser Erkrankung bezüg- lich ihrer Ätiologie und Pathogenese zu erhalten. Erste Berichte über die Erkrankungen wurden auf der 36.
Tagung der Süddeutschen Kinder- ärzte in Bad Dürkheim (1987) vor- getragen (1, 2). Unsere bisherigen Fallbeschreibungen (publiziert bzw.
im Druck) behandeln ausführlich die klinischen und laborchemischen Be- obachtungen (3, 4, 5), die wasser- chemischen (Trinkwasser) Untersu- chungsbefunde (2, 3, 4), den Krank- heitsverlauf bei frühdiagnostizierten und behandelten Patienten (4), so- wie die pathologisch-anatomischen Befunde (Leberbiopsie und Autop- sie) (6, 7). Sonderdrucke bzw. Vor-
abdrucke der angeführten Arbeiten oder die Vortragsmanuskripte stel- len wir Interessierten gern zur Ver- fügung.
Literatur
1. Weiß, M.; Müller-Höcker, J.; Meyer, U.;
Wiebecke, B.; Hinckeldey, A.; Belohrad- sky, B. H.: Erstbeobachtung einer „Indian Childhood Cirrhosis" bei einem deutschen Kind, Vortrag anläßlich der 36. Tagung der Süddeutschen Kinderärzte in Bad Dürkheim (1987)
2. Eife, R.; Bender-Götze, Ch.; Müller-Hök- ker, J.; Wiebecke, B.; Arleth, S.; Kellner, M.; Ibel, H.; Endres, W.; Schramel, P.;
Holtmann, H.: „Familiäre" infantile Leber- zirrhose, Interferon-Mangel und Natural- Killer-Zell-Defekt durch chronische Kupfer- intoxikation, Vortrag anläßlich der 36. Ta- gung der Süddeutschen Kinderärzte in Bad Dürkheim (1987)
3. Eife, R.; Müller-Höcker, J.; Kellner, M.;
Arleth, S.; Schmölz, A.; Weiß, M.; Bender- Götze, Ch.; Schramel, P.; Holtmann, H.:
Kupferwasserleitungen als Ursache für Im- mundefizienz und frühkindliche letale Le- berzirrhose (vom Typ der Indian Childhood Cirrhosis), pädiat. prax. 36: 69-76 (1987) 4. Eife, R.; Müller-Höcker, J.; Kellner, M.;
Weiß, M.; Schneider, K.; Wiebecke, B.;
Schramel, J.: „Familial" infantile liver cir- rhosis due to chronic copper intoxication via tap water, Eur. J. Pediatr. (zur Publikation eingereicht)
5. Weiß, M.; Müller-Höcker, J.; Wiebecke, B.;
Belohradsky, B. H.: First desription of „In- dian childhood cirrhosis" in a non-Indian in- fant in Europe (zur Publikation eingereicht) 6. Müller-Höcker, J.; Weiß, M.; Meyer, U.;
Schramel, P.; Wiebecke, B.; Belohradsky, B. H.; Hübner, G.: Fatal copper storage disease of the liver in a German infant resembling Indian childhood cirrhosis, Vir- chows Archiv A 411: 379-385 (1987) 7. Müller-Höcker, J.; Eife, R.; Meyer, U.;
Wiebecke, B.; Hübner, G.; Kellner, M.;
Schramel, P.: Copper storage disease of the liver and chronic dietary copper intoxication in two further German infants mimicking In- dian childhood cirrhosis, Pathology, Res.
and Pract. 183: 39-45 (1988)
Prof. Dr. med. Rudolf Eife Dr. med. Michael Weiß
Universitäts-Kinderklinik München Lindwurmstraße 4
8000 München 2
Dr. med. Josef Müller-Höcker Pathologisches Institut
der Universität München Thalkirchner Straße 8000 München 2
Zum 16. Male:
Arzneiverordnungen"
Seit Anfang dieses Jahres ist die Seit
, die 16. Auflage der von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft herausge- gebenen „Arzneiverordnungen"
auf dem Büchermarkt. Das Buch folgt dem bewährten Muster der Gliederung nach Indikationen. An der Spitze stehen jeweils allgemeine diagnostische Hinweise und Be- handlungsratschläge, auch nicht me- dikamentöser Art. Dann werden die für die Therapie in Frage kommen- den Arzneistoffe behandelt, und es wird auch dort bereits erwähnt, wel- che Behandlungsmethoden inzwi- schen mehr oder weniger obsolet ge- worden sind. Schließlich sind die einschlägigen Arzneimittel aufge- zählt, mit Stoff- und Handelsnamen.
Hierbei gibt es eine Neuerung: Den Handelspräparaten sind die Preise beigegeben, und zwar meist für die
Packungsgröße N2. Damit ist dem verschreibenden Arzt auch ein Preisvergleich möglich — allerdings muß man dabei auch Packungsgrö- ßen und Einzeldosis vergleichen, weil die Angabe eines „mittleren Dosispreises" in diesem Rahmen nicht möglich war. In der Mehrzahl sind Monopräparate angegeben, je- doch in einigen Fällen auch sinnvolle Kombinationen, zum Beispiel bei den Antihypertensiva.
Arzneiverordnungen. Ratschläge für Ärz- te und Studenten. Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. 16. Auflage 1988, 719 Seiten, 25 Tabellen, Taschen- buch. Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 39,80 DM. Zu beziehen über den Buchhandel oder die Versandbuchhandlung des Deut- schen Ärzte-Verlages, Dieselstraße 2, 5000 Köln 40.
NOTIZ
Einige Spezialkapitel behandeln allgemeine Ratschläge zur Arznei- mittelrezeptur, speziell auch für Be- täubungsmittel, sowie Besonder- heiten der Arzneimittelrezeptur in einigen Fächern und bei Vorliegen bestimmter, die Arzneimittelgabe beeinträchtigender Grundkrank- heiten wie Nieren- oder Leberer- krankungen oder Porphyrie. Auch die Besonderheiten während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern kommen zur Sprache.
Der Untertitel des Buches heißt
„Ratschläge für Ärzte und Studen- ten". Für Ärzte ist es ein handliches und schnelles, durch ein umfangrei- ches Register leicht benutzbares Nachschlagewerk. Studenten finden darin eine erste Einführung in die Pharmakotherapie, die das in der Pharmakologie (hoffentlich) Gelern- te praktisch anwendbar macht. bt A-694 (66) Dt. Ärztebl. 85, Heft 11, 17. März 1988